Drittstaatenkontingente: Kampf gegen den Fachkräftemangel

ShortId
24.3859
Id
20243859
Updated
30.09.2024 09:39
Language
de
Title
Drittstaatenkontingente: Kampf gegen den Fachkräftemangel
AdditionalIndexing
44;2811;15;10
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Der Arbeitskräftemangel in der Schweiz wiegt schwer: Über 100'000 Stellen sind derzeit unbesetzt. Ohne wirksame Massnahmen ist eine weitere Verschärfung der Situation zu erwarten. Fachkräfte aus Europa, die dank der Personenfreizügigkeit in der Schweiz arbeiten können, bilden heute eine wichtige Stütze. Aber auch in Europa altert die Bevölkerung und die Fachkräfte werden knapp. Daher stellt sich die Frage, inwiefern der Zuzug von Arbeitskräften aus anderen Weltregionen vereinfacht werden könnte.&nbsp;</p><p>Derzeit kommen ein paar wenige tausend Personen (2023: 3'616 Bewilligungen B, ohne UK) jährlich über Drittstaatenkontingente aus dem Nicht-EU/EFTA-Ausland in die Schweiz. Um eine Bewilligung zu erhalten, müssen dabei bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. So müssen noch Kontingente frei sein, die Person muss sich eignen und einen hohen Grad an Spezialisierung aufweisen. Meist muss auch nachgewiesen werden, dass im Inland keine für die Stelle passende Person gefunden wurde. Dies ist im Grundsatz auch richtig, um das inländische Fachkräftepotential auszuschöpfen und die Arbeitnehmenden zu schützen.&nbsp;</p><p>Derzeit bestehen bei Transfers von drittstaatenangehörigen Führungskräften, die bei einer international tätigen Firma arbeiten und für diese in die Schweiz kommen sollen, gewisse Prozesserleichterungen. Schweizer Unternehmen machen oft von diesem System des sog. «Kadertransfers» Gebrauch und rekrutieren nicht&nbsp;<br>«neue» Mitarbeitende aus Drittstaaten.&nbsp;</p><p>Derzeit gibt es diese Möglichkeit nur für Führungskräfte. Es stellt sich die Frage, ob diese Erleichterung auf talentierte Mitarbeitende, beispielsweise im Bereich Forschung, oder Fachkräfte im Bereich Technik und Fertigung, ausgedehnt werden könnte. Das wäre für Schweizer Unternehmen ein Standortvorteil.&nbsp;</p><p>Die Interpellantin bittet um die Beantwortung folgender Fragen:&nbsp;Ist der Bundesrat sich dieser Chance bewusst und gewillt – unter Berücksichtigung der Förderung des inländischen Fachkräftepotentials – Anpassungen vorzunehmen, um Transfermöglichkeiten auszudehnen? Wenn ja, welche Wege (Behördenpraxis, Verordnungsanpassung) könnten aus Sicht des Bundesrates die notwendigen Verbesserungen erzielen? Falls nicht, welche andere Möglichkeiten sieht der Bundesrat, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken?&nbsp;</p>
  • Drittstaatenkontingente: Kampf gegen den Fachkräftemangel
State
Eingereicht
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Der Arbeitskräftemangel in der Schweiz wiegt schwer: Über 100'000 Stellen sind derzeit unbesetzt. Ohne wirksame Massnahmen ist eine weitere Verschärfung der Situation zu erwarten. Fachkräfte aus Europa, die dank der Personenfreizügigkeit in der Schweiz arbeiten können, bilden heute eine wichtige Stütze. Aber auch in Europa altert die Bevölkerung und die Fachkräfte werden knapp. Daher stellt sich die Frage, inwiefern der Zuzug von Arbeitskräften aus anderen Weltregionen vereinfacht werden könnte.&nbsp;</p><p>Derzeit kommen ein paar wenige tausend Personen (2023: 3'616 Bewilligungen B, ohne UK) jährlich über Drittstaatenkontingente aus dem Nicht-EU/EFTA-Ausland in die Schweiz. Um eine Bewilligung zu erhalten, müssen dabei bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. So müssen noch Kontingente frei sein, die Person muss sich eignen und einen hohen Grad an Spezialisierung aufweisen. Meist muss auch nachgewiesen werden, dass im Inland keine für die Stelle passende Person gefunden wurde. Dies ist im Grundsatz auch richtig, um das inländische Fachkräftepotential auszuschöpfen und die Arbeitnehmenden zu schützen.&nbsp;</p><p>Derzeit bestehen bei Transfers von drittstaatenangehörigen Führungskräften, die bei einer international tätigen Firma arbeiten und für diese in die Schweiz kommen sollen, gewisse Prozesserleichterungen. Schweizer Unternehmen machen oft von diesem System des sog. «Kadertransfers» Gebrauch und rekrutieren nicht&nbsp;<br>«neue» Mitarbeitende aus Drittstaaten.&nbsp;</p><p>Derzeit gibt es diese Möglichkeit nur für Führungskräfte. Es stellt sich die Frage, ob diese Erleichterung auf talentierte Mitarbeitende, beispielsweise im Bereich Forschung, oder Fachkräfte im Bereich Technik und Fertigung, ausgedehnt werden könnte. Das wäre für Schweizer Unternehmen ein Standortvorteil.&nbsp;</p><p>Die Interpellantin bittet um die Beantwortung folgender Fragen:&nbsp;Ist der Bundesrat sich dieser Chance bewusst und gewillt – unter Berücksichtigung der Förderung des inländischen Fachkräftepotentials – Anpassungen vorzunehmen, um Transfermöglichkeiten auszudehnen? Wenn ja, welche Wege (Behördenpraxis, Verordnungsanpassung) könnten aus Sicht des Bundesrates die notwendigen Verbesserungen erzielen? Falls nicht, welche andere Möglichkeiten sieht der Bundesrat, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken?&nbsp;</p>
    • Drittstaatenkontingente: Kampf gegen den Fachkräftemangel

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