Wie kann die Qualität der Pflege sichergestellt werden?

ShortId
18.3602
Id
20183602
Updated
28.07.2023 03:37
Language
de
Title
Wie kann die Qualität der Pflege sichergestellt werden?
AdditionalIndexing
2841;44
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Ende 2017 waren über 11 070 Stellen im Pflegebereich ausgeschrieben. Von diesen Stellen sind weiterhin 6476 Pflegefachstellen unbesetzt. Diese Zahlen steigen Jahr um Jahr. Gegenüber 2015 liegt die Zunahme im Pflegefachbereich heute bei ungefähr 40 Prozent. Gemäss dem Nationalen Versorgungsbericht für die Gesundheitsberufe 2016 ist die Anzahl ausgestellter Titel weit entfernt von dem, was nötig wäre: Nur 75 Prozent des Bedarfs an Lernenden im Beruf Fachfrau/Fachmann Gesundheit sind gedeckt, und nur 43 Prozent im Bereich der Pflegefachpersonen.</p><p>Gemäss den Statistiken ist die Situation in der Schweiz verglichen mit dem Ausland noch einigermassen gut. Die Zahlen zeigen aber auch, dass die Situation sich eher verschlechtert. Das zeigt sich auch bei den Stellenausschreibungen und bei den Schwierigkeiten der Einrichtungen, Personal zu finden. Sie suchen verstärkt im Ausland, oder aber sie versuchen dem Problem zu begegnen, indem sie weniger gut ausgebildetes Personal anstellen, was die Einrichtungen weniger kostet, aber hinsichtlich der Qualitätssicherung bedenklich ist. Internationale Studien belegen, dass die Zahl der Komplikationen und die Mortalitätsrate steigen, wenn es an Pflegefachpersonal mangelt. Wir können doch nicht die Verantwortung dafür übernehmen, dass wir Leben und Gesundheit der Patientinnen und Patienten diesen Risiken aussetzen.</p><p>Um also eine vertiefte politische Diskussion führen zu können, brauchen wir eine Bestandesaufnahme der Gefahren, aber auch der Wirksamkeit der Massnahmen, die bereits ergriffen wurden, sowie der zur Verfügung stehenden Instrumente. Der Bundesrat wird darum beauftragt, einen Bericht vorzulegen, der aufzeigt, wie unter den gegenwärtigen Umständen des Mangels an Pflegepersonal die Qualität der Pflege und damit die Sicherheit der Patientinnen und Patienten garantiert werden können.</p>
  • <p>Der Bundesrat ist sich bewusst, dass der Pflegepersonalmangel sowohl in der Akut- als auch in der Langzeitpflege, in welcher die Personalrekrutierung besonders schwierig ist, negative Folgen auf die Pflegequalität haben kann. Durch die aktuelle Arbeitsmarktsituation können die fehlenden Pflegefachpersonen aus dem EU-/Efta-Raum rekrutiert werden, weshalb die Schweiz im internationalen Vergleich über relativ viel Pflegepersonal verfügt.</p><p>Studien attestieren sowohl den Spitälern als auch der Langzeitpflege eine hohe Pflegequalität. Der Bundesrat anerkennt jedoch die Herausforderungen: International verschärft sich die Personalsituation, und verschiedene Länder haben Massnahmen ergriffen, die Personalsituation zu verbessern. Der Bundesrat erachtet es als sinnvoll, Grundlagen für eine vertiefte Diskussion über Qualität und Sicherheit der Patientinnen und Patienten zu erarbeiten und dabei auch internationale Erfahrungen zu berücksichtigen.</p> Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, einen Bericht auszuarbeiten und vorzulegen, der aufzeigt, wie unter den gegenwärtigen Umständen des Mangels an Pflegepersonal die Qualität der Pflege und damit die Sicherheit der Patientinnen und Patienten garantiert werden kann. Im Bericht soll Folgendes aufgezeigt werden:</p><p>1. Welchen Gefahren sind die Patientinnen und Patienten ausgesetzt, wenn es zu wenig Pflegepersonal und insbesondere zu wenig Pflegefachpersonal hat?</p><p>2. Welche Massnahmen und rechtlichen Regelungen haben andere europäische Länder, die USA, Australien, Kanada usw. getroffen, um die Qualität der Pflege langfristig zu sichern, und welche dieser Massnahmen und Regelungen haben sich als wirksam erwiesen?</p>
  • Wie kann die Qualität der Pflege sichergestellt werden?
