Abnehmspritzen in der Grundversicherung – Nachhaltig oder kostentreibend?

ShortId
25.3569
Id
20253569
Updated
25.09.2025 15:23
Language
de
Title
Abnehmspritzen in der Grundversicherung – Nachhaltig oder kostentreibend?
AdditionalIndexing
2841
1
PriorityCouncil1
Ständerat
Texts
  • <span><p><span>1. und 3. Die GLP-1-Agonisten Wegovy (Semaglutide) und Saxenda (Liraglutid) sind derzeit befristet bis zum 28. Februar 2027 resp. 30. Juni 2026 in der Spezialitätenliste (SL) aufgeführt. Die Aufnahme erfolgte unter Auflagen zur Begrenzung der Kostenfolgen und zur Sicherstellung eines zweckmässigen Einsatzes. Im Rahmen der Überprüfung der Aufnahmebedingungen nach Ablauf der Befristung werden die Kriterien der Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit (WZW) sowie die bestehenden Auflagen durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) erneut geprüft und gegebenenfalls angepasst. Im Rahmen des erforderlichen Neuaufnahmegesuchs wird auch die auf drei Jahre befristete Kostenübernahme überprüft und die Preise, die Limitierung und die Auflagen zu den Kosten werden bei Bedarf angepasst. Mounjaro (Tirzepatid) wird bisher noch nicht vergütet. Ein SL-Aufnahmegesuch wurde eingereicht.</span></p><p><span>&nbsp;</span></p><p><span>2. und 4. Bisher wurden dem BAG keine belastbaren Daten für Wegovy vorgelegt, um ein fundiertes Kosten-Nutzen-Verhältnis oder einen positiven, längerfristigen Effekt auf Komorbiditäten zu belegen. Auch die Zulassung wurde nicht angepasst. Bei Diabetikern wurden für Ozempic (Semaglutide) positive Effekte auf die kardiovaskuläre Sicherheit über 2 Jahre aufgezeigt (Lincoff et al., «Semaglutide and Cardiovascular Outcomes in Obesity without Diabetes», N Engl J Med 2023;389:2221-2232, www.nejm.org &gt; Search &gt; NEJMoa2307563). Die negativen Auswirkungen von Übergewicht auf die Gesundheit sind dokumentiert. Im Rahmen der Neuüberprüfung nach Befristung wird durch das BAG auf Basis der vorhandenen wissenschaftlichen Evidenz eine neue Evaluation durchführen. Da zum Zeitpunkt der ursprünglichen Aufnahme noch unvollständige Daten vorlagen, wurde die Aufnahme befristet und es wurden strenge Auflagen definiert.</span></p><p><span>&nbsp;</span></p><p><span>5. Swissmedic nimmt den Auftrag wahr, kontinuierlich Verdachtsmeldungen zu unerwünschten Wirkungen von Arzneimitteln zu überwachen, um nicht bekannte oder seltene unerwünschte Nebenwirkungen zu detektieren, und ergreift Massnahmen zur Wahrung der Arzneimittelsicherheit. Dieses System basierend auf Spontanmeldungen ist für die aktuelle Fragestellung weniger gut geeignet wie ein Patientenregister oder klinische Studien. Letztere zeigen Therapieabbrüche bei rund 5% (verglichen mit 3% in der Placebogruppe), wobei diese Rate von verschiedenen Faktoren abhängig sein können. Die häufigsten in Studien beobachteten Nebenwirkungen waren Übelkeit, Durchfall, Erbrechen und Verstopfung (EMA, «Wegovy : EPAR – Public Assessment Report», EMA/112307/2022, www.ema.europa.eu &gt; Search &gt; Wegovy &gt; Assessment history &gt; Initial marketing authorisation documents). In einer Studie in der Schweiz brachen rund 10% der Behandelten die Therapie wegen Nebenwirkungen ab. Informationen zu dadurch möglicherweise generierten Kosten liegen Swissmedic nicht vor (Kick et al., «Real-World Use of Oral Semaglutide in Adults with Type 2 Diabetes», The PIONEER REAL Switzerland Multicentre, Prospective, Observational Study, Diabetes Ther 2024;15:623–637», www.link.springer.com &gt; Search &gt; s13300-023-01525-y).