Konsequenzen und Herausforderungen der digitalen Transformation für das Bundesamt für Kultur

ShortId
17.3717
Id
20173717
Updated
28.07.2023 04:05
Language
de
Title
Konsequenzen und Herausforderungen der digitalen Transformation für das Bundesamt für Kultur
AdditionalIndexing
2831;34
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>1. Die Botschaft zur Förderung der Kultur in den Jahren 2016-2020 (Kulturbotschaft; BBl 2015 497) hat die Digitalisierung als grossen Veränderungsprozess identifiziert, der alle Kultursparten erfasst. Bereits heute können verschiedene kulturelle Bestrebungen und Projekte aus dem Digitalbereich unterstützt werden (von der Digitalisierung der Filmarchive bis zur Entwicklung von Games und neuen Erzählformen). Die Kulturbotschaft setzt somit bereits heute Anreize für den Aufbau und die Weiterentwicklung von Kompetenzen in diesem Bereich. Die Vorarbeiten für die Kulturbotschaft 2021-2024 werden ab Herbst 2018 in Angriff genommen. Inwieweit die bereits bestehenden Instrumente adäquat bzw. neue Massnahmen im Bereich der Digitalkultur notwendig sind, wird im Rahmen der Erarbeitung der nächsten Kulturbotschaft evaluiert.</p><p>2. Die digitale Transformation betrifft grundsätzlich alle Lebensbereiche und damit auch die audiovisuelle Kultur. Der Beirat Digitale Transformation ist ein Gremium, das von den Departementsvorstehenden des WBF und des UVEK ins Leben gerufen wurde. Eine Teilnahme findet ad personam statt. Der Beirat befasst sich mit ausgewählten Themen, welche primär gemeinsame Anliegen der beiden Departemente betreffen. Schon diese Themenauswahl ist reichhaltig und umfassend. Um den Beirat nicht zu überfrachten, wurde darauf verzichtet, eine Vertretung aus dem Bereich der audiovisuellen Kultur beizuziehen.</p><p>3. Die Aufgabenteilung zwischen dem Bundesamt für Kultur (BAK) und Pro Helvetia ist im Kulturförderungsgesetz (SR 442.1) umfassend geregelt. Diese Aufteilung hat sich bewährt, und es besteht daher kein Handlungsbedarf. Einzelfragen in Bezug auf die Zuständigkeit werden an regelmässigen Treffen erörtert und die Lösungen abgestimmt, um Doppelspurigkeiten auszuschliessen. Das BAK fördert im audiovisuellen Bereich beispielsweise die Projektentwicklung von neuen digitalen Erzählformen. Pro Helvetia unterstützt Projekte im Bereich von Games und Virtual Reality. Im Übrigen stehen BAK und Pro Helvetia in regelmässigem Kontakt mit einer Vielzahl von Kulturakteuren, die sich intensiv mit der Digitalisierung befassen.</p><p>4. Der Bundesrat fördert zurzeit bereits die Konvergenz zwischen Kultur und Technik. Im Übrigen besteht schon heute eine Zusammenarbeit zwischen dem Kultursektor und den Eidgenössischen Technischen Hochschulen im Rahmen zahlreicher Projekte. Viele dieser Projekte wie zum Beispiel das Disney Research Lab (ETHZ), das Game Technology Center (ETHZ), das Montreux Jazz Digital Project (EPFL) oder die Muséologie expérimentale (EPFL) nutzen die Kultur als Ausgangsmaterial für die Forschung. Die in diesen Projekten gewonnenen Erfahrungen werden sowohl in der Wirtschaft als auch im Kultursektor genutzt, der von den technologischen Entwicklungen insbesondere im Bereich der interaktiven digitalen Medien profitiert.</p><p>5. Es bestehen zurzeit keine besonderen Kooperationsprojekte zwischen BAK, UVEK sowie dem WBF, noch sind solche Projekte geplant. Die zuständigen Amtsstellen tauschen sich periodisch über ihre jeweiligen Tätigkeiten aus.</p> Antwort des Bundesrates.
