Die EU verbietet Plastik. Zieht der Bundesrat nach?

ShortId
18.5249
Id
20185249
Updated
28.07.2023 03:34
Language
de
Title
Die EU verbietet Plastik. Zieht der Bundesrat nach?
AdditionalIndexing
52;10;15
1
Texts
  • <p>Das Verbot der EU richtet sich primär gegen Produkte, bei denen die Gefahr des Litterings gross ist und die dadurch ins Meer und in Fliessgewässer gelangen können. Auch in der Schweiz ist Mikroplastik in Gewässern nachgewiesen. Die Mengen sind insgesamt aber sehr gering. Im Rahmen einer Studie klärt das Bundesamt für Umwelt derzeit ab, aus welchen Quellen dieses Mikroplastik stammt. Eine Studie der EU zeigt zudem, dass Mikroplastik vor allem durch Abrieb und Verwitterung von Kunststoffprodukten entsteht (Pneuabrieb, Verwitterung von Farbbeschichtungen, Textilfasern). Eine explizite Umweltgefährdung durch gelitterte Strohhalme, Wattestäbchen und andere alltägliche Produkte in der Natur und in Gewässern besteht in der Schweiz nicht. Allerdings sind gelitterte Abfälle immer störend. Die Schweiz verfügt über eine gut funktionierende Abfallwirtschaft; insoweit wird auch Littering mit einem ganzen Bündel verschiedenster Massnahmen bekämpft. Zudem wird der grösste Teil gelitterter Abfälle von Strassenreinigungsdiensten eingesammelt und der Verbrennung in Kehrichtverbrennungsanlagen zugeführt. Schweizer Gemeinden investieren rund 200 Millionen Franken jährlich, um gelitterten Abfall wegzuräumen und der Verbrennung zuzuführen. Der Bundesrat plant zurzeit kein Verbot analog zur EU. Vielmehr setzt der Bundesrat einerseits auf Massnahmen vor dem Hintergrund der Abfallhierarchie: vermeiden, vermindern, wiederverwenden, verwerten. Andererseits setzt der Bundesrat auf die Wirtschaft, welche freiwillig bessere Wege sucht - gerne verweise ich hier auf den Erfolg der Branchenvereinbarung bei den Plastiksäcken.</p>
  • <p>In der EU soll Einweg-Plastik verboten werden, namentlich für Produkte, für die es Alternativen gibt. Damit wird ein Beitrag zur Reduktion des Plastikmülls geleistet, der sonst im Meer oder in der Landschaft landet. Auch wenn in der Schweiz Plastik meist in Kehrichtverbrennungsanlagen oder im Recycling landet, ist dessen Verwendung und Entsorgung nicht unproblematisch (Littering, Mikroverunreinigungen usw.).</p><p>Welches sind die Pläne des Bundesrates zur Vermeidung der Umweltbelastung durch Plastik?</p>
  • Die EU verbietet Plastik. Zieht der Bundesrat nach?
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Das Verbot der EU richtet sich primär gegen Produkte, bei denen die Gefahr des Litterings gross ist und die dadurch ins Meer und in Fliessgewässer gelangen können. Auch in der Schweiz ist Mikroplastik in Gewässern nachgewiesen. Die Mengen sind insgesamt aber sehr gering. Im Rahmen einer Studie klärt das Bundesamt für Umwelt derzeit ab, aus welchen Quellen dieses Mikroplastik stammt. Eine Studie der EU zeigt zudem, dass Mikroplastik vor allem durch Abrieb und Verwitterung von Kunststoffprodukten entsteht (Pneuabrieb, Verwitterung von Farbbeschichtungen, Textilfasern). Eine explizite Umweltgefährdung durch gelitterte Strohhalme, Wattestäbchen und andere alltägliche Produkte in der Natur und in Gewässern besteht in der Schweiz nicht. Allerdings sind gelitterte Abfälle immer störend. Die Schweiz verfügt über eine gut funktionierende Abfallwirtschaft; insoweit wird auch Littering mit einem ganzen Bündel verschiedenster Massnahmen bekämpft. Zudem wird der grösste Teil gelitterter Abfälle von Strassenreinigungsdiensten eingesammelt und der Verbrennung in Kehrichtverbrennungsanlagen zugeführt. Schweizer Gemeinden investieren rund 200 Millionen Franken jährlich, um gelitterten Abfall wegzuräumen und der Verbrennung zuzuführen. Der Bundesrat plant zurzeit kein Verbot analog zur EU. Vielmehr setzt der Bundesrat einerseits auf Massnahmen vor dem Hintergrund der Abfallhierarchie: vermeiden, vermindern, wiederverwenden, verwerten. Andererseits setzt der Bundesrat auf die Wirtschaft, welche freiwillig bessere Wege sucht - gerne verweise ich hier auf den Erfolg der Branchenvereinbarung bei den Plastiksäcken.</p>
    • <p>In der EU soll Einweg-Plastik verboten werden, namentlich für Produkte, für die es Alternativen gibt. Damit wird ein Beitrag zur Reduktion des Plastikmülls geleistet, der sonst im Meer oder in der Landschaft landet. Auch wenn in der Schweiz Plastik meist in Kehrichtverbrennungsanlagen oder im Recycling landet, ist dessen Verwendung und Entsorgung nicht unproblematisch (Littering, Mikroverunreinigungen usw.).</p><p>Welches sind die Pläne des Bundesrates zur Vermeidung der Umweltbelastung durch Plastik?</p>
    • Die EU verbietet Plastik. Zieht der Bundesrat nach?

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