Bericht zur Bedeutung chronischer Insomnie

ShortId
24.3784
Id
20243784
Updated
26.09.2024 15:57
Language
de
Title
Bericht zur Bedeutung chronischer Insomnie
AdditionalIndexing
2841;44;15;28
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Die von der WHO als eigenständige Krankheit klassifizierte Chronische Insomnie ist eine häufige Schlafstörung und u.a. mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und psychischen Erkrankungen und damit einhergehenden Kosten verbunden. Sie wird bis heute in der Schweiz nur ungenügend anerkannt und therapiert. Es mangelt an aktuellen Erkenntnissen und Konzepten.&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>Zur Klassifizierung und Therapie der Chronischen Insomnie liegen neue internationale Erkenntnisse, Daten und Empfehlungen aus Medizin und von Gesundheitsbehörden vor.&nbsp;</p><p>Einfliessen in den Bericht sollen insb. aktuelle Vergütungsdaten zur Therapie(dauer) mit Schlafmedikamenten (v.a. Benzos und Z-Drugs, die max. 4 Wochen eingesetzt werden sollen), zudem gewonnene Erkenntnisse zum Umgang mit Medikamenten aus dem Projekt «PEPra» vom BAG und Ärzteschaft (FMH) und die vom BAG bei «Infodrog» in Auftrag gegebene Situationsanalyse zu Mischkonsum, zudem Daten zur Vergütung qualifizierter Psychotherapie.</p><p>&nbsp;</p><p>Im Bereich der Prävention gegen Nichtübertragbare Krankheiten kommen dem Bundesrat und seinen Gesundheitsbehörden unentziehbare Aufgaben zu. Neueste Erkenntnisse müssen dabei angemessen berücksichtigt werden und gegebenenfalls zu notwendigen Veränderungen führen, sonst kommt es zu Nachteilen unserer schutzbedürftigen Bevölkerung. Die vom BAG publizierten älteren Faktenblätter zu Schmerz-/Schlaf-/Beruhigungsmitteln entsprechen nicht mehr den neuesten Erkenntnissen. So sind Benzos/Z-drugs aufgrund Ihrer Sicherheitsprofile nur bis max. 4 Wochen zugelassen/empfohlen, werden aber bis heute zeitlich unbefristet vergütet. Bei beruhigenden und schlaffördernden Arzneimitteln ist aktuell ein Überprüfungsverfahren im Gang. Dabei prüft das BAG aufgrund von Empfehlungen aus einem HTA-Verfahren, ob die betroffenen Arzneimittel neu limitiert und die Vorgaben der Vergütung angepasst werden müssen. Die Fachwelt, kantonale Gesundheitsbehörden und andere Organisationen haben ein berechtigtes Interesse zu erfahren, ob und/oder welche Anpassungen vorgenommen werden.</p>
  • <div><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; widows:0; orphans:0; font-size:11pt"><span style="font-family:Arial">Wie bereits in den Antworten auf die Interpellationen </span><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20234187" style="text-decoration:none"><span style="font-family:Arial; text-decoration:underline; color:#0000ff">23.4187</span></a><span style="font-family:Arial"> Walti. «Volkswirtschaftliche Dimension der chronischen Insomnie» und </span><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20234264" style="text-decoration:none"><span style="font-family:Arial; text-decoration:underline; color:#0000ff">23.4264</span></a><span style="font-family:Arial"> Weichelt. «Chronische Schlafstörungen» ausgeführt, anerkennt der Bundesrat, dass chronische Schlafstörungen für Betroffene eine grosse Belastung darstellen und weitreichende gesundheitliche Folgen mit sich bringen. </span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; widows:0; orphans:0; font-size:11pt"><span style="font-family:Arial">Das Bundesamt für Gesundheit beobachtet den Konsum von Beruhigungs- und Schmerzmitteln im Zusammenhang mit der Suchtproblematik. Zudem werden die in der Begründung genannten Faktenblätter aktuell gehalten und die Überprüfung sowie Limitierung von Arzneimitteln (inkl. HTA-Verfahren) durchgeführt und der Entscheid dazu anschliessend publiziert. </span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; widows:0; orphans:0; font-size:11pt"><span style="font-family:Arial">In der Schweiz existieren bereits heute verschiedene Angebote zur Behandlung der chronischen Schlaflosigkeit, die teilweise auch von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung vergütet werden. Es ist dabei Aufgabe der Fachgesellschaften, die Diagnose und Behandlung anzugehen und die dafür nötigen Grundlagen zu erarbeiten bzw. aktuell zu halten. Zudem hat die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz mit weiteren Trägerorganisationen (Lungenliga, Idorsia) das Netzwerk Schlaf Schweiz gegründet, welches dem Thema Schlaf mehr Sichtbarkeit und Gewicht in der Gesellschaft und Politik verleihen will. Diese nationale, multisektorale Initiative startet am 23. Oktober 2024 und bietet eine Plattform für die Vernetzung professioneller Akteure im Bereich Schlaf in der Schweiz. Neben der Synergiebildung unter Akteuren unternimmt das Netzwerk Informations- und Sensibilisierungsmassnahmen bei der breiten Bevölkerung mit der Botschaft, dass guter Schlaf wichtig ist. Geplant ist eine jährliche Netzwerkkonferenz, Publikumsanlässe, gemeinsame Informationsprojekte (z.B. bei Jugendlichen, in Schulen, Seniorenheimen etc.) sowie eine Website mit Informationen zum Thema Schlaf und Behandlungsangeboten.