Weltweite Austauschprogramme für Lehrpersonen

ShortId
18.4008
Id
20184008
Updated
28.07.2023 03:17
Language
de
Title
Weltweite Austauschprogramme für Lehrpersonen
AdditionalIndexing
08;32;44
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Die CH-Stiftung Jugendaustausch hat früher ein attraktives Austauschprogramm für die Lehrerinnen und Lehrer unseres Landes offeriert: ein Stellentauschprogramm mit den USA, Kanada (Québec, Ontario, British Columbia, New Brunswick) und Australien (vor allem mit den Bundesstaaten Victoria und New South Wales). Teilnehmende übernahmen jeweils die Stelle der Austauschpartnerin oder des Austauschpartners im Zielland und alle damit verbundenen Aufgaben, mit der Einschränkung, dass die Lehrtätigkeit, je nach Bedarf, an das jeweilige Ausbildungs- und Erfahrungsniveau der Gastlehrerin oder des Gastlehrers angepasst werden musste. Generell ging mit dem Stellentausch auch der Wohnungstausch einher. </p><p>Diese Art des Austausches richtete sich an die Lehrerinnen und Lehrer, die ihre pädagogisch-didaktische Ausbildung abgeschlossen hatten und über drei bis fünf Jahre Berufserfahrung (je nach Destination) verfügten. Die Teilnehmenden und ihre Familien mussten viel Engagement, Flexibilität und Offenheit beweisen. Die eingeladene Lehrkraft brachte zudem andere Kompetenzen, neues Know-how und eine Kultur mit sich, die die Schule im Gastland bereicherte.</p><p>In seiner Antwort auf die Frage 18.5525 erklärt der Bundesrat, dass dieses Austauschprogramm 2012 abgebrochen worden sei, da es sich weniger gut als andere Programme eignen würde, die prioritären Ziele des Bundesrates im Bereich der internationalen Bildungsstrategie zu erreichen. In ebenso schwammiger Manier führt der Bundesrat aus, dass die Austauschprogramme für Lehrkräfte seither auf Europa beschränkt worden seien, mit der Ausnahme von Programmen, die im Rahmen der von der Agentur Movetia unterstützten Pilotprojekte, mit einem begrenzten Budget, organisiert werden könnten. Die internationalen Pilotprojekte würden möglicherweise im Rahmen der Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation 2021-2024 nachbearbeitet, was so viel bedeutet wie am Sankt-Nimmerleins-Tag.</p><p>Der Bundesrat wird somit beauftragt, internationale Lehrpersonenaustauschprogramme, über die Agentur Movetia, unverzüglich wieder zu unterstützen, damit Lehrpersonen, die für ein Jahr ausserhalb Europas leben und unterrichten möchten, davon profitieren können.</p>
  • <p>Der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme zur Interpellation 14.3198 begründet, dass die damalige Form des Lehrpersonenaustauschs nicht weitergeführt wurde, weil deren Beteiligungszahlen im Verhältnis zum eingesetzten Budget stets bescheiden blieben und andere vom Bund geförderte Austauschmassnahmen für Lehrkräfte bezüglich Effizienz und Wirkung besser abschneiden.</p><p>Dem Anliegen der Motion trägt der Bundesrat dennoch Rechnung mit einer per 1. März 2018 erfolgten Anpassung der Verordnung über die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Bildung, der Berufsbildung, der Jugend und der Mobilitätsförderung (VIZBM; SR 414.513). Für die Erprobung von Fördermodellen zum Austausch mit Partnern ausserhalb Europas können zwischen 2018 und 2020 insgesamt gut zwei Millionen Franken eingesetzt werden. Diese Mittel können auch für internationale Pilotprojekte im Lehrpersonenaustausch beantragt werden. Nach Auswertung der ersten jährlichen Ausschreibungsrunde ist bisher jedoch kein wesentliches Interesse für langfristige Lehrkräfteaustausche in der Schulbildung oder der Berufsbildung festzustellen.</p><p>Die Resultate dieser und weiterer Ausschreibungsrunden für internationale Pilotprojekte wird der Bundesrat in die Planung der Fördertätigkeiten ab 2021 einfliessen lassen. Im Vergleich zu den bis 2012 unterstützten Aktivitäten wird dabei der Effizienz und der Effektivität verstärkt Rechnung zu tragen sein.</p><p>Im Übrigen unterstützt der Bund weiterhin diverse Formen des Lehrkräfteaustauschs im europäischen und neu auch im nationalen Rahmen, basierend auf der im Herbst 2017 verabschiedeten gemeinsamen Strategie Austausch und Mobilität von Bund (EDI, WBF) und Kantonen (EDK).</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Unterstützung von Stellentausch- und Mobilitätsprogrammen für Lehrerinnen und Lehrer aller Bildungsstufen, die für ein Jahr ausserhalb nationaler und europäischer Grenzen leben und unterrichten möchten, unverzüglich wiederaufzunehmen.</p>
