Assistierter Suizid. Manipulation der Zahlen durch das Bundesamt für Statistik?

ShortId
25.3148
Id
20253148
Updated
23.04.2025 07:56
Language
de
Title
Assistierter Suizid. Manipulation der Zahlen durch das Bundesamt für Statistik?
AdditionalIndexing
2841;04
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Vor einigen Jahren hat das Bundesamt für Statistik (BFS) willkürlich beschlossen, die jährlichen Zahlen zu Suizid in zwei unterschiedliche Kategorien, Suizid und assistierter Suizid, aufzuschlüsseln. Diese Praxis hat zur Folge, dass die Ursachen und die Entwicklung der Zahlen falsch interpretiert werden.&nbsp;</p><p>Da das BFS nicht behaupten kann, dass es Todesfälle ohne Ursache gibt, erfasst es als Todesursache «diejenige Krankheit<strong> </strong>[...], welche am Anfang des zum Tode führenden Verlaufs steht», und nicht den assistierten Suizid. Diese Hypothese ist absurd, denn dasselbe müsste man auch bei Menschen sagen, die an einer Krankheit, an einer Depression oder an Demenz leiden und durch einen Sprung in die Tiefe, durch die Einnahme von Medikamenten oder mit einer Schusswaffe Suizid begehen. Das BFS und die Weltgesundheitsorganisation, an die das BFS ein Gesuch gestellt hat um Aufnahme des assistierten Suizids in die Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD), verwechseln also den Todesgrund (Krankheit) mit der Todesursache (Suizid).&nbsp;</p><p>Noch schwerer wiegt, dass so behauptet werden kann, dass die Zahl der Suizide stetig abnimmt. In seiner Medienmitteilung vom 3.&nbsp;Oktober 2022 schreibt das BFS: «Seit dem Höchststand in der Periode 1980–1985 gehen die Zahlen kontinuierlich zurück und haben 2020<strong> </strong>mit insgesamt 972&nbsp;Fällen erstmals seit 1964 die Tausendergrenze unterschritten.»</p><p>In Wirklichkeit nimmt die Zahl der Suizide in der Schweiz jedoch stark zu. Im Jahr 2023 starben, alle Ursachen zusammengenommen, mehr als 8&nbsp;Personen pro Tag durch Suizid; das sind 2958&nbsp;Suizide (994 + 1729&nbsp;assistierte Suizide + 235&nbsp;Ausländerinnen und Ausländer). Die Realität ist also eine vollkommen andere.</p><p>&nbsp;</p><p>Ich bitte den Bundesrat, die folgenden Fragen zu beantworten:</p><p>1. Teilt der Bundesrat die Auffassung, dass die gewichtige Frage nach dem Unterschied zwischen Suizid und assistiertem Suizid – die durch den Einsatz der Suizidkapsel «Sarco» nun noch drängender geworden ist – erfordert, dass die demokratische Debatte auf korrekt interpretierten Zahlen beruht?</p><p>2. Ist der Bundesrat bereit, vom BFS zu verlangen, zu seiner früheren, transparenten Praxis zurückzukehren, die die Realität widerspiegelt, und die Suizide nach Suizidmethode aufzulisten?</p>
  • Assistierter Suizid. Manipulation der Zahlen durch das Bundesamt für Statistik?
State
Eingereicht
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Vor einigen Jahren hat das Bundesamt für Statistik (BFS) willkürlich beschlossen, die jährlichen Zahlen zu Suizid in zwei unterschiedliche Kategorien, Suizid und assistierter Suizid, aufzuschlüsseln. Diese Praxis hat zur Folge, dass die Ursachen und die Entwicklung der Zahlen falsch interpretiert werden.&nbsp;</p><p>Da das BFS nicht behaupten kann, dass es Todesfälle ohne Ursache gibt, erfasst es als Todesursache «diejenige Krankheit<strong> </strong>[...], welche am Anfang des zum Tode führenden Verlaufs steht», und nicht den assistierten Suizid. Diese Hypothese ist absurd, denn dasselbe müsste man auch bei Menschen sagen, die an einer Krankheit, an einer Depression oder an Demenz leiden und durch einen Sprung in die Tiefe, durch die Einnahme von Medikamenten oder mit einer Schusswaffe Suizid begehen. Das BFS und die Weltgesundheitsorganisation, an die das BFS ein Gesuch gestellt hat um Aufnahme des assistierten Suizids in die Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD), verwechseln also den Todesgrund (Krankheit) mit der Todesursache (Suizid).&nbsp;</p><p>Noch schwerer wiegt, dass so behauptet werden kann, dass die Zahl der Suizide stetig abnimmt. In seiner Medienmitteilung vom 3.&nbsp;Oktober 2022 schreibt das BFS: «Seit dem Höchststand in der Periode 1980–1985 gehen die Zahlen kontinuierlich zurück und haben 2020<strong> </strong>mit insgesamt 972&nbsp;Fällen erstmals seit 1964 die Tausendergrenze unterschritten.»</p><p>In Wirklichkeit nimmt die Zahl der Suizide in der Schweiz jedoch stark zu. Im Jahr 2023 starben, alle Ursachen zusammengenommen, mehr als 8&nbsp;Personen pro Tag durch Suizid; das sind 2958&nbsp;Suizide (994 + 1729&nbsp;assistierte Suizide + 235&nbsp;Ausländerinnen und Ausländer). Die Realität ist also eine vollkommen andere.</p><p>&nbsp;</p><p>Ich bitte den Bundesrat, die folgenden Fragen zu beantworten:</p><p>1. Teilt der Bundesrat die Auffassung, dass die gewichtige Frage nach dem Unterschied zwischen Suizid und assistiertem Suizid – die durch den Einsatz der Suizidkapsel «Sarco» nun noch drängender geworden ist – erfordert, dass die demokratische Debatte auf korrekt interpretierten Zahlen beruht?</p><p>2. Ist der Bundesrat bereit, vom BFS zu verlangen, zu seiner früheren, transparenten Praxis zurückzukehren, die die Realität widerspiegelt, und die Suizide nach Suizidmethode aufzulisten?</p>
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