ETH zum weltweit führenden Nachhaltigkeitsnetzwerk mit Best-Practice-Anwendungen entwickeln

ShortId
19.3612
Id
20193612
Updated
28.07.2023 14:32
Language
de
Title
ETH zum weltweit führenden Nachhaltigkeitsnetzwerk mit Best-Practice-Anwendungen entwickeln
AdditionalIndexing
32;36;52
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Der ETH-Bereich ist prädestiniert, den Tatbeweis zu erbringen, dass Nachhaltigkeit in Lehre, Forschung und Betrieb möglich und zukunftsfähig ist. Durch das Bundesgesetz über die Förderung der Forschung und Innovation wird sichergestellt, dass der Nachhaltigkeitsgrundsatz als zu beachtendes Prinzip bei den Hochschulen und durch die Botschaft des Staatssekretariates für Bildung, Forschung und Innovation 2017-2020 auch als Grundsatz für die Forschungs- und Innovationsförderung des Bundes selbst verankert ist.</p><p>Zusammen mit der Ecole Polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) und den vier Forschungsanstalten, der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag), der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL), der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt</p><p>(Empa) und dem Paul-Scherrer-Institut (PSI), bildet die ETH Zürich den vom Bund geführten ETH-Bereich, ein eng kooperierendes Netzwerk, das der Schweizer Forschung international eine herausragende Position verschafft. Mit gemeinsamen Kompetenzzentren in den Gebieten Umwelt und Nachhaltigkeit, Energie und Mobilität, Materialwissenschaft und Technologie sowie Bioimaging deckt der ETH-Bereich ein breites Themenspektrum ab. </p><p>Die EPFL will zwar in ihrem Campus bis in einem Jahr CO2-Neutralität erreichen und leitet erste Schritte in die Richtung von nachhaltigen Hochschulen ein. Damit sich aber der ETH-Bereich diesbezüglich zu einem international herausragenden Netzwerk entwickeln kann, bedarf es deutlich mehr und gut koordinierter Anstrengungen. Beispielsweise hat der Campus Hönggerberg die Grösse einer kleinen Stadt und würde sich deshalb als Arena für das Umsetzen von innovativen, praxisorientierten Nachhaltigkeitslösungen bezüglich Wohnen, Arbeiten, Verpflegen, Beschaffen usw. bestens eignen.</p>
  • <