  • Weltweite Austauschprogramme für Lehrpersonen
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Die CH-Stiftung Jugendaustausch hat früher ein attraktives Austauschprogramm für die Lehrerinnen und Lehrer unseres Landes offeriert: ein Stellentauschprogramm mit den USA, Kanada (Québec, Ontario, British Columbia, New Brunswick) und Australien (vor allem mit den Bundesstaaten Victoria und New South Wales). Teilnehmende übernahmen jeweils die Stelle der Austauschpartnerin oder des Austauschpartners im Zielland und alle damit verbundenen Aufgaben, mit der Einschränkung, dass die Lehrtätigkeit, je nach Bedarf, an das jeweilige Ausbildungs- und Erfahrungsniveau der Gastlehrerin oder des Gastlehrers angepasst werden musste. Generell ging mit dem Stellentausch auch der Wohnungstausch einher. </p><p>Diese Art des Austausches richtete sich an die Lehrerinnen und Lehrer, die ihre pädagogisch-didaktische Ausbildung abgeschlossen hatten und über drei bis fünf Jahre Berufserfahrung (je nach Destination) verfügten. Die Teilnehmenden und ihre Familien mussten viel Engagement, Flexibilität und Offenheit beweisen. Die eingeladene Lehrkraft brachte zudem andere Kompetenzen, neues Know-how und eine Kultur mit sich, die die Schule im Gastland bereicherte.</p><p>In seiner Antwort auf die Frage 18.5525 erklärt der Bundesrat, dass dieses Austauschprogramm 2012 abgebrochen worden sei, da es sich weniger gut als andere Programme eignen würde, die prioritären Ziele des Bundesrates im Bereich der internationalen Bildungsstrategie zu erreichen. In ebenso schwammiger Manier führt der Bundesrat aus, dass die Austauschprogramme für Lehrkräfte seither auf Europa beschränkt worden seien, mit der Ausnahme von Programmen, die im Rahmen der von der Agentur Movetia unterstützten Pilotprojekte, mit einem begrenzten Budget, organisiert werden könnten. Die internationalen Pilotprojekte würden möglicherweise im Rahmen der Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation 2021-2024 nachbearbeitet, was so viel bedeutet wie am Sankt-Nimmerleins-Tag.</p><p>Der Bundesrat wird somit beauftragt, internationale Lehrpersonenaustauschprogramme, über die Agentur Movetia, unverzüglich wieder zu unterstützen, damit Lehrpersonen, die für ein Jahr ausserhalb Europas leben und unterrichten möchten, davon profitieren können.</p>
    • <p>Der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme zur Interpellation 14.3198 begründet, dass die damalige Form des Lehrpersonenaustauschs nicht weitergeführt wurde, weil deren Beteiligungszahlen im Verhältnis zum eingesetzten Budget stets bescheiden blieben und andere vom Bund geförderte Austauschmassnahmen für Lehrkräfte bezüglich Effizienz und Wirkung besser abschneiden.</p><p>Dem Anliegen der Motion trägt der Bundesrat dennoch Rechnung mit einer per 1. März 2018 erfolgten Anpassung der Verordnung über die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Bildung, der Berufsbildung, der Jugend und der Mobilitätsförderung (VIZBM; SR 414.513). Für die Erprobung von Fördermodellen zum Austausch mit Partnern ausserhalb Europas können zwischen 2018 und 2020 insgesamt gut zwei Millionen Franken eingesetzt werden. Diese Mittel können auch für internationale Pilotprojekte im Lehrpersonenaustausch beantragt werden. Nach Auswertung der ersten jährlichen Ausschreibungsrunde ist bisher jedoch kein wesentliches Interesse für langfristige Lehrkräfteaustausche in der Schulbildung oder der Berufsbildung festzustellen.</p><p>Die Resultate dieser und weiterer Ausschreibungsrunden für internationale Pilotprojekte wird der Bundesrat in die Planung der Fördertätigkeiten ab 2021 einfliessen lassen. Im Vergleich zu den bis 2012 unterstützten Aktivitäten wird dabei der Effizienz und der Effektivität verstärkt Rechnung zu tragen sein.</p><p>Im Übrigen unterstützt der Bund weiterhin diverse Formen des Lehrkräfteaustauschs im europäischen und neu auch im nationalen Rahmen, basierend auf der im Herbst 2017 verabschiedeten gemeinsamen Strategie Austausch und Mobilität von Bund (EDI, WBF) und Kantonen (EDK).</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Unterstützung von Stellentausch- und Mobilitätsprogrammen für Lehrerinnen und Lehrer aller Bildungsstufen, die für ein Jahr ausserhalb nationaler und europäischer Grenzen leben und unterrichten möchten, unverzüglich wiederaufzunehmen.</p>
    • Weltweite Austauschprogramme für Lehrpersonen

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