Bundessubventionen an die Schweizerische Luftverkehrsschule (SLS)

ShortId
96.1027
Id
19961027
Updated
24.06.2025 22:50
Language
de
Title
Bundessubventionen an die Schweizerische Luftverkehrsschule (SLS)
AdditionalIndexing
Schiffs- und Flugpersonal;Subvention;Privatisierung;Zivilluftfahrt;berufliche Bildung
1
  • L05K1801020503, Schiffs- und Flugpersonal
  • L03K130202, berufliche Bildung
  • L04K18040105, Zivilluftfahrt
  • L05K1102030202, Subvention
  • L04K05070115, Privatisierung
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Vor der eingehenden Beantwortung der Einfachen Anfrage ist festzuhalten, dass der Vertrag zwischen der Eidgenossenschaft und der Swissair zum Betrieb der SLS auf Ende 1996 vorsorglich gekündigt ist. Mit dem Abschluss der letzten noch in Ausbildung stehenden Schüler per Juli 1997 wird die SLS in der heutigen Form aufgehoben.</p><p>1. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt hat in den Jahren 1992-1995 die nachstehende Anzahl Ausweise für Berufspiloten mit gleichzeitiger Ausstellung der Sonderbewilligung für Instrumentenflug erteilt - 1992: 198; 1993: 168; 1994: 147; 1995: 181;</p><p>Anzahl an der SLS ausgebildete Ausweisträger - 1992: 79; 1993: 81; 1994:75; 1995: 70;</p><p>Anzahl durch weitere schweizerische Flugschulen (teilweise oder ganz) ausgebildete Ausweisträger - 1992: 108; 1993: 87; 1994: 72; 1995: 111.</p><p>Die Aufschlüsselung nach Flugschulen ist aus der nachfolgenden Zusammenstellung ersichtlich, wobei die Zahlen für 1992 noch nicht EDV-mässig registriert waren und ohne zeitraubende Nachforschungen nicht eruierbar sind.</p><p>Aufschlüsselung nach Flugschulen der in den Jahren 1992-1995 ausgebildeten Berufspiloten mit Instrumentenflugberechtigung:</p><p>Ecole Les Ailes - 1993: 15; 1994: 3; 1995: 1;</p><p>FS Basel - 1993: 3; 1994: 2; 1995: 6;</p><p>FS Sky Work, Bern - 1995: 4;</p><p>FS J. Wittwer, Bern - 1993: 8; 1994: 6; 1995: 9;</p><p>FS Eichenberger, Buttwil - 1993: 6; 1994: 5; 1995: 12;</p><p>FS CAL, Genf - 1995: 11;</p><p>FS Horizon, Grenchen - 1993: 40; 1994: 40; 1995: 47;</p><p>FS Twinair, Lausanne - 1994: 4; 1995: 7;</p><p>FS Äro Locarno - 1992: 3;</p><p>FS Avilu, Lugano - 1993: 2; 1994: 1; 1995: 1;</p><p>FS Reichenbach - 1993: 1; 1994: 2;</p><p>FS Flite, Sion - 1993: 4; 1994: 5; 1995: 8;</p><p>FS MFG Zürich - 1993: 3; 1994: 2; 1995: 4;</p><p>Safety Wings - 1993: 2; 1994: 2;</p><p>Schweiz. Flugschulen - 1992: 108; 1993: 87; 1994: 72; 1995: 111;</p><p>+ SLS - 1992: 79; 1993: 81; 1994: 75; 1995: 70;</p><p>Total - 1992: 187; 1993: 168; 1994: 147; 1995: 181.</p><p>2. Auslandanteil der SLS-Gesamtkosten</p><p>Der wertmässige Anteil der Gesamtausbildungsleistungen der SLS, welche ins Ausland verlagert wurden, sieht folgendermassen aus:</p><p>1992: 9,0 Millionen Franken = 45 Prozent;</p><p>1993: 9,2 Millionen Franken = 45 Prozent;</p><p>1994: 8,5 Millionen Franken = 44 Prozent;</p><p>1995: 6,6 Millionen Franken = 41 Prozent.