Keine widersprüchlichen Aussagen bezüglich der Patrouille des Glaciers

ShortId
18.3104
Id
20183104
Updated
28.07.2023 03:51
Language
de
Title
Keine widersprüchlichen Aussagen bezüglich der Patrouille des Glaciers
AdditionalIndexing
28;24;04
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Am 6. Juni 2016 antwortete der Bundesrat auf die Frage von Nationalrat Hugues Hiltpold (16.5169) wie folgt: "Die Armee will das Abenteuer Patrouille des Glaciers auch in Zukunft fortführen." Das Parlament hat sich mehrfach für den Erhalt dieser Veranstaltung ausgesprochen, die die Schweizer Identität stärkt und in den Augen der Bevölkerung ein positives Image unserer Sicherheitsinstitutionen (Armee und Zollverwaltung) festigt. Jüngst ging es in der Interpellation Buttet 17.3993 und in der Frage Roduit 18.5113 um die Streichung von fünf Stellen, die es den Spitzensportlern ermöglichen, auf Teilzeitbasis ihren Beruf mit Skitourenrennen auf hohem Niveau zu kombinieren. In seinen Antworten dazu beschränkt sich der Bundesrat darauf zu betonen, dass der Skialpinismus - im Gegensatz zu Langlauf und Biathlon - keine olympische Disziplin sei und dass die Herausforderungen an der Grenze verlangten, dass sich die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) auf ihre Kernaufgaben konzentriere.</p><p>Nun ist dem Bundesrat aber bekannt, dass derzeit Bemühungen im Gange sind, den Skialpinismus ab den Olympischen Winterspielen 2026, die möglicherweise in der Schweiz stattfinden werden, als olympische Disziplin anzuerkennen. Keine Spitzensportler mehr auszubilden, und sei es nur für einige Jahre, bedeutet, diese Disziplin zu opfern. Vor allem aber ist es schwer vorstellbar, wie ausländische Elitekorps an der Patrouille des Glaciers teilnehmen wollen, wenn sie sich dort nur noch mit Zivilpatrouillen messen könnten. Man könnte sogar wetten, dass die blosse Organisation dieser berühmten Veranstaltung durch die Armee ab 2020 infrage gestellt wird. Zu guter Letzt ist fraglich, dass es um das Budget und die aktuellen Personalbestände des GWK so schlecht steht, dass man um ein paar Stellen, wohlgemerkt Teilzeitstellen, ringen muss. Wenn sich die Situation an den Grenzen wirklich verschärft hat und erhöhte Anforderungen bestehen, sollte der Bundesrat eine Stärkung der gesamten EZV vorschlagen, ohne dass auf die besonders hochangesehenen Aufgaben verzichtet werden muss.</p>
  • <p>Die Bewältigung der Herausforderungen an unseren Aussengrenzen hat für den Bundesrat Priorität. Gerade auch der Kanton Wallis ist aufgrund seiner geografischen Lage von illegaler Migration und grenzüberschreitender Kriminalität betroffen. Nicht zuletzt erfordern es auch die gestiegenen politischen und wirtschaftlichen Anforderungen, dass sich das Grenzwachtkorps auf seinen Grundauftrag fokussiert. Der Bundesrat ist sich bewusst, dass die Patrouille des Glaciers insbesondere für den Kanton Wallis eine wichtige Veranstaltung darstellt. Er ist aber auch der Meinung, dass sich die Bundesbehörden auf ihre Kernaufgaben konzentrieren müssen, die zur Sicherheit der gesamten Schweiz beitragen. Deshalb ist auch die EZV angehalten, ihre Ressourcen so einzusetzen und nötigenfalls zu verschieben, dass sie die Erfüllung ihres Kernauftrags weiterhin gewährleisten kann.</p><p>Mit dem Entscheid der EZV, sich im Rahmen einer notwendigen Priorisierung auf die Spitzensportförderung von Biathlon und Langlauf zu konzentrieren, konnte ein vertretbarer Kompromiss gefunden werden. Auf die zukünftige Organisation der Patrouille des Glaciers durch die Armee hat dieser Entscheid keinen Einfluss. Ausschlaggebend für die notwendige Auswahl waren insbesondere der internationale Bekanntheitsgrad dieser Disziplinen und die Konzentration auf einen Verbandspartner. Die Tatsache, dass es olympische Disziplinen sind, war zweitrangig. Der Bundesrat hat bereits in seiner Antwort auf die Interpellation Buttet 17.3993 entsprechend argumentiert. Eine mögliche zukünftige Anerkennung dieser Sportart als olympische Disziplin hätte keinen Einfluss auf den getroffenen Entscheid.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, von der für 2019 geplanten Auflösung der Skialpinismus-Mannschaft des Grenzwachtkorps (GWK) abzusehen. In jedem Fall ist der Entscheid zu vertagen, bis die laufenden Massnahmen zur Anerkennung dieser Sportart als olympische Disziplin abgeschlossen sind.</p>