State
Überwiesen an den Bundesrat
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Ende 2017 waren über 11 070 Stellen im Pflegebereich ausgeschrieben. Von diesen Stellen sind weiterhin 6476 Pflegefachstellen unbesetzt. Diese Zahlen steigen Jahr um Jahr. Gegenüber 2015 liegt die Zunahme im Pflegefachbereich heute bei ungefähr 40 Prozent. Gemäss dem Nationalen Versorgungsbericht für die Gesundheitsberufe 2016 ist die Anzahl ausgestellter Titel weit entfernt von dem, was nötig wäre: Nur 75 Prozent des Bedarfs an Lernenden im Beruf Fachfrau/Fachmann Gesundheit sind gedeckt, und nur 43 Prozent im Bereich der Pflegefachpersonen.</p><p>Gemäss den Statistiken ist die Situation in der Schweiz verglichen mit dem Ausland noch einigermassen gut. Die Zahlen zeigen aber auch, dass die Situation sich eher verschlechtert. Das zeigt sich auch bei den Stellenausschreibungen und bei den Schwierigkeiten der Einrichtungen, Personal zu finden. Sie suchen verstärkt im Ausland, oder aber sie versuchen dem Problem zu begegnen, indem sie weniger gut ausgebildetes Personal anstellen, was die Einrichtungen weniger kostet, aber hinsichtlich der Qualitätssicherung bedenklich ist. Internationale Studien belegen, dass die Zahl der Komplikationen und die Mortalitätsrate steigen, wenn es an Pflegefachpersonal mangelt. Wir können doch nicht die Verantwortung dafür übernehmen, dass wir Leben und Gesundheit der Patientinnen und Patienten diesen Risiken aussetzen.</p><p>Um also eine vertiefte politische Diskussion führen zu können, brauchen wir eine Bestandesaufnahme der Gefahren, aber auch der Wirksamkeit der Massnahmen, die bereits ergriffen wurden, sowie der zur Verfügung stehenden Instrumente. Der Bundesrat wird darum beauftragt, einen Bericht vorzulegen, der aufzeigt, wie unter den gegenwärtigen Umständen des Mangels an Pflegepersonal die Qualität der Pflege und damit die Sicherheit der Patientinnen und Patienten garantiert werden können.</p>
    • <p>Der Bundesrat ist sich bewusst, dass der Pflegepersonalmangel sowohl in der Akut- als auch in der Langzeitpflege, in welcher die Personalrekrutierung besonders schwierig ist, negative Folgen auf die Pflegequalität haben kann. Durch die aktuelle Arbeitsmarktsituation können die fehlenden Pflegefachpersonen aus dem EU-/Efta-Raum rekrutiert werden, weshalb die Schweiz im internationalen Vergleich über relativ viel Pflegepersonal verfügt.</p><p>Studien attestieren sowohl den Spitälern als auch der Langzeitpflege eine hohe Pflegequalität. Der Bundesrat anerkennt jedoch die Herausforderungen: International verschärft sich die Personalsituation, und verschiedene Länder haben Massnahmen ergriffen, die Personalsituation zu verbessern. Der Bundesrat erachtet es als sinnvoll, Grundlagen für eine vertiefte Diskussion über Qualität und Sicherheit der Patientinnen und Patienten zu erarbeiten und dabei auch internationale Erfahrungen zu berücksichtigen.</p> Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, einen Bericht auszuarbeiten und vorzulegen, der aufzeigt, wie unter den gegenwärtigen Umständen des Mangels an Pflegepersonal die Qualität der Pflege und damit die Sicherheit der Patientinnen und Patienten garantiert werden kann. Im Bericht soll Folgendes aufgezeigt werden:</p><p>1. Welchen Gefahren sind die Patientinnen und Patienten ausgesetzt, wenn es zu wenig Pflegepersonal und insbesondere zu wenig Pflegefachpersonal hat?</p><p>2. Welche Massnahmen und rechtlichen Regelungen haben andere europäische Länder, die USA, Australien, Kanada usw. getroffen, um die Qualität der Pflege langfristig zu sichern, und welche dieser Massnahmen und Regelungen haben sich als wirksam erwiesen?</p>
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