</p><p>Die Aussage, dass trotz Auslagerungen dennoch 5 Millionen Franken allein für Personalkosten und 1,4 Millionen Franken für Deplacement/Unterkunft/Auto anfallen, wird dadurch widerlegt, dass diese Beträge den Gesamtpersonalaufwand der SLS enthalten, wovon nur ungefähr 23 Prozent im Ausland ausgegeben werden. Diese Feststellung stützt sich auf die Tatsache, dass von den insgesamt 82 Ausbildungswochen deren 62 in der Schweiz stattfinden.</p><p>3. Die integrierten Kurse der SLS finden in Klassen von bis zu 20 Schülern nach fixem Stundenplan respektive Flugprogramm statt. Die schweizerischen und benachbarten Flugplätze sind wegen Verkehrseinschränkungen und Nachtflugsperren nicht in der Lage, einen solchermassen erforderlichen, konzentrierten Flugschulbetrieb aufzunehmen. Die Flugausbildungen der übrigen Flugschulen werden hingegen als individuelle Schulflüge in der ganzen Schweiz und im benachbarten Ausland durchgeführt und verteilen sich über das ganze Jahr hin.</p><p>Quervergleiche mit gleichwertigen Ausbildungslehrgängen in Deutschland (Lufthansa, Phoenix/Bremen), Skandinavien (SAS Stockholm), Frankreich (Air France/ENAC), zeigen, dass auf vergleichbaren Ausbildungsstufen Kosten in gleicher Grösse anfallen. Dieses Ergebnis liegt auf der Hand, wenn man bedenkt, dass die höhere SLS-Ausbildung teilweise bei der Lufthansa in Phoenix und die Schlussausbildung auf Turbopropellerflugzeugen ganz bei der Lufthansa in Bremen stattfindet; dabei werden der SLS die gleichen Kosten wie für die Schüler der Lufthansa verrechnet.</p><p>4. Die Aussage: "Die schweizerischen Luftfahrtkreise haben bis heute den Beweis nicht erbringen können, dass sie in der Lage sind, integrierte Kurse hoher Qualität zu gleichen oder tieferen Kosten anzubieten" ist wie folgt begründet:</p><p>- Bis zum Bekanntwerden, dass Swissair keine Absolventen der SLS mehr einstellt, gab es in der Schweiz in der Tat keine Schule, die im obenerwähnten Sinn integrierte Kurse anbot. Dies ist auch verständlich, weil die SLS bis dahin die Bedürfnisse abdeckte. In der Zwischenzeit hat sich die Situation jedoch geändert; so bieten heute bereits drei Schulen bewilligte, integrierte Kurse an.</p><p>- Es können sehr wohl Unterschiede in der Tiefe bzw. im Preis der verschiedenen Ausbildungsgänge vorkommen. Bei der Erteilung der entsprechenden Pilotenausweise kommt dies zwar nicht zum Ausdruck, weil die Behörde lediglich darauf achten muss, dass im Zeitpunkt der Ausweisausstellung die Mindestanforderungen erfüllt sind. Die Fluggesellschaften hingegen können nach dem Prinzip der freien Marktwirtschaft höhere Anforderungen und weitere Kriterien für Träger der notwendigen Pilotenausweise aufstellen.</p><p>- Da sowohl SLS-Absolventen als auch nicht SLS-ausgebildete Piloten die amtlichen Mindestanforderungen erfüllen und die gleichen Prüfungen bestehen müssen, haben sie Anrecht auf identische Pilotenausweise.</p><p>5. Der Bundesrat hat am 8. Mai 1996 beschlossen, eine redimensionierte Schweizerische Luftverkehrsschule zu betreiben bzw. betreiben zu lassen. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt wurde mit der Ausarbeitung eines entsprechenden Konzeptes beauftragt. Marktverzerrungen werden damit nicht eintreten.</p> Antwort des Bundesrates.
