Umsteigen bitte! Attraktive Angebote im öffentlichen Verkehr mit integrierten Mobilitätsketten

ShortId
23.3580
Id
20233580
Updated
26.03.2024 21:49
Language
de
Title
Umsteigen bitte! Attraktive Angebote im öffentlichen Verkehr mit integrierten Mobilitätsketten
AdditionalIndexing
48;15
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Wie eine Auswertung der Haushaltsbudgeterhebung des BFS durch den Preisüberwacher per Ende 2022 im Bereich Mobilität aufgezeigt hat, sind die monatlichen Ausgaben für Personenfahrzeuge 2019 im Vergleich zu 2015 um 3,1 Prozent gesunken sind, während die mittleren Haushaltausgaben für die Nutzung des öffentlichen Verkehrs in diesem Zeitraum um 11,3 Prozent gestiegen sind. Das bedeutet, dass der öffentliche Verkehr vergleichsweise teurer wird, während der MIV selbst im Vergleich zur allgemeinen Teuerung in den letzten Jahren günstiger wurde. Zu dieser ungünstigen Entwicklung ist per Dezember 2023 eine Tariferhöhung von insgesamt rund 4,3 Prozent geplant, wobei die Preise in der 1. Klasse weniger stark erhöht werden als in der 2. Klasse (1. Klasse 1,9 Prozent, 2. Klasse 4,8 Prozent). </p><p>Das Ziel der Tarifpolitik muss es sein, den öffentlichen Verkehr für alle Einkommensschichten attraktiv zu machen und unbedingt neue Personen zum Umstieg auf den öffentlichen Verkehr zu überzeugen und klimafreundliche Mobilitätsketten attraktiv zu machen. Dafür müssen innovative neue Produkte mit attraktiver Preisgestaltung entwickelt und erprobt werden.</p>
  • <p>1./ 6./7. Der Bundesrat sucht nach Möglichkeiten, wie die Nutzung und Vernetzung von Mobilitätsdaten und Angeboten verkehrsträgerübergreifend vereinfacht und verbessert werden kann. Zum Aufbau einer nationalen Mobilitätsdateninfrastruktur (MODI) wurde 2022 eine Vernehmlassung zum neuen Mobilitätsdatengesetz (MODIG) durchgeführt. Der Bundesrat wird voraussichtlich noch dieses Jahr vom Ergebnis der Vernehmlassung Kenntnis nehmen und über das weitere Vorgehen beschliessen.</p><p>2./ 3. Gemäss Vernehmlassungsvorlage könnte MODI die Basis dafür schaffen, dass Mobilitätsanbieter und weitere Unternehmen multimodale, kundenfreundliche Angebote auch im Sinne von Mobility as a Service (MaaS) für Agglomerationen, Regionen und touristische Orte erstellen und anbieten können. Der Bund bindet die Verkehrs- und Mobilitätsbranche eng in die Erarbeitung der MODIG-Vorlage ein.</p><p>4. Im Rahmen des Programms «Daten für ein effizientes Mobilitätssystem» wurden neben der Erarbeitung der MODIG-Vorlage im Rahmen der vorhandenen Mittel bereits erste Elemente entwickelt und erprobt. Zum einen wurde im Auftrag des Bundesamtes für Verkehr (BAV) über die Systemführungsfunktion «Kundeninformation» der SBB ein neutraler Routenplaner entwickelt, der neben dem öV ergänzende Verkehrsmittel beinhaltet u.a. Sharing- und on Demand-Angebote. Der Routenplaner steht neben weiteren Datensätzen über die Webseite <a href="https://opentransportdata.swiss/de/">https://opentransportdata.swiss/de/</a> zur freien Verfügung. Zum anderen hat der Bundesrat im Februar 2022 das Realisierungskonzept und die Machbarkeitsanalyse zu Verkehrsnetz CH zur Kenntnis genommen und swisstopo mit der Realisierung der nationalen Geodateninfrastruktur für die Referenzierung, den Austausch und die Kombination von räumlichen Verkehrs- und Mobilitätsdaten beauftragt. Damit befindet sich ein zentrales Element der MODI bereits im schrittweisen Aufbau und es werden erste operative Pilotanwendungen erarbeitet.