Die Bedeutung und Systemrelevanz der Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen

ShortId
24.3863
Id
20243863
Updated
16.09.2024 10:58
Language
de
Title
Die Bedeutung und Systemrelevanz der Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen
AdditionalIndexing
28;2841
1
PriorityCouncil1
Ständerat
Texts
  • <p>Angehörige von psychisch erkrankten Menschen sind systemrelevant. Was das Gesundheitssystem nicht oder nur bruchstückhaft zu lösen vermag, landet letztlich auf den Schultern von deren Vertrauten, Eltern, Geschwistern, Partnerinnen und Partnern.&nbsp;Angehörige leisten eine grosse, anspruchsvolle Arbeit und entlasten so das Gesundheitswesen massiv.&nbsp;</p><p>Bisher lagen keine Daten zu Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen in der Schweiz vor. Das ist nun anders: Die Angehörigendachorganisation Stand by You Schweiz (<a href="http://www.stand-by-you.ch">www.stand-by-you.ch</a>) hat mit SOTOMO im März 2024 die erste repräsentative Studie dazu publiziert.</p><p>Über&nbsp;zwei Millionen Menschen befinden sich aktuell in der Rolle unterstützender Angehöriger von psychisch Erkrankten. Fast zwei Drittel der von einer psychischen Erkrankung Betroffenen erklärt, dass sie ohne die Unterstützung aus ihrem Umfeld deutlich mehr professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssten. Viele, welche diese Unterstützungsaufgaben übernehmen, laufen aufgrund der enormen Zusatzbelastungen nebst Arbeit und Familie Gefahr, selbst zu erkranken. Denn sie erhalten kaum Unterstützung. Aufgrund der sich zusehends verschärfenden Krise in der psychiatrischen Versorgung mit steigenden Erkranktenzahlen , mit Pflegenotstand, fehlenden Angeboten im stationären wie ambulanten Bereich und dem wachsenden Kostendruck droht den Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen eine weitere Verschlechterung. Angesichts dieser dramatischen Entwicklung bitte ich den Bundesrat um Beantwortung folgender Fragen:</p><p>&nbsp;</p><ol><li>Teilt der Bundesrat die Erkenntnisse der Studie?&nbsp;</li><li>Teilt der Bundesrat die Meinung, dass Angehörigenarbeit und die Unterstützung und Begleitung von Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen auch präventiven Charakter hat, um Erkrankungen zu vermeiden?</li><li>Teilt der Bundesrat die Meinung, dass Angehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen systemrelevant sind, einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung noch viel höherer Kosten im Gesundheitssystem und namentlich in der Psychiatrie leisten und ihre Arbeit demzufolge besser gestützt und gefördert werden sollte?</li><li>Welche konkreten Massnahmen sieht der Bundesrat vor, um die Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen in ihrer gesellschaftsrelevanten Rolle zu stärken?</li></ol>
  • Die Bedeutung und Systemrelevanz der Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen
State
Eingereicht
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Angehörige von psychisch erkrankten Menschen sind systemrelevant. Was das Gesundheitssystem nicht oder nur bruchstückhaft zu lösen vermag, landet letztlich auf den Schultern von deren Vertrauten, Eltern, Geschwistern, Partnerinnen und Partnern.&nbsp;Angehörige leisten eine grosse, anspruchsvolle Arbeit und entlasten so das Gesundheitswesen massiv.&nbsp;</p><p>Bisher lagen keine Daten zu Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen in der Schweiz vor. Das ist nun anders: Die Angehörigendachorganisation Stand by You Schweiz (<a href="http://www.stand-by-you.ch">www.stand-by-you.ch</a>) hat mit SOTOMO im März 2024 die erste repräsentative Studie dazu publiziert.</p><p>Über&nbsp;zwei Millionen Menschen befinden sich aktuell in der Rolle unterstützender Angehöriger von psychisch Erkrankten. Fast zwei Drittel der von einer psychischen Erkrankung Betroffenen erklärt, dass sie ohne die Unterstützung aus ihrem Umfeld deutlich mehr professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssten. Viele, welche diese Unterstützungsaufgaben übernehmen, laufen aufgrund der enormen Zusatzbelastungen nebst Arbeit und Familie Gefahr, selbst zu erkranken. Denn sie erhalten kaum Unterstützung. Aufgrund der sich zusehends verschärfenden Krise in der psychiatrischen Versorgung mit steigenden Erkranktenzahlen , mit Pflegenotstand, fehlenden Angeboten im stationären wie ambulanten Bereich und dem wachsenden Kostendruck droht den Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen eine weitere Verschlechterung. Angesichts dieser dramatischen Entwicklung bitte ich den Bundesrat um Beantwortung folgender Fragen:</p><p>&nbsp;</p><ol><li>Teilt der Bundesrat die Erkenntnisse der Studie?&nbsp;</li><li>Teilt der Bundesrat die Meinung, dass Angehörigenarbeit und die Unterstützung und Begleitung von Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen auch präventiven Charakter hat, um Erkrankungen zu vermeiden?</li><li>Teilt der Bundesrat die Meinung, dass Angehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen systemrelevant sind, einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung noch viel höherer Kosten im Gesundheitssystem und namentlich in der Psychiatrie leisten und ihre Arbeit demzufolge besser gestützt und gefördert werden sollte?</li><li>Welche konkreten Massnahmen sieht der Bundesrat vor, um die Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen in ihrer gesellschaftsrelevanten Rolle zu stärken?</li></ol>
    • Die Bedeutung und Systemrelevanz der Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen

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