Unteriridischer Bahnhof statt Flügelbahnhof in Zürich

ShortId
97.3677
Id
19973677
Updated
27.07.2023 22:00
Language
de
Title
Unteriridischer Bahnhof statt Flügelbahnhof in Zürich
AdditionalIndexing
SBB;Bahnhof;Zürich (Kanton);Baugenehmigung;öffentliches Bauwesen
1
  • L04K18030202, Bahnhof
  • L05K0301010123, Zürich (Kanton)
  • L05K1801021103, SBB
  • L04K07050301, öffentliches Bauwesen
  • L05K0102030101, Baugenehmigung
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Die SBB wollen zur Entlastung des Zürcher Hauptbahnhofes im Bereich zwischen der Sihlpost und dem Zentralstellwerk einen viergleisigen Bahnhof für die S-Bahnlinien S1, S2, S8 und S14 bauen. Die Kosten, die durch die SBB getragen würden, werden auf 30 Millionen Franken geschätzt.</p><p>Die Lage dieses sogenannten Flügelbahnhofes ist extrem ungünstig, sowohl in bezug auf die Umsteigewege zwischen den S-Bahnlinien untereinander als auch zwischen der S-Bahn und den Fernzügen. Die Anschlüsse an die städtischen Verkehrsbetriebe würden vollständig fehlen, und die Fusswege in die Innenstadt wären extrem lang.</p><p>Die Distanz zwischen dem westlichen Perron-Ende beim Zentralstellwerk und dem "Treffpunkt" in der Bahnhofhalle beträgt 650 Meter, desgleichen diejenige zur Tramhaltestelle Bahnhofplatz; diejenige zur Tramhaltestelle Bahnhofquai beträgt sogar mehr als 850 Meter, was der Distanz Bahnhofplatz-Paradeplatz entspricht.</p><p>Dass den SBB ihr eigenes Projekt problematisch erscheint, wird dadurch deutlich, dass sie nun zusammen mit einer "Behördendelegation" die Erschliessung des ausgesprochen ungünstig gelegenen Flügelbahnhofes im Detail prüft. Wie diese Erschliessung erfolgen soll und wer die Kosten tragen soll, ist unklar. Eine Erschliessung durch die städtischen Verkehrsbetriebe mit einer Tram- und Bushaltestelle wäre mit sehr hohen Kosten verbunden, die von Stadt und Kanton getragen werden müssten.</p><p>Eine kundenfreundliche Lösung - mit der Option eines späteren Durchgangsbahnhofes - könnte in einem unterirdischen Pendant zum Bahnhof Museumsstrasse neben dem zweigleisigen Kopfbahnhof der SZU gefunden werden. Die technische Machbarkeit ist unbestritten, aber sie wurde aus Kostengründen gar nicht überprüft ("NZZ" vom 10. November 1997).</p><p>Dass die Kosten eines solchen unterirdischen Bahnhofes "mehrere Hundert Millionen Franken" betragen sollen, ist eine Zweckbehauptung der SBB, die durch keine seriösen Abklärungen gestützt wird. Der Bahnhof Museumsstrasse kostete 170 Millionen plus 5 Millionen Franken für die westliche Rampe. In der gleichen Grössenordnung dürften sich - in Anbetracht gesunkener Baupreise - die Kosten für einen neuen viergleisigen unterirdischen Zusatzbahnhof bewegen.</p><p>Das Projekt des Flügelbahnhofes wird sicherlich zu einer Vielzahl von Einsprachen und Beschwerden führen. Es besteht die Gefahr, dass ein Flügelbahnhof nicht gebaut werden kann und die aufgewendeten Projektkosten in den Sand gesetzt sind.</p><p>Unter diesen Umständen erscheint ein freundschaftlicher Rat des Bundesrates an die SBB-Führung im Sinne des Postulates angebracht.</p>
  • Der Bundesrat ist bereit, das Postulat entgegenzunehmen.
