Vom Bundesrat geplante Umstrukturierung von Agroscope

ShortId
18.3184
Id
20183184
Updated
28.07.2023 03:46
Language
de
Title
Vom Bundesrat geplante Umstrukturierung von Agroscope
AdditionalIndexing
04;36;55
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Die Pläne des Bundesrates, Agroscope weiter an die gegenwärtigen Anforderungen im Bereich der Agrarforschung anzupassen, sind gerechtfertigt, und ich als aktiver Landwirt unterstütze sie. Im Übrigen habe ich bereits damals in meiner Funktion als Präsident der Ad-hoc-Kommission des Freiburger Grossen Rates das Bauvorhaben für den Standort Grangeneuve/Posieux in Höhe von 55 Millionen Franken verteidigt.</p><p>Ich begrüsse die Anstrengungen des Bundesrates, die Rolle von Agroscope als Zentrum der Forschung zu stärken und seine Funktionsweise zu rationalisieren. Dennoch kann ich nicht hinnehmen, dass diese Vorgänge zulasten der bestehenden Aussenstellen gehen. Die spezifischen Anlagen von Changins (VD) oder Conthey (VS) - um nur zwei Westschweizer Beispiele zu nennen - haben sich durch ihre Kompetenz, ihre Effizienz, aber vor allem durch ihre jeweiligen Besonderheiten bewährt: Ich kann mir nicht vorstellen, wie die Walliser Rebstöcke in die Freiburger Hügel umziehen sollen, um dort wissenschaftliche Untersuchungen von Agroscope zu ermöglichen.</p><p>Daher beauftrage ich den Bundesrat und speziell das Bundesamt für Landwirtschaft, alles zu unternehmen, damit die neuen Strukturen von Agroscope die Forderungen der gewünschten Zentralisierung und der möglichen Einsparungen am Hauptstandort in Grangeneuve/Posieux erfüllen, aber gleichzeitig auch gewährleisten, dass die Aussenstellen erhalten bleiben, die die Vielfalt unserer Agrarforschung ausmachen. Zudem würden dadurch direkt Arbeitsplätze in den Randregionen gesichert, was das allgemeine Gleichgewicht in unserem Land bewahrt. Ich bitte den Bundesrat, seine Pläne zu dieser Umstrukturierung zu präzisieren.</p>
  • <p>Aufgrund der dezentralen Organisation beanspruchen die Betriebskosten heute 40 Prozent des Budgets von Agroscope. Mit dem Zukunftsprojekt Agroscope im Rahmen der strukturellen Reform des Bundesrates sollen diese Kosten gesenkt werden.</p><p>Erste Kosten-Nutzen-Analysen haben gezeigt, dass das am besten über eine Konzentration der Standorte erreicht wird. Konkret: Forschung und Dienstleistungen von Agroscope sollen da konzentriert werden, wo sie der Land- und Ernährungswirtschaft am meisten nützen. Ziel des Bundesrates ist es, dezentrale Aktivitäten ohne Standortbezug zu zentralisieren. Dies ermöglicht gewinnbringende Synergienutzungen sowohl in finanzieller als auch in inhaltlich-wissenschaftlicher Hinsicht. Dagegen sollen die Aktivitäten, die künftig in den dezentralen Satelliten ausgeführt werden, der Landwirtschaft mehr Nutzen und Unterstützung bringen, als es die heutigen, voll ausgebauten, in grossen Teilen nach innen orientierten dezentralen Standorte zu tun vermögen.</p><p>Agroscope soll nach der Reform noch stärker als unverzichtbarer Partner für die Landwirtschaft und die Agrarpolitik wahrgenommen werden. Sie soll Landwirtschaftsbetriebe in ihren Anstrengungen unterstützen, sich mit wettbewerbsfähigen und zugleich nachhaltigen Produkten weiter auf den Markt auszurichten und Innovationspotenziale, insbesondere im Bereich Digitalisierung, zu nutzen. Dazu gehört die stärkere Ausrichtung des Portfolios auf die rechtlichen Grundlagen, namentlich die Forschung für die Landwirtschaft unter unterschiedlichen schweizspezifischen Bedingungen, die Unterstützung der landwirtschaftlichen Praxis sowie Forschungs- und Vollzugsaufgaben zugunsten der Agrarpolitik des Bundes.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, im Rahmen seines Projektes, das am 9. März 2018 vorgestellt wurde und den wissenschaftlichen Beitrag von Agroscope stärken und dessen Funktionsweise und Dienstleistungen rationalisieren soll, alles zu unternehmen, um den Hauptstandort von Agroscope in Grangeneuve/Posieux (FR) zu festigen und die Aussenstellen zu erhalten, die sich durch Kompetenz und Leistung bewährt haben.</p>
