Keine schlechtere Anbindung des Kantons Glarus an den öffentlichen Verkehr

ShortId
23.3834
Id
20233834
Updated
26.03.2024 21:49
Language
de
Title
Keine schlechtere Anbindung des Kantons Glarus an den öffentlichen Verkehr
AdditionalIndexing
48
1
PriorityCouncil1
Ständerat
Texts
  • <p>1./2. Mit Realisierung des S-Bahn-Halbstundentakts bis nach Linthal im Rahmen des Ausbauschritts 2035 wird ein Umsteigen in Ziegelbrücke gemäss der heutigen Beurteilung unausweichlich. Der Bundesrat ist sich der Nachteile dieser Lösung bewusst, verweist jedoch auf die guten Anschlussverbindungen in Ziegelbrücke. Das Angebotskonzept 2035 wurde zusammen mit den Planungsregionen erarbeitet, auch der Kanton Glarus war involviert.</p><p>3. Aufgrund der Verdichtung des Angebots, guter Umsteigeverbindungen und schneller Reisezeiten wird der öV attraktiver, was sich positiv auf ein Umsteigen auf den öV auswirken dürfte.</p><p>4. Das Bundesamt für Verkehr wird das konsolidierte Angebotskonzept 2035 wie schon länger vorgesehen zusammen mit den Planungsregionen im Rahmen von Fahrplanworkshops diskutieren und planen. Diese Arbeiten werden ergebnisoffen durchgeführt. Hier besteht die Chance, dass aufgrund von Anpassungen der Linie Zürich – Chur die vom Kanton Glarus geforderten Verbesserungen umgesetzt werden können.</p><p>5. Bereits in der Planungsphase des Ausbauschritts 2035, konkret ab dem Jahr 2015, waren die Umsteigeverbindungen in Ziegelbrücke vorgesehen. Dies ist nicht abhängig von Kreuzungsstellen im Glarner Grosstal.</p>
  • <p>Im Rahmen des strategischen Entwicklungsprogramms Eisenbahninfrastruktur STEP AS 2035 soll mit einer neuen Kreuzungsstelle im Glarner Grosstal der Halbstundentakt zwischen Ziegelbrücke und Linthal realisiert werden. Diesem Fortschritt steht jedoch ein signifikanter und inakzeptabler Angebotsabbau gegenüber, indem die umsteigefreien Direktverbindungen aus dem Kanton Glarus nach Zürich und Rapperswil entfallen sollen.</p><p>Der Kanton Glarus hat entsprechend einen Verbesserungsvorschlag zum Konzept eingereicht, wonach die Direktverbindung Zürich HB - Linthal mittels Flügelkonzept erhalten bleiben, der Halt in Nieder- und Oberurnen wieder halbstündlich erfolgen und der Bau der Kreuzungsstelle in Luchsingen-Hätzingen erfolgen soll. Der Regierungsrat des Kantons Glarus hat sich in dieser Angelegenheit direkt an das BAV gewandt. Das vom Kanton eingereichte Konzept wurde jedoch abgelehnt, obwohl es sich auf die Planungsgrundlagen der SBB bei Planungsstart bezieht. Es scheint, dass weder BAV noch SBB sich bewusst sind, dass vorliegend ein gesamter Kanton seine umsteigefreien Verbindungen verlieren würde, welche im Falle der Verbindung nach Rapperswil seit Inbetriebnahme der Linie im Jahr 1859 und im Falle der Verbindung nach Zürich seit 2004 bestehen.</p><p>Der Verlust der Direktverbindungen würde das Angebot des öffentlichen Verkehrs für den gesamten Kanton Glarus markant verschlechtern; dies in einer Zeit, in welcher der Kanton Glarus insbesondere aufgrund von Zuzügen aus dem Raum Zürichsee gewachsen ist und weiter wächst.