  • <p>Der Bundesrat wird eingeladen zu prüfen, ob es nicht angebracht wäre, bei den SBB vorstellig zu werden, um diese zu bewegen, in Zürich statt des vorgesehenen Flügelbahnhofes bei der Sihlpost einen neuen unterirdischen Zusatzbahnhof - parallel zur bestehenden Station der Sihltal-Zürich-Uetlibergbahn (SZU) - zu bauen und für dessen Finanzierung zu sorgen. Sinnvollerweise sollte eine spätere Erweiterung des neuen Bahnhofes zu einem Durchgangsbahnhof in südöstlicher Richtung möglich sein.</p>
  • Unteriridischer Bahnhof statt Flügelbahnhof in Zürich
State
Überwiesen an den Bundesrat
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Die SBB wollen zur Entlastung des Zürcher Hauptbahnhofes im Bereich zwischen der Sihlpost und dem Zentralstellwerk einen viergleisigen Bahnhof für die S-Bahnlinien S1, S2, S8 und S14 bauen. Die Kosten, die durch die SBB getragen würden, werden auf 30 Millionen Franken geschätzt.</p><p>Die Lage dieses sogenannten Flügelbahnhofes ist extrem ungünstig, sowohl in bezug auf die Umsteigewege zwischen den S-Bahnlinien untereinander als auch zwischen der S-Bahn und den Fernzügen. Die Anschlüsse an die städtischen Verkehrsbetriebe würden vollständig fehlen, und die Fusswege in die Innenstadt wären extrem lang.</p><p>Die Distanz zwischen dem westlichen Perron-Ende beim Zentralstellwerk und dem "Treffpunkt" in der Bahnhofhalle beträgt 650 Meter, desgleichen diejenige zur Tramhaltestelle Bahnhofplatz; diejenige zur Tramhaltestelle Bahnhofquai beträgt sogar mehr als 850 Meter, was der Distanz Bahnhofplatz-Paradeplatz entspricht.</p><p>Dass den SBB ihr eigenes Projekt problematisch erscheint, wird dadurch deutlich, dass sie nun zusammen mit einer "Behördendelegation" die Erschliessung des ausgesprochen ungünstig gelegenen Flügelbahnhofes im Detail prüft. Wie diese Erschliessung erfolgen soll und wer die Kosten tragen soll, ist unklar. Eine Erschliessung durch die städtischen Verkehrsbetriebe mit einer Tram- und Bushaltestelle wäre mit sehr hohen Kosten verbunden, die von Stadt und Kanton getragen werden müssten.</p><p>Eine kundenfreundliche Lösung - mit der Option eines späteren Durchgangsbahnhofes - könnte in einem unterirdischen Pendant zum Bahnhof Museumsstrasse neben dem zweigleisigen Kopfbahnhof der SZU gefunden werden. Die technische Machbarkeit ist unbestritten, aber sie wurde aus Kostengründen gar nicht überprüft ("NZZ" vom 10. November 1997).</p><p>Dass die Kosten eines solchen unterirdischen Bahnhofes "mehrere Hundert Millionen Franken" betragen sollen, ist eine Zweckbehauptung der SBB, die durch keine seriösen Abklärungen gestützt wird. Der Bahnhof Museumsstrasse kostete 170 Millionen plus 5 Millionen Franken für die westliche Rampe. In der gleichen Grössenordnung dürften sich - in Anbetracht gesunkener Baupreise - die Kosten für einen neuen viergleisigen unterirdischen Zusatzbahnhof bewegen.</p><p>Das Projekt des Flügelbahnhofes wird sicherlich zu einer Vielzahl von Einsprachen und Beschwerden führen. Es besteht die Gefahr, dass ein Flügelbahnhof nicht gebaut werden kann und die aufgewendeten Projektkosten in den Sand gesetzt sind.</p><p>Unter diesen Umständen erscheint ein freundschaftlicher Rat des Bundesrates an die SBB-Führung im Sinne des Postulates angebracht.</p>
    • Der Bundesrat ist bereit, das Postulat entgegenzunehmen.
    • <p>Der Bundesrat wird eingeladen zu prüfen, ob es nicht angebracht wäre, bei den SBB vorstellig zu werden, um diese zu bewegen, in Zürich statt des vorgesehenen Flügelbahnhofes bei der Sihlpost einen neuen unterirdischen Zusatzbahnhof - parallel zur bestehenden Station der Sihltal-Zürich-Uetlibergbahn (SZU) - zu bauen und für dessen Finanzierung zu sorgen. Sinnvollerweise sollte eine spätere Erweiterung des neuen Bahnhofes zu einem Durchgangsbahnhof in südöstlicher Richtung möglich sein.</p>
    • Unteriridischer Bahnhof statt Flügelbahnhof in Zürich

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