</span></p><p><span>&nbsp;</span></p><p><span>6. Limitierungen werden so formuliert, dass sie klar, standardisiert und überprüfbar sind, um den administrativen Aufwand zu minimieren. Dafür werden messbare Parameter definiert. Das BAG konsultiert Fachexpertinnen und Fachexperten und berücksichtigt auch Rückmeldungen der Akteure (inkl. Krankenversicherer), insbesondere aus den Sitzungen der Eidgenössischen Arzneimittelkommission (EAK). Es prüft basierend auf den Eingaben der relevanten Akteure kontinuierlich die bessere Überprüfbarkeit der Limitierungen.</span></p><p><span>&nbsp;</span></p><p><span>7. GLP-1-Agonisten zur Gewichtsreduktion bei Adipositas werden in Ergänzung zu den bestehenden Massnahmen eingesetzt. Diät, Ernährungsberatung und erhöhte körperliche Aktivität müssen für eine Kostenübernahme weitergeführt werden. Die Kosten von rund 50 Millionen Franken im Jahr 2024 fallen demnach zusätzlich zu den bestehenden privat und durch die Grundversicherung getragenen Kosten an.</span></p><p><span>&nbsp;</span></p><p><span>8. Der Bundesrat setzt sich für eine Verbesserung der Situation im Bereich Übergewicht und Adipositas ein. Dieses Thema ist einer der drei Schwerpunkte des Massnahmenplans 2025–2028 der Nationalen Strategie zur Prävention nicht übertragbarer Krankheiten (NCD). Diese setzt auf die Verringerung von Risikofaktoren und die Förderung gesundheitsfördernder Verhaltensweisen. Der Massnahmenplan 2025–2028 sieht eine Reihe von Aktivitäten zur Prävention und zum Management von Adipositas vor, darunter die Förderung von Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung.</span></p></span>
  • <p>Die aktuelle Situation hinsichtlich der Verwendung und Kostenübernahme von GLP-1-Agonisten zur Behandlung von Adipositas («Abnehmspritzen») im Schweizer Gesundheitssystem wirft zahlreiche Fragen auf, die einer eingehenden Analyse bedürfen. Krankenversicherer rechnen mit Mehrkosten von bis zu 300 Millionen Franken.</p><p>&nbsp;</p><p>Aufgrund der hohen Kosten, die solidarisch von den Prämienzahlenden bezahlt werden, ist es&nbsp;zentral, dass die WZW-Kriterien (Wirksamkeit, Zweckmässigkeit, Wirtschaftlichkeit) dieser Medikamente genau beleuchtet und deren Auswirkungen auf das Gesundheitssystem analysiert werden. In diesem Zusammenhang bitte ich den Bundesrat um die Beantwortung folgender Fragen:</p><p>&nbsp;</p><p>1. Die Kostenübernahme dieser Therapien ist derzeit auf 3 Jahre begrenzt. Wie weit befindet sich das BAG in der Prüfung der WZW-Kriterien sowie in den Preisverhandlungen mit den Herstellern hinsichtlich einer Verlängerung? Wird aufgrund der möglicherweise hohen Verschreibungshäufigkeit eine Senkung der Preise angestrebt? Inwiefern werden dabei Mengenrabatte berücksichtigt?</p><p>&nbsp;</p><p>2. Bei der Beurteilung der Wirksamkeit der Therapien wird festgestellt, dass diese Medikamente zwar bei der Gewichtsreduktion helfen, aber Studien wie jene von Wilding JPH et al., Diabetes Obes Metab (2022)<a href="#_ftn1">[1]</a> zeigen, dass ein Jahr nach Absetzen der Therapie ein Grossteil des Gewichts wieder zugelegt wird. Wie bewertet das BAG die Nachhaltigkeit der Gewichtsreduktion und welche Anforderungen bestehen hinsichtlich der Langzeitdaten und Studien, die momentan noch nicht ausreichend vorliegen, um ein fundiertes Kosten-Nutzen-Verhältnis zu bestätigen?</p><p>&nbsp;</p><p>3. Ist es vorgesehen, dass die Therapien nach Ablauf der auf drei Jahre begrenzten Kostenübernahme zunächst nicht mehr vergütet werden, bis verlässliche peer-reviewed Studien mit "real world data" vorliegen?</p><p>&nbsp;</p><p>4. Gibt es inzwischen belastbare Daten, die belegen, dass Abnehmspritzen wie Wegovy hinsichtlich der Einsparungen durch reduzierte Komorbidität die Kriterien der Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit (WZW) erfüllen?