  • <p>Die Kosten der Pilotenausbildung an der Schweizerischen Luftverkehrsschule (SLS), an welchen sich der Bund zu zwei Dritteln beteiligt, sind vergleichsweise sehr hoch. Nachdem private, vom Bund nicht unterstützte Flugschulen durchaus vergleichbare Ausbildungen kostengünstiger anbieten, aufgrund der Tatsache, dass die SLS mit Bundessubventionen eine grosse Zahl von Piloten ausbildet, welche die Swissair gar nicht anstellen kann, und in Anbetracht der Finanzlage des Bundes, drängt sich die Frage auf, ob die Subventionen an die SLS nicht gestrichen werden sollen.</p><p>Die zum Teil unbefriedigende Antwort auf die Interpellation Gros Jean-Michel (95.3522) hat mich veranlasst, zusätzliche Abklärungen vorzunehmen. Dabei habe ich den Eindruck gewonnen, dass die bundesrätliche Antwort der Pilotenausbildungssituation in der Schweiz nicht in allen Teilen Rechnung trägt.</p><p>Offensichtlich haben die privaten und vom Bund nicht unterstützten Flugschulen ihre Ausbildungskapazitäten in den vergangenen Jahren ausgebaut und so den Bedarf an qualifizierten Berufspiloten für Fluggesellschaften wie die Crossair, TEA, Air Engiadina, Jet-Aviation usw. abdecken können.</p><p>In Anbetracht der Bedeutung dieser Angelegenheit für die private Ausbildungswirtschaft bitte ich um Beantwortung folgender Fragen:</p><p>1. Wie viele der vom Bundesamt für Zivilluftfahrt ausgestellten Ausweise für Berufs- und Instrumentenflugpiloten in den Jahren 1992-1995 haben ihren Ausbildungsursprung in der SLS und wie viele bei welchen anderen Ausbildungsorganisationen?</p><p>2. Wie hoch ist wertmässig der Anteil an den Gesamtausbildungsleistungen der SLS, welcher ins Ausland verlagert wurde (Zeitraum 1992-1995)?</p><p>Warum fallen - trotz Auslagerungen - dennoch 5 Millionen Franken allein für Personalkosten und 1,4 Millionen Franken für Deplacement/Unterkunft/Auto an (gemäss "Weltwoche"-Artikel vom 21. September 1995)?</p><p>3. Als Begründung für den zwingenden Export von Ausbildungsteilen der SLS werden fehlende Infrastrukturen und Umweltbedingungen angeführt. Wie erklärt es sich dann, dass eine weit grössere Anzahl Piloten ihre Berufs- und Instrumentenflugausbildung bei privaten Flugschulen in der Schweiz absolvieren und nicht bei der SLS?</p><p>Wo im europäischen Ausland fallen ähnlich hohe Ausbildungskosten für eine Pilotenausbildung an wie bei der SLS?</p><p>4. "Die schweizerischen Luftfahrtkreise haben bis heute den Beweis nicht erbringen können, dass sie in der Lage sind, integrierte Kurse hoher Qualität zu gleichen oder tieferen Kosten anzubieten." Diese kühne Behauptung wird in der bundesrätlichen Antwort auf die Interpellation Gros Jean-Michel aufgestellt. Mir ist mindestens eine Flugschule bekannt, welche einen vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) bewilligten Lehrgang "Integrierte Ausbildungskurse zum Linienpilot" anbietet. Die eingangs erwähnte Aussage macht mir Sorgen. Haben wir in der Schweiz ein Ausbildungsgefälle? Wie gehen die Fluggesellschaften, welche Piloten ausserhalb der SLS rekrutieren, damit um? Müssten SLS-Absolventen konsequenterweise nicht besondere Ausweise oder nicht SLS-ausgebildete Piloten eine Restriktion im Ausweis erhalten?</p><p>5. Teilt der Bundesrat die Auffassung, dass sich nach dem Grundsatz "mehr Markt, gleich lange Spiesse" die Streichung der Bundessubventionen an die SLS aufdrängt?</p>