</span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; widows:0; orphans:0; font-size:11pt"><span style="font-family:Arial">Was die Datenlage betrifft, wird der Indikator «Einschlaf- oder Durchschlafstörungen» im Rahmen der Schweizerischen Gesundheitsbefragung erhoben. Das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) publiziert diesen Indikator auf seiner Webseite (</span><a href="http://www.obsan.ch" style="text-decoration:none"><span style="font-family:Arial; text-decoration:underline; color:#0000ff">www.obsan.ch</span></a><span style="font-family:Arial"> &gt; Indikatoren). Die Abgabe von Benzodiazepinen durch ambulante Leistungserbringer wird im Schweizerischen Versorgungsatlas dargestellt (</span><a href="http://www.versorgungsatlas.ch" style="text-decoration:none"><span style="font-family:Arial; text-decoration:underline; color:#0000ff">www.versorgungsatlas.ch</span></a><span style="font-family:Arial">).</span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; widows:0; orphans:0; font-size:11pt"><span style="font-family:Arial">Aus den vorgenannten Gründen und aufgrund der laufenden Aktivitäten sieht der Bundesrat aktuell keinen Mehrwert in einem Bericht und beantragt deshalb die Ablehnung des Postulates.</span></p></div><br><br>Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, im Rahmen eines Berichtes darzulegen, welche Bedeutung die Chronische Insomnie für das Gesundheitssystem, die Volkswirtschaft und Gesellschaft hat. Der Bericht soll Klarheit schaffen, wo die Schweiz bei der Diagnose, Behandlung und Verminderung der negativen Konsequenzen der Chronischen Insomnie steht.</p>
  • Bericht zur Bedeutung chronischer Insomnie
State
Stellungnahme zum Vorstoss liegt vor
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Die von der WHO als eigenständige Krankheit klassifizierte Chronische Insomnie ist eine häufige Schlafstörung und u.a. mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und psychischen Erkrankungen und damit einhergehenden Kosten verbunden. Sie wird bis heute in der Schweiz nur ungenügend anerkannt und therapiert. Es mangelt an aktuellen Erkenntnissen und Konzepten.&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>Zur Klassifizierung und Therapie der Chronischen Insomnie liegen neue internationale Erkenntnisse, Daten und Empfehlungen aus Medizin und von Gesundheitsbehörden vor.&nbsp;</p><p>Einfliessen in den Bericht sollen insb. aktuelle Vergütungsdaten zur Therapie(dauer) mit Schlafmedikamenten (v.a. Benzos und Z-Drugs, die max. 4 Wochen eingesetzt werden sollen), zudem gewonnene Erkenntnisse zum Umgang mit Medikamenten aus dem Projekt «PEPra» vom BAG und Ärzteschaft (FMH) und die vom BAG bei «Infodrog» in Auftrag gegebene Situationsanalyse zu Mischkonsum, zudem Daten zur Vergütung qualifizierter Psychotherapie.</p><p>&nbsp;</p><p>Im Bereich der Prävention gegen Nichtübertragbare Krankheiten kommen dem Bundesrat und seinen Gesundheitsbehörden unentziehbare Aufgaben zu. Neueste Erkenntnisse müssen dabei angemessen berücksichtigt werden und gegebenenfalls zu notwendigen Veränderungen führen, sonst kommt es zu Nachteilen unserer schutzbedürftigen Bevölkerung. Die vom BAG publizierten älteren Faktenblätter zu Schmerz-/Schlaf-/Beruhigungsmitteln entsprechen nicht mehr den neuesten Erkenntnissen. So sind Benzos/Z-drugs aufgrund Ihrer Sicherheitsprofile nur bis max. 4 Wochen zugelassen/empfohlen, werden aber bis heute zeitlich unbefristet vergütet. Bei beruhigenden und schlaffördernden Arzneimitteln ist aktuell ein Überprüfungsverfahren im Gang. Dabei prüft das BAG aufgrund von Empfehlungen aus einem HTA-Verfahren, ob die betroffenen Arzneimittel neu limitiert und die Vorgaben der Vergütung angepasst werden müssen. Die Fachwelt, kantonale Gesundheitsbehörden und andere Organisationen haben ein berechtigtes Interesse zu erfahren, ob und/oder welche Anpassungen vorgenommen werden.</p>
