Stress, Burn-out und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in den Service-public-Unternehmen

ShortId
20.4228
Id
20204228
Updated
28.07.2023 01:08
Language
de
Title
Stress, Burn-out und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in den Service-public-Unternehmen
AdditionalIndexing
04;2841;44
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Das Arbeitsklima wird seit mehreren Jahren immer schwieriger: Zunahme von Stress, von Mobbing, von Burn-outs usw. Diese Tendenz scheint auch vor den Service-Public-Unternehmen nicht Halt zu machen; dort müssen die Angestellten Reorganisation um Reorganisation über sich ergehen lassen, Arbeiten "just in time" (und oft minutengenau durchgeplant) erledigen, und es werden immer mehr Tätigkeiten ausgelagert. </p><p>Das hat offensichtliche Auswirkungen nicht nur auf die Gesundheit der Angestellten, sondern auch auf die Qualität des Service public. Man stellt im Übrigen insbesondere bei den SBB ganz konkret fest, dass es aufgrund von Personalmangel in gewissen Bereichen zu Problemen kommt. </p><p>Diese Unternehmen des Bundes haben als Arbeitgeber eine Beispielfunktion in Bezug auf die Arbeitsbedingungen, die sie ihren Angestellten bieten. In den strategischen Zielen, die der Bund diesen Unternehmen vorgibt, ist das im Übrigen entsprechend festgehalten.</p><p>Der Staat ist natürlich auch für die öffentliche Gesundheit ganz allgemein verantwortlich.</p><p>Daher wird der Bundesrat mit diesem Postulat beauftragt, in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern einen Bericht zu erstellen über diese Entwicklung und ihre Folgen. Es sollen die allfälligen stressbedingten und gesundheitlichen Probleme am Arbeitsplatz identifiziert werden, die in diesen Unternehmen auftreten. Damit sollte es möglich sein, dass anschliessend die unternehmerischen Methoden angepasst werden und in diesen Unternehmen eine menschliche Mitarbeiterführung sichergestellt wird.</p>
  • <p>Gemäss den Erhebungen der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz hat der Anteil der Erwerbstätigen in der Schweiz, die unter einer Überlastung am Arbeitsplatz leiden, in den letzten Jahren markant zugenommen (<a href="http://www.gesundheitsfoerderung.ch">www.gesundheitsfoerderung.ch</a> &gt; Grundlagen und Studien &gt; Job-Stress-Index). Es ist davon auszugehen, dass auch die bundesnahen Unternehmen von diesem Trend erfasst sind. Der Bundesrat sieht jedoch keine Anhaltspunkte, dass die bundesnahen Unternehmen und ihre Mitarbeitenden von dieser Entwicklung in besonderer Weise betroffen wären.</p><p>Im Übrigen bekräftigt der Bundesrat seine Aussagen in der Stellungnahme zum Postulat Schwaab 16.3448 "Studie zum Stress am Arbeitsplatz in den Unternehmen des Service public". Die bundesnahen Unternehmen halten sich im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht an die arbeitsgesetzlichen Vorgaben und engagieren sich auch über die gesetzlichen Anforderungen hinaus für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden. Weiterführende Informationen sind in den Geschäftsberichten und auf den Websites der bundesnahen Unternehmen öffentlich zugänglich. Die Gestaltung und Umsetzung der Personalpolitik liegt im Rahmen der entsprechenden Vorgaben aus den Strategischen Zielen in der alleinigen Verantwortung der bundesnahen Unternehmen unter Einbezug der Sozialpartner. Vor diesem Hintergrund erachtet es der Bundesrat als nicht mit seiner Eignerrolle vereinbar, einen Bericht über die Arbeitsbedingungen in den bundesnahen Unternehmen zu erstellen.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, einen Bericht vorzulegen über die Entwicklung der Gesundheit am Arbeitsplatz in den Service-Public-Unternehmen des Bundes (insbesondere SBB, Post und Swisscom) und ihren Subunternehmen.</p><p>Der Bericht soll die Entwicklung der Arbeitsbedingungen und der Stressbelastung, der sich die Angestellten in diesen Unternehmen ausgesetzt fühlen, aufzeigen. Er soll ebenfalls aufzeigen, welche Auswirkungen Absenzen am Arbeitsplatz und Arbeitsunterbrüche (insbesondere wegen Burn-out) auf das Funktionieren dieser Unternehmen und auf die Service-Public-Leistungen haben.</p><p>Bei der Erarbeitung dieses Berichts sind die Sozialpartner beizuziehen.</p>