  • Vom Bundesrat geplante Umstrukturierung von Agroscope
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Die Pläne des Bundesrates, Agroscope weiter an die gegenwärtigen Anforderungen im Bereich der Agrarforschung anzupassen, sind gerechtfertigt, und ich als aktiver Landwirt unterstütze sie. Im Übrigen habe ich bereits damals in meiner Funktion als Präsident der Ad-hoc-Kommission des Freiburger Grossen Rates das Bauvorhaben für den Standort Grangeneuve/Posieux in Höhe von 55 Millionen Franken verteidigt.</p><p>Ich begrüsse die Anstrengungen des Bundesrates, die Rolle von Agroscope als Zentrum der Forschung zu stärken und seine Funktionsweise zu rationalisieren. Dennoch kann ich nicht hinnehmen, dass diese Vorgänge zulasten der bestehenden Aussenstellen gehen. Die spezifischen Anlagen von Changins (VD) oder Conthey (VS) - um nur zwei Westschweizer Beispiele zu nennen - haben sich durch ihre Kompetenz, ihre Effizienz, aber vor allem durch ihre jeweiligen Besonderheiten bewährt: Ich kann mir nicht vorstellen, wie die Walliser Rebstöcke in die Freiburger Hügel umziehen sollen, um dort wissenschaftliche Untersuchungen von Agroscope zu ermöglichen.</p><p>Daher beauftrage ich den Bundesrat und speziell das Bundesamt für Landwirtschaft, alles zu unternehmen, damit die neuen Strukturen von Agroscope die Forderungen der gewünschten Zentralisierung und der möglichen Einsparungen am Hauptstandort in Grangeneuve/Posieux erfüllen, aber gleichzeitig auch gewährleisten, dass die Aussenstellen erhalten bleiben, die die Vielfalt unserer Agrarforschung ausmachen. Zudem würden dadurch direkt Arbeitsplätze in den Randregionen gesichert, was das allgemeine Gleichgewicht in unserem Land bewahrt. Ich bitte den Bundesrat, seine Pläne zu dieser Umstrukturierung zu präzisieren.</p>
    • <p>Aufgrund der dezentralen Organisation beanspruchen die Betriebskosten heute 40 Prozent des Budgets von Agroscope. Mit dem Zukunftsprojekt Agroscope im Rahmen der strukturellen Reform des Bundesrates sollen diese Kosten gesenkt werden.</p><p>Erste Kosten-Nutzen-Analysen haben gezeigt, dass das am besten über eine Konzentration der Standorte erreicht wird. Konkret: Forschung und Dienstleistungen von Agroscope sollen da konzentriert werden, wo sie der Land- und Ernährungswirtschaft am meisten nützen. Ziel des Bundesrates ist es, dezentrale Aktivitäten ohne Standortbezug zu zentralisieren. Dies ermöglicht gewinnbringende Synergienutzungen sowohl in finanzieller als auch in inhaltlich-wissenschaftlicher Hinsicht. Dagegen sollen die Aktivitäten, die künftig in den dezentralen Satelliten ausgeführt werden, der Landwirtschaft mehr Nutzen und Unterstützung bringen, als es die heutigen, voll ausgebauten, in grossen Teilen nach innen orientierten dezentralen Standorte zu tun vermögen.</p><p>Agroscope soll nach der Reform noch stärker als unverzichtbarer Partner für die Landwirtschaft und die Agrarpolitik wahrgenommen werden. Sie soll Landwirtschaftsbetriebe in ihren Anstrengungen unterstützen, sich mit wettbewerbsfähigen und zugleich nachhaltigen Produkten weiter auf den Markt auszurichten und Innovationspotenziale, insbesondere im Bereich Digitalisierung, zu nutzen. Dazu gehört die stärkere Ausrichtung des Portfolios auf die rechtlichen Grundlagen, namentlich die Forschung für die Landwirtschaft unter unterschiedlichen schweizspezifischen Bedingungen, die Unterstützung der landwirtschaftlichen Praxis sowie Forschungs- und Vollzugsaufgaben zugunsten der Agrarpolitik des Bundes.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, im Rahmen seines Projektes, das am 9. März 2018 vorgestellt wurde und den wissenschaftlichen Beitrag von Agroscope stärken und dessen Funktionsweise und Dienstleistungen rationalisieren soll, alles zu unternehmen, um den Hauptstandort von Agroscope in Grangeneuve/Posieux (FR) zu festigen und die Aussenstellen zu erhalten, die sich durch Kompetenz und Leistung bewährt haben.</p>
    • Vom Bundesrat geplante Umstrukturierung von Agroscope

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