Umweltabgabe auf Flugtickets

ShortId
19.314
Id
20190314
Updated
10.04.2024 19:16
Language
de
Title
Umweltabgabe auf Flugtickets
AdditionalIndexing
48;52;66;2446
1
PriorityCouncil1
Ständerat
Texts
  • <p>Nach dem Zweiten Weltkrieg lag die Welt in Trümmern und musste rasch wieder aufgebaut werden. Zu diesem Zweck förderten die USA den Luftverkehr, und kein Land wollte dieses Verkehrsmittel besteuern. 70 Jahre später wird Kerosin - im Gegensatz zu den anderen Energiequellen wie beispielweise der Elektrizität für die Züge - noch immer nicht besteuert, und überdies sind internationale Flüge von der Steuer befreit. Dies ermöglicht es den Fluggesellschaften, ihre Flüge zu unschlagbaren Preisen anzubieten, was zu einer Verzerrung des Verkehrsmarktes führt.</p><p>So ist beispielsweise der Flug Genf-Paris schon für 18 Franken zu haben, während die gleiche Strecke mit dem Zug mit 52 Franken zu Buche schlägt. Diese Zugfahrt produziert weniger als 1,5 Kilogramm CO2 pro Person, während es beim Flugzeug fast 100 Kilogramm sind, also 60-mal mehr. Die Flugreise kostet also dreimal weniger als die Zugreise, obwohl sie deutlich mehr CO2 produziert.</p><p>Diese Ungleichbehandlung zwischen dem Flugzeug und den anderen Verkehrsmitteln führt zu einer inakzeptablen Verzerrung des Mobilitätsmarktes. Wir müssen diese Ungleichbehandlung bei der Treibstoffbesteuerung unbedingt abbauen und rasch eine Abgabe auf Flugtickets einführen, wie dies bereits in zahlreichen europäischen Ländern (Frankreich, Deutschland, Italien, England usw.) gemacht wurde. Somit würden alle Verkehrsmittel mehr oder weniger gleich behandelt. Eine solche Massnahme würde auch eine gewisse Internalisierung der Umweltkosten im Einklang mit dem in unserer Verfassung und in unseren Gesetzesgrundlagen verankerten Verursacherprinzip ermöglichen.</p><p>Diese Abgabe wäre ein starkes Zeichen für unsere Bevölkerung, welche die Energiestrategie 2050 angenommen hat und auf die Strasse gegangen ist, um politische Massnahmen zugunsten des Klimas zu fordern. Überdies hat eine jüngere Tamedia-Umfrage gezeigt, dass 70 Prozent der Bevölkerung eine Abgabe auf Flugtickets befürworten.</p><p>Für die Verwendung der Einnahmen aus dieser Abgabe gibt es mehrere Möglichkeiten. Sie könnten an die Bevölkerung und Unternehmen rückverteilt werden, wobei ein Teil (z. B. ein Drittel) in die Förderung von Alternativen zum traditionellen Flugverkehr investiert werden könnte (Nachtzüge für Kontinentalstrecken und umweltfreundlichere Technologien für Interkontinentalflüge wie beispielsweise sauberere Treibstoffe oder neue elektrische Antriebsmodelle). Somit würde diese Abgabe weder die Haushalte noch die Wirtschaft benachteiligen, da die Einnahmen rückverteilt und die Alternativen zum umweltschädlichen Flugverkehr gefördert würden. Ein solches System wurde bereits für die CO2-Abgabe auf Heizöl gewählt - ein System, das sich bewährt hat und von der Bevölkerung akzeptiert wird.</p><p>Wir müssen heute ein offenes Ohr für die Anliegen unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger haben!</p>
  • <p>Der Grosse Rat des Kantons Wallis fordert die Bundesversammlung auf, im CO2-Gesetz eine Umweltabgabe auf Flugtickets einzuführen. Mit dieser Abgabe soll dem unlauteren Wettbewerb zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln ein Ende gesetzt werden, indem einerseits das Verursacherprinzip angewendet und andererseits die Entwicklung von alternativen Verkehrsmitteln gefördert wird, die weniger Treibhausgase produzieren.</p>
