Förderung der Nutzung von Abwärme
- ShortId
-
93.409
- Id
-
19930409
- Updated
-
10.04.2024 14:43
- Language
-
de
- Title
-
Förderung der Nutzung von Abwärme
- AdditionalIndexing
-
freie Schlagwörter: Energie;freie Schlagwörter: Wärmeschiene
- 1
-
- PriorityCouncil1
-
Nationalrat
- Texts
-
- <p>1. "Energie 2000" ist ein überzeugendes Programm, wird aber, wie bereits klar absehbar ist, in verschiedenen Bereichen die gesteckten Ziele nicht erreichen. Vor allem die Stabilisierung und anschliessende Reduktion des Erdoelverbrauches wird nicht genügend sichergestellt und auch nicht das Ziel einer möglichst hohen Verbesserung des Wirkungsgrades bestehender Energiesysteme. Auch im Elektrizitätsbereich wird die Auslandabhängigkeit tendenziell noch steigen.</p><p>2. Fünf Kernkraftwerke wurden erstellt. Ihre dauernde Ueberwachung und Optimierung ist gewährleistet. Deren Leistung soll nach Programm "Energie 2000" noch um 10 Prozent gesteigert werden. Die Genossenschaft zur Lagerung der radioaktiven Abfälle (NAGRA) ist seit Jahren mit einem aufwendigen, aufschlussreichen Programm zur Sicherstellung der Endlagerung an der Arbeit.</p><p>3. Umso bedauerlicher ist es, wenn ein Teil der wertvollen Energie nicht optimal genutzt wird. Fast 2/3 der Abwärme verpuffen durch die Kühlsysteme (Turm oder Fluss) und sind für eine sinnvolle Nutzung verloren.</p><p>4. Erstmals in Westeuropa wurde mit dem 1983 lancierten Pilotprojekt REFUNA im unteren Aaretal ein grösseres Fernwärmenetz durch Auskoppeln der Wärme aus einem Kernkraftwerk realisiert und laufend erweitert. Auf dem Gebiet der Fernwärmetechnologie (Rohrverlegungstechnik, Anbohrtechnik, Fernwirkelektronik und Lecküberwachung) wurde ein umfangreiches Know-how erarbeitet, das weiteren Fernwärmeprojekten zugute kommen kann. Der Bund hat das Projekt mitunterstützt; 1992 stellte das Bundesamt für Energiewirtschaft fest: "Das Vorhaben entspricht den Zielen von "Energie 2000". Durch das mit ausgekoppelter Wärme aus dem Kernkraftwerk Beznau betriebene Fernwärmenetz werden bedeutende Mengen an fossiler Energie in den versorgten, umliegenden Gemeinden eingespart. Durch den beabsichtigten weiteren Ausbau wird ein noch stärkerer Beitrag an die Reduktion von Heizöl und damit von Luftschadstoffen erreicht werden." Es werden heute 10 Gemeinden mit 1790 Bezügern versorgt bei einer Anschlussleistung von 62'500 kW. Jährlich werden damit rund 11'000 Tonnen Oel eingespart, was der Umwelt grosse Frachten von Kohlendioxyd, Stickoxyden und Schwefel erspart.</p><p>5. Weitere Projekte: Für die Region Baden-Zürich (Limmattal) wurde eine intensive Planung durchgeführt für ein Fernwärmeprojekt. Auch im Raume Bern-West, Olten und Aarau wurden Planungsarbeiten für die Abwärmenutzung der KKW Mühleberg bzw. Gösgen vorangetrieben. Schliesslich setzt sich eine Interessengemeinschaft WAHENO zum Ziel, ein Fernwärmeversorgungsnetz auf beiden Seiten des Rheins in Zusammenarbeit mit der badischen Nachbarschaft zwischen Basel und Leibstadt aufzubauen. In verschiedenen Schweizerstädten, so Zürich, Basel und Lausanne hat die Versorgung mit Fernwärme jahrzehntelange Tradition. Die Abwärmenutzung von Kehrrichtverbrennungsanlagen ist z.B. in Buchs-Aarau bereits Tatsache und in Turgi AG für die Region Siggenthal in Planung.</p><p>6. Mit dem Pilotprojekt REFUNA ist bereits nachgewiesen worden, dass nicht nur eine einzige Energiequelle genutzt werden kann. Es ist auch möglich, mit einer bestehenden Wärmeschiene" sukzessive weitere kleinere und grössere regionale Energiequellen zu nutzen. So wurde in Villigen am 22.01.1993 die Wärme aus einer Abfallholzverbrennungsanlage erstmals in das Fernwärmenetz eingespiesen. Ein solches Wärmenetz kann damit problemlos nicht nur als Verteil- sondern auch als Sammelorganisation für Wärme eingesetzt werden!