Zuckerhaltige Getränke billiger als Wasser?

ShortId
17.3710
Id
20173710
Updated
28.07.2023 04:07
Language
de
Title
Zuckerhaltige Getränke billiger als Wasser?
AdditionalIndexing
2841;15;28
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Die nationale Ernährungserhebung Menu CH des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, in welcher im Jahr 2014 rund 2000 Personen der schweizerischen Wohnbevölkerung zwischen 18 und 75 Jahren zu ihrem Lebensmittelkonsum sowie zu ihrem Koch- und Essverhalten befragt wurden, hat gezeigt, dass jüngere Personen mehr Süssgetränke konsumieren als ältere Menschen. Sie trinken aber auch deutlich mehr Wasser. Insgesamt haben die befragten Personen im Durchschnitt pro Tag wesentlich mehr Wasser als Süssgetränke getrunken. Bei der Wahl eines Getränks ist der Preis nicht das einzige Kriterium. Vielmehr spielen auch die eigenen Vorlieben, die Gewohnheiten, das soziale Umfeld, die Verfügbarkeit und die Angebotspalette eine Rolle. Im Übrigen kann Leitungswasser, welches in der Schweiz bedenkenlos getrunken werden kann, eine kostenlose oder jedenfalls günstige Alternative zu Süssgetränken sein.</p><p>Der Bund verfügt über keine Informationen zur Preisentwicklung von Süssgetränken in der Schweiz. Ihm ist auch nicht bekannt, wie hoch der Anteil der Verkaufsstellen ist, die solche Getränke billiger anbieten als Mineralwasser. Er begrüsst jedoch diejenigen, die dafür sorgen, dass Letztere billiger angeboten werden als Süssgetränke. Dem Bundesrat erscheint es zielführend, generell die Attraktivität einer gesunden und ausgewogenen Ernährung und damit auch das Wassertrinken zu fördern. So hat das EDI im Juni 2017 die Schweizer Ernährungsstrategie 2017-2024 (www.blv.admin.ch &gt; Das BLV &gt; Strategien &gt; Schweizer Ernährungsstrategie) verabschiedet, die es allen Personen in der Schweiz ermöglichen soll, sich für einen gesunden Lebensstil zu entscheiden, unabhängig von Alter, Herkunft oder Einkommen. Ausserdem setzt das EDI seine freiwillige Zusammenarbeit mit der Privatindustrie fort. In diesem Rahmen wird geprüft werden, ob die bei Joghurt und Frühstückszerealien erhaltenen Ergebnisse bei anderen Produkten angewandt werden können.</p> Antwort des Bundesrates.
  • <p>Zuckerkonsum im Übermass führt zu Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Problemen. Aus diesem Grund hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen die Produzenten von Frühstückszerealien und Joghurt aufgefordert, den Zuckergehalt ihrer Produkte zu reduzieren. Betreffend zuckerhaltige Getränke wurde in der Schweiz jedoch bisher nichts unternommen. Dabei sind genau diese Getränke eine wichtige Zuckerquelle, die zur schon beachtlichen Menge an Zucker, die über die Nahrung eingenommen wird, zusätzlich dazukommt.</p><p>Kürzlich konnte man einem Bericht entnehmen, dass die Preise von zuckerhaltigen Getränken in vielen Ländern, darunter auch die Schweiz, zwischen 1990 und 2016 gesunken sind (Global Trends in the Affordability of Sugar-Sweetened Beverages, 1990-2016, <a href="https://www.cdc.gov/pcd/issues/2017/16_0406.htm">https://www.cdc.gov/pcd/issues/2017/16_0406.htm</a>).</p><p>Eine beunruhigende Tendenz, denn der Preis ist ein wichtiger Einflussfaktor bei Konsumentscheidungen von Jugendlichen, die besonders vor den bereits angesprochenen gesundheitlichen Risiken zu schützen sind. Eine Einflussnahme auf den Preis wirkt sich auf die Jugendlichen und damit auf die Personen aus, die viele zuckerhaltige Getränke konsumieren. Deshalb muss auch verhindert werden, dass zuckerhaltige Getränke erschwinglicher sind als Wasser. Dies ist beispielsweise bei den Selecta-Automaten der Fall: Das billigste Mineralwasser kostet 2,50 Franken, während das billigste Getränk, Capri-Sun, ein Zuckerwasser mit zwei Esslöffeln Fruchtsaft, 2 Franken kostet.</p><p>In diesem Zusammenhang bitte ich den Bundesrat um die Beantwortung folgender Fragen:</p><p>1. Sind die Preise von zuckerhaltigen Getränken im Verhältnis zum Pro-Kopf-Einkommen gesunken, und wenn ja, um wie viel?</p><p>2. Wie viele Verkaufsstellen oder andere Anbieter verkaufen zuckerhaltige Getränke billiger als ihr billigstes Wasser? </p>
  • Zuckerhaltige Getränke billiger als Wasser?
