Die Zukunft von Lehre und Forschung im Fach Pharmazie an der Universität Basel

ShortId
93.3574
Id
19933574
Updated
10.04.2024 14:04
Language
de
Title
Die Zukunft von Lehre und Forschung im Fach Pharmazie an der Universität Basel
AdditionalIndexing
1
PriorityCouncil1
Ständerat
Texts
  • <p>Seit Jahren plant der Kanton Basel-Stadt den Bau eines zusätzlichen Gebäudes für die Phil.-II-Fakultät der Universität Basel. Der Neubau wird neben anderen Abteilungen das Fach Pharmazie aufnehmen, welches heute unter romantischen, aber aus Gründen von Sicherheit und Effizienz völlig ungenügenden Verhältnissen in einer Altstadtliegenschaft untergebracht ist. Der Grosse Rat hat den Kredit von 66 Millionen Franken im Juni 1992 in Erwartung von etwa 22 Millionen Franken Bundessubventionen gemäss Hochschulförderungsgesetz (HFG) genehmigt.</p><p>Bei der Realisierung des Projektes macht nun der Bund plötzlich Schwierigkeiten. Er muss sparen und spart auch (Kürzung der Basler Quote für Investitionsbeiträge nach HFG auf insgesamt 17,9 Millionen Franken bis 1995). Das schmerzt zwar, aber die Hoffnung auf eine spätere Einlösung der Subventionsversprechen bleibt intakt, so dass das Gebäude vom Kanton vorfinanziert werden könnte.</p><p>Darüber hinaus greift der Bund nun aber auch in für mich unakzeptabler Weise in die Basler Verhältnisse ein, indem er die Subventionierung des Neubaus unter Hinweis auf Artikel 7 Absatz 3 HFG grundsätzlich in Frage stellt, soweit der Bau der Pharmazie dienen soll. Begründet wird diese überraschende Entwicklung mit der Notwendigkeit, im Rahmen der schweizerischen Studienkoordination sowohl die Lehre wie die universitäre Forschung in Pharmazie von Basel abzuziehen und anderswo zu konzentrieren. Dabei stand zuerst die ETH Zürich als neuer Träger im Vordergrund, jetzt wird von Lausanne gesprochen.</p><p>Es ist klar, dass solchen Gedankenspielen völlig falsche Zahlen über die Anzahl von Pharmazie-Studienplätzen an den Hochschulen zugrunde liegen. Viel unerträglicher ist aber die Vorstellung, dass die Pharmazie ausgerechnet am Standort Basel verschwinden soll, der doch durch wissenschaftliche Geschichte und industrielle Gegenwart in ausserordentlicher Weise mit der Pharmazie verbunden ist. Wenn es in der Schweiz einen Standort gibt, an dem die universitäre Pharmazie allenfalls konzentriert werden sollte, dann kann dies nur Basel sein!</p><p>Ich bitte um die Beantwortung folgender Fragen:</p><p>- Unterstützt der Bundesrat die Bestrebungen, Lehre und Forschung in Pharmazie von Basel wegzuziehen?</p><p>- Verfügt er über aktuelle und in die Zukunft extrapolierte Kapazitätszahlen, welche eine solche Verlagerung überhaupt als möglich erscheinen lassen?</p><p>- Wie beurteilt er den Effekt eines Numerus clausus in Medizin auf die Studenten- und Studentinnenzahlen in Pharmazie?</p><p>- Ist er sich bewusst, dass das Basler Pharmazeutische Institut einen sehr guten Ruf geniesst und via regionale und europäische Zusammenarbeit einen hervorragenden Zugang zu Forschungs- und Ausbildungsprogrammen der Europäischen Union besitzt?</p><p>Ich bitte den Bundesrat, mir seine Politik in dieser Frage darzulegen.</p>
  • Die Zukunft von Lehre und Forschung im Fach Pharmazie an der Universität Basel
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Seit Jahren plant der Kanton Basel-Stadt den Bau eines zusätzlichen Gebäudes für die Phil.-II-Fakultät der Universität Basel. Der Neubau wird neben anderen Abteilungen das Fach Pharmazie aufnehmen, welches heute unter romantischen, aber aus Gründen von Sicherheit und Effizienz völlig ungenügenden Verhältnissen in einer Altstadtliegenschaft untergebracht ist. Der Grosse Rat hat den Kredit von 66 Millionen Franken im Juni 1992 in Erwartung von etwa 22 Millionen Franken Bundessubventionen gemäss Hochschulförderungsgesetz (HFG) genehmigt.</p><p>Bei der Realisierung des Projektes macht nun der Bund plötzlich Schwierigkeiten. Er muss sparen und spart auch (Kürzung der Basler Quote für Investitionsbeiträge nach HFG auf insgesamt 17,9 Millionen Franken bis 1995). Das schmerzt zwar, aber die Hoffnung auf eine spätere Einlösung der Subventionsversprechen bleibt intakt, so dass das Gebäude vom Kanton vorfinanziert werden könnte.</p><p>Darüber hinaus greift der Bund nun aber auch in für mich unakzeptabler Weise in die Basler Verhältnisse ein, indem er die Subventionierung des Neubaus unter Hinweis auf Artikel 7 Absatz 3 HFG grundsätzlich in Frage stellt, soweit der Bau der Pharmazie dienen soll. Begründet wird diese überraschende Entwicklung mit der Notwendigkeit, im Rahmen der schweizerischen Studienkoordination sowohl die Lehre wie die universitäre Forschung in Pharmazie von Basel abzuziehen und anderswo zu konzentrieren. Dabei stand zuerst die ETH Zürich als neuer Träger im Vordergrund, jetzt wird von Lausanne gesprochen.</p><p>Es ist klar, dass solchen Gedankenspielen völlig falsche Zahlen über die Anzahl von Pharmazie-Studienplätzen an den Hochschulen zugrunde liegen. Viel unerträglicher ist aber die Vorstellung, dass die Pharmazie ausgerechnet am Standort Basel verschwinden soll, der doch durch wissenschaftliche Geschichte und industrielle Gegenwart in ausserordentlicher Weise mit der Pharmazie verbunden ist. Wenn es in der Schweiz einen Standort gibt, an dem die universitäre Pharmazie allenfalls konzentriert werden sollte, dann kann dies nur Basel sein!</p><p>Ich bitte um die Beantwortung folgender Fragen:</p><p>- Unterstützt der Bundesrat die Bestrebungen, Lehre und Forschung in Pharmazie von Basel wegzuziehen?</p><p>- Verfügt er über aktuelle und in die Zukunft extrapolierte Kapazitätszahlen, welche eine solche Verlagerung überhaupt als möglich erscheinen lassen?</p><p>- Wie beurteilt er den Effekt eines Numerus clausus in Medizin auf die Studenten- und Studentinnenzahlen in Pharmazie?</p><p>- Ist er sich bewusst, dass das Basler Pharmazeutische Institut einen sehr guten Ruf geniesst und via regionale und europäische Zusammenarbeit einen hervorragenden Zugang zu Forschungs- und Ausbildungsprogrammen der Europäischen Union besitzt?</p><p>Ich bitte den Bundesrat, mir seine Politik in dieser Frage darzulegen.</p>
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