  • <p>Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung, die in der aktuellen Kulturbotschaft zu Recht als einer der grossen Trends identifiziert wurde, unterliegen die meisten Bereiche unserer Gesellschaft, auch die Kultur, zurzeit einem grossen Wandel. Insbesondere der audiovisuelle Bereich ist stark betroffen, wo die klassischen Grenzen der Narration, des Vertriebs, der Produktion und der Erhaltung stark herausgefordert sind, ähnlich wie in der Musikindustrie in den Neunzigerjahren.</p><p>Das UVEK und das WBF haben bereits begonnen, die digitale Transformation gemeinsam einzuleiten, und einen Beirat Digitale Transformation einberufen, der am 12. Juni seine Arbeit aufgenommen hat. In Bezug auf das EDI und das BAK, vor allem die Sektion Film, stellen sich ebenfalls neue grosse Herausforderungen.</p><p>1. Wie werden die benötigten digitalen Kompetenzen im Hinblick auf die kommende Kulturbotschaft 2021ff. geplant bzw. aufgebaut?</p><p>2. Warum ist keine Vertretung aus dem Bereich der audiovisuellen Kultur (z. B. SRG, Cinémathèque suisse oder Memoriav) im Beirat Digitale Transformation vorgesehen?</p><p>3. Wäre das BAK bereit, die Zuständigkeiten für die aufkommenden Mischformen der audiovisuellen Digitalkultur (z. B. interaktive Filme, Games, Virtual Reality usw.) in Ergänzung zu den Angeboten von Pro Helvetia zu übernehmen bzw. zu koordinieren? Und wenn nicht, wer dann? Sollen die klassischen Akteure im audiovisuellen Bereich, wie Cinésuisse und Swiss Films, diese digitale Transition mitgestalten, oder braucht es neue Akteure?</p><p>4. Zahlreiche digitale Kulturprojekte und audiovisuelle Start-ups von unseren Hochschulen, wie z. B. Faceshift, Jilion, Lemoptix, Imverse, Artmyn, Artanim, Apelab, Ctrl Movie und Birdly(R), stossen auf internationalen Anklang. Sieht der Bundesrat eine Möglichkeit, diese Konvergenz von Kultur und Technik durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit digital kompetenten Bildungseinrichtungen wie der EPFL und der ETHZ zu fördern?</p><p>5. Welche diesbezüglichen Kooperationsprojekte zwischen BAK und UVEK bzw. WBF bestehen schon? Welche sind geplant?</p>
  • Konsequenzen und Herausforderungen der digitalen Transformation für das Bundesamt für Kultur
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>1. Die Botschaft zur Förderung der Kultur in den Jahren 2016-2020 (Kulturbotschaft; BBl 2015 497) hat die Digitalisierung als grossen Veränderungsprozess identifiziert, der alle Kultursparten erfasst. Bereits heute können verschiedene kulturelle Bestrebungen und Projekte aus dem Digitalbereich unterstützt werden (von der Digitalisierung der Filmarchive bis zur Entwicklung von Games und neuen Erzählformen). Die Kulturbotschaft setzt somit bereits heute Anreize für den Aufbau und die Weiterentwicklung von Kompetenzen in diesem Bereich. Die Vorarbeiten für die Kulturbotschaft 2021-2024 werden ab Herbst 2018 in Angriff genommen. Inwieweit die bereits bestehenden Instrumente adäquat bzw. neue Massnahmen im Bereich der Digitalkultur notwendig sind, wird im Rahmen der Erarbeitung der nächsten Kulturbotschaft evaluiert.</p><p>2. Die digitale Transformation betrifft grundsätzlich alle Lebensbereiche und damit auch die audiovisuelle Kultur. Der Beirat Digitale Transformation ist ein Gremium, das von den Departementsvorstehenden des WBF und des UVEK ins Leben gerufen wurde. Eine Teilnahme findet ad personam statt. Der Beirat befasst sich mit ausgewählten Themen, welche primär gemeinsame Anliegen der beiden Departemente betreffen. Schon diese Themenauswahl ist reichhaltig und umfassend. Um den Beirat nicht zu überfrachten, wurde darauf verzichtet, eine Vertretung aus dem Bereich der audiovisuellen Kultur beizuziehen.