</p><p>7. Welche Gründe sprechen heute für die rasche Realisierung mehrerer grösserer Fernwärmenetze in der Schweiz?</p><p>7.1. Die Auslandabhängigkeit - Anteil Oel an der Energieversorung immer noch bei 65 Prozent! aber auch zunehmende Abhängigkeit im Strombereich - ist in diesem Ausmass nicht verantwortbar. Nicht nur die Oeltankerunfälle führen vor Augen, welche Gefahren mit dieser Energieform für die Umwelt verbunden sind, sondern auch die generelle dauernde Verschmutzung der Weltmeere ist alarmierend (nach Expertenschätzungen 15 Prozent durch Unfälle und 85 Prozent durch Naturkreislauf Wasser/Luft). So sind vorab auch betrieblich wenig optimierte Kohlekraftwerke im Ausland, welche der Stromerzeugung dienen, an dieser Belastung beteiligt.</p><p>7.2. Die allgemeine Belastung der Umwelt durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe ist längst bekannt, umfassend erforscht und muss nicht noch eigens kommentiert werden.</p><p>An der Konferenz für Umwelt und Entwicklung der UNO in Rio de Janeiro hat Bundesrat Cotti am 10.06.1992 die Absicht der Schweiz bekräftigt, ihre CO2-Emissionen bis zum Jahre 2000 auf dem Stand von 1990 zu stabilisieren und nach 2000 zu reduzieren. Damit wurde eine Erklärung wiederholt, die die Schweiz bereits an der 2. Weltklimakonferenz im Jahre 1990 in Genf abgegeben hat. Cotti zeigte sich überzeugt von der Notwendigkeit, schon heute energiepolitische Massnahmen zu ergreifen, um die internationale, ins nächste Jahrhundert hinausreichende Verantwortung wahrzunehmen.</p><p>In der Nutzung von Abwärme in grossem Stil liegt das notwendige Potential, das Erreichen dieser Ziele nachhaltig zu unterstützen.</p><p>7.3. Sparen, Forschen und Substituieren sind die seit Jahren anerkannten Ziele der schweizerischen Energiepolitik. Das Substitutionspotential kann nirgendwo so wirksam und überzeugend ausgeschöpft werden, wie bei der Abwärmenutzung.</p><p>7.4. Oel für die Wärmeerzeugung zu verbrauchen, ist in mancherlei Hinsicht äusserst problematisch. Ein endlicher Rohstoff, der laufend neue und optimalere Nutzungsmöglichkeiten bietet, wird zu Lasten kommender Generationen einfach verbrannt!</p><p>7.5. Energie ist Motor für Wirtschaft und Entwicklung. Die Oelabhängigkeit - zudem aus einer politisch instabilen Region - ist für die Versorgungssicherheit unserer Bevölkerung und der Wirtschaft sehr einseitig und damit leicht krisenanfällig (Oelkrise 1973!).</p><p>7.6. Die Ziele von "Energie 2000" sind gut, sie müssen aber auch zum Erfolg kommen. Neue Forschung-Pilotprojekte (z.B. Sonne und Wind) sind zu begrüssen. Naheliegend ist jedoch die Nutzung und Optimierung bestehender Energiequellen mit der zielgerichteten Weiterentwicklung eines bereits bewährten und erprobten Projektes, wie das REFUNA beweist. Vorab in den beiden grössten Schweizerstädten, aber auch in weiten Gebieten des Mittellandes (lange Hochnebelphasen im Winter) können mit der Fernwärmenutzung Energieeinsparungen in gewaltigem Ausmass erzielt werden.</p><p>7.7. Die hartnäckige Rezession fordert uns zu einem neuen, technologisch und umweltbedingt überzeugenden, Investitionsschub heraus. Der Bau von Fernwärmenetzen könnte verschiedenen Branchen wertvolle Impulse verleihen. Die schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt und der Anstieg der Arbeitslosenzahlen rufen nach neuen Investitions- und Beschäftigungsmöglichkeiten. Theoretische Beschäftigungsprogramme bringen nichts, hingegen die Realisierung eines zukunftsgerichteten Wärmeversorungssystems. Die rasche Realisierung ist problemlos möglich, wenn der politische Wille vorhanden ist.</p><p>7.8. Interessante Möglichkeiten eröffnen sich hier aber auch für unsere Waldwirtschaft. Die optimale Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz könnte im Bereich des Wärmenetzes durch dezentrale Verbrennungsanlagen sichergestellt werden. Für die Waldwirtschaft würde damit auch das Beschäftigungspotential verbessert. Schliesslich können sich auch überzeugende Nutzungsmöglichkeiten von Erdwärme ergeben.