Die Förderung des Militärdienstes ist Aufgabe des Staates

ShortId
18.3314
Id
20183314
Updated
28.07.2023 03:41
Language
de
Title
Die Förderung des Militärdienstes ist Aufgabe des Staates
AdditionalIndexing
09
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>In Finnland, Norwegen, Schweden und vielen weiteren Ländern führen die Streitkräfte Rekrutierungskampagnen über soziale, öffentliche und sogar private Medien durch. Dies ist völlig normal in einer Gesellschaft, wo die Kunst der Kommunikation ein essenzielles Erfolgskriterium ist. Es gibt daher keinen Grund zur Bescheidenheit, weder beim VBS noch beim Bundesrat und noch weniger bei der Bundesversammlung: Es ist an der Zeit, aktiv für die Berufe, die vorteilhaften Möglichkeiten und die unterschiedlichen Facetten unserer Armee zu werben. Diese konkurrenziert de facto mit anderen Einsatzmöglichkeiten und sieht sich der feindseligen Haltung einiger Bürgerinnen und Bürger gegenüber. Doch sie muss auf eine bestimmte Anzahl an - zum Teil hochqualifizierten - Frauen und Männern zählen können, um die Aufgaben zu erfüllen, die der Staat ihr überträgt. Daher liegt es in der Verantwortung des Staates, alles zu unternehmen, um diese Personalbestände sicherzustellen.</p>
  • <p>Der Bundesrat teilt die Meinung, dass eine ausreichende Alimentierung eine unabdingbare Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung der Weiterentwicklung der Armee darstellt.</p><p>Hingegen teilt der Bundesrat nicht die Meinung, dass eine breitangelegte Werbekampagne zur Erhöhung der Rekrutierungszahlen der Armee angebracht ist. Jeder Schweizer ist gemäss Artikel 59 der Bundesverfassung verpflichtet, Militärdienst zu leisten. Der Bundesrat vertraut sowohl dem Rekrutierungsprozedere der Schweizer Armee als auch den entsprechenden, vor der Rekrutierung durchgeführten Informationstagen der Kantone.</p><p>Für eine breitangelegte Werbekampagne zur Erhöhung der Rekrutierungszahlen der Armee, wie sie der Motionär vorschlägt, fehlen zudem die rechtlichen Grundlagen.</p><p>Der Vergleich mit den Armeen von Norwegen und Schweden ist insofern mit Vorsicht zu geniessen, als deren Rekrutierungs- und Dienstleistungsmodelle nicht eins zu eins mit unserem vergleichbar sind.</p><p>Fakt ist: Die Armee macht bereits heute das, was ihr möglich ist, um junge Schweizerinnen von einem freiwilligen Engagement in der Armee respektive zukünftige Stellungspflichtige von der Vielseitigkeit der Armee zu überzeugen. Konkret sind dies Auftritte an Publikumsmessen, öffentliche Veranstaltungen der grossen Verbände und Tage der Angehörigen an Schulen sowie vom Zentrum Elektronische Medien der Armee gestaltete Videoclips.</p><p>Ferner stehen aktuelle Druckerzeugnisse zum Thema Weiterentwicklung der Armee zur Verfügung, und die Armee partizipiert an ausgewählten, öffentlichen Grossveranstaltungen ("Museumsnacht Bern 18") oder veranstaltet solche gar mit ("Thun meets Army &amp; Air Force" 2016); die Armee betreibt auch einen Instagram-Account und konzipiert Apps, um die Zielgruppe der 15- bis 19-jährigen Schweizerinnen und Schweizer zu erreichen.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
  • <p>Wie der Bundesrat weiss, ist es schwierig, die nötigen Personalbestände für die Umsetzung der WEA, sprich für die Effizienz und Glaubwürdigkeit unseres Verteidigungssystems, zu gewährleisten. Daher wird er beauftragt, zusätzlich zu den anderen Massnahmen, die bereits getroffen worden oder vorgesehen sind, um den Militärdienst attraktiver zu gestalten, eine nachhaltige Promotionskampagne über die SRG und allgemein die öffentlichen Medien zu führen. Diese Kampagne soll es der Armee ermöglichen, jenen Personen, die nicht von Gesetzes wegen zum Militärdienst verpflichtet sind, namentlich jungen Frauen, dessen vorteilhafte Möglichkeiten aufzuzeigen. Auch die Männer im Rekrutierungsalter könnten mithilfe dieses dynamischen Instrumentes die unterschiedlichen Facetten der militärischen Einsatzmöglichkeiten besser verstehen.</p>