</p><p>Daneben laufen weitere Pilotprojekte bei Städten und Verkehrsunternehmen. Weitere Grundlagenstudien zu multimodaler Mobilität finden sich auf der Webseite des BAV.&nbsp;</p><p>5. Es ist nicht Aufgabe des Bundes, eine nationale Mobilitätsplattform für Endkunden bereitzustellen.&nbsp;</p><p>8. Der öV Schweiz bietet bereits seit langem die Möglichkeit einer Integration der öV-Anreise für Grossanlässe zu attraktiven Konditionen. Dies erfolgt auf freiwilliger Basis – keine Grossveranstaltung ist dazu verpflichtet.</p><p>9. Der öV Schweiz verfügt bereits über ein attraktives Angebot. Potenzielle Umsteiger haben die Möglichkeit, einerseits mit dem Kauf eines Halbtaxabos Einzelfahrten zum reduzierten Preis zu unternehmen oder von ermässigten Abonnementen im Nationalen Direkten Verkehr oder in den Verbundgebieten zu profitieren. Zudem existiert ein Sparsortiment (Einzelbillette, Klassenwechsel und Tageskarten), das sich an zeitlich flexible Kundinnen und Kunden richtet.</p><p>10.<span style="color:red;"><strong>&nbsp;</strong></span>Im Dezember 2023 wird im öV-Schweiz ein «Guthaben-Abo» (Arbeitstitel) eingeführt. Dieses basiert auf der Idee, dass man ein bestimmtes Guthaben vorgängig rabattiert erwirbt und damit anschliessend während einem Jahr persönliche Billette und Tageskarten mittels automatischem Ticketing beziehen kann.&nbsp;</p><p>In verschiedenen Tarifverbünden wird ein «FlexiAbo» als Abonnement für zwei respektive drei Tage pro Woche angeboten mit insgesamt 100 respektive 150 Nutzungstagen pro Jahr. Das Abonnement wird analog den bestehenden Jahresabonnementen in denselben Angebots- und Zonenkategorien zu einem reduzierten Preis angeboten.</p>
  • <p>Um das Ziel der Verkehrsverlagerung in Richtung klimafreundlichen- und ressourcensparenden Verkehr zu erreichen, wird der Bundesrat um die Beantwortung folgender Fragen gebeten:</p><p>1. Verfolgt der Bundesrat das Ziel die Mobilitätsketten zwischen dem öffentlichen Verkehr und ergänzenden Verkehrsmitteln kund/innenfreundlich zu verbessern? </p><p>2. Verfolgt der Bundesrat den Ansatz "Mobility as a Service (MaaS)", wonach Mobilität über die gesamte Reisekette als Dienstleistung, unabhängig vom Verkehrsmittel verstanden wird?</p><p>3. Wenn ja, wie ist der Stand der Diskussion, Planung und Umsetzung in Zusammenarbeit mit der Verkehrs- und Mobilitätsbranche? </p><p>4. Gibt es bereits Pilotprojekte, Grundlagenstudien oder angewandte Forschungsprojekte?</p><p>5. Ist eine nationale Mobilitätsplattform geplant, welche es Reisenden ermöglicht nahtloses, verkehrsmittelübergreifendes Reisen zu planen und auch mit integrierten Ticketinglösungen umzusetzen?</p><p>6. Welche ÖV-ergänzenden Verkehrsmittel und Dienstleistungen werden einbezogen, wie beispielsweise Velosharing, Cargobike, Carsharing und Verleih, Bus alpin oder auch ÖV-ergänzende Angebote (z.B. für mobilitätsbeeinträchtigte Personen)?</p><p>7. Was ist der Stand der Planung und Umsetzung für eine schweizerische Mobilitätsdateninfrastruktur (MODI)?</p><p>8. Ist für Grossveranstaltungen eine ÖV-Ticketintegration vorgesehen? </p><p>9. Mit welchen Angeboten können potentielle Umsteiger/innen auf den ÖV gewonnen werden?</p><p>10. Sind neue Angebote mit attraktiven Preismodellen gezielt für "Umsteiger/innen" in Planung?</p>
