Kein Freihandel für Palmöl aus Malaysia

ShortId
18.317
Id
20180317
Updated
10.04.2024 19:21
Language
de
Title
Kein Freihandel für Palmöl aus Malaysia
AdditionalIndexing
55;15;52;08
1
PriorityCouncil1
Ständerat
Texts
  • <p>Die Produktion von Palmöl und Palmkernöl in Malaysia und Indonesien hat in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Bei einer Erhöhung des Freihandels würde diese weiter ansteigen und zusätzliche Flächen benötigen. Die Auswirkungen auf die Umwelt und die lokale Bevölkerung sind katastrophal. Um den Anbau von Palmöl zu ermöglichen, wird der Regenwald zunehmend abgeholzt, wodurch der Lebensraum von Tier- und Pflanzenarten vernichtet wird. Viele Einwohner werden ihrer Lebensgrundlage beraubt, gewaltsam enteignet oder ungenügend entschädigt. Die Menschen in den betroffenen Regionen sind auf den Lebensmittelimport angewiesen, obschon sie ursprünglich in der Lage waren, ihre Lebensmittel selbst zu produzieren. Die Arbeitsbedingungen in den Ölplantagen sind kritisch und für die Schweiz nicht kontrollierbar. Daran kann auch zertifiziertes Palmöl nichts ändern, denn es gibt kein nachhaltig produziertes Palmöl. Dies zeigen Korruptionsfälle, und der Missbrauch der RSPO-Zertifizierung ist an der Tagesordnung. Die Ausdehnung der Ölpalmflächen führt zu riesigen Monokulturen und einem sehr hohen Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln.</p><p>Mit der Produktion von Raps- und Sonnenblumenöl ist die Schweiz in der Lage, hochwertiges Pflanzenfett selbst zu produzieren. Die Produktionsweise erfolgt nach strengsten Vorgaben und ist jederzeit kontrollierbar. Dadurch ist der Einfluss auf die Umwelt und die Arbeitsbedingungen bekannt. Mit einem Produktionswert von rund 70 Millionen Franken hat die Raps- und Sonnenölproduktion in der Schweiz eine grosse Bedeutung, sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Verarbeitungsbetriebe.</p><p>Eine Lockerung der Zollgrenze beim Palmöl bedeutet, die Anbaumethoden und Arbeitsbedingungen in Malaysia gutzuheissen. Mit einem erhöhten Import von Produkten der Ölpalme würde die Schweiz erneut Verantwortung im Bereich der Lebensmittelproduktion ins Ausland abschieben. Die Argumentation, dass durch den Export von Palmöl in den Herkunftsländern die lokale Wirtschaft gestärkt werde, ist fadenscheinig, da die Profiteure des Geschäfts die grossen internationalen Handelsfirmen sind und nicht die lokale Bevölkerung oder die lokale Wirtschaft.</p>
  • <p>Die Produkte der Ölpalme (Palmöl und Palmkernöl) sind aus einem möglichen Freihandelsabkommen mit Malaysia (oder anderen Staaten) konsequent auszuschliessen. In Bezug auf diese Produkte sind keine Anpassungen beim Grenzschutz vorzusehen.</p>
  • Kein Freihandel für Palmöl aus Malaysia
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Die Produktion von Palmöl und Palmkernöl in Malaysia und Indonesien hat in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Bei einer Erhöhung des Freihandels würde diese weiter ansteigen und zusätzliche Flächen benötigen. Die Auswirkungen auf die Umwelt und die lokale Bevölkerung sind katastrophal. Um den Anbau von Palmöl zu ermöglichen, wird der Regenwald zunehmend abgeholzt, wodurch der Lebensraum von Tier- und Pflanzenarten vernichtet wird. Viele Einwohner werden ihrer Lebensgrundlage beraubt, gewaltsam enteignet oder ungenügend entschädigt. Die Menschen in den betroffenen Regionen sind auf den Lebensmittelimport angewiesen, obschon sie ursprünglich in der Lage waren, ihre Lebensmittel selbst zu produzieren. Die Arbeitsbedingungen in den Ölplantagen sind kritisch und für die Schweiz nicht kontrollierbar. Daran kann auch zertifiziertes Palmöl nichts ändern, denn es gibt kein nachhaltig produziertes Palmöl. Dies zeigen Korruptionsfälle, und der Missbrauch der RSPO-Zertifizierung ist an der Tagesordnung. Die Ausdehnung der Ölpalmflächen führt zu riesigen Monokulturen und einem sehr hohen Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln.</p><p>Mit der Produktion von Raps- und Sonnenblumenöl ist die Schweiz in der Lage, hochwertiges Pflanzenfett selbst zu produzieren. Die Produktionsweise erfolgt nach strengsten Vorgaben und ist jederzeit kontrollierbar. Dadurch ist der Einfluss auf die Umwelt und die Arbeitsbedingungen bekannt. Mit einem Produktionswert von rund 70 Millionen Franken hat die Raps- und Sonnenölproduktion in der Schweiz eine grosse Bedeutung, sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Verarbeitungsbetriebe.</p><p>Eine Lockerung der Zollgrenze beim Palmöl bedeutet, die Anbaumethoden und Arbeitsbedingungen in Malaysia gutzuheissen. Mit einem erhöhten Import von Produkten der Ölpalme würde die Schweiz erneut Verantwortung im Bereich der Lebensmittelproduktion ins Ausland abschieben. Die Argumentation, dass durch den Export von Palmöl in den Herkunftsländern die lokale Wirtschaft gestärkt werde, ist fadenscheinig, da die Profiteure des Geschäfts die grossen internationalen Handelsfirmen sind und nicht die lokale Bevölkerung oder die lokale Wirtschaft.</p>
    • <p>Die Produkte der Ölpalme (Palmöl und Palmkernöl) sind aus einem möglichen Freihandelsabkommen mit Malaysia (oder anderen Staaten) konsequent auszuschliessen. In Bezug auf diese Produkte sind keine Anpassungen beim Grenzschutz vorzusehen.</p>
    • Kein Freihandel für Palmöl aus Malaysia

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