</p><p>3. Die Aufgabenteilung zwischen dem Bundesamt für Kultur (BAK) und Pro Helvetia ist im Kulturförderungsgesetz (SR 442.1) umfassend geregelt. Diese Aufteilung hat sich bewährt, und es besteht daher kein Handlungsbedarf. Einzelfragen in Bezug auf die Zuständigkeit werden an regelmässigen Treffen erörtert und die Lösungen abgestimmt, um Doppelspurigkeiten auszuschliessen. Das BAK fördert im audiovisuellen Bereich beispielsweise die Projektentwicklung von neuen digitalen Erzählformen. Pro Helvetia unterstützt Projekte im Bereich von Games und Virtual Reality. Im Übrigen stehen BAK und Pro Helvetia in regelmässigem Kontakt mit einer Vielzahl von Kulturakteuren, die sich intensiv mit der Digitalisierung befassen.</p><p>4. Der Bundesrat fördert zurzeit bereits die Konvergenz zwischen Kultur und Technik. Im Übrigen besteht schon heute eine Zusammenarbeit zwischen dem Kultursektor und den Eidgenössischen Technischen Hochschulen im Rahmen zahlreicher Projekte. Viele dieser Projekte wie zum Beispiel das Disney Research Lab (ETHZ), das Game Technology Center (ETHZ), das Montreux Jazz Digital Project (EPFL) oder die Muséologie expérimentale (EPFL) nutzen die Kultur als Ausgangsmaterial für die Forschung. Die in diesen Projekten gewonnenen Erfahrungen werden sowohl in der Wirtschaft als auch im Kultursektor genutzt, der von den technologischen Entwicklungen insbesondere im Bereich der interaktiven digitalen Medien profitiert.</p><p>5. Es bestehen zurzeit keine besonderen Kooperationsprojekte zwischen BAK, UVEK sowie dem WBF, noch sind solche Projekte geplant. Die zuständigen Amtsstellen tauschen sich periodisch über ihre jeweiligen Tätigkeiten aus.</p> Antwort des Bundesrates.
    • <p>Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung, die in der aktuellen Kulturbotschaft zu Recht als einer der grossen Trends identifiziert wurde, unterliegen die meisten Bereiche unserer Gesellschaft, auch die Kultur, zurzeit einem grossen Wandel. Insbesondere der audiovisuelle Bereich ist stark betroffen, wo die klassischen Grenzen der Narration, des Vertriebs, der Produktion und der Erhaltung stark herausgefordert sind, ähnlich wie in der Musikindustrie in den Neunzigerjahren.</p><p>Das UVEK und das WBF haben bereits begonnen, die digitale Transformation gemeinsam einzuleiten, und einen Beirat Digitale Transformation einberufen, der am 12. Juni seine Arbeit aufgenommen hat. In Bezug auf das EDI und das BAK, vor allem die Sektion Film, stellen sich ebenfalls neue grosse Herausforderungen.</p><p>1. Wie werden die benötigten digitalen Kompetenzen im Hinblick auf die kommende Kulturbotschaft 2021ff. geplant bzw. aufgebaut?</p><p>2. Warum ist keine Vertretung aus dem Bereich der audiovisuellen Kultur (z. B. SRG, Cinémathèque suisse oder Memoriav) im Beirat Digitale Transformation vorgesehen?</p><p>3. Wäre das BAK bereit, die Zuständigkeiten für die aufkommenden Mischformen der audiovisuellen Digitalkultur (z. B. interaktive Filme, Games, Virtual Reality usw.) in Ergänzung zu den Angeboten von Pro Helvetia zu übernehmen bzw. zu koordinieren? Und wenn nicht, wer dann? Sollen die klassischen Akteure im audiovisuellen Bereich, wie Cinésuisse und Swiss Films, diese digitale Transition mitgestalten, oder braucht es neue Akteure?</p><p>4. Zahlreiche digitale Kulturprojekte und audiovisuelle Start-ups von unseren Hochschulen, wie z. B. Faceshift, Jilion, Lemoptix, Imverse, Artmyn, Artanim, Apelab, Ctrl Movie und Birdly(R), stossen auf internationalen Anklang. Sieht der Bundesrat eine Möglichkeit, diese Konvergenz von Kultur und Technik durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit digital kompetenten Bildungseinrichtungen wie der EPFL und der ETHZ zu fördern?</p><p>5. Welche diesbezüglichen Kooperationsprojekte zwischen BAK und UVEK bzw. WBF bestehen schon? Welche sind geplant?</p>
    • Konsequenzen und Herausforderungen der digitalen Transformation für das Bundesamt für Kultur

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