Ausbau statt Abbau des öffentlichen Verkehrs

ShortId
94.405
Id
19940405
Updated
10.04.2024 17:38
Language
de
Title
Ausbau statt Abbau des öffentlichen Verkehrs
AdditionalIndexing
freie Schlagwörter: Angebot Ausbau;freie Schlagwörter: Verkehr;freie Schlagwörter: Agglomerationsverkehr;öffentlicher Verkehr;Kompetenzregelung;Kanton;Bund;Aufgabenteilung;regionaler Verkehr
1
  • L04K18010213, öffentlicher Verkehr
  • L04K18010107, regionaler Verkehr
  • L06K080701020101, Aufgabenteilung
  • L06K080701020104, Bund
  • L06K080701020108, Kanton
  • L03K080704, Kompetenzregelung
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>1. "Schlanke SBB" und Leistungsabbau</p><p>Die Kostenentwicklung des öffentlichen Verkehrs - insbesondere jene der SBB - und die schlechte Bundesfinazlage hat die Frage der SBB-Zunkunft verschärft: EVED, "Groupe de Réflexion" und SBB-Führung setzen auf Leistungsabbau und auf Kostenverschiebung auf die Kantone:</p><p>- Leistungsabbau im Regionalverkehr und "Einbezug von Kantonen und Dritten" als Besteller und Bezahler von Transportleistungen</p><p>- Ueberprüfung kostendeckender Bereiche im Güterverkehr</p><p>- Ueberprüfung Angebot und Investitionen bei Bahn 2000</p><p>- Auslagerung von Aufgaben</p><p>- Vermietung Bahninfrastruktur</p><p>2. Probleme des Regionalverkehrs</p><p>- Fehlende Kostenwahrheit; billiger Automobilverkehr</p><p>- Fehlende Finanzen</p><p>- Fehlende Koordination</p><p>- Fehlende Effizienz, u.a. wegen fehlenden Investitionen</p><p>3. Ausbau statt Abbau des Angebots</p><p>Das IVT an der ETH-Z geht davon aus, dass die vorgesehenen Kosteneinsparungen nicht ausreichen, um die finanziellen Probleme der SBB zu lösen, was schliesslich zu einer Abbauspirale führen muss.</p><p>Ein Leistungsabbau bringt keine entscheidende Kostenreduktionen: als Folge der Angebotsverdünnung ergeben sich z.B. weniger rationelle Personaleinsätze (z.B. Fahrplanausdünnung 93/94); effektive Einsparungen liegen unter 50 Prozent, hinzu kommen Einnahmenrückgänge - auch auf Hauptlinien. Das IVT zeigt, dass die Kostenentwicklung nicht proportional mit der Angebotsmenge verläuft: eine Angebotsreduktion reduziert die Kosten nur wenig.</p><p>Somit muss - nicht der Abbau, sondern - der Ausbau des Angebotes zu besseren Produktionskosten führen, u.a. durch bessere Nutzung von Investitionen und Personal.</p><p>Ein Uebergang vom Stunden- zum Halbstundentakt bringt z.B. keine Verdoppelung der Kosten, aber sicher Steigerung der Einnahmen, weil einerseits mehr Passagiere das Angebot nutzen und weil für "ein besseres Angebot ein besserer Preis verlangt werden kann" (IVT). So gesehen ist das umfassende - und nicht reduzierte - Konzept Bahn 2000 richtig, da die Nutzung optimiert werden soll.</p><p>Insbesondere wird im SBB-Güterverkehr wenig getan, um eine Steigerung zu erreichen: Privatbahnen weisen in Gebieten mit schwachem Potential höhere Güterverkhrsanteile auf.</p>
  • <p>Gestützt auf Artikel 21bis GVG reiche ich folgende parlamentarische Initiative in Form einer allgemeinen Anregung ein:</p><p>Es sind die gesetzlichen Grundlagen zu schaffen, um das infrastrukturelle und fahrplanmässige Angebot des öffentlichen Verkehrs (Personen und Güter auf Schiene und Strasse), insbesondere im Agglomerations- und Regionalverkehr, zu sichern und auszubauen. Für den öffentlichen Verkehr von nationaler Bedeutung soll der Bund, für den Agglomerations- und Regionalverkehr sollen Bund und Kantone gemeinsam verantwortlich sein.</p><p>Das Angebot muss minimal jenem Standard gerecht werden, der einen attraktiven und zweckmässigen Kundendienst erlaubt. Insbesondere sollen der Stundentakt für alle Siedlungsgebiete garantiert und eine angemessene Personalpräsenz zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und der Hilfe für die Fahrgäste gewährleistet werden.</p><p>Der Angebotsausbau soll den öffentlichen Verkehr als öffentlichen Dienst garantieren und ihn gleichzeitig marktgerecht ausgestalten.</p>