</p><p>&nbsp;</p><p>5. Welche Daten zu ungewünschten Nebenwirkungen und den damit verbundenen Therapieabbrüchen liegen dem BAG vor, und kann abgeschätzt werden, welche zusätzlichen Kosten durch diese Nebenwirkungen entstehen?</p><p>&nbsp;</p><p>6. Neben den relevanten Medikamentenkosten verursacht die Überprüfung der Limitationen der Spezialitätenliste für die Therapie mit GLP-1-Rezeptor-Agonisten einen erheblichen administrativen Aufwand für Versicherer. Wie kann das BAG sicherstellen, dass diese Limitationen von Anfang an so formuliert werden, dass sie mit elektronisch ausgetauschten Informationen zwischen Versicherern und Leistungserbringern grösstenteils automatisch überprüft werden können, um den administrativen Aufwand zu reduzieren?</p><p>&nbsp;</p><p>7. Mit welchen Mehrkosten im Jahr 2024 rechnet der Bundesrat angesichts der Verschreibungen von GLP-1-Agonisten im Vergleich zu alternativen (nichtmedikamentösen) Therapieansätzen?</p><p>&nbsp;</p><p>8. Angesichts der Tatsache, dass die Schweiz eines der wenigen Länder ist, welches diese Medikamente in der Grundversicherung aufnimmt, welchen Stellenwert messen das BAG und der Bundesrat der Prävention im Rahmen der Adipositasbehandlung zu? Welche Massnahmen werden verfolgt, um die Prävention von Fettleibigkeit zu verstärken und die Abhängigkeit von medikamentösen Interventionen zu minimieren?</p><p>&nbsp;</p><p><a href="#_ftnref1">[1]</a> Wilding&nbsp;JPH,&nbsp;Batterham&nbsp;RL,&nbsp;Davies&nbsp;M, et al.&nbsp;Weight regain and cardiometabolic effects after withdrawal of semaglutide: The STEP 1 trial extension.&nbsp;<i>Diabetes Obes Metab</i>.&nbsp;2022;&nbsp;24(8):&nbsp;1553-1564. doi:<a href="https://doi.org/10.1111/dom.14725">10.1111/dom.14725</a></p>
  • Abnehmspritzen in der Grundversicherung – Nachhaltig oder kostentreibend?
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <span><p><span>1. und 3. Die GLP-1-Agonisten Wegovy (Semaglutide) und Saxenda (Liraglutid) sind derzeit befristet bis zum 28. Februar 2027 resp. 30. Juni 2026 in der Spezialitätenliste (SL) aufgeführt. Die Aufnahme erfolgte unter Auflagen zur Begrenzung der Kostenfolgen und zur Sicherstellung eines zweckmässigen Einsatzes. Im Rahmen der Überprüfung der Aufnahmebedingungen nach Ablauf der Befristung werden die Kriterien der Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit (WZW) sowie die bestehenden Auflagen durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) erneut geprüft und gegebenenfalls angepasst. Im Rahmen des erforderlichen Neuaufnahmegesuchs wird auch die auf drei Jahre befristete Kostenübernahme überprüft und die Preise, die Limitierung und die Auflagen zu den Kosten werden bei Bedarf angepasst. Mounjaro (Tirzepatid) wird bisher noch nicht vergütet. Ein SL-Aufnahmegesuch wurde eingereicht.</span></p><p><span>&nbsp;</span></p><p><span>2. und 4. Bisher wurden dem BAG keine belastbaren Daten für Wegovy vorgelegt, um ein fundiertes Kosten-Nutzen-Verhältnis oder einen positiven, längerfristigen Effekt auf Komorbiditäten zu belegen. Auch die Zulassung wurde nicht angepasst. Bei Diabetikern wurden für Ozempic (Semaglutide) positive Effekte auf die kardiovaskuläre Sicherheit über 2 Jahre aufgezeigt (Lincoff et al., «Semaglutide and Cardiovascular Outcomes in Obesity without Diabetes», N Engl J Med 2023;389:2221-2232, www.nejm.org &gt; Search &gt; NEJMoa2307563). Die negativen Auswirkungen von Übergewicht auf die Gesundheit sind dokumentiert. Im Rahmen der Neuüberprüfung nach Befristung wird durch das BAG auf Basis der vorhandenen wissenschaftlichen Evidenz eine neue Evaluation durchführen. Da zum Zeitpunkt der ursprünglichen Aufnahme noch unvollständige Daten vorlagen, wurde die Aufnahme befristet und es wurden strenge Auflagen definiert.