</p><p>Beeindruckend bleibt jedenfalls, dass wenn der "Sammel- und Verteilkanal" da ist, die effiziente Nutzung aller Energiequellen sichergestellt ist. Ein vergleichbares Verbundsystem wird z.B. bei der Wasserversorgung seit Jahrzehnten bewerkstelligt.</p><p>8. Zusammenfassend ist aus ökologischen, versorgungs- und wirtschaftpolitischen Gründen die rasche Realisierung verschiedener grösserer Fernwärmenetze in der Schweiz ein erstrangiges Erfordernis. Als kleines rohstoffarmes Binnenland, aber mit hohem wissenschaftlichem und technischem Know-how ausgestattet, und guten finanziellen wie wirtschaftlichen Ressourcen, sollten wir die Chance nutzen, hier einen neuen Durchbruch für die kommenden Jahrzehnte im Energiebereich entschlossen zu wagen.</p>
- <p>Gemäss Artikel 21bis des Geschäftsverkehrsgesetzes unterbreite ich in der Form der allgemeinen Anregung folgende Initiative:</p><p>Es sind die nötigen gesetzlichen, strukturellen und organisatorischen Grundlagen zu schaffen, um folgende Ziele zu erreichen:</p><p>Der Bund fördert die Abwärmenutzung im Rahmen von "Energie 2000", des Energienutzungsbeschlusses und durch entsprechende Rechtsgrundlagen im neuen Energiegesetz. Er strebt umfassende Fernwärmenetze auf der Basis von "Wärmeschienen" an, als Sammel- und Verteilorganisation. Abwärme soll als Entsorgungsgut preisgünstig übernommen werden können aus möglichst vielen regionalen und dezentralen Wärmequellen, wie Industriezentren, Kehrrichtverbrennungsanlagen, Kernkraftwerken und Holzverbrennungsanlagen. Die Planung, Projektierung und Realisierung ist in enger Kooperation mit den betreffenden Kantonen und Gemeinden in die Wege zu leiten. Der Bund kann damit eine private oder gemischtwirtschaftliche Trägerorganisation beauftragen.</p>
- Förderung der Nutzung von Abwärme
- State
-
Erledigt
- Related Affairs
-
- Drafts
-
-
- Index
- 0
- Texts
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- <p>1. "Energie 2000" ist ein überzeugendes Programm, wird aber, wie bereits klar absehbar ist, in verschiedenen Bereichen die gesteckten Ziele nicht erreichen. Vor allem die Stabilisierung und anschliessende Reduktion des Erdoelverbrauches wird nicht genügend sichergestellt und auch nicht das Ziel einer möglichst hohen Verbesserung des Wirkungsgrades bestehender Energiesysteme. Auch im Elektrizitätsbereich wird die Auslandabhängigkeit tendenziell noch steigen.</p><p>2. Fünf Kernkraftwerke wurden erstellt. Ihre dauernde Ueberwachung und Optimierung ist gewährleistet. Deren Leistung soll nach Programm "Energie 2000" noch um 10 Prozent gesteigert werden. Die Genossenschaft zur Lagerung der radioaktiven Abfälle (NAGRA) ist seit Jahren mit einem aufwendigen, aufschlussreichen Programm zur Sicherstellung der Endlagerung an der Arbeit.</p><p>3. Umso bedauerlicher ist es, wenn ein Teil der wertvollen Energie nicht optimal genutzt wird. Fast 2/3 der Abwärme verpuffen durch die Kühlsysteme (Turm oder Fluss) und sind für eine sinnvolle Nutzung verloren.</p><p>4. Erstmals in Westeuropa wurde mit dem 1983 lancierten Pilotprojekt REFUNA im unteren Aaretal ein grösseres Fernwärmenetz durch Auskoppeln der Wärme aus einem Kernkraftwerk realisiert und laufend erweitert. Auf dem Gebiet der Fernwärmetechnologie (Rohrverlegungstechnik, Anbohrtechnik, Fernwirkelektronik und Lecküberwachung) wurde ein umfangreiches Know-how erarbeitet, das weiteren Fernwärmeprojekten zugute kommen kann. Der Bund hat das Projekt mitunterstützt; 1992 stellte das Bundesamt für Energiewirtschaft fest: "Das Vorhaben entspricht den Zielen von "Energie 2000". Durch das mit ausgekoppelter Wärme aus dem Kernkraftwerk Beznau betriebene Fernwärmenetz werden bedeutende Mengen an fossiler Energie in den versorgten, umliegenden Gemeinden eingespart. Durch den beabsichtigten weiteren Ausbau wird ein noch stärkerer Beitrag an die Reduktion von Heizöl und damit von Luftschadstoffen erreicht werden." Es werden heute 10 Gemeinden mit 1790 Bezügern versorgt bei einer Anschlussleistung von 62'500 kW. Jährlich werden damit rund 11'000 Tonnen Oel eingespart, was der Umwelt grosse Frachten von Kohlendioxyd, Stickoxyden und Schwefel erspart.