Embryonengewinnung und Embryotransfer bei Tieren

ShortId
97.3026
Id
19973026
Updated
10.04.2024 08:52
Language
de
Title
Embryonengewinnung und Embryotransfer bei Tieren
AdditionalIndexing
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Gegenwärtig wird in den elektronischen und in den gedruckten Medien bekanntgegeben, dass geschlachteten Rindern und Kühen "Eier von den Eierstöcken" entnommen werden.</p><p>Ein weibliches Tier der Rindergattung hat auf seinen Ovarien 400 bis 600 Eier "angelegt", die im Laufe des bevorstehenden Lebens reifen und anlässlich der sogenannten Brunst aus einer Blase springen. Etwa ein Tag nach dem Einsprung wird die Eizelle befruchtet und das Heranwachsen des Embryos kann beginnen.</p><p>So war es bis vor einigen Jahren. Seit die Menschheit aber nun den sogenannten Embryotransfer beim Rind vollzieht, ist das Prozedere etwas anders:</p><p>Eine Embryonenspenderkuh wird nach züchterischen Gesichtspunkten ausgesucht. Mit Medikamenten bewirkt der Mensch, dass dieses Tier eine Mehrfachovulation vollzieht, d. h. es springen bis zu dreissig Eiblasen auf einmal. Diese werden im Eileiter befruchtet und gelangen etwa acht Tage später in die Gebärmutter. Von dort werden sie durch Spülungen dem Tier entnommen, um mikroskopisch beurteilt zu werden. Wenn alle Tests positiv verlaufen sind, können Embryonen, die in vivo befruchtet worden sind, andern Empfängertieren implantiert oder tiefgefroren (für späteren "Gebrauch") werden.</p><p>Die Situation, wie sie sich heute präsentiert, hat andere, bedenkliche Ansätze: Die der geschlachteten - wahrscheinlich züchterisch wertvollen - Kuh entnommenen Eizellen werden in vitro befruchtet und im Embryonenstadium irgendwelchen Empfängertieren implantiert oder eingefroren für später ....</p><p>Der Bundesrat wird eingeladen, angesichts der geschilderten Tatsache folgende Fragen zu beantworten:</p><p>1. Ist eine Gesetzesänderung zu diesem Sachverhalt vorgesehen, nachdem bereits der bisherige Embryotransfer an die Grenzen des ethisch Vertretbaren gestossen ist?</p><p>2. Fördert die neuerdings festgestellte Embryonengewinnung nicht die Abkehr vom Verzehr naturnah produzierter Nahrungsmittel?</p><p>3. Wäre es nicht an der Zeit, klare Grenzen im Verhalten des Menschen gegenüber der Kreatur festzulegen? Hier bestünde ein Modell, dies zu tun.</p>
  • Embryonengewinnung und Embryotransfer bei Tieren
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Gegenwärtig wird in den elektronischen und in den gedruckten Medien bekanntgegeben, dass geschlachteten Rindern und Kühen "Eier von den Eierstöcken" entnommen werden.</p><p>Ein weibliches Tier der Rindergattung hat auf seinen Ovarien 400 bis 600 Eier "angelegt", die im Laufe des bevorstehenden Lebens reifen und anlässlich der sogenannten Brunst aus einer Blase springen. Etwa ein Tag nach dem Einsprung wird die Eizelle befruchtet und das Heranwachsen des Embryos kann beginnen.</p><p>So war es bis vor einigen Jahren. Seit die Menschheit aber nun den sogenannten Embryotransfer beim Rind vollzieht, ist das Prozedere etwas anders:</p><p>Eine Embryonenspenderkuh wird nach züchterischen Gesichtspunkten ausgesucht. Mit Medikamenten bewirkt der Mensch, dass dieses Tier eine Mehrfachovulation vollzieht, d. h. es springen bis zu dreissig Eiblasen auf einmal. Diese werden im Eileiter befruchtet und gelangen etwa acht Tage später in die Gebärmutter. Von dort werden sie durch Spülungen dem Tier entnommen, um mikroskopisch beurteilt zu werden. Wenn alle Tests positiv verlaufen sind, können Embryonen, die in vivo befruchtet worden sind, andern Empfängertieren implantiert oder tiefgefroren (für späteren "Gebrauch") werden.</p><p>Die Situation, wie sie sich heute präsentiert, hat andere, bedenkliche Ansätze: Die der geschlachteten - wahrscheinlich züchterisch wertvollen - Kuh entnommenen Eizellen werden in vitro befruchtet und im Embryonenstadium irgendwelchen Empfängertieren implantiert oder eingefroren für später ....</p><p>Der Bundesrat wird eingeladen, angesichts der geschilderten Tatsache folgende Fragen zu beantworten:</p><p>1. Ist eine Gesetzesänderung zu diesem Sachverhalt vorgesehen, nachdem bereits der bisherige Embryotransfer an die Grenzen des ethisch Vertretbaren gestossen ist?</p><p>2. Fördert die neuerdings festgestellte Embryonengewinnung nicht die Abkehr vom Verzehr naturnah produzierter Nahrungsmittel?</p><p>3. Wäre es nicht an der Zeit, klare Grenzen im Verhalten des Menschen gegenüber der Kreatur festzulegen? Hier bestünde ein Modell, dies zu tun.</p>
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