  • Ausbau statt Abbau des öffentlichen Verkehrs
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>1. "Schlanke SBB" und Leistungsabbau</p><p>Die Kostenentwicklung des öffentlichen Verkehrs - insbesondere jene der SBB - und die schlechte Bundesfinazlage hat die Frage der SBB-Zunkunft verschärft: EVED, "Groupe de Réflexion" und SBB-Führung setzen auf Leistungsabbau und auf Kostenverschiebung auf die Kantone:</p><p>- Leistungsabbau im Regionalverkehr und "Einbezug von Kantonen und Dritten" als Besteller und Bezahler von Transportleistungen</p><p>- Ueberprüfung kostendeckender Bereiche im Güterverkehr</p><p>- Ueberprüfung Angebot und Investitionen bei Bahn 2000</p><p>- Auslagerung von Aufgaben</p><p>- Vermietung Bahninfrastruktur</p><p>2. Probleme des Regionalverkehrs</p><p>- Fehlende Kostenwahrheit; billiger Automobilverkehr</p><p>- Fehlende Finanzen</p><p>- Fehlende Koordination</p><p>- Fehlende Effizienz, u.a. wegen fehlenden Investitionen</p><p>3. Ausbau statt Abbau des Angebots</p><p>Das IVT an der ETH-Z geht davon aus, dass die vorgesehenen Kosteneinsparungen nicht ausreichen, um die finanziellen Probleme der SBB zu lösen, was schliesslich zu einer Abbauspirale führen muss.</p><p>Ein Leistungsabbau bringt keine entscheidende Kostenreduktionen: als Folge der Angebotsverdünnung ergeben sich z.B. weniger rationelle Personaleinsätze (z.B. Fahrplanausdünnung 93/94); effektive Einsparungen liegen unter 50 Prozent, hinzu kommen Einnahmenrückgänge - auch auf Hauptlinien. Das IVT zeigt, dass die Kostenentwicklung nicht proportional mit der Angebotsmenge verläuft: eine Angebotsreduktion reduziert die Kosten nur wenig.</p><p>Somit muss - nicht der Abbau, sondern - der Ausbau des Angebotes zu besseren Produktionskosten führen, u.a. durch bessere Nutzung von Investitionen und Personal.</p><p>Ein Uebergang vom Stunden- zum Halbstundentakt bringt z.B. keine Verdoppelung der Kosten, aber sicher Steigerung der Einnahmen, weil einerseits mehr Passagiere das Angebot nutzen und weil für "ein besseres Angebot ein besserer Preis verlangt werden kann" (IVT). So gesehen ist das umfassende - und nicht reduzierte - Konzept Bahn 2000 richtig, da die Nutzung optimiert werden soll.</p><p>Insbesondere wird im SBB-Güterverkehr wenig getan, um eine Steigerung zu erreichen: Privatbahnen weisen in Gebieten mit schwachem Potential höhere Güterverkhrsanteile auf.</p>
    • <p>Gestützt auf Artikel 21bis GVG reiche ich folgende parlamentarische Initiative in Form einer allgemeinen Anregung ein:</p><p>Es sind die gesetzlichen Grundlagen zu schaffen, um das infrastrukturelle und fahrplanmässige Angebot des öffentlichen Verkehrs (Personen und Güter auf Schiene und Strasse), insbesondere im Agglomerations- und Regionalverkehr, zu sichern und auszubauen. Für den öffentlichen Verkehr von nationaler Bedeutung soll der Bund, für den Agglomerations- und Regionalverkehr sollen Bund und Kantone gemeinsam verantwortlich sein.</p><p>Das Angebot muss minimal jenem Standard gerecht werden, der einen attraktiven und zweckmässigen Kundendienst erlaubt. Insbesondere sollen der Stundentakt für alle Siedlungsgebiete garantiert und eine angemessene Personalpräsenz zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und der Hilfe für die Fahrgäste gewährleistet werden.</p><p>Der Angebotsausbau soll den öffentlichen Verkehr als öffentlichen Dienst garantieren und ihn gleichzeitig marktgerecht ausgestalten.</p>
    • Ausbau statt Abbau des öffentlichen Verkehrs

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