</p><p>5. Weitere Projekte: Für die Region Baden-Zürich (Limmattal) wurde eine intensive Planung durchgeführt für ein Fernwärmeprojekt. Auch im Raume Bern-West, Olten und Aarau wurden Planungsarbeiten für die Abwärmenutzung der KKW Mühleberg bzw. Gösgen vorangetrieben. Schliesslich setzt sich eine Interessengemeinschaft WAHENO zum Ziel, ein Fernwärmeversorgungsnetz auf beiden Seiten des Rheins in Zusammenarbeit mit der badischen Nachbarschaft zwischen Basel und Leibstadt aufzubauen. In verschiedenen Schweizerstädten, so Zürich, Basel und Lausanne hat die Versorgung mit Fernwärme jahrzehntelange Tradition. Die Abwärmenutzung von Kehrrichtverbrennungsanlagen ist z.B. in Buchs-Aarau bereits Tatsache und in Turgi AG für die Region Siggenthal in Planung.</p><p>6. Mit dem Pilotprojekt REFUNA ist bereits nachgewiesen worden, dass nicht nur eine einzige Energiequelle genutzt werden kann. Es ist auch möglich, mit einer bestehenden Wärmeschiene" sukzessive weitere kleinere und grössere regionale Energiequellen zu nutzen. So wurde in Villigen am 22.01.1993 die Wärme aus einer Abfallholzverbrennungsanlage erstmals in das Fernwärmenetz eingespiesen. Ein solches Wärmenetz kann damit problemlos nicht nur als Verteil- sondern auch als Sammelorganisation für Wärme eingesetzt werden!</p><p>7. Welche Gründe sprechen heute für die rasche Realisierung mehrerer grösserer Fernwärmenetze in der Schweiz?</p><p>7.1. Die Auslandabhängigkeit - Anteil Oel an der Energieversorung immer noch bei 65 Prozent! aber auch zunehmende Abhängigkeit im Strombereich - ist in diesem Ausmass nicht verantwortbar. Nicht nur die Oeltankerunfälle führen vor Augen, welche Gefahren mit dieser Energieform für die Umwelt verbunden sind, sondern auch die generelle dauernde Verschmutzung der Weltmeere ist alarmierend (nach Expertenschätzungen 15 Prozent durch Unfälle und 85 Prozent durch Naturkreislauf Wasser/Luft). So sind vorab auch betrieblich wenig optimierte Kohlekraftwerke im Ausland, welche der Stromerzeugung dienen, an dieser Belastung beteiligt.</p><p>7.2. Die allgemeine Belastung der Umwelt durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe ist längst bekannt, umfassend erforscht und muss nicht noch eigens kommentiert werden.</p><p>An der Konferenz für Umwelt und Entwicklung der UNO in Rio de Janeiro hat Bundesrat Cotti am 10.06.1992 die Absicht der Schweiz bekräftigt, ihre CO2-Emissionen bis zum Jahre 2000 auf dem Stand von 1990 zu stabilisieren und nach 2000 zu reduzieren. Damit wurde eine Erklärung wiederholt, die die Schweiz bereits an der 2. Weltklimakonferenz im Jahre 1990 in Genf abgegeben hat. Cotti zeigte sich überzeugt von der Notwendigkeit, schon heute energiepolitische Massnahmen zu ergreifen, um die internationale, ins nächste Jahrhundert hinausreichende Verantwortung wahrzunehmen.</p><p>In der Nutzung von Abwärme in grossem Stil liegt das notwendige Potential, das Erreichen dieser Ziele nachhaltig zu unterstützen.</p><p>7.3. Sparen, Forschen und Substituieren sind die seit Jahren anerkannten Ziele der schweizerischen Energiepolitik. Das Substitutionspotential kann nirgendwo so wirksam und überzeugend ausgeschöpft werden, wie bei der Abwärmenutzung.</p><p>7.4. Oel für die Wärmeerzeugung zu verbrauchen, ist in mancherlei Hinsicht äusserst problematisch. Ein endlicher Rohstoff, der laufend neue und optimalere Nutzungsmöglichkeiten bietet, wird zu Lasten kommender Generationen einfach verbrannt!