Unbestrittene Statistiken von einem unabhängigen Organ erstellen lassen. Eine unerlässliche Voraussetzung für die Steuerung des Gesundheitssystems

ShortId
18.3432
Id
20183432
Updated
28.07.2023 14:39
Language
de
Title
Unbestrittene Statistiken von einem unabhängigen Organ erstellen lassen. Eine unerlässliche Voraussetzung für die Steuerung des Gesundheitssystems
AdditionalIndexing
04;2841;34
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Die Gesundheitskosten stellen unsere Gesellschaft vor grosse Herausforderungen. Derzeit fehlen aber Statistiken, die sowohl unbestritten als auch aktuell sind und auf deren Grundlage Massnahmen entwickelt werden können, die unser Gesundheitssystem besser steuern. Das zeigen auch die regelmässigen Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit den Gesundheitskosten und den Prämien der obligatorischen Krankenversicherung. </p><p>Oft weichen die aktuell verfügbaren Daten je nach Quelle voneinander ab. Bereits zwischen den verschiedenen Bundesämtern, aber auch zwischen dem Bund und den Kantonen gibt es Unterschiede. Ausserdem unterscheiden sich die Angaben, je nachdem welche Akteure des Gesundheitssystems sie bereitstellen (Versicherer, Ärztinnen und Ärzte, Spitäler, Pharmaunternehmen usw.), weil es Unterschiede in den Methoden oder Interessenkonflikte gibt.</p><p>Des Weiteren stammen viele Zahlen, die für die Steuerung des Gesundheitssystems verwendet werden, von Krankenversicherern. Zum Beispiel stellt die Krankenkasse Sasis AG, im Besitz der Santésuisse, zahlreiche Statistiken zur Verfügung, die insbesondere vom Bundesamt für Gesundheit für das offizielle Kostenmonitoring verwendet werden.</p><p>Eine unerlässliche Voraussetzung für die Steuerung des Gesundheitssystems sind dabei aber Zahlen, die von allen Beteiligten des Gesundheitswesens akzeptiert werden. Deshalb ist es entscheidend, dass die notwendigen Daten nach einem klaren und einheitlichen methodischen Vorgehen und nach identischen Kriterien gesammelt und bearbeitet werden und dass die Funktionsweise der dafür verwendeten Software transparent ist. Auch muss der Prozess einer Qualitätskontrolle unterliegen. Aus diesem Grund muss ein Organ, das die notwendige Unabhängigkeit und Legitimität besitzt, diese Datenbank aufbauen und betreiben. Dieses Organ soll den Behörden und den Akteuren des Gesundheitswesens als Referenz dienen. Sie sollen im Gegenzug einen garantierten direkten Zugriff auf die gesammelten Informationen haben.</p><p>Dieses Organ könnte das Bundesamt für Statistik sein, da es sich dabei um eine bereits bestehende Einrichtung mit den notwendigen wissenschaftlichen Kompetenzen handelt, deren Unabhängigkeit gesetzlich festgelegt ist.</p>
  • <p>Das vorliegende Anliegen zur Datenerhebung wird auch in der gleichlautenden Motion Feller 18.3433 behandelt.</p><p>Im Gesundheitsbereich werden derzeit Daten von verschiedenen Stellen erhoben. Dies hat zur Folge, dass die Statistiken teilweise nicht miteinander abgestimmt sind und die erfassten Daten nicht miteinander verglichen werden können. In gewissen Bereichen kommt es zur parallelen Erfassung derselben Daten.</p><p>Um die Transparenz des Gesundheitssystems zu verbessern und wirksame Massnahmen zur Kostendämpfung zu identifizieren, ist eine transparente und kohärente Datenerhebung notwendig. Nur so können die verschiedenen Daten miteinander verglichen und analysiert werden. Zudem sollen Leerläufe durch doppelte und fehlerhafte Datenerfassungen verhindert werden. Zu diesen Schlüssen kam auch die vom Vorsteher des Eidgenössischen Departementes des Innern (EDI) beauftragte Expertengruppe in ihrem Bericht "Kostendämpfungsmassnahmen zur Entlastung der obligatorischen Krankenversicherung" (<a href="http://www.admin.bag.ch">www.bag.admin.ch</a> &gt; Themen &gt; Versicherungen &gt; Krankenversicherung &gt; Kostendämpfung).</p><p>Aufgrund der im Expertenbericht gewonnenen Erkenntnisse ist das EDI gegenwärtig daran, eine Expertengruppe zusammenzustellen und zu beauftragen, eine Strategie für die Erfassung, Bearbeitung und Analyse der Daten im Gesundheitsbereich zu erarbeiten. In erster Linie soll eine Übersicht gewonnen werden über die aktuell verfügbaren Daten, die Schwächen und Lücken des aktuellen Systems, zudem sollen die effektiven Bedürfnisse aufgezeigt werden. Die Ziele der Expertengruppe sollen die Schaffung einer besseren Informationsbasis, eine grössere Transparenz des Gesundheitssystems und die Reduktion des administrativen Aufwands derjenigen Akteure sein, welche die Informationen zur Verfügung stellen.</p><p>Mit der Beauftragung der Expertengruppe, eine solche Strategie auszuarbeiten, wird das Anliegen der Motion weitestgehend aufgenommen.</p> Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.