  • Bundessubventionen an die Schweizerische Luftverkehrsschule (SLS)
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Vor der eingehenden Beantwortung der Einfachen Anfrage ist festzuhalten, dass der Vertrag zwischen der Eidgenossenschaft und der Swissair zum Betrieb der SLS auf Ende 1996 vorsorglich gekündigt ist. Mit dem Abschluss der letzten noch in Ausbildung stehenden Schüler per Juli 1997 wird die SLS in der heutigen Form aufgehoben.</p><p>1. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt hat in den Jahren 1992-1995 die nachstehende Anzahl Ausweise für Berufspiloten mit gleichzeitiger Ausstellung der Sonderbewilligung für Instrumentenflug erteilt - 1992: 198; 1993: 168; 1994: 147; 1995: 181;</p><p>Anzahl an der SLS ausgebildete Ausweisträger - 1992: 79; 1993: 81; 1994:75; 1995: 70;</p><p>Anzahl durch weitere schweizerische Flugschulen (teilweise oder ganz) ausgebildete Ausweisträger - 1992: 108; 1993: 87; 1994: 72; 1995: 111.</p><p>Die Aufschlüsselung nach Flugschulen ist aus der nachfolgenden Zusammenstellung ersichtlich, wobei die Zahlen für 1992 noch nicht EDV-mässig registriert waren und ohne zeitraubende Nachforschungen nicht eruierbar sind.</p><p>Aufschlüsselung nach Flugschulen der in den Jahren 1992-1995 ausgebildeten Berufspiloten mit Instrumentenflugberechtigung:</p><p>Ecole Les Ailes - 1993: 15; 1994: 3; 1995: 1;</p><p>FS Basel - 1993: 3; 1994: 2; 1995: 6;</p><p>FS Sky Work, Bern - 1995: 4;</p><p>FS J. Wittwer, Bern - 1993: 8; 1994: 6; 1995: 9;</p><p>FS Eichenberger, Buttwil - 1993: 6; 1994: 5; 1995: 12;</p><p>FS CAL, Genf - 1995: 11;</p><p>FS Horizon, Grenchen - 1993: 40; 1994: 40; 1995: 47;</p><p>FS Twinair, Lausanne - 1994: 4; 1995: 7;</p><p>FS Äro Locarno - 1992: 3;</p><p>FS Avilu, Lugano - 1993: 2; 1994: 1; 1995: 1;</p><p>FS Reichenbach - 1993: 1; 1994: 2;</p><p>FS Flite, Sion - 1993: 4; 1994: 5; 1995: 8;</p><p>FS MFG Zürich - 1993: 3; 1994: 2; 1995: 4;</p><p>Safety Wings - 1993: 2; 1994: 2;</p><p>Schweiz. Flugschulen - 1992: 108; 1993: 87; 1994: 72; 1995: 111;</p><p>+ SLS - 1992: 79; 1993: 81; 1994: 75; 1995: 70;</p><p>Total - 1992: 187; 1993: 168; 1994: 147; 1995: 181.</p><p>2. Auslandanteil der SLS-Gesamtkosten</p><p>Der wertmässige Anteil der Gesamtausbildungsleistungen der SLS, welche ins Ausland verlagert wurden, sieht folgendermassen aus:</p><p>1992: 9,0 Millionen Franken = 45 Prozent;</p><p>1993: 9,2 Millionen Franken = 45 Prozent;</p><p>1994: 8,5 Millionen Franken = 44 Prozent;</p><p>1995: 6,6 Millionen Franken = 41 Prozent.