</p><p>Der Kanton Glarus ist nicht nur nach wie vor ein Industriekanton mit vielen Zu- und Wegpendlern, sondern ein interessanter Wirtschafts- und Tourismusstandort, welcher von den umsteigefreien Verbindungen profitieren kann. Der Kanton Glarus ist nur mit einer einzigen Bahnlinie erschlossen. Sämtliche Anschlüsse des Kantons ans nationale Verkehrsnetz laufen über den Knoten Ziegelbrücke. Das macht es umso wichtiger, dass die Anschlüsse und Verbindungen gewährleistet sind. Mit dem Wegfall der umsteigefreien Direktverbindungen würde der Kanton Glarus in sämtlichen Wirtschaftsbereichen weniger attraktiv. Zu- und Wegpendler wären ebenso negativ betroffen wie der Freizeitverkehr, spezielle der Winter- und Sommertourismus, aus den Räumen Zürich und Rapperswil.</p><p>Der Wegfall der Verbindungen widerspricht den Zielen des Bundes, wonach der "Modal split" erhöht werden soll. Es ist zu befürchten, dass eine Verlagerung auf die Strasse resultieren würde.</p><p>Ich bitte den Bundesrat daher um die Beantwortung folgender Fragen:</p><p>1. Ist sich der Bundesrat bewusst, dass der gesamte Kanton Glarus nur noch an den Knoten Ziegelbrücke angebunden wäre, aber keine einzige Direktverbindung in ein regionales (Rapperswil) oder nationales Zentrum (Zürich) mehr bestünde?</p><p>2. Betrachtet der Bundesrat es als opportun, dass der gesamte Kanton Glarus nur noch über eine Shuttleverbindung nach Ziegelbrücke an das nationale Verkehrsnetz angeschlossen ist?</p><p>3. Welche Auswirkungen würde diese Angebotsverschlechterung auf die Auslastung der Nationalstrasse N17 (Niederurnen-Glarus) haben?</p><p>4. Ist der Bundesrat bereit, das Bundesamt für Verkehr anzuweisen, im Rahmen der bevorstehenden Workshops in der Planungsregion Ostschweiz eine konkrete Lösung für die Problematik zu finden?</p><p>5. Welchen Einfluss hat der Bau der Kreuzungsstelle im Glarner Grosstal (Leuggelbach oder Luchsingen-Hätzingen) auf die Anschlüsse in Ziegelbrücke und insbesondere die Direktverbindungen?</p>
  • Keine schlechtere Anbindung des Kantons Glarus an den öffentlichen Verkehr
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>1./2. Mit Realisierung des S-Bahn-Halbstundentakts bis nach Linthal im Rahmen des Ausbauschritts 2035 wird ein Umsteigen in Ziegelbrücke gemäss der heutigen Beurteilung unausweichlich. Der Bundesrat ist sich der Nachteile dieser Lösung bewusst, verweist jedoch auf die guten Anschlussverbindungen in Ziegelbrücke. Das Angebotskonzept 2035 wurde zusammen mit den Planungsregionen erarbeitet, auch der Kanton Glarus war involviert.</p><p>3. Aufgrund der Verdichtung des Angebots, guter Umsteigeverbindungen und schneller Reisezeiten wird der öV attraktiver, was sich positiv auf ein Umsteigen auf den öV auswirken dürfte.</p><p>4. Das Bundesamt für Verkehr wird das konsolidierte Angebotskonzept 2035 wie schon länger vorgesehen zusammen mit den Planungsregionen im Rahmen von Fahrplanworkshops diskutieren und planen. Diese Arbeiten werden ergebnisoffen durchgeführt. Hier besteht die Chance, dass aufgrund von Anpassungen der Linie Zürich – Chur die vom Kanton Glarus geforderten Verbesserungen umgesetzt werden können.</p><p>5. Bereits in der Planungsphase des Ausbauschritts 2035, konkret ab dem Jahr 2015, waren die Umsteigeverbindungen in Ziegelbrücke vorgesehen. Dies ist nicht abhängig von Kreuzungsstellen im Glarner Grosstal.</p>
