Werbung und Adipositas. Wie effizient sind die Selbstregulierungsmassnahmen?

ShortId
19.3554
Id
20193554
Updated
28.07.2023 02:30
Language
de
Title
Werbung und Adipositas. Wie effizient sind die Selbstregulierungsmassnahmen?
AdditionalIndexing
28;2841;15;34
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Der Bundesrat wird in einem Bericht aufzeigen, ob eine Selbstregulierung wie Swiss Pledge im Bereich der an Kinder gerichteten Werbung für zu süsse, zu fetthaltige und zu salzige Lebensmittel eine Wirkung haben kann. Sollte die Untersuchung zeigen, dass dies nicht der Fall ist, so wird der Bundesrat unter Berücksichtigung der allfälligen Kosten und Nutzen mögliche Massnahmen und Handlungsoptionen aufzeigen.</p> Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Wirksamkeit der im Rahmen von Swiss Pledge getroffenen Massnahmen zu ermitteln und gegebenenfalls zusätzliche Massnahmen zu ergreifen, damit Kinder und Jugendliche weniger Werbung für Lebensmittel mit zu hohem Zuckerzusatz und Fettgehalt ausgesetzt werden.</p><p>Die 2011 von der Allianz der Konsumentenschutzorganisationen veröffentlichte Studie über Lebensmittelwerbung im Fernsehen zeigt, dass die Werbung für Fastfood, Süssigkeiten und süsses Müsli zwischen 2006 und 2011 nicht wesentlich zurückging. Kinder stellen aber ein wichtiges Zielpublikum dar, da sie beeinflussbar sind und treue Kunden bleiben. Die Initiative Swiss Pledge weist also noch folgende Mängel auf:</p><p>1. Die Nährwertkriterien für die Lebensmittel, die beworben werden dürfen, sind immer noch ineffizient. Unabhängige Fachleute sollten deshalb präzise Kriterien ausarbeiten.</p><p>2. Die Zeitfenster, während denen einige Marken auf Werbung verzichten, decken sich nicht mit den Zeiten, in denen die Präsenz von Kindern stark ausgeprägt ist.</p><p>3. Die Auswirkungen von Swiss Pledge auf die von Kindern konsultierten Medien sollten jedes Jahr von unabhängigen Fachleuten überwacht werden.</p><p>4. Auch andere von Kindern und Jugendlichen genutzte Medien, unter anderem die elektronischen Medien, sollten auf die Einhaltung der Pflicht überwacht werden. </p><p>5. Falls durch die Selbstregulierung von Swiss Pledge weiterhin zu wenig Lebensmittelwerbung gedeckt wird, sollte der Staat andere Massnahmen entwickeln, um die Empfehlungen der WHO umzusetzen.</p><p>An dieser Stelle soll nochmals daran erinnert werden, dass die jüngsten Zahlen zu Adipositas und Übergewicht in der Schweiz besorgniserregend sind. Die Zahl der übergewichtigen Erwachsenen und Kinder ist in den letzten Jahren stark gestiegen: So leiden heute 41 Prozent der Erwachsenen an Übergewicht, darunter 10 Prozent an Adipositas, während 19 Prozent der Kinder übergewichtig oder adipös sind. Übergewicht ist einer der Risikofaktoren für nichtübertragbare Krankheiten, insbesondere Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Probleme. Diese Krankheiten haben nicht nur grosses Leid und soziale Ausgrenzung zur Folge, sie bedeuten auch hohe Kosten für die Gesellschaft.</p>
  • Werbung und Adipositas. Wie effizient sind die Selbstregulierungsmassnahmen?
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Der Bundesrat wird in einem Bericht aufzeigen, ob eine Selbstregulierung wie Swiss Pledge im Bereich der an Kinder gerichteten Werbung für zu süsse, zu fetthaltige und zu salzige Lebensmittel eine Wirkung haben kann. Sollte die Untersuchung zeigen, dass dies nicht der Fall ist, so wird der Bundesrat unter Berücksichtigung der allfälligen Kosten und Nutzen mögliche Massnahmen und Handlungsoptionen aufzeigen.</p> Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Wirksamkeit der im Rahmen von Swiss Pledge getroffenen Massnahmen zu ermitteln und gegebenenfalls zusätzliche Massnahmen zu ergreifen, damit Kinder und Jugendliche weniger Werbung für Lebensmittel mit zu hohem Zuckerzusatz und Fettgehalt ausgesetzt werden.</p><p>Die 2011 von der Allianz der Konsumentenschutzorganisationen veröffentlichte Studie über Lebensmittelwerbung im Fernsehen zeigt, dass die Werbung für Fastfood, Süssigkeiten und süsses Müsli zwischen 2006 und 2011 nicht wesentlich zurückging. Kinder stellen aber ein wichtiges Zielpublikum dar, da sie beeinflussbar sind und treue Kunden bleiben. Die Initiative Swiss Pledge weist also noch folgende Mängel auf:</p><p>1. Die Nährwertkriterien für die Lebensmittel, die beworben werden dürfen, sind immer noch ineffizient. Unabhängige Fachleute sollten deshalb präzise Kriterien ausarbeiten.</p><p>2. Die Zeitfenster, während denen einige Marken auf Werbung verzichten, decken sich nicht mit den Zeiten, in denen die Präsenz von Kindern stark ausgeprägt ist.</p><p>3. Die Auswirkungen von Swiss Pledge auf die von Kindern konsultierten Medien sollten jedes Jahr von unabhängigen Fachleuten überwacht werden.</p><p>4. Auch andere von Kindern und Jugendlichen genutzte Medien, unter anderem die elektronischen Medien, sollten auf die Einhaltung der Pflicht überwacht werden. </p><p>5. Falls durch die Selbstregulierung von Swiss Pledge weiterhin zu wenig Lebensmittelwerbung gedeckt wird, sollte der Staat andere Massnahmen entwickeln, um die Empfehlungen der WHO umzusetzen.</p><p>An dieser Stelle soll nochmals daran erinnert werden, dass die jüngsten Zahlen zu Adipositas und Übergewicht in der Schweiz besorgniserregend sind. Die Zahl der übergewichtigen Erwachsenen und Kinder ist in den letzten Jahren stark gestiegen: So leiden heute 41 Prozent der Erwachsenen an Übergewicht, darunter 10 Prozent an Adipositas, während 19 Prozent der Kinder übergewichtig oder adipös sind. Übergewicht ist einer der Risikofaktoren für nichtübertragbare Krankheiten, insbesondere Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Probleme. Diese Krankheiten haben nicht nur grosses Leid und soziale Ausgrenzung zur Folge, sie bedeuten auch hohe Kosten für die Gesellschaft.</p>
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