</p><p>Die Aussage, dass trotz Auslagerungen dennoch 5 Millionen Franken allein für Personalkosten und 1,4 Millionen Franken für Deplacement/Unterkunft/Auto anfallen, wird dadurch widerlegt, dass diese Beträge den Gesamtpersonalaufwand der SLS enthalten, wovon nur ungefähr 23 Prozent im Ausland ausgegeben werden. Diese Feststellung stützt sich auf die Tatsache, dass von den insgesamt 82 Ausbildungswochen deren 62 in der Schweiz stattfinden.</p><p>3. Die integrierten Kurse der SLS finden in Klassen von bis zu 20 Schülern nach fixem Stundenplan respektive Flugprogramm statt. Die schweizerischen und benachbarten Flugplätze sind wegen Verkehrseinschränkungen und Nachtflugsperren nicht in der Lage, einen solchermassen erforderlichen, konzentrierten Flugschulbetrieb aufzunehmen. Die Flugausbildungen der übrigen Flugschulen werden hingegen als individuelle Schulflüge in der ganzen Schweiz und im benachbarten Ausland durchgeführt und verteilen sich über das ganze Jahr hin.</p><p>Quervergleiche mit gleichwertigen Ausbildungslehrgängen in Deutschland (Lufthansa, Phoenix/Bremen), Skandinavien (SAS Stockholm), Frankreich (Air France/ENAC), zeigen, dass auf vergleichbaren Ausbildungsstufen Kosten in gleicher Grösse anfallen. Dieses Ergebnis liegt auf der Hand, wenn man bedenkt, dass die höhere SLS-Ausbildung teilweise bei der Lufthansa in Phoenix und die Schlussausbildung auf Turbopropellerflugzeugen ganz bei der Lufthansa in Bremen stattfindet; dabei werden der SLS die gleichen Kosten wie für die Schüler der Lufthansa verrechnet.</p><p>4. Die Aussage: "Die schweizerischen Luftfahrtkreise haben bis heute den Beweis nicht erbringen können, dass sie in der Lage sind, integrierte Kurse hoher Qualität zu gleichen oder tieferen Kosten anzubieten" ist wie folgt begründet:</p><p>- Bis zum Bekanntwerden, dass Swissair keine Absolventen der SLS mehr einstellt, gab es in der Schweiz in der Tat keine Schule, die im obenerwähnten Sinn integrierte Kurse anbot. Dies ist auch verständlich, weil die SLS bis dahin die Bedürfnisse abdeckte. In der Zwischenzeit hat sich die Situation jedoch geändert; so bieten heute bereits drei Schulen bewilligte, integrierte Kurse an.</p><p>- Es können sehr wohl Unterschiede in der Tiefe bzw. im Preis der verschiedenen Ausbildungsgänge vorkommen. Bei der Erteilung der entsprechenden Pilotenausweise kommt dies zwar nicht zum Ausdruck, weil die Behörde lediglich darauf achten muss, dass im Zeitpunkt der Ausweisausstellung die Mindestanforderungen erfüllt sind. Die Fluggesellschaften hingegen können nach dem Prinzip der freien Marktwirtschaft höhere Anforderungen und weitere Kriterien für Träger der notwendigen Pilotenausweise aufstellen.</p><p>- Da sowohl SLS-Absolventen als auch nicht SLS-ausgebildete Piloten die amtlichen Mindestanforderungen erfüllen und die gleichen Prüfungen bestehen müssen, haben sie Anrecht auf identische Pilotenausweise.</p><p>5. Der Bundesrat hat am 8. Mai 1996 beschlossen, eine redimensionierte Schweizerische Luftverkehrsschule zu betreiben bzw. betreiben zu lassen. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt wurde mit der Ausarbeitung eines entsprechenden Konzeptes beauftragt. Marktverzerrungen werden damit nicht eintreten.</p> Antwort des Bundesrates.
