Die Tessiner Reisenden sollen nicht auf die Busverbindung mit dem Flughafen Malpensa verzichten müssen

ShortId
18.3475
Id
20183475
Updated
28.07.2023 03:19
Language
de
Title
Die Tessiner Reisenden sollen nicht auf die Busverbindung mit dem Flughafen Malpensa verzichten müssen
AdditionalIndexing
48;15
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Am Sonntag, dem 10. Juni wurde die neue Bahnstrecke zwischen dem Tessin und dem Flughafen Malpensa eröffnet. Wie vorauszusehen war, kam es gleich zu Beginn schon zu Verspätungen. Die Qualität der "neuen" Bahnverbindung Mendrisio-Varese, die von der Schweiz grosszügig mitfinanziert wurde, ist bekanntlich unbefriedigend: Verspätungen, Zugsausfälle und Störungen sind eher die Regel als die Ausnahme. Hinzu kommt, dass es nur vom Mendrisiotto aus eine direkte Bahnverbindung nach Malpensa gibt; kommt man von Lugano (und Bellinzona), muss man umsteigen, was neben den Störungen das Risiko einer Verspätung nochmals erhöht und beschwerlich ist. Selbst wenn man von der unwahrscheinlichen Annahme ausgeht, dass es zu keinen Verspätungen und Zwischenfällen kommt, ist die Bahnfahrt von Lugano nach Malpensa deutlich länger und um einiges umständlicher als die Fahrt mit dem Bus. </p><p>Trotzdem wird das Bundesamt für Verkehr infolge der Betriebsaufnahme der Bahnverbindung die Konzessionen für die bestehenden Busverbindungen, die Ende Jahr auslaufen, für das Jahr 2019 nicht erneuern. Mit diesem Entscheid nimmt der Bund der Tessiner Kundschaft die Möglichkeit, selber zu wählen, mit welchem öffentlichen Verkehrsmittel sie nach Malpensa fahren will; sie wird vielmehr gezwungen, die unzuverlässige Bahnverbindung zu nehmen - was mit Sicherheit eine exponentielle Zunahme der Fahrten mit dem eigenen Auto zur Folge haben wird. Und all dies unter dem Vorwand, "die SBB vor der Konkurrenz schützen zu wollen" - was im Übrigen auf anderen Strecken, auf denen kürzlich neue Busverbindungen eingerichtet wurden, nicht der Fall ist.</p><p>Als Folge des Entscheids, die Konzessionen für die Busse zwischen dem Tessin und Malpensa nicht zu erneuern, wird es auch für die Touristinnen und Touristen schwieriger, vom besagten Flughafen ins Tessin zu reisen, was möglicherweise negative Auswirkungen auf den Tourismussektor und die Durchführung von Kongressen haben wird. Da die neue Bahnverbindung keine Verbesserung, sondern eine Verschlechterung des Angebots darstellt, verlange ich, dass die Konzessionen für die Busse zwischen dem Tessin und Malpensa auch nach Ende des Jahres 2018 erneuert werden.</p>
  • <p>Der Bundesrat hat bereits in seiner Antwort zur Interpellation Quadri 17.3489 ausführlich begründet, weshalb das Bundesamt für Verkehr (BAV) die grenzüberschreitenden Linienbusverkehre zwischen dem Flughafen Malpensa und Lugano beziehungsweise Bellinzona ursprünglich befristet bis zum 31. Dezember 2017 genehmigt hat.</p><p>Nachdem bekanntwurde, dass sich die Inbetriebnahme der grenzüberschreitenden Bahnlinie Mendrisio-Varese (Meva) verzögerte, wurden die entsprechenden Genehmigungen für den Linienbusverkehr auf Antrag hin um ein Jahr verlängert bis zur geplanten vollen Inbetriebnahme der Bahnverbindung Meva. Dieser Entscheid wurde auf ordentlichem Weg gegenüber der schweizerischen Antragstellerin mittels Verfügung eröffnet und ist seit Monaten rechtskräftig.</p><p>Zurzeit nehmen die SBB die Verbindung nach Malpensa auf. Einige Schwierigkeiten sind noch zu bewältigen, so die Sicherung der Anschlüsse Richtung Lugano und Bellinzona. Die beteiligten Partner im Tessin (SBB, Tilo, Kanton Tessin) und in der Lombardei (Region Lombardei, Trenord und RFI) haben gezielte Massnahmen zur Verbesserung der Situation getroffen (siehe Antwort auf die Interpellation 18.3452). Der heutige Betrieb findet im Zweistundentakt statt und endet in Mendrisio. Ab Fahrplanwechsel im Dezember 2018 ist der Stundentakt mit Direktzügen nach Lugano beziehungsweise Bellinzona geplant. Es steht den betroffenen Busunternehmen frei, einen Erneuerungsantrag oder ein neues Gesuch beim BAV einzureichen. Dieses wird entsprechend der geltenden Bestimmung für grenzüberschreitende Verkehre durch die schweizerischen und italienischen Behörden geprüft.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt einzugreifen, damit auf den Entscheid zurückgekommen wird, dass es ab 2019 keine Konzessionen für die Busverbindungen zwischen dem Tessin und Malpensa mehr geben soll; diese werden mit dem Argument nicht mehr erteilt, "die SBB nicht konkurrenzieren zu wollen".</p>