  • <p>Um das Gesundheitssystem zu steuern und es der Entwicklung der Bedürfnisse und der Kosten anzupassen, wird der Bundesrat beauftragt, die Aufgabe der Erstellung unbestrittener und aktueller Statistiken einem unabhängigen Organ anzuvertrauen, wie zum Beispiel dem Bundesamt für Statistik.</p>
  • Unbestrittene Statistiken von einem unabhängigen Organ erstellen lassen. Eine unerlässliche Voraussetzung für die Steuerung des Gesundheitssystems
State
Erledigt
Related Affairs
  • 20183433
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Die Gesundheitskosten stellen unsere Gesellschaft vor grosse Herausforderungen. Derzeit fehlen aber Statistiken, die sowohl unbestritten als auch aktuell sind und auf deren Grundlage Massnahmen entwickelt werden können, die unser Gesundheitssystem besser steuern. Das zeigen auch die regelmässigen Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit den Gesundheitskosten und den Prämien der obligatorischen Krankenversicherung. </p><p>Oft weichen die aktuell verfügbaren Daten je nach Quelle voneinander ab. Bereits zwischen den verschiedenen Bundesämtern, aber auch zwischen dem Bund und den Kantonen gibt es Unterschiede. Ausserdem unterscheiden sich die Angaben, je nachdem welche Akteure des Gesundheitssystems sie bereitstellen (Versicherer, Ärztinnen und Ärzte, Spitäler, Pharmaunternehmen usw.), weil es Unterschiede in den Methoden oder Interessenkonflikte gibt.</p><p>Des Weiteren stammen viele Zahlen, die für die Steuerung des Gesundheitssystems verwendet werden, von Krankenversicherern. Zum Beispiel stellt die Krankenkasse Sasis AG, im Besitz der Santésuisse, zahlreiche Statistiken zur Verfügung, die insbesondere vom Bundesamt für Gesundheit für das offizielle Kostenmonitoring verwendet werden.</p><p>Eine unerlässliche Voraussetzung für die Steuerung des Gesundheitssystems sind dabei aber Zahlen, die von allen Beteiligten des Gesundheitswesens akzeptiert werden. Deshalb ist es entscheidend, dass die notwendigen Daten nach einem klaren und einheitlichen methodischen Vorgehen und nach identischen Kriterien gesammelt und bearbeitet werden und dass die Funktionsweise der dafür verwendeten Software transparent ist. Auch muss der Prozess einer Qualitätskontrolle unterliegen. Aus diesem Grund muss ein Organ, das die notwendige Unabhängigkeit und Legitimität besitzt, diese Datenbank aufbauen und betreiben. Dieses Organ soll den Behörden und den Akteuren des Gesundheitswesens als Referenz dienen. Sie sollen im Gegenzug einen garantierten direkten Zugriff auf die gesammelten Informationen haben.</p><p>Dieses Organ könnte das Bundesamt für Statistik sein, da es sich dabei um eine bereits bestehende Einrichtung mit den notwendigen wissenschaftlichen Kompetenzen handelt, deren Unabhängigkeit gesetzlich festgelegt ist.</p>
    • <p>Das vorliegende Anliegen zur Datenerhebung wird auch in der gleichlautenden Motion Feller 18.3433 behandelt.</p><p>Im Gesundheitsbereich werden derzeit Daten von verschiedenen Stellen erhoben. Dies hat zur Folge, dass die Statistiken teilweise nicht miteinander abgestimmt sind und die erfassten Daten nicht miteinander verglichen werden können. In gewissen Bereichen kommt es zur parallelen Erfassung derselben Daten.</p><p>Um die Transparenz des Gesundheitssystems zu verbessern und wirksame Massnahmen zur Kostendämpfung zu identifizieren, ist eine transparente und kohärente Datenerhebung notwendig. Nur so können die verschiedenen Daten miteinander verglichen und analysiert werden. Zudem sollen Leerläufe durch doppelte und fehlerhafte Datenerfassungen verhindert werden. Zu diesen Schlüssen kam auch die vom Vorsteher des Eidgenössischen Departementes des Innern (EDI) beauftragte Expertengruppe in ihrem Bericht "Kostendämpfungsmassnahmen zur Entlastung der obligatorischen Krankenversicherung" (<a href="http://www.admin.bag.ch">www.bag.admin.ch</a> &gt; Themen &gt; Versicherungen &gt; Krankenversicherung &gt; Kostendämpfung).</p><p>Aufgrund der im Expertenbericht gewonnenen Erkenntnisse ist das EDI gegenwärtig daran, eine Expertengruppe zusammenzustellen und zu beauftragen, eine Strategie für die Erfassung, Bearbeitung und Analyse der Daten im Gesundheitsbereich zu erarbeiten. In erster Linie soll eine Übersicht gewonnen werden über die aktuell verfügbaren Daten, die Schwächen und Lücken des aktuellen Systems, zudem sollen die effektiven Bedürfnisse aufgezeigt werden. Die Ziele der Expertengruppe sollen die Schaffung einer besseren Informationsbasis, eine grössere Transparenz des Gesundheitssystems und die Reduktion des administrativen Aufwands derjenigen Akteure sein, welche die Informationen zur Verfügung stellen.</p><p>Mit der Beauftragung der Expertengruppe, eine solche Strategie auszuarbeiten, wird das Anliegen der Motion weitestgehend aufgenommen.</p> Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.
    • <p>Um das Gesundheitssystem zu steuern und es der Entwicklung der Bedürfnisse und der Kosten anzupassen, wird der Bundesrat beauftragt, die Aufgabe der Erstellung unbestrittener und aktueller Statistiken einem unabhängigen Organ anzuvertrauen, wie zum Beispiel dem Bundesamt für Statistik.</p>
    • Unbestrittene Statistiken von einem unabhängigen Organ erstellen lassen. Eine unerlässliche Voraussetzung für die Steuerung des Gesundheitssystems

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