  • Die Förderung des Militärdienstes ist Aufgabe des Staates
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>In Finnland, Norwegen, Schweden und vielen weiteren Ländern führen die Streitkräfte Rekrutierungskampagnen über soziale, öffentliche und sogar private Medien durch. Dies ist völlig normal in einer Gesellschaft, wo die Kunst der Kommunikation ein essenzielles Erfolgskriterium ist. Es gibt daher keinen Grund zur Bescheidenheit, weder beim VBS noch beim Bundesrat und noch weniger bei der Bundesversammlung: Es ist an der Zeit, aktiv für die Berufe, die vorteilhaften Möglichkeiten und die unterschiedlichen Facetten unserer Armee zu werben. Diese konkurrenziert de facto mit anderen Einsatzmöglichkeiten und sieht sich der feindseligen Haltung einiger Bürgerinnen und Bürger gegenüber. Doch sie muss auf eine bestimmte Anzahl an - zum Teil hochqualifizierten - Frauen und Männern zählen können, um die Aufgaben zu erfüllen, die der Staat ihr überträgt. Daher liegt es in der Verantwortung des Staates, alles zu unternehmen, um diese Personalbestände sicherzustellen.</p>
    • <p>Der Bundesrat teilt die Meinung, dass eine ausreichende Alimentierung eine unabdingbare Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung der Weiterentwicklung der Armee darstellt.</p><p>Hingegen teilt der Bundesrat nicht die Meinung, dass eine breitangelegte Werbekampagne zur Erhöhung der Rekrutierungszahlen der Armee angebracht ist. Jeder Schweizer ist gemäss Artikel 59 der Bundesverfassung verpflichtet, Militärdienst zu leisten. Der Bundesrat vertraut sowohl dem Rekrutierungsprozedere der Schweizer Armee als auch den entsprechenden, vor der Rekrutierung durchgeführten Informationstagen der Kantone.</p><p>Für eine breitangelegte Werbekampagne zur Erhöhung der Rekrutierungszahlen der Armee, wie sie der Motionär vorschlägt, fehlen zudem die rechtlichen Grundlagen.</p><p>Der Vergleich mit den Armeen von Norwegen und Schweden ist insofern mit Vorsicht zu geniessen, als deren Rekrutierungs- und Dienstleistungsmodelle nicht eins zu eins mit unserem vergleichbar sind.</p><p>Fakt ist: Die Armee macht bereits heute das, was ihr möglich ist, um junge Schweizerinnen von einem freiwilligen Engagement in der Armee respektive zukünftige Stellungspflichtige von der Vielseitigkeit der Armee zu überzeugen. Konkret sind dies Auftritte an Publikumsmessen, öffentliche Veranstaltungen der grossen Verbände und Tage der Angehörigen an Schulen sowie vom Zentrum Elektronische Medien der Armee gestaltete Videoclips.</p><p>Ferner stehen aktuelle Druckerzeugnisse zum Thema Weiterentwicklung der Armee zur Verfügung, und die Armee partizipiert an ausgewählten, öffentlichen Grossveranstaltungen ("Museumsnacht Bern 18") oder veranstaltet solche gar mit ("Thun meets Army &amp; Air Force" 2016); die Armee betreibt auch einen Instagram-Account und konzipiert Apps, um die Zielgruppe der 15- bis 19-jährigen Schweizerinnen und Schweizer zu erreichen.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
    • <p>Wie der Bundesrat weiss, ist es schwierig, die nötigen Personalbestände für die Umsetzung der WEA, sprich für die Effizienz und Glaubwürdigkeit unseres Verteidigungssystems, zu gewährleisten. Daher wird er beauftragt, zusätzlich zu den anderen Massnahmen, die bereits getroffen worden oder vorgesehen sind, um den Militärdienst attraktiver zu gestalten, eine nachhaltige Promotionskampagne über die SRG und allgemein die öffentlichen Medien zu führen. Diese Kampagne soll es der Armee ermöglichen, jenen Personen, die nicht von Gesetzes wegen zum Militärdienst verpflichtet sind, namentlich jungen Frauen, dessen vorteilhafte Möglichkeiten aufzuzeigen. Auch die Männer im Rekrutierungsalter könnten mithilfe dieses dynamischen Instrumentes die unterschiedlichen Facetten der militärischen Einsatzmöglichkeiten besser verstehen.</p>
    • Die Förderung des Militärdienstes ist Aufgabe des Staates

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