Für einen CO2-Absenkpfad im Strassenverkehr

ShortId
19.3472
Id
20193472
Updated
28.07.2023 02:55
Language
de
Title
Für einen CO2-Absenkpfad im Strassenverkehr
AdditionalIndexing
52;48
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Seit 1995 ist der private motorisierte Strassenverkehr in der Schweiz doppelt so stark angestiegen wie die Bevölkerung. Die Fahrleistung wuchs im gesamten Netz um 35 Prozent, im Nationalstrassennetz um 123 Prozent (1990-2016). Das Bundesamt für Raumentwicklung prognostiziert für die kommenden Jahre einen weiteren Anstieg von 18 Prozent (2010-2040). </p><p>Trotz der allgemeinen Forderung nach mehr Nachhaltigkeit und dem Klimarahmenabkommen von Rio (1992) sind die Treibhausgasemissionen des Schweizer Strassenverkehrs seit 1992 nicht gesunken. Dabei verantwortet er etwa ein Drittel des gesamten inländischen Endenergieverbrauchs. Die bisherige Verkehrs- und Siedlungspolitik läuft somit den Klimazielen von Paris in weiten Teilen zuwider.</p><p>Die bisherige CO2-Politik im Strassenverkehr entfaltet eine zu geringe Wirkung, in den vergangenen zwei Jahren ist der CO2-Ausstoss gar gestiegen. Auch die aktuell laufende Revision des CO2-Gesetzes bietet für die Zielerreichung keine ausreichende Perspektive. Es fehlt an geeigneten und griffigen Massnahmen zur Verkehrsvermeidung, zur Verkehrsreduktion sowie zur Umstellung auf eine fossilfreie Mobilität.</p>
  • <p>Bereits das bis Ende 2012 geltende CO2-Gesetz schrieb für Treibstoffe ein Verminderungsziel von 8 Prozent im Zeitraum 2008-2012 gegenüber 1990 vor. Mit der Totalrevision der CO2-Gesetzgebung für den Zeitraum 2013-2020 setzte der Bundesrat dem Verkehr das weitaus bescheidenere Ziel, die CO2-Emissionen bis 2015 auf das Niveau von 1990 zu senken. Auch dieses wurde deutlich verfehlt. Der Bundesrat teilt daher die Einschätzung des Motionärs, dass die Emissionsentwicklung im Verkehr ungenügend ist.</p><p>Das Übereinkommen von Paris hat zum Ziel, die globale Erwärmung deutlich unter 2 Grad und nach Möglichkeit unter 1,5 Grad Celsius zu halten. Dafür sind die Treibhausgasemissionen aus allen Quellen auf netto null zu senken. Die Vertragsparteien haben bis Ende 2020 eine Langfriststrategie einzureichen. Diese soll für die einzelnen Sektoren Verkehr, Gebäude, Industrie und Landwirtschaft Absenkpfade mit Meilensteinen festlegen und die dafür nötigen Massnahmen aufzeigen. Gestützt auf diese Arbeiten wird der Bundesrat dem Parlament rechtzeitig Vorschläge zu Verminderungszielen für die Zeit nach 2030 unterbreiten. So sieht es der Entwurf zur Totalrevision des CO2-Gesetzes vor, der gegenwärtig in parlamentarischer Beratung ist. Einen Sektor herauszubrechen und separat zu behandeln, hält der Bundesrat für nicht zielführend.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Schweizer Strassenverkehrspolitik an die Klimaziele von Paris anzupassen. Dazu soll ein linearer CO2-Absenkpfad bis zur vollständigen Dekarbonisierung definiert und verbindlich festgelegt werden. Die Erreichung der Zwischenziele soll regelmässig nachgewiesen und die Massnahmen entsprechend angepasst werden.</p>
  • Für einen CO2-Absenkpfad im Strassenverkehr
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Seit 1995 ist der private motorisierte Strassenverkehr in der Schweiz doppelt so stark angestiegen wie die Bevölkerung. Die Fahrleistung wuchs im gesamten Netz um 35 Prozent, im Nationalstrassennetz um 123 Prozent (1990-2016). Das Bundesamt für Raumentwicklung prognostiziert für die kommenden Jahre einen weiteren Anstieg von 18 Prozent (2010-2040). </p><p>Trotz der allgemeinen Forderung nach mehr Nachhaltigkeit und dem Klimarahmenabkommen von Rio (1992) sind die Treibhausgasemissionen des Schweizer Strassenverkehrs seit 1992 nicht gesunken. Dabei verantwortet er etwa ein Drittel des gesamten inländischen Endenergieverbrauchs. Die bisherige Verkehrs- und Siedlungspolitik läuft somit den Klimazielen von Paris in weiten Teilen zuwider.</p><p>Die bisherige CO2-Politik im Strassenverkehr entfaltet eine zu geringe Wirkung, in den vergangenen zwei Jahren ist der CO2-Ausstoss gar gestiegen. Auch die aktuell laufende Revision des CO2-Gesetzes bietet für die Zielerreichung keine ausreichende Perspektive. Es fehlt an geeigneten und griffigen Massnahmen zur Verkehrsvermeidung, zur Verkehrsreduktion sowie zur Umstellung auf eine fossilfreie Mobilität.</p>
    • <p>Bereits das bis Ende 2012 geltende CO2-Gesetz schrieb für Treibstoffe ein Verminderungsziel von 8 Prozent im Zeitraum 2008-2012 gegenüber 1990 vor. Mit der Totalrevision der CO2-Gesetzgebung für den Zeitraum 2013-2020 setzte der Bundesrat dem Verkehr das weitaus bescheidenere Ziel, die CO2-Emissionen bis 2015 auf das Niveau von 1990 zu senken. Auch dieses wurde deutlich verfehlt. Der Bundesrat teilt daher die Einschätzung des Motionärs, dass die Emissionsentwicklung im Verkehr ungenügend ist.</p><p>Das Übereinkommen von Paris hat zum Ziel, die globale Erwärmung deutlich unter 2 Grad und nach Möglichkeit unter 1,5 Grad Celsius zu halten. Dafür sind die Treibhausgasemissionen aus allen Quellen auf netto null zu senken. Die Vertragsparteien haben bis Ende 2020 eine Langfriststrategie einzureichen. Diese soll für die einzelnen Sektoren Verkehr, Gebäude, Industrie und Landwirtschaft Absenkpfade mit Meilensteinen festlegen und die dafür nötigen Massnahmen aufzeigen. Gestützt auf diese Arbeiten wird der Bundesrat dem Parlament rechtzeitig Vorschläge zu Verminderungszielen für die Zeit nach 2030 unterbreiten. So sieht es der Entwurf zur Totalrevision des CO2-Gesetzes vor, der gegenwärtig in parlamentarischer Beratung ist. Einen Sektor herauszubrechen und separat zu behandeln, hält der Bundesrat für nicht zielführend.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Schweizer Strassenverkehrspolitik an die Klimaziele von Paris anzupassen. Dazu soll ein linearer CO2-Absenkpfad bis zur vollständigen Dekarbonisierung definiert und verbindlich festgelegt werden. Die Erreichung der Zwischenziele soll regelmässig nachgewiesen und die Massnahmen entsprechend angepasst werden.</p>
    • Für einen CO2-Absenkpfad im Strassenverkehr

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