  • Umweltabgabe auf Flugtickets
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Nach dem Zweiten Weltkrieg lag die Welt in Trümmern und musste rasch wieder aufgebaut werden. Zu diesem Zweck förderten die USA den Luftverkehr, und kein Land wollte dieses Verkehrsmittel besteuern. 70 Jahre später wird Kerosin - im Gegensatz zu den anderen Energiequellen wie beispielweise der Elektrizität für die Züge - noch immer nicht besteuert, und überdies sind internationale Flüge von der Steuer befreit. Dies ermöglicht es den Fluggesellschaften, ihre Flüge zu unschlagbaren Preisen anzubieten, was zu einer Verzerrung des Verkehrsmarktes führt.</p><p>So ist beispielsweise der Flug Genf-Paris schon für 18 Franken zu haben, während die gleiche Strecke mit dem Zug mit 52 Franken zu Buche schlägt. Diese Zugfahrt produziert weniger als 1,5 Kilogramm CO2 pro Person, während es beim Flugzeug fast 100 Kilogramm sind, also 60-mal mehr. Die Flugreise kostet also dreimal weniger als die Zugreise, obwohl sie deutlich mehr CO2 produziert.</p><p>Diese Ungleichbehandlung zwischen dem Flugzeug und den anderen Verkehrsmitteln führt zu einer inakzeptablen Verzerrung des Mobilitätsmarktes. Wir müssen diese Ungleichbehandlung bei der Treibstoffbesteuerung unbedingt abbauen und rasch eine Abgabe auf Flugtickets einführen, wie dies bereits in zahlreichen europäischen Ländern (Frankreich, Deutschland, Italien, England usw.) gemacht wurde. Somit würden alle Verkehrsmittel mehr oder weniger gleich behandelt. Eine solche Massnahme würde auch eine gewisse Internalisierung der Umweltkosten im Einklang mit dem in unserer Verfassung und in unseren Gesetzesgrundlagen verankerten Verursacherprinzip ermöglichen.</p><p>Diese Abgabe wäre ein starkes Zeichen für unsere Bevölkerung, welche die Energiestrategie 2050 angenommen hat und auf die Strasse gegangen ist, um politische Massnahmen zugunsten des Klimas zu fordern. Überdies hat eine jüngere Tamedia-Umfrage gezeigt, dass 70 Prozent der Bevölkerung eine Abgabe auf Flugtickets befürworten.</p><p>Für die Verwendung der Einnahmen aus dieser Abgabe gibt es mehrere Möglichkeiten. Sie könnten an die Bevölkerung und Unternehmen rückverteilt werden, wobei ein Teil (z. B. ein Drittel) in die Förderung von Alternativen zum traditionellen Flugverkehr investiert werden könnte (Nachtzüge für Kontinentalstrecken und umweltfreundlichere Technologien für Interkontinentalflüge wie beispielsweise sauberere Treibstoffe oder neue elektrische Antriebsmodelle). Somit würde diese Abgabe weder die Haushalte noch die Wirtschaft benachteiligen, da die Einnahmen rückverteilt und die Alternativen zum umweltschädlichen Flugverkehr gefördert würden. Ein solches System wurde bereits für die CO2-Abgabe auf Heizöl gewählt - ein System, das sich bewährt hat und von der Bevölkerung akzeptiert wird.</p><p>Wir müssen heute ein offenes Ohr für die Anliegen unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger haben!</p>
    • <p>Der Grosse Rat des Kantons Wallis fordert die Bundesversammlung auf, im CO2-Gesetz eine Umweltabgabe auf Flugtickets einzuführen. Mit dieser Abgabe soll dem unlauteren Wettbewerb zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln ein Ende gesetzt werden, indem einerseits das Verursacherprinzip angewendet und andererseits die Entwicklung von alternativen Verkehrsmitteln gefördert wird, die weniger Treibhausgase produzieren.</p>
    • Umweltabgabe auf Flugtickets

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