    • <p>Die Kosten der Pilotenausbildung an der Schweizerischen Luftverkehrsschule (SLS), an welchen sich der Bund zu zwei Dritteln beteiligt, sind vergleichsweise sehr hoch. Nachdem private, vom Bund nicht unterstützte Flugschulen durchaus vergleichbare Ausbildungen kostengünstiger anbieten, aufgrund der Tatsache, dass die SLS mit Bundessubventionen eine grosse Zahl von Piloten ausbildet, welche die Swissair gar nicht anstellen kann, und in Anbetracht der Finanzlage des Bundes, drängt sich die Frage auf, ob die Subventionen an die SLS nicht gestrichen werden sollen.</p><p>Die zum Teil unbefriedigende Antwort auf die Interpellation Gros Jean-Michel (95.3522) hat mich veranlasst, zusätzliche Abklärungen vorzunehmen. Dabei habe ich den Eindruck gewonnen, dass die bundesrätliche Antwort der Pilotenausbildungssituation in der Schweiz nicht in allen Teilen Rechnung trägt.</p><p>Offensichtlich haben die privaten und vom Bund nicht unterstützten Flugschulen ihre Ausbildungskapazitäten in den vergangenen Jahren ausgebaut und so den Bedarf an qualifizierten Berufspiloten für Fluggesellschaften wie die Crossair, TEA, Air Engiadina, Jet-Aviation usw. abdecken können.</p><p>In Anbetracht der Bedeutung dieser Angelegenheit für die private Ausbildungswirtschaft bitte ich um Beantwortung folgender Fragen:</p><p>1. Wie viele der vom Bundesamt für Zivilluftfahrt ausgestellten Ausweise für Berufs- und Instrumentenflugpiloten in den Jahren 1992-1995 haben ihren Ausbildungsursprung in der SLS und wie viele bei welchen anderen Ausbildungsorganisationen?</p><p>2. Wie hoch ist wertmässig der Anteil an den Gesamtausbildungsleistungen der SLS, welcher ins Ausland verlagert wurde (Zeitraum 1992-1995)?</p><p>Warum fallen - trotz Auslagerungen - dennoch 5 Millionen Franken allein für Personalkosten und 1,4 Millionen Franken für Deplacement/Unterkunft/Auto an (gemäss "Weltwoche"-Artikel vom 21. September 1995)?</p><p>3. Als Begründung für den zwingenden Export von Ausbildungsteilen der SLS werden fehlende Infrastrukturen und Umweltbedingungen angeführt. Wie erklärt es sich dann, dass eine weit grössere Anzahl Piloten ihre Berufs- und Instrumentenflugausbildung bei privaten Flugschulen in der Schweiz absolvieren und nicht bei der SLS?</p><p>Wo im europäischen Ausland fallen ähnlich hohe Ausbildungskosten für eine Pilotenausbildung an wie bei der SLS?</p><p>4. "Die schweizerischen Luftfahrtkreise haben bis heute den Beweis nicht erbringen können, dass sie in der Lage sind, integrierte Kurse hoher Qualität zu gleichen oder tieferen Kosten anzubieten." Diese kühne Behauptung wird in der bundesrätlichen Antwort auf die Interpellation Gros Jean-Michel aufgestellt. Mir ist mindestens eine Flugschule bekannt, welche einen vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) bewilligten Lehrgang "Integrierte Ausbildungskurse zum Linienpilot" anbietet. Die eingangs erwähnte Aussage macht mir Sorgen. Haben wir in der Schweiz ein Ausbildungsgefälle? Wie gehen die Fluggesellschaften, welche Piloten ausserhalb der SLS rekrutieren, damit um? Müssten SLS-Absolventen konsequenterweise nicht besondere Ausweise oder nicht SLS-ausgebildete Piloten eine Restriktion im Ausweis erhalten?</p><p>5. Teilt der Bundesrat die Auffassung, dass sich nach dem Grundsatz "mehr Markt, gleich lange Spiesse" die Streichung der Bundessubventionen an die SLS aufdrängt?</p>
    • Bundessubventionen an die Schweizerische Luftverkehrsschule (SLS)

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