</span></p><p><span>&nbsp;</span></p><p><span>5. Swissmedic nimmt den Auftrag wahr, kontinuierlich Verdachtsmeldungen zu unerwünschten Wirkungen von Arzneimitteln zu überwachen, um nicht bekannte oder seltene unerwünschte Nebenwirkungen zu detektieren, und ergreift Massnahmen zur Wahrung der Arzneimittelsicherheit. Dieses System basierend auf Spontanmeldungen ist für die aktuelle Fragestellung weniger gut geeignet wie ein Patientenregister oder klinische Studien. Letztere zeigen Therapieabbrüche bei rund 5% (verglichen mit 3% in der Placebogruppe), wobei diese Rate von verschiedenen Faktoren abhängig sein können. Die häufigsten in Studien beobachteten Nebenwirkungen waren Übelkeit, Durchfall, Erbrechen und Verstopfung (EMA, «Wegovy : EPAR – Public Assessment Report», EMA/112307/2022, www.ema.europa.eu &gt; Search &gt; Wegovy &gt; Assessment history &gt; Initial marketing authorisation documents). In einer Studie in der Schweiz brachen rund 10% der Behandelten die Therapie wegen Nebenwirkungen ab. Informationen zu dadurch möglicherweise generierten Kosten liegen Swissmedic nicht vor (Kick et al., «Real-World Use of Oral Semaglutide in Adults with Type 2 Diabetes», The PIONEER REAL Switzerland Multicentre, Prospective, Observational Study, Diabetes Ther 2024;15:623–637», www.link.springer.com &gt; Search &gt; s13300-023-01525-y).</span></p><p><span>&nbsp;</span></p><p><span>6. Limitierungen werden so formuliert, dass sie klar, standardisiert und überprüfbar sind, um den administrativen Aufwand zu minimieren. Dafür werden messbare Parameter definiert. Das BAG konsultiert Fachexpertinnen und Fachexperten und berücksichtigt auch Rückmeldungen der Akteure (inkl. Krankenversicherer), insbesondere aus den Sitzungen der Eidgenössischen Arzneimittelkommission (EAK). Es prüft basierend auf den Eingaben der relevanten Akteure kontinuierlich die bessere Überprüfbarkeit der Limitierungen.</span></p><p><span>&nbsp;</span></p><p><span>7. GLP-1-Agonisten zur Gewichtsreduktion bei Adipositas werden in Ergänzung zu den bestehenden Massnahmen eingesetzt. Diät, Ernährungsberatung und erhöhte körperliche Aktivität müssen für eine Kostenübernahme weitergeführt werden. Die Kosten von rund 50 Millionen Franken im Jahr 2024 fallen demnach zusätzlich zu den bestehenden privat und durch die Grundversicherung getragenen Kosten an.</span></p><p><span>&nbsp;</span></p><p><span>8. Der Bundesrat setzt sich für eine Verbesserung der Situation im Bereich Übergewicht und Adipositas ein. Dieses Thema ist einer der drei Schwerpunkte des Massnahmenplans 2025–2028 der Nationalen Strategie zur Prävention nicht übertragbarer Krankheiten (NCD). Diese setzt auf die Verringerung von Risikofaktoren und die Förderung gesundheitsfördernder Verhaltensweisen. Der Massnahmenplan 2025–2028 sieht eine Reihe von Aktivitäten zur Prävention und zum Management von Adipositas vor, darunter die Förderung von Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung.</span></p></span>
