Sachplan Strasse 2004. Ausbau der A4 im Kanton Zug

ShortId
02.3236
Id
20023236
Updated
28.07.2023 12:04
Language
de
Title
Sachplan Strasse 2004. Ausbau der A4 im Kanton Zug
AdditionalIndexing
48;Autobahn;Nationalstrassenbau;Zug (Kanton)
1
  • L06K070503010401, Nationalstrassenbau
  • L05K1803010201, Autobahn
  • L05K0301010122, Zug (Kanton)
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Die Innerschweiz wird endlich in absehbarer Zukunft durch den Bau der Autobahn durch das Knonauer Amt an den Wirtschaftsraum Zürich vernünftig angeknüpft sein (geplante Eröffnung des Teilstücks: 2008). Infolgedessen muss heute das bestehende Autobahnnetz in der Innerschweiz auf seine Kompatibilität zu diesem Ausbau geprüft werden, damit für die Innerschweiz der optimale Nutzen aus der Investition von rund 1 Milliarden Franken sichergestellt werden kann. Im fraglichen Autobahnabschnitt von etwa 6 Kilometer Länge besteht eine überaus komplexe Verkehrssituation, indem sich zwischen der Blegikurve und Rotkreuz zwei Gabelungen der Autobahn in kurzer Folge ablösen: Bei der Blegikurve kommt die A4 aus Zürich und mündet in den Ast der A40 aus Hirzel, Sihlbrugg und Zug. Diese führt gerade weiter auf die Gabelung Rotkreuz, wo sich die Autobahn wieder teilt (A14 Richtung Luzern und A4 Richtung Schwyz). Erschwerend kommt hinzu, dass die enge Blegikurve mit einem Radius von rund 150 Grad nur mit 60 Stundenkilometer befahren werden kann. Selbst ohne Mehrverkehr ist dieses Teilstück ein Nadelöhr, welches zum heutigen Zeitpunkt von rund 50 000 Fahrzeugen täglich passiert wird.</p><p>Es wird unvermeidlich zu Stauungen kommen. Nicht auszudenken ist die Situation, wenn der zu erwartende Mehrverkehr miteinbezogen wird. Schon heute beträgt die jährliche Verkehrszunahme auf diesem Abschnitt 2 Prozent. Nach der Eröffnung der A4 durch das Knonaueramt wird mit täglich 70 000 bis 80 000 Fahrzeugen gerechnet. Der Nutzen der Knonauerautobahn wird somit durch den Kapazitätsengpass auf dem fraglichen Teilstück zwischen Blegikurve und Rotkreuz in beiden Fahrrichtungen unsinnigerweise beschränkt.</p><p>Um diese Staus und die damit verbundenen volkswirtschaftlichen Schäden zu vermeiden (vgl. dazu den Staubericht 2000 des Bundesamtes für Strassen vom 3. Mai 2001), ist es unerlässlich, die A4 auf dem erwähnten Teilstück von rund 4 Kilometer Länge auf sechs Spuren auszubauen.</p><p>Wird die Korrektur des Kapazitätenengpasses unterlassen, führte dies nicht nur zu den erwähnten Stauungen auf der Autobahn. Der Verkehr wird auf die Überlandstrassen zwischen Cham-Ost und Rotkreuz ausweichen. Das Ortsverkehrsnetz des Dorfes Cham (mit über 13 000 Einwohnern) würde zwangsläufig kollabieren. Die kantonalen Anstrengungen zu einer umweltangepassten und optimierten Verkehrsplanung im Ennetseeraum (Risch/Rotkreuz, Hünenberg und Cham) mit seinen 27 000 Einwohnern würden zunichte gemacht.</p><p>Die Aufwendungen dieses Ausbaus werden sich in Grenzen halten. Die laufenden Sanierungsarbeiten am betroffenen Teilstück der Autobahn wurden bereits im Hinblick auf eine allfällige Behebung der noch bestehenden Problematik geplant. Die Arbeiten werden zurzeit in der zweiten von drei Etappen (2001 und 2003) ausgeführt. Reagiert die Eidgenossenschaft umgehend, kann der erforderliche Zeitplan somit fraglos eingehalten werden.</p><p>Zeitlich ist der Ausbau zudem deshalb dringend, weil nach der Öffnung der Knonauerautobahn und der Westumfahrung Zürich im Jahre 2008 der Bau faktisch erschwert ist. Jetzt besteht die Chance, den Ausbau des Teilstücks vorzunehmen, ohne dass der Verkehr durch die doppelte Autobahngabelung innert weniger Kilometer den Ausbau massgeblich komplizieren würde und sich Staus während der Bauphase bilden.</p><p>Es schadet der Wirtschaftsregion Innerschweiz nachhaltig, wenn sie sich mit neuerlichen Verkehrsproblemen aus dieser Verkehrsachse konfrontiert sieht. Die Ansiedlung von Unternehmen wird nachhaltig erschwert, da die Unternehmungen die Verkehrsproblematik mitberücksichtigen. Nachdem die Wirtschaftsregion Innerschweiz bereits seit 1985 auf die lebenswichtige Autobahnverbindung nach Zürich warten musste, ist dieser Ausbau mit Rücksicht auf die Chancen der Wirtschaftsregion Innerschweiz an die Hand zu nehmen.</p>