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Die nationale Ernährungserhebung Menu CH des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, in welcher im Jahr 2014 rund 2000 Personen der schweizerischen Wohnbevölkerung zwischen 18 und 75 Jahren zu ihrem Lebensmittelkonsum sowie zu ihrem Koch- und Essverhalten befragt wurden, hat gezeigt, dass jüngere Personen mehr Süssgetränke konsumieren als ältere Menschen. Sie trinken aber auch deutlich mehr Wasser. Insgesamt haben die befragten Personen im Durchschnitt pro Tag wesentlich mehr Wasser als Süssgetränke getrunken. Bei der Wahl eines Getränks ist der Preis nicht das einzige Kriterium. Vielmehr spielen auch die eigenen Vorlieben, die Gewohnheiten, das soziale Umfeld, die Verfügbarkeit und die Angebotspalette eine Rolle. Im Übrigen kann Leitungswasser, welches in der Schweiz bedenkenlos getrunken werden kann, eine kostenlose oder jedenfalls günstige Alternative zu Süssgetränken sein.</p><p>Der Bund verfügt über keine Informationen zur Preisentwicklung von Süssgetränken in der Schweiz. Ihm ist auch nicht bekannt, wie hoch der Anteil der Verkaufsstellen ist, die solche Getränke billiger anbieten als Mineralwasser. Er begrüsst jedoch diejenigen, die dafür sorgen, dass Letztere billiger angeboten werden als Süssgetränke. Dem Bundesrat erscheint es zielführend, generell die Attraktivität einer gesunden und ausgewogenen Ernährung und damit auch das Wassertrinken zu fördern. So hat das EDI im Juni 2017 die Schweizer Ernährungsstrategie 2017-2024 (www.blv.admin.ch &gt; Das BLV &gt; Strategien &gt; Schweizer Ernährungsstrategie) verabschiedet, die es allen Personen in der Schweiz ermöglichen soll, sich für einen gesunden Lebensstil zu entscheiden, unabhängig von Alter, Herkunft oder Einkommen. Ausserdem setzt das EDI seine freiwillige Zusammenarbeit mit der Privatindustrie fort. In diesem Rahmen wird geprüft werden, ob die bei Joghurt und Frühstückszerealien erhaltenen Ergebnisse bei anderen Produkten angewandt werden können.</p> Antwort des Bundesrates.
    • <p>Zuckerkonsum im Übermass führt zu Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Problemen. Aus diesem Grund hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen die Produzenten von Frühstückszerealien und Joghurt aufgefordert, den Zuckergehalt ihrer Produkte zu reduzieren. Betreffend zuckerhaltige Getränke wurde in der Schweiz jedoch bisher nichts unternommen. Dabei sind genau diese Getränke eine wichtige Zuckerquelle, die zur schon beachtlichen Menge an Zucker, die über die Nahrung eingenommen wird, zusätzlich dazukommt.</p><p>Kürzlich konnte man einem Bericht entnehmen, dass die Preise von zuckerhaltigen Getränken in vielen Ländern, darunter auch die Schweiz, zwischen 1990 und 2016 gesunken sind (Global Trends in the Affordability of Sugar-Sweetened Beverages, 1990-2016, <a href="https://www.cdc.gov/pcd/issues/2017/16_0406.htm">https://www.cdc.gov/pcd/issues/2017/16_0406.htm</a>).</p><p>Eine beunruhigende Tendenz, denn der Preis ist ein wichtiger Einflussfaktor bei Konsumentscheidungen von Jugendlichen, die besonders vor den bereits angesprochenen gesundheitlichen Risiken zu schützen sind. Eine Einflussnahme auf den Preis wirkt sich auf die Jugendlichen und damit auf die Personen aus, die viele zuckerhaltige Getränke konsumieren. Deshalb muss auch verhindert werden, dass zuckerhaltige Getränke erschwinglicher sind als Wasser. Dies ist beispielsweise bei den Selecta-Automaten der Fall: Das billigste Mineralwasser kostet 2,50 Franken, während das billigste Getränk, Capri-Sun, ein Zuckerwasser mit zwei Esslöffeln Fruchtsaft, 2 Franken kostet.</p><p>In diesem Zusammenhang bitte ich den Bundesrat um die Beantwortung folgender Fragen:</p><p>1. Sind die Preise von zuckerhaltigen Getränken im Verhältnis zum Pro-Kopf-Einkommen gesunken, und wenn ja, um wie viel?</p><p>2. Wie viele Verkaufsstellen oder andere Anbieter verkaufen zuckerhaltige Getränke billiger als ihr billigstes Wasser? </p>
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