    • <p>Die aktuelle Situation hinsichtlich der Verwendung und Kostenübernahme von GLP-1-Agonisten zur Behandlung von Adipositas («Abnehmspritzen») im Schweizer Gesundheitssystem wirft zahlreiche Fragen auf, die einer eingehenden Analyse bedürfen. Krankenversicherer rechnen mit Mehrkosten von bis zu 300 Millionen Franken.</p><p>&nbsp;</p><p>Aufgrund der hohen Kosten, die solidarisch von den Prämienzahlenden bezahlt werden, ist es&nbsp;zentral, dass die WZW-Kriterien (Wirksamkeit, Zweckmässigkeit, Wirtschaftlichkeit) dieser Medikamente genau beleuchtet und deren Auswirkungen auf das Gesundheitssystem analysiert werden. In diesem Zusammenhang bitte ich den Bundesrat um die Beantwortung folgender Fragen:</p><p>&nbsp;</p><p>1. Die Kostenübernahme dieser Therapien ist derzeit auf 3 Jahre begrenzt. Wie weit befindet sich das BAG in der Prüfung der WZW-Kriterien sowie in den Preisverhandlungen mit den Herstellern hinsichtlich einer Verlängerung? Wird aufgrund der möglicherweise hohen Verschreibungshäufigkeit eine Senkung der Preise angestrebt? Inwiefern werden dabei Mengenrabatte berücksichtigt?</p><p>&nbsp;</p><p>2. Bei der Beurteilung der Wirksamkeit der Therapien wird festgestellt, dass diese Medikamente zwar bei der Gewichtsreduktion helfen, aber Studien wie jene von Wilding JPH et al., Diabetes Obes Metab (2022)<a href="#_ftn1">[1]</a> zeigen, dass ein Jahr nach Absetzen der Therapie ein Grossteil des Gewichts wieder zugelegt wird. Wie bewertet das BAG die Nachhaltigkeit der Gewichtsreduktion und welche Anforderungen bestehen hinsichtlich der Langzeitdaten und Studien, die momentan noch nicht ausreichend vorliegen, um ein fundiertes Kosten-Nutzen-Verhältnis zu bestätigen?</p><p>&nbsp;</p><p>3. Ist es vorgesehen, dass die Therapien nach Ablauf der auf drei Jahre begrenzten Kostenübernahme zunächst nicht mehr vergütet werden, bis verlässliche peer-reviewed Studien mit "real world data" vorliegen?</p><p>&nbsp;</p><p>4. Gibt es inzwischen belastbare Daten, die belegen, dass Abnehmspritzen wie Wegovy hinsichtlich der Einsparungen durch reduzierte Komorbidität die Kriterien der Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit (WZW) erfüllen?</p><p>&nbsp;</p><p>5. Welche Daten zu ungewünschten Nebenwirkungen und den damit verbundenen Therapieabbrüchen liegen dem BAG vor, und kann abgeschätzt werden, welche zusätzlichen Kosten durch diese Nebenwirkungen entstehen?</p><p>&nbsp;</p><p>6. Neben den relevanten Medikamentenkosten verursacht die Überprüfung der Limitationen der Spezialitätenliste für die Therapie mit GLP-1-Rezeptor-Agonisten einen erheblichen administrativen Aufwand für Versicherer. Wie kann das BAG sicherstellen, dass diese Limitationen von Anfang an so formuliert werden, dass sie mit elektronisch ausgetauschten Informationen zwischen Versicherern und Leistungserbringern grösstenteils automatisch überprüft werden können, um den administrativen Aufwand zu reduzieren?</p><p>&nbsp;</p><p>7. Mit welchen Mehrkosten im Jahr 2024 rechnet der Bundesrat angesichts der Verschreibungen von GLP-1-Agonisten im Vergleich zu alternativen (nichtmedikamentösen) Therapieansätzen?</p><p>&nbsp;</p><p>8. Angesichts der Tatsache, dass die Schweiz eines der wenigen Länder ist, welches diese Medikamente in der Grundversicherung aufnimmt, welchen Stellenwert messen das BAG und der Bundesrat der Prävention im Rahmen der Adipositasbehandlung zu? Welche Massnahmen werden verfolgt, um die Prävention von Fettleibigkeit zu verstärken und die Abhängigkeit von medikamentösen Interventionen zu minimieren?</p><p>&nbsp;</p><p><a href="#_ftnref1">[1]</a> Wilding&nbsp;JPH,&nbsp;Batterham&nbsp;RL,&nbsp;Davies&nbsp;M, et al.&nbsp;Weight regain and cardiometabolic effects after withdrawal of semaglutide: The STEP 1 trial extension.&nbsp;<i>Diabetes Obes Metab</i>.&nbsp;2022;&nbsp;24(8):&nbsp;1553-1564. doi:<a href="https://doi.org/10.1111/dom.14725">10.1111/dom.14725</a></p>
    • Abnehmspritzen in der Grundversicherung – Nachhaltig oder kostentreibend?

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