Rekrutierungszentren. Warum wird nicht überall der gleiche Informationsstand bezüglich der Organspende angestrebt?

ShortId
17.3698
Id
20173698
Updated
28.07.2023 04:13
Language
de
Title
Rekrutierungszentren. Warum wird nicht überall der gleiche Informationsstand bezüglich der Organspende angestrebt?
AdditionalIndexing
09;2841
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>In den Rekrutierungszentren wird aktuell eine Kampagne zur Rekrutierung von Blutstammzellenspendern durchgeführt (Umsetzung des Postulates Darbellay 15.3349 vom 20. März 2015), und eine weitere zur Knochenmarkspende wurde lanciert. Über die Organspende wird im Allgemeinen an der Rekrutierung nicht informiert.</p><p>In ihren Referaten zur Orientierung der neuen Rekruten bei Beginn der Rekrutenschulen informieren einige der Schulärzte über die Wichtigkeit von Organspenden, und teilweise werden auch Spenderkarten aufgelegt. Eine einheitliche Handhabung besteht jedoch nicht.</p><p>Grundsätzlich gehört die Förderung der Organspende oder des Tragens von Spenderausweisen nicht zum Aufgabenkreis der Armee. Aus medizinischer Sicht sollte die Absicht, die Jugendlichen über das Thema Organspende zu sensibilisieren, dennoch unterstützt werden, insofern dadurch die Aufgabe der Armee nicht beeinträchtigt wird und keine zusätzlichen Ressourcen erforderlich sind.</p><p>Daher werden in Zukunft die verantwortlichen Ärzte anlässlich der Rekrutierung und in den Rekrutenschulen während ihren Referaten das Thema Organspende auf einheitliche Weise ansprechen und die entsprechenden Informationsblätter des Bundesamtes für Gesundheit auflegen.</p> Antwort des Bundesrates.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, das Parlament darüber zu informieren, inwiefern er bereit ist, in allen Rekrutierungszentren eine gleichwertige Information bezüglich der Organspende sicherzustellen, damit dadurch eine wichtige Altersgruppe erreicht werden kann. Bisher informieren nur einige Zentren über Organspenden. Zudem sind die Informationen, die dazu in den Rekrutenschulen erhältlich sind, von zumindest unterschiedlicher Qualität. Während der medizinischen Untersuchung könnte eine Information zum Thema Organspenden durch das medizinische Personal, das sich schon vor Ort befindet, jedoch ohne negative Auswirkungen auf die Einhaltung des Zeitplans oder die Kosten erfolgen. </p><p>Warum wird mit Blick auf die extrem niedrige Zahl der Spenderinnen und Spender in der Schweiz diese Möglichkeit, zahlreiche junge Personen zu sensibilisieren, nicht besser genutzt?</p><p>An dieser Stelle sei daran erinnert, dass gemäss dem Jahresbericht 2016 von Swisstransplant in der Schweiz auf eine Million Einwohner 13,3 postmortale Spenderinnen und Spender kamen - im Jahr 2015 betrug diese Quote 17,4. Die vom Bund angestrebte Quote beläuft sich aber auf 20! Organe von 111 postmortalen Spenderinnen und Spendern konnten im Jahr 2016 transplantiert werden, im Jahr 2015 waren es 143. 1480 Patientinnen und Patienten standen im Jahr 2016 auf der Warteliste, 2015 betrug die Zahl 1384, und 2014 waren es 1370. </p>
  • Rekrutierungszentren. Warum wird nicht überall der gleiche Informationsstand bezüglich der Organspende angestrebt?
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>In den Rekrutierungszentren wird aktuell eine Kampagne zur Rekrutierung von Blutstammzellenspendern durchgeführt (Umsetzung des Postulates Darbellay 15.3349 vom 20. März 2015), und eine weitere zur Knochenmarkspende wurde lanciert. Über die Organspende wird im Allgemeinen an der Rekrutierung nicht informiert.</p><p>In ihren Referaten zur Orientierung der neuen Rekruten bei Beginn der Rekrutenschulen informieren einige der Schulärzte über die Wichtigkeit von Organspenden, und teilweise werden auch Spenderkarten aufgelegt. Eine einheitliche Handhabung besteht jedoch nicht.</p><p>Grundsätzlich gehört die Förderung der Organspende oder des Tragens von Spenderausweisen nicht zum Aufgabenkreis der Armee. Aus medizinischer Sicht sollte die Absicht, die Jugendlichen über das Thema Organspende zu sensibilisieren, dennoch unterstützt werden, insofern dadurch die Aufgabe der Armee nicht beeinträchtigt wird und keine zusätzlichen Ressourcen erforderlich sind.</p><p>Daher werden in Zukunft die verantwortlichen Ärzte anlässlich der Rekrutierung und in den Rekrutenschulen während ihren Referaten das Thema Organspende auf einheitliche Weise ansprechen und die entsprechenden Informationsblätter des Bundesamtes für Gesundheit auflegen.</p> Antwort des Bundesrates.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, das Parlament darüber zu informieren, inwiefern er bereit ist, in allen Rekrutierungszentren eine gleichwertige Information bezüglich der Organspende sicherzustellen, damit dadurch eine wichtige Altersgruppe erreicht werden kann. Bisher informieren nur einige Zentren über Organspenden. Zudem sind die Informationen, die dazu in den Rekrutenschulen erhältlich sind, von zumindest unterschiedlicher Qualität. Während der medizinischen Untersuchung könnte eine Information zum Thema Organspenden durch das medizinische Personal, das sich schon vor Ort befindet, jedoch ohne negative Auswirkungen auf die Einhaltung des Zeitplans oder die Kosten erfolgen. </p><p>Warum wird mit Blick auf die extrem niedrige Zahl der Spenderinnen und Spender in der Schweiz diese Möglichkeit, zahlreiche junge Personen zu sensibilisieren, nicht besser genutzt?</p><p>An dieser Stelle sei daran erinnert, dass gemäss dem Jahresbericht 2016 von Swisstransplant in der Schweiz auf eine Million Einwohner 13,3 postmortale Spenderinnen und Spender kamen - im Jahr 2015 betrug diese Quote 17,4. Die vom Bund angestrebte Quote beläuft sich aber auf 20! Organe von 111 postmortalen Spenderinnen und Spendern konnten im Jahr 2016 transplantiert werden, im Jahr 2015 waren es 143. 1480 Patientinnen und Patienten standen im Jahr 2016 auf der Warteliste, 2015 betrug die Zahl 1384, und 2014 waren es 1370. </p>
    • Rekrutierungszentren. Warum wird nicht überall der gleiche Informationsstand bezüglich der Organspende angestrebt?

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