  • <p>Die Verkehrssituation auf der im Vorstoss erwähnten Strecke der A4 wird im Rahmen des Sachplans Strasse überprüft. Die Situation auf dieser Strecke muss dringend verbessert werden. Dies hat der Bundesrat bereits in seiner Botschaft zur Avanti-Initiative dargelegt. Er hat dort auch das zweckmässige Vorgehen beschrieben: Die als kritisch erkannten Nationalstrassenabschnitte sind zusammen mit den Kantonen und Städten aus gesamtverkehrlicher und raumplanerischer Sicht zu prüfen. Gestützt auf die Analyse wird zu entscheiden sein, welche Investitionen in Schiene bzw. Strasse notwendig sind.</p><p>Der Bundesrat will diesen Ergebnissen nicht vorgreifen. Ausserdem kann er sich nicht auf einen Termin - wie im Motionstext verlangt - verpflichten, zumal die Vorhaben priorisiert und auf der Zeitachse mit den vorhandenen finanziellen Mitteln abgestimmt werden müssen. Er ist in diesem Sinne aber bereit, den Vorstoss als Postulat entgegenzunehmen.</p> Der Bundesrat beantragt, die Motion in ein Postulat umzuwandeln.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Planung und den Ausbau der A4 zwischen der Blegikurve (Verzweigung A4 Richtung Zürich und A40 Richtung Zug) und Rotkreuz (Verzweigung A14 Richtung Luzern und A4 Richtung Schwyz) auf sechs Spuren in den Sachplan Strasse 2004 aufzunehmen und den Bau spätestens mit der Fertigstellung des Teilstückes N4 Knonaueramt erfolgreich abzuschliessen. Dies soll im Rahmen des Sachplans Strasse 2004 geschehen.</p>
  • Sachplan Strasse 2004. Ausbau der A4 im Kanton Zug
State
Überwiesen an den Bundesrat
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Die Innerschweiz wird endlich in absehbarer Zukunft durch den Bau der Autobahn durch das Knonauer Amt an den Wirtschaftsraum Zürich vernünftig angeknüpft sein (geplante Eröffnung des Teilstücks: 2008). Infolgedessen muss heute das bestehende Autobahnnetz in der Innerschweiz auf seine Kompatibilität zu diesem Ausbau geprüft werden, damit für die Innerschweiz der optimale Nutzen aus der Investition von rund 1 Milliarden Franken sichergestellt werden kann. Im fraglichen Autobahnabschnitt von etwa 6 Kilometer Länge besteht eine überaus komplexe Verkehrssituation, indem sich zwischen der Blegikurve und Rotkreuz zwei Gabelungen der Autobahn in kurzer Folge ablösen: Bei der Blegikurve kommt die A4 aus Zürich und mündet in den Ast der A40 aus Hirzel, Sihlbrugg und Zug. Diese führt gerade weiter auf die Gabelung Rotkreuz, wo sich die Autobahn wieder teilt (A14 Richtung Luzern und A4 Richtung Schwyz). Erschwerend kommt hinzu, dass die enge Blegikurve mit einem Radius von rund 150 Grad nur mit 60 Stundenkilometer befahren werden kann. Selbst ohne Mehrverkehr ist dieses Teilstück ein Nadelöhr, welches zum heutigen Zeitpunkt von rund 50 000 Fahrzeugen täglich passiert wird.</p><p>Es wird unvermeidlich zu Stauungen kommen. Nicht auszudenken ist die Situation, wenn der zu erwartende Mehrverkehr miteinbezogen wird. Schon heute beträgt die jährliche Verkehrszunahme auf diesem Abschnitt 2 Prozent. Nach der Eröffnung der A4 durch das Knonaueramt wird mit täglich 70 000 bis 80 000 Fahrzeugen gerechnet. Der Nutzen der Knonauerautobahn wird somit durch den Kapazitätsengpass auf dem fraglichen Teilstück zwischen Blegikurve und Rotkreuz in beiden Fahrrichtungen unsinnigerweise beschränkt.