Statistik über die Arbeitsproduktivität

ShortId
93.3286
Id
19933286
Updated
10.04.2024 09:04
Language
de
Title
Statistik über die Arbeitsproduktivität
AdditionalIndexing
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>1. Die Entwicklung der Arbeitsproduktivität ist eine Schlüsselgrösse in der Volkswirtschaft. Die Erhebung der Arbeitsproduktivität gibt Auskunft über die Wirtschaftsentwicklung, gesamthaft und in einzelnen Branchen (über Erfolg der Innovationen, Strukturvergleiche, Erklärung von Arbeitsmarktdaten und konjunkturellen Entwicklungen). Die Arbeitsproduktivität lässt Vergleiche unter den Branchen und mit dem Ausland zu und erlaubt Rückschlüsse für die Verteilungsfrage und für Verhandlungen unter den Sozialpartnern. Sie ist auch notwendig für die Berechnung der Lohnstückkosten in der Industrie, die einen Vergleich der internationalen Konkurrenzfähigkeit ermöglichen.</p><p>Die bisherigen Berechnungen der Arbeitsproduktivität in der Schweiz sind zu aggregiert, zu wenig verlässlich, und sie werden zu spät veröffentlicht. Wünschbar ist eine Produktivitätsstatistik mit der Wertschöpfung pro effektiv geleistete Arbeitsstunde.</p><p>2. Die von der Schweiz mitunterstützte Empfehlung Nr. 170 der Internationalen Arbeitsorganisation IAO von 1985 (basierend auf der Konvention 160) sieht ebenfalls die Aufstellung von Produktivitätsstatistiken der Mitgliedländer vor. Auch die Vergleiche mit den EG- und EFTA-Staaten erfordern eine verbesserte Produktivitätsstatistik.</p><p>3. Die Berechnung der Produktivität ist eine sog. "abgeleitete Statistik", das heisst, sie wird aufgrund bereits vorhandener Erhebungen berechnet. Sie erfordert keine wesentlichen Neuerhebungen.</p><p>Die Arbeitsproduktivität muss einerseits aufgrund der Produktions- und Wertschöpfungsstatistiken resp. des Produktionsindex und andrerseits mit der neuen Arbeitskräfteerhebung bloss neu berechnet werden. Beide, Produktions- und Arbeitskräftestatistik, liegen bald in revidierter und erweiterter Form vor. Deshalb ist auch die Entwicklung der Arbeitsproduktivität verlässlicher berechenbar.</p><p>Wir möchten betonen, dass bei der Wirtschaft kein erhöhter Erhebungsaufwand nötig sein wird.</p><p>4. Unter einer verbesserten und differenzierten Produktivitätsstatistik stellen wir uns vor:</p><p>- Publikation der jährlichen Arbeitsproduktivitätsentwicklung, gesamtwirtschaftlich und nach </p><p>Branchen (2-Steller), und zwar in Wertschöpfung pro Arbeitsstunde</p><p>- Eine vierteljährliche Fortschreibung des Produktivitätsindex der Industrie aufgrund des </p><p>ohnehin erfassten vierteljährlichen Produktionsindex, ebenfalls gesamthaft und nach </p><p>Branchen.</p><p>- Rückschlüsse auf die Lohnstückkosten, die auch einen internationalen Vergleich </p><p>(mindestens EG-Länder) erlauben.</p><p>Wir stellen uns vor, dass diese Produktivitätsstatistik durchaus ab 1995 (mit Rückschreibung ab 1991) veröffentlicht werden kann.</p>
  • Der Bundesrat beantragt, die Motion in ein Postulat umzuwandeln.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, aufgrund der erneuerten Produktionsstatistiken und der erweiterten Beschäftigungs- und Arbeitskräfteerhebung eine verbesserte und differenzierte Statistik über die Arbeitsproduktivität zu berechnen und durch das Bundesamt für Statistik periodisch zu veröffentlichen.</p>
  • Statistik über die Arbeitsproduktivität
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>1. Die Entwicklung der Arbeitsproduktivität ist eine Schlüsselgrösse in der Volkswirtschaft. Die Erhebung der Arbeitsproduktivität gibt Auskunft über die Wirtschaftsentwicklung, gesamthaft und in einzelnen Branchen (über Erfolg der Innovationen, Strukturvergleiche, Erklärung von Arbeitsmarktdaten und konjunkturellen Entwicklungen). Die Arbeitsproduktivität lässt Vergleiche unter den Branchen und mit dem Ausland zu und erlaubt Rückschlüsse für die Verteilungsfrage und für Verhandlungen unter den Sozialpartnern. Sie ist auch notwendig für die Berechnung der Lohnstückkosten in der Industrie, die einen Vergleich der internationalen Konkurrenzfähigkeit ermöglichen.</p><p>Die bisherigen Berechnungen der Arbeitsproduktivität in der Schweiz sind zu aggregiert, zu wenig verlässlich, und sie werden zu spät veröffentlicht. Wünschbar ist eine Produktivitätsstatistik mit der Wertschöpfung pro effektiv geleistete Arbeitsstunde.</p><p>2. Die von der Schweiz mitunterstützte Empfehlung Nr. 170 der Internationalen Arbeitsorganisation IAO von 1985 (basierend auf der Konvention 160) sieht ebenfalls die Aufstellung von Produktivitätsstatistiken der Mitgliedländer vor. Auch die Vergleiche mit den EG- und EFTA-Staaten erfordern eine verbesserte Produktivitätsstatistik.</p><p>3. Die Berechnung der Produktivität ist eine sog. "abgeleitete Statistik", das heisst, sie wird aufgrund bereits vorhandener Erhebungen berechnet. Sie erfordert keine wesentlichen Neuerhebungen.</p><p>Die Arbeitsproduktivität muss einerseits aufgrund der Produktions- und Wertschöpfungsstatistiken resp. des Produktionsindex und andrerseits mit der neuen Arbeitskräfteerhebung bloss neu berechnet werden. Beide, Produktions- und Arbeitskräftestatistik, liegen bald in revidierter und erweiterter Form vor. Deshalb ist auch die Entwicklung der Arbeitsproduktivität verlässlicher berechenbar.</p><p>Wir möchten betonen, dass bei der Wirtschaft kein erhöhter Erhebungsaufwand nötig sein wird.</p><p>4. Unter einer verbesserten und differenzierten Produktivitätsstatistik stellen wir uns vor:</p><p>- Publikation der jährlichen Arbeitsproduktivitätsentwicklung, gesamtwirtschaftlich und nach </p><p>Branchen (2-Steller), und zwar in Wertschöpfung pro Arbeitsstunde</p><p>- Eine vierteljährliche Fortschreibung des Produktivitätsindex der Industrie aufgrund des </p><p>ohnehin erfassten vierteljährlichen Produktionsindex, ebenfalls gesamthaft und nach </p><p>Branchen.</p><p>- Rückschlüsse auf die Lohnstückkosten, die auch einen internationalen Vergleich </p><p>(mindestens EG-Länder) erlauben.</p><p>Wir stellen uns vor, dass diese Produktivitätsstatistik durchaus ab 1995 (mit Rückschreibung ab 1991) veröffentlicht werden kann.</p>
    • Der Bundesrat beantragt, die Motion in ein Postulat umzuwandeln.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, aufgrund der erneuerten Produktionsstatistiken und der erweiterten Beschäftigungs- und Arbeitskräfteerhebung eine verbesserte und differenzierte Statistik über die Arbeitsproduktivität zu berechnen und durch das Bundesamt für Statistik periodisch zu veröffentlichen.</p>
    • Statistik über die Arbeitsproduktivität

Back to List