  • Keine widersprüchlichen Aussagen bezüglich der Patrouille des Glaciers
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Am 6. Juni 2016 antwortete der Bundesrat auf die Frage von Nationalrat Hugues Hiltpold (16.5169) wie folgt: "Die Armee will das Abenteuer Patrouille des Glaciers auch in Zukunft fortführen." Das Parlament hat sich mehrfach für den Erhalt dieser Veranstaltung ausgesprochen, die die Schweizer Identität stärkt und in den Augen der Bevölkerung ein positives Image unserer Sicherheitsinstitutionen (Armee und Zollverwaltung) festigt. Jüngst ging es in der Interpellation Buttet 17.3993 und in der Frage Roduit 18.5113 um die Streichung von fünf Stellen, die es den Spitzensportlern ermöglichen, auf Teilzeitbasis ihren Beruf mit Skitourenrennen auf hohem Niveau zu kombinieren. In seinen Antworten dazu beschränkt sich der Bundesrat darauf zu betonen, dass der Skialpinismus - im Gegensatz zu Langlauf und Biathlon - keine olympische Disziplin sei und dass die Herausforderungen an der Grenze verlangten, dass sich die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) auf ihre Kernaufgaben konzentriere.</p><p>Nun ist dem Bundesrat aber bekannt, dass derzeit Bemühungen im Gange sind, den Skialpinismus ab den Olympischen Winterspielen 2026, die möglicherweise in der Schweiz stattfinden werden, als olympische Disziplin anzuerkennen. Keine Spitzensportler mehr auszubilden, und sei es nur für einige Jahre, bedeutet, diese Disziplin zu opfern. Vor allem aber ist es schwer vorstellbar, wie ausländische Elitekorps an der Patrouille des Glaciers teilnehmen wollen, wenn sie sich dort nur noch mit Zivilpatrouillen messen könnten. Man könnte sogar wetten, dass die blosse Organisation dieser berühmten Veranstaltung durch die Armee ab 2020 infrage gestellt wird. Zu guter Letzt ist fraglich, dass es um das Budget und die aktuellen Personalbestände des GWK so schlecht steht, dass man um ein paar Stellen, wohlgemerkt Teilzeitstellen, ringen muss. Wenn sich die Situation an den Grenzen wirklich verschärft hat und erhöhte Anforderungen bestehen, sollte der Bundesrat eine Stärkung der gesamten EZV vorschlagen, ohne dass auf die besonders hochangesehenen Aufgaben verzichtet werden muss.</p>
    • <p>Die Bewältigung der Herausforderungen an unseren Aussengrenzen hat für den Bundesrat Priorität. Gerade auch der Kanton Wallis ist aufgrund seiner geografischen Lage von illegaler Migration und grenzüberschreitender Kriminalität betroffen. Nicht zuletzt erfordern es auch die gestiegenen politischen und wirtschaftlichen Anforderungen, dass sich das Grenzwachtkorps auf seinen Grundauftrag fokussiert. Der Bundesrat ist sich bewusst, dass die Patrouille des Glaciers insbesondere für den Kanton Wallis eine wichtige Veranstaltung darstellt. Er ist aber auch der Meinung, dass sich die Bundesbehörden auf ihre Kernaufgaben konzentrieren müssen, die zur Sicherheit der gesamten Schweiz beitragen. Deshalb ist auch die EZV angehalten, ihre Ressourcen so einzusetzen und nötigenfalls zu verschieben, dass sie die Erfüllung ihres Kernauftrags weiterhin gewährleisten kann.</p><p>Mit dem Entscheid der EZV, sich im Rahmen einer notwendigen Priorisierung auf die Spitzensportförderung von Biathlon und Langlauf zu konzentrieren, konnte ein vertretbarer Kompromiss gefunden werden. Auf die zukünftige Organisation der Patrouille des Glaciers durch die Armee hat dieser Entscheid keinen Einfluss. Ausschlaggebend für die notwendige Auswahl waren insbesondere der internationale Bekanntheitsgrad dieser Disziplinen und die Konzentration auf einen Verbandspartner. Die Tatsache, dass es olympische Disziplinen sind, war zweitrangig. Der Bundesrat hat bereits in seiner Antwort auf die Interpellation Buttet 17.3993 entsprechend argumentiert. Eine mögliche zukünftige Anerkennung dieser Sportart als olympische Disziplin hätte keinen Einfluss auf den getroffenen Entscheid.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, von der für 2019 geplanten Auflösung der Skialpinismus-Mannschaft des Grenzwachtkorps (GWK) abzusehen. In jedem Fall ist der Entscheid zu vertagen, bis die laufenden Massnahmen zur Anerkennung dieser Sportart als olympische Disziplin abgeschlossen sind.</p>
    • Keine widersprüchlichen Aussagen bezüglich der Patrouille des Glaciers

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