</p><p>Um diese Staus und die damit verbundenen volkswirtschaftlichen Schäden zu vermeiden (vgl. dazu den Staubericht 2000 des Bundesamtes für Strassen vom 3. Mai 2001), ist es unerlässlich, die A4 auf dem erwähnten Teilstück von rund 4 Kilometer Länge auf sechs Spuren auszubauen.</p><p>Wird die Korrektur des Kapazitätenengpasses unterlassen, führte dies nicht nur zu den erwähnten Stauungen auf der Autobahn. Der Verkehr wird auf die Überlandstrassen zwischen Cham-Ost und Rotkreuz ausweichen. Das Ortsverkehrsnetz des Dorfes Cham (mit über 13 000 Einwohnern) würde zwangsläufig kollabieren. Die kantonalen Anstrengungen zu einer umweltangepassten und optimierten Verkehrsplanung im Ennetseeraum (Risch/Rotkreuz, Hünenberg und Cham) mit seinen 27 000 Einwohnern würden zunichte gemacht.</p><p>Die Aufwendungen dieses Ausbaus werden sich in Grenzen halten. Die laufenden Sanierungsarbeiten am betroffenen Teilstück der Autobahn wurden bereits im Hinblick auf eine allfällige Behebung der noch bestehenden Problematik geplant. Die Arbeiten werden zurzeit in der zweiten von drei Etappen (2001 und 2003) ausgeführt. Reagiert die Eidgenossenschaft umgehend, kann der erforderliche Zeitplan somit fraglos eingehalten werden.</p><p>Zeitlich ist der Ausbau zudem deshalb dringend, weil nach der Öffnung der Knonauerautobahn und der Westumfahrung Zürich im Jahre 2008 der Bau faktisch erschwert ist. Jetzt besteht die Chance, den Ausbau des Teilstücks vorzunehmen, ohne dass der Verkehr durch die doppelte Autobahngabelung innert weniger Kilometer den Ausbau massgeblich komplizieren würde und sich Staus während der Bauphase bilden.</p><p>Es schadet der Wirtschaftsregion Innerschweiz nachhaltig, wenn sie sich mit neuerlichen Verkehrsproblemen aus dieser Verkehrsachse konfrontiert sieht. Die Ansiedlung von Unternehmen wird nachhaltig erschwert, da die Unternehmungen die Verkehrsproblematik mitberücksichtigen. Nachdem die Wirtschaftsregion Innerschweiz bereits seit 1985 auf die lebenswichtige Autobahnverbindung nach Zürich warten musste, ist dieser Ausbau mit Rücksicht auf die Chancen der Wirtschaftsregion Innerschweiz an die Hand zu nehmen.</p>
    • <p>Die Verkehrssituation auf der im Vorstoss erwähnten Strecke der A4 wird im Rahmen des Sachplans Strasse überprüft. Die Situation auf dieser Strecke muss dringend verbessert werden. Dies hat der Bundesrat bereits in seiner Botschaft zur Avanti-Initiative dargelegt. Er hat dort auch das zweckmässige Vorgehen beschrieben: Die als kritisch erkannten Nationalstrassenabschnitte sind zusammen mit den Kantonen und Städten aus gesamtverkehrlicher und raumplanerischer Sicht zu prüfen. Gestützt auf die Analyse wird zu entscheiden sein, welche Investitionen in Schiene bzw. Strasse notwendig sind.</p><p>Der Bundesrat will diesen Ergebnissen nicht vorgreifen. Ausserdem kann er sich nicht auf einen Termin - wie im Motionstext verlangt - verpflichten, zumal die Vorhaben priorisiert und auf der Zeitachse mit den vorhandenen finanziellen Mitteln abgestimmt werden müssen. Er ist in diesem Sinne aber bereit, den Vorstoss als Postulat entgegenzunehmen.</p> Der Bundesrat beantragt, die Motion in ein Postulat umzuwandeln.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Planung und den Ausbau der A4 zwischen der Blegikurve (Verzweigung A4 Richtung Zürich und A40 Richtung Zug) und Rotkreuz (Verzweigung A14 Richtung Luzern und A4 Richtung Schwyz) auf sechs Spuren in den Sachplan Strasse 2004 aufzunehmen und den Bau spätestens mit der Fertigstellung des Teilstückes N4 Knonaueramt erfolgreich abzuschliessen. Dies soll im Rahmen des Sachplans Strasse 2004 geschehen.</p>
    • Sachplan Strasse 2004. Ausbau der A4 im Kanton Zug

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