  • Die Tessiner Reisenden sollen nicht auf die Busverbindung mit dem Flughafen Malpensa verzichten müssen
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Am Sonntag, dem 10. Juni wurde die neue Bahnstrecke zwischen dem Tessin und dem Flughafen Malpensa eröffnet. Wie vorauszusehen war, kam es gleich zu Beginn schon zu Verspätungen. Die Qualität der "neuen" Bahnverbindung Mendrisio-Varese, die von der Schweiz grosszügig mitfinanziert wurde, ist bekanntlich unbefriedigend: Verspätungen, Zugsausfälle und Störungen sind eher die Regel als die Ausnahme. Hinzu kommt, dass es nur vom Mendrisiotto aus eine direkte Bahnverbindung nach Malpensa gibt; kommt man von Lugano (und Bellinzona), muss man umsteigen, was neben den Störungen das Risiko einer Verspätung nochmals erhöht und beschwerlich ist. Selbst wenn man von der unwahrscheinlichen Annahme ausgeht, dass es zu keinen Verspätungen und Zwischenfällen kommt, ist die Bahnfahrt von Lugano nach Malpensa deutlich länger und um einiges umständlicher als die Fahrt mit dem Bus. </p><p>Trotzdem wird das Bundesamt für Verkehr infolge der Betriebsaufnahme der Bahnverbindung die Konzessionen für die bestehenden Busverbindungen, die Ende Jahr auslaufen, für das Jahr 2019 nicht erneuern. Mit diesem Entscheid nimmt der Bund der Tessiner Kundschaft die Möglichkeit, selber zu wählen, mit welchem öffentlichen Verkehrsmittel sie nach Malpensa fahren will; sie wird vielmehr gezwungen, die unzuverlässige Bahnverbindung zu nehmen - was mit Sicherheit eine exponentielle Zunahme der Fahrten mit dem eigenen Auto zur Folge haben wird. Und all dies unter dem Vorwand, "die SBB vor der Konkurrenz schützen zu wollen" - was im Übrigen auf anderen Strecken, auf denen kürzlich neue Busverbindungen eingerichtet wurden, nicht der Fall ist.</p><p>Als Folge des Entscheids, die Konzessionen für die Busse zwischen dem Tessin und Malpensa nicht zu erneuern, wird es auch für die Touristinnen und Touristen schwieriger, vom besagten Flughafen ins Tessin zu reisen, was möglicherweise negative Auswirkungen auf den Tourismussektor und die Durchführung von Kongressen haben wird. Da die neue Bahnverbindung keine Verbesserung, sondern eine Verschlechterung des Angebots darstellt, verlange ich, dass die Konzessionen für die Busse zwischen dem Tessin und Malpensa auch nach Ende des Jahres 2018 erneuert werden.</p>
    • <p>Der Bundesrat hat bereits in seiner Antwort zur Interpellation Quadri 17.3489 ausführlich begründet, weshalb das Bundesamt für Verkehr (BAV) die grenzüberschreitenden Linienbusverkehre zwischen dem Flughafen Malpensa und Lugano beziehungsweise Bellinzona ursprünglich befristet bis zum 31. Dezember 2017 genehmigt hat.</p><p>Nachdem bekanntwurde, dass sich die Inbetriebnahme der grenzüberschreitenden Bahnlinie Mendrisio-Varese (Meva) verzögerte, wurden die entsprechenden Genehmigungen für den Linienbusverkehr auf Antrag hin um ein Jahr verlängert bis zur geplanten vollen Inbetriebnahme der Bahnverbindung Meva. Dieser Entscheid wurde auf ordentlichem Weg gegenüber der schweizerischen Antragstellerin mittels Verfügung eröffnet und ist seit Monaten rechtskräftig.</p><p>Zurzeit nehmen die SBB die Verbindung nach Malpensa auf. Einige Schwierigkeiten sind noch zu bewältigen, so die Sicherung der Anschlüsse Richtung Lugano und Bellinzona. Die beteiligten Partner im Tessin (SBB, Tilo, Kanton Tessin) und in der Lombardei (Region Lombardei, Trenord und RFI) haben gezielte Massnahmen zur Verbesserung der Situation getroffen (siehe Antwort auf die Interpellation 18.3452). Der heutige Betrieb findet im Zweistundentakt statt und endet in Mendrisio. Ab Fahrplanwechsel im Dezember 2018 ist der Stundentakt mit Direktzügen nach Lugano beziehungsweise Bellinzona geplant. Es steht den betroffenen Busunternehmen frei, einen Erneuerungsantrag oder ein neues Gesuch beim BAV einzureichen. Dieses wird entsprechend der geltenden Bestimmung für grenzüberschreitende Verkehre durch die schweizerischen und italienischen Behörden geprüft.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt einzugreifen, damit auf den Entscheid zurückgekommen wird, dass es ab 2019 keine Konzessionen für die Busverbindungen zwischen dem Tessin und Malpensa mehr geben soll; diese werden mit dem Argument nicht mehr erteilt, "die SBB nicht konkurrenzieren zu wollen".</p>
    • Die Tessiner Reisenden sollen nicht auf die Busverbindung mit dem Flughafen Malpensa verzichten müssen

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