  • Umsteigen bitte! Attraktive Angebote im öffentlichen Verkehr mit integrierten Mobilitätsketten
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Wie eine Auswertung der Haushaltsbudgeterhebung des BFS durch den Preisüberwacher per Ende 2022 im Bereich Mobilität aufgezeigt hat, sind die monatlichen Ausgaben für Personenfahrzeuge 2019 im Vergleich zu 2015 um 3,1 Prozent gesunken sind, während die mittleren Haushaltausgaben für die Nutzung des öffentlichen Verkehrs in diesem Zeitraum um 11,3 Prozent gestiegen sind. Das bedeutet, dass der öffentliche Verkehr vergleichsweise teurer wird, während der MIV selbst im Vergleich zur allgemeinen Teuerung in den letzten Jahren günstiger wurde. Zu dieser ungünstigen Entwicklung ist per Dezember 2023 eine Tariferhöhung von insgesamt rund 4,3 Prozent geplant, wobei die Preise in der 1. Klasse weniger stark erhöht werden als in der 2. Klasse (1. Klasse 1,9 Prozent, 2. Klasse 4,8 Prozent). </p><p>Das Ziel der Tarifpolitik muss es sein, den öffentlichen Verkehr für alle Einkommensschichten attraktiv zu machen und unbedingt neue Personen zum Umstieg auf den öffentlichen Verkehr zu überzeugen und klimafreundliche Mobilitätsketten attraktiv zu machen. Dafür müssen innovative neue Produkte mit attraktiver Preisgestaltung entwickelt und erprobt werden.</p>
    • <p>1./ 6./7. Der Bundesrat sucht nach Möglichkeiten, wie die Nutzung und Vernetzung von Mobilitätsdaten und Angeboten verkehrsträgerübergreifend vereinfacht und verbessert werden kann. Zum Aufbau einer nationalen Mobilitätsdateninfrastruktur (MODI) wurde 2022 eine Vernehmlassung zum neuen Mobilitätsdatengesetz (MODIG) durchgeführt. Der Bundesrat wird voraussichtlich noch dieses Jahr vom Ergebnis der Vernehmlassung Kenntnis nehmen und über das weitere Vorgehen beschliessen.</p><p>2./ 3. Gemäss Vernehmlassungsvorlage könnte MODI die Basis dafür schaffen, dass Mobilitätsanbieter und weitere Unternehmen multimodale, kundenfreundliche Angebote auch im Sinne von Mobility as a Service (MaaS) für Agglomerationen, Regionen und touristische Orte erstellen und anbieten können. Der Bund bindet die Verkehrs- und Mobilitätsbranche eng in die Erarbeitung der MODIG-Vorlage ein.</p><p>4. Im Rahmen des Programms «Daten für ein effizientes Mobilitätssystem» wurden neben der Erarbeitung der MODIG-Vorlage im Rahmen der vorhandenen Mittel bereits erste Elemente entwickelt und erprobt. Zum einen wurde im Auftrag des Bundesamtes für Verkehr (BAV) über die Systemführungsfunktion «Kundeninformation» der SBB ein neutraler Routenplaner entwickelt, der neben dem öV ergänzende Verkehrsmittel beinhaltet u.a. Sharing- und on Demand-Angebote. Der Routenplaner steht neben weiteren Datensätzen über die Webseite <a href="https://opentransportdata.swiss/de/">https://opentransportdata.swiss/de/</a> zur freien Verfügung. Zum anderen hat der Bundesrat im Februar 2022 das Realisierungskonzept und die Machbarkeitsanalyse zu Verkehrsnetz CH zur Kenntnis genommen und swisstopo mit der Realisierung der nationalen Geodateninfrastruktur für die Referenzierung, den Austausch und die Kombination von räumlichen Verkehrs- und Mobilitätsdaten beauftragt. Damit befindet sich ein zentrales Element der MODI bereits im schrittweisen Aufbau und es werden erste operative Pilotanwendungen erarbeitet.