</p><p>7.5. Energie ist Motor für Wirtschaft und Entwicklung. Die Oelabhängigkeit - zudem aus einer politisch instabilen Region - ist für die Versorgungssicherheit unserer Bevölkerung und der Wirtschaft sehr einseitig und damit leicht krisenanfällig (Oelkrise 1973!).</p><p>7.6. Die Ziele von "Energie 2000" sind gut, sie müssen aber auch zum Erfolg kommen. Neue Forschung-Pilotprojekte (z.B. Sonne und Wind) sind zu begrüssen. Naheliegend ist jedoch die Nutzung und Optimierung bestehender Energiequellen mit der zielgerichteten Weiterentwicklung eines bereits bewährten und erprobten Projektes, wie das REFUNA beweist. Vorab in den beiden grössten Schweizerstädten, aber auch in weiten Gebieten des Mittellandes (lange Hochnebelphasen im Winter) können mit der Fernwärmenutzung Energieeinsparungen in gewaltigem Ausmass erzielt werden.</p><p>7.7. Die hartnäckige Rezession fordert uns zu einem neuen, technologisch und umweltbedingt überzeugenden, Investitionsschub heraus. Der Bau von Fernwärmenetzen könnte verschiedenen Branchen wertvolle Impulse verleihen. Die schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt und der Anstieg der Arbeitslosenzahlen rufen nach neuen Investitions- und Beschäftigungsmöglichkeiten. Theoretische Beschäftigungsprogramme bringen nichts, hingegen die Realisierung eines zukunftsgerichteten Wärmeversorungssystems. Die rasche Realisierung ist problemlos möglich, wenn der politische Wille vorhanden ist.</p><p>7.8. Interessante Möglichkeiten eröffnen sich hier aber auch für unsere Waldwirtschaft. Die optimale Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz könnte im Bereich des Wärmenetzes durch dezentrale Verbrennungsanlagen sichergestellt werden. Für die Waldwirtschaft würde damit auch das Beschäftigungspotential verbessert. Schliesslich können sich auch überzeugende Nutzungsmöglichkeiten von Erdwärme ergeben.</p><p>Beeindruckend bleibt jedenfalls, dass wenn der "Sammel- und Verteilkanal" da ist, die effiziente Nutzung aller Energiequellen sichergestellt ist. Ein vergleichbares Verbundsystem wird z.B. bei der Wasserversorgung seit Jahrzehnten bewerkstelligt.</p><p>8. Zusammenfassend ist aus ökologischen, versorgungs- und wirtschaftpolitischen Gründen die rasche Realisierung verschiedener grösserer Fernwärmenetze in der Schweiz ein erstrangiges Erfordernis. Als kleines rohstoffarmes Binnenland, aber mit hohem wissenschaftlichem und technischem Know-how ausgestattet, und guten finanziellen wie wirtschaftlichen Ressourcen, sollten wir die Chance nutzen, hier einen neuen Durchbruch für die kommenden Jahrzehnte im Energiebereich entschlossen zu wagen.</p>
- <p>Gemäss Artikel 21bis des Geschäftsverkehrsgesetzes unterbreite ich in der Form der allgemeinen Anregung folgende Initiative:</p><p>Es sind die nötigen gesetzlichen, strukturellen und organisatorischen Grundlagen zu schaffen, um folgende Ziele zu erreichen:</p><p>Der Bund fördert die Abwärmenutzung im Rahmen von "Energie 2000", des Energienutzungsbeschlusses und durch entsprechende Rechtsgrundlagen im neuen Energiegesetz. Er strebt umfassende Fernwärmenetze auf der Basis von "Wärmeschienen" an, als Sammel- und Verteilorganisation. Abwärme soll als Entsorgungsgut preisgünstig übernommen werden können aus möglichst vielen regionalen und dezentralen Wärmequellen, wie Industriezentren, Kehrrichtverbrennungsanlagen, Kernkraftwerken und Holzverbrennungsanlagen. Die Planung, Projektierung und Realisierung ist in enger Kooperation mit den betreffenden Kantonen und Gemeinden in die Wege zu leiten. Der Bund kann damit eine private oder gemischtwirtschaftliche Trägerorganisation beauftragen.</p>
- Förderung der Nutzung von Abwärme
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