    • <p>Im Rahmen des strategischen Entwicklungsprogramms Eisenbahninfrastruktur STEP AS 2035 soll mit einer neuen Kreuzungsstelle im Glarner Grosstal der Halbstundentakt zwischen Ziegelbrücke und Linthal realisiert werden. Diesem Fortschritt steht jedoch ein signifikanter und inakzeptabler Angebotsabbau gegenüber, indem die umsteigefreien Direktverbindungen aus dem Kanton Glarus nach Zürich und Rapperswil entfallen sollen.</p><p>Der Kanton Glarus hat entsprechend einen Verbesserungsvorschlag zum Konzept eingereicht, wonach die Direktverbindung Zürich HB - Linthal mittels Flügelkonzept erhalten bleiben, der Halt in Nieder- und Oberurnen wieder halbstündlich erfolgen und der Bau der Kreuzungsstelle in Luchsingen-Hätzingen erfolgen soll. Der Regierungsrat des Kantons Glarus hat sich in dieser Angelegenheit direkt an das BAV gewandt. Das vom Kanton eingereichte Konzept wurde jedoch abgelehnt, obwohl es sich auf die Planungsgrundlagen der SBB bei Planungsstart bezieht. Es scheint, dass weder BAV noch SBB sich bewusst sind, dass vorliegend ein gesamter Kanton seine umsteigefreien Verbindungen verlieren würde, welche im Falle der Verbindung nach Rapperswil seit Inbetriebnahme der Linie im Jahr 1859 und im Falle der Verbindung nach Zürich seit 2004 bestehen.</p><p>Der Verlust der Direktverbindungen würde das Angebot des öffentlichen Verkehrs für den gesamten Kanton Glarus markant verschlechtern; dies in einer Zeit, in welcher der Kanton Glarus insbesondere aufgrund von Zuzügen aus dem Raum Zürichsee gewachsen ist und weiter wächst.</p><p>Der Kanton Glarus ist nicht nur nach wie vor ein Industriekanton mit vielen Zu- und Wegpendlern, sondern ein interessanter Wirtschafts- und Tourismusstandort, welcher von den umsteigefreien Verbindungen profitieren kann. Der Kanton Glarus ist nur mit einer einzigen Bahnlinie erschlossen. Sämtliche Anschlüsse des Kantons ans nationale Verkehrsnetz laufen über den Knoten Ziegelbrücke. Das macht es umso wichtiger, dass die Anschlüsse und Verbindungen gewährleistet sind. Mit dem Wegfall der umsteigefreien Direktverbindungen würde der Kanton Glarus in sämtlichen Wirtschaftsbereichen weniger attraktiv. Zu- und Wegpendler wären ebenso negativ betroffen wie der Freizeitverkehr, spezielle der Winter- und Sommertourismus, aus den Räumen Zürich und Rapperswil.</p><p>Der Wegfall der Verbindungen widerspricht den Zielen des Bundes, wonach der "Modal split" erhöht werden soll. Es ist zu befürchten, dass eine Verlagerung auf die Strasse resultieren würde.</p><p>Ich bitte den Bundesrat daher um die Beantwortung folgender Fragen:</p><p>1. Ist sich der Bundesrat bewusst, dass der gesamte Kanton Glarus nur noch an den Knoten Ziegelbrücke angebunden wäre, aber keine einzige Direktverbindung in ein regionales (Rapperswil) oder nationales Zentrum (Zürich) mehr bestünde?</p><p>2. Betrachtet der Bundesrat es als opportun, dass der gesamte Kanton Glarus nur noch über eine Shuttleverbindung nach Ziegelbrücke an das nationale Verkehrsnetz angeschlossen ist?</p><p>3. Welche Auswirkungen würde diese Angebotsverschlechterung auf die Auslastung der Nationalstrasse N17 (Niederurnen-Glarus) haben?</p><p>4. Ist der Bundesrat bereit, das Bundesamt für Verkehr anzuweisen, im Rahmen der bevorstehenden Workshops in der Planungsregion Ostschweiz eine konkrete Lösung für die Problematik zu finden?</p><p>5. Welchen Einfluss hat der Bau der Kreuzungsstelle im Glarner Grosstal (Leuggelbach oder Luchsingen-Hätzingen) auf die Anschlüsse in Ziegelbrücke und insbesondere die Direktverbindungen?</p>
    • Keine schlechtere Anbindung des Kantons Glarus an den öffentlichen Verkehr

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