</p><p>Daneben laufen weitere Pilotprojekte bei Städten und Verkehrsunternehmen. Weitere Grundlagenstudien zu multimodaler Mobilität finden sich auf der Webseite des BAV.&nbsp;</p><p>5. Es ist nicht Aufgabe des Bundes, eine nationale Mobilitätsplattform für Endkunden bereitzustellen.&nbsp;</p><p>8. Der öV Schweiz bietet bereits seit langem die Möglichkeit einer Integration der öV-Anreise für Grossanlässe zu attraktiven Konditionen. Dies erfolgt auf freiwilliger Basis – keine Grossveranstaltung ist dazu verpflichtet.</p><p>9. Der öV Schweiz verfügt bereits über ein attraktives Angebot. Potenzielle Umsteiger haben die Möglichkeit, einerseits mit dem Kauf eines Halbtaxabos Einzelfahrten zum reduzierten Preis zu unternehmen oder von ermässigten Abonnementen im Nationalen Direkten Verkehr oder in den Verbundgebieten zu profitieren. Zudem existiert ein Sparsortiment (Einzelbillette, Klassenwechsel und Tageskarten), das sich an zeitlich flexible Kundinnen und Kunden richtet.</p><p>10.<span style="color:red;"><strong>&nbsp;</strong></span>Im Dezember 2023 wird im öV-Schweiz ein «Guthaben-Abo» (Arbeitstitel) eingeführt. Dieses basiert auf der Idee, dass man ein bestimmtes Guthaben vorgängig rabattiert erwirbt und damit anschliessend während einem Jahr persönliche Billette und Tageskarten mittels automatischem Ticketing beziehen kann.&nbsp;</p><p>In verschiedenen Tarifverbünden wird ein «FlexiAbo» als Abonnement für zwei respektive drei Tage pro Woche angeboten mit insgesamt 100 respektive 150 Nutzungstagen pro Jahr. Das Abonnement wird analog den bestehenden Jahresabonnementen in denselben Angebots- und Zonenkategorien zu einem reduzierten Preis angeboten.</p>
    • <p>Um das Ziel der Verkehrsverlagerung in Richtung klimafreundlichen- und ressourcensparenden Verkehr zu erreichen, wird der Bundesrat um die Beantwortung folgender Fragen gebeten:</p><p>1. Verfolgt der Bundesrat das Ziel die Mobilitätsketten zwischen dem öffentlichen Verkehr und ergänzenden Verkehrsmitteln kund/innenfreundlich zu verbessern? </p><p>2. Verfolgt der Bundesrat den Ansatz "Mobility as a Service (MaaS)", wonach Mobilität über die gesamte Reisekette als Dienstleistung, unabhängig vom Verkehrsmittel verstanden wird?</p><p>3. Wenn ja, wie ist der Stand der Diskussion, Planung und Umsetzung in Zusammenarbeit mit der Verkehrs- und Mobilitätsbranche? </p><p>4. Gibt es bereits Pilotprojekte, Grundlagenstudien oder angewandte Forschungsprojekte?</p><p>5. Ist eine nationale Mobilitätsplattform geplant, welche es Reisenden ermöglicht nahtloses, verkehrsmittelübergreifendes Reisen zu planen und auch mit integrierten Ticketinglösungen umzusetzen?</p><p>6. Welche ÖV-ergänzenden Verkehrsmittel und Dienstleistungen werden einbezogen, wie beispielsweise Velosharing, Cargobike, Carsharing und Verleih, Bus alpin oder auch ÖV-ergänzende Angebote (z.B. für mobilitätsbeeinträchtigte Personen)?</p><p>7. Was ist der Stand der Planung und Umsetzung für eine schweizerische Mobilitätsdateninfrastruktur (MODI)?</p><p>8. Ist für Grossveranstaltungen eine ÖV-Ticketintegration vorgesehen? </p><p>9. Mit welchen Angeboten können potentielle Umsteiger/innen auf den ÖV gewonnen werden?</p><p>10. Sind neue Angebote mit attraktiven Preismodellen gezielt für "Umsteiger/innen" in Planung?</p>
    • Umsteigen bitte! Attraktive Angebote im öffentlichen Verkehr mit integrierten Mobilitätsketten

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