    • <div><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; widows:0; orphans:0; font-size:11pt"><span style="font-family:Arial">Wie bereits in den Antworten auf die Interpellationen </span><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20234187" style="text-decoration:none"><span style="font-family:Arial; text-decoration:underline; color:#0000ff">23.4187</span></a><span style="font-family:Arial"> Walti. «Volkswirtschaftliche Dimension der chronischen Insomnie» und </span><a href="https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20234264" style="text-decoration:none"><span style="font-family:Arial; text-decoration:underline; color:#0000ff">23.4264</span></a><span style="font-family:Arial"> Weichelt. «Chronische Schlafstörungen» ausgeführt, anerkennt der Bundesrat, dass chronische Schlafstörungen für Betroffene eine grosse Belastung darstellen und weitreichende gesundheitliche Folgen mit sich bringen. </span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; widows:0; orphans:0; font-size:11pt"><span style="font-family:Arial">Das Bundesamt für Gesundheit beobachtet den Konsum von Beruhigungs- und Schmerzmitteln im Zusammenhang mit der Suchtproblematik. Zudem werden die in der Begründung genannten Faktenblätter aktuell gehalten und die Überprüfung sowie Limitierung von Arzneimitteln (inkl. HTA-Verfahren) durchgeführt und der Entscheid dazu anschliessend publiziert. </span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; widows:0; orphans:0; font-size:11pt"><span style="font-family:Arial">In der Schweiz existieren bereits heute verschiedene Angebote zur Behandlung der chronischen Schlaflosigkeit, die teilweise auch von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung vergütet werden. Es ist dabei Aufgabe der Fachgesellschaften, die Diagnose und Behandlung anzugehen und die dafür nötigen Grundlagen zu erarbeiten bzw. aktuell zu halten. Zudem hat die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz mit weiteren Trägerorganisationen (Lungenliga, Idorsia) das Netzwerk Schlaf Schweiz gegründet, welches dem Thema Schlaf mehr Sichtbarkeit und Gewicht in der Gesellschaft und Politik verleihen will. Diese nationale, multisektorale Initiative startet am 23. Oktober 2024 und bietet eine Plattform für die Vernetzung professioneller Akteure im Bereich Schlaf in der Schweiz. Neben der Synergiebildung unter Akteuren unternimmt das Netzwerk Informations- und Sensibilisierungsmassnahmen bei der breiten Bevölkerung mit der Botschaft, dass guter Schlaf wichtig ist. Geplant ist eine jährliche Netzwerkkonferenz, Publikumsanlässe, gemeinsame Informationsprojekte (z.B. bei Jugendlichen, in Schulen, Seniorenheimen etc.) sowie eine Website mit Informationen zum Thema Schlaf und Behandlungsangeboten.</span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; widows:0; orphans:0; font-size:11pt"><span style="font-family:Arial">Was die Datenlage betrifft, wird der Indikator «Einschlaf- oder Durchschlafstörungen» im Rahmen der Schweizerischen Gesundheitsbefragung erhoben. Das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) publiziert diesen Indikator auf seiner Webseite (</span><a href="http://www.obsan.ch" style="text-decoration:none"><span style="font-family:Arial; text-decoration:underline; color:#0000ff">www.obsan.ch</span></a><span style="font-family:Arial"> &gt; Indikatoren). Die Abgabe von Benzodiazepinen durch ambulante Leistungserbringer wird im Schweizerischen Versorgungsatlas dargestellt (</span><a href="http://www.versorgungsatlas.ch" style="text-decoration:none"><span style="font-family:Arial; text-decoration:underline; color:#0000ff">www.versorgungsatlas.ch</span></a><span style="font-family:Arial">).</span></p><p style="margin-top:0pt; margin-bottom:0pt; line-height:150%; widows:0; orphans:0; font-size:11pt"><span style="font-family:Arial">Aus den vorgenannten Gründen und aufgrund der laufenden Aktivitäten sieht der Bundesrat aktuell keinen Mehrwert in einem Bericht und beantragt deshalb die Ablehnung des Postulates.</span></p></div><br><br>Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, im Rahmen eines Berichtes darzulegen, welche Bedeutung die Chronische Insomnie für das Gesundheitssystem, die Volkswirtschaft und Gesellschaft hat. Der Bericht soll Klarheit schaffen, wo die Schweiz bei der Diagnose, Behandlung und Verminderung der negativen Konsequenzen der Chronischen Insomnie steht.</p>
    • Bericht zur Bedeutung chronischer Insomnie

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