  • Stress, Burn-out und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in den Service-public-Unternehmen
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Das Arbeitsklima wird seit mehreren Jahren immer schwieriger: Zunahme von Stress, von Mobbing, von Burn-outs usw. Diese Tendenz scheint auch vor den Service-Public-Unternehmen nicht Halt zu machen; dort müssen die Angestellten Reorganisation um Reorganisation über sich ergehen lassen, Arbeiten "just in time" (und oft minutengenau durchgeplant) erledigen, und es werden immer mehr Tätigkeiten ausgelagert. </p><p>Das hat offensichtliche Auswirkungen nicht nur auf die Gesundheit der Angestellten, sondern auch auf die Qualität des Service public. Man stellt im Übrigen insbesondere bei den SBB ganz konkret fest, dass es aufgrund von Personalmangel in gewissen Bereichen zu Problemen kommt. </p><p>Diese Unternehmen des Bundes haben als Arbeitgeber eine Beispielfunktion in Bezug auf die Arbeitsbedingungen, die sie ihren Angestellten bieten. In den strategischen Zielen, die der Bund diesen Unternehmen vorgibt, ist das im Übrigen entsprechend festgehalten.</p><p>Der Staat ist natürlich auch für die öffentliche Gesundheit ganz allgemein verantwortlich.</p><p>Daher wird der Bundesrat mit diesem Postulat beauftragt, in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern einen Bericht zu erstellen über diese Entwicklung und ihre Folgen. Es sollen die allfälligen stressbedingten und gesundheitlichen Probleme am Arbeitsplatz identifiziert werden, die in diesen Unternehmen auftreten. Damit sollte es möglich sein, dass anschliessend die unternehmerischen Methoden angepasst werden und in diesen Unternehmen eine menschliche Mitarbeiterführung sichergestellt wird.</p>
    • <p>Gemäss den Erhebungen der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz hat der Anteil der Erwerbstätigen in der Schweiz, die unter einer Überlastung am Arbeitsplatz leiden, in den letzten Jahren markant zugenommen (<a href="http://www.gesundheitsfoerderung.ch">www.gesundheitsfoerderung.ch</a> &gt; Grundlagen und Studien &gt; Job-Stress-Index). Es ist davon auszugehen, dass auch die bundesnahen Unternehmen von diesem Trend erfasst sind. Der Bundesrat sieht jedoch keine Anhaltspunkte, dass die bundesnahen Unternehmen und ihre Mitarbeitenden von dieser Entwicklung in besonderer Weise betroffen wären.</p><p>Im Übrigen bekräftigt der Bundesrat seine Aussagen in der Stellungnahme zum Postulat Schwaab 16.3448 "Studie zum Stress am Arbeitsplatz in den Unternehmen des Service public". Die bundesnahen Unternehmen halten sich im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht an die arbeitsgesetzlichen Vorgaben und engagieren sich auch über die gesetzlichen Anforderungen hinaus für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden. Weiterführende Informationen sind in den Geschäftsberichten und auf den Websites der bundesnahen Unternehmen öffentlich zugänglich. Die Gestaltung und Umsetzung der Personalpolitik liegt im Rahmen der entsprechenden Vorgaben aus den Strategischen Zielen in der alleinigen Verantwortung der bundesnahen Unternehmen unter Einbezug der Sozialpartner. Vor diesem Hintergrund erachtet es der Bundesrat als nicht mit seiner Eignerrolle vereinbar, einen Bericht über die Arbeitsbedingungen in den bundesnahen Unternehmen zu erstellen.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, einen Bericht vorzulegen über die Entwicklung der Gesundheit am Arbeitsplatz in den Service-Public-Unternehmen des Bundes (insbesondere SBB, Post und Swisscom) und ihren Subunternehmen.</p><p>Der Bericht soll die Entwicklung der Arbeitsbedingungen und der Stressbelastung, der sich die Angestellten in diesen Unternehmen ausgesetzt fühlen, aufzeigen. Er soll ebenfalls aufzeigen, welche Auswirkungen Absenzen am Arbeitsplatz und Arbeitsunterbrüche (insbesondere wegen Burn-out) auf das Funktionieren dieser Unternehmen und auf die Service-Public-Leistungen haben.</p><p>Bei der Erarbeitung dieses Berichts sind die Sozialpartner beizuziehen.</p>
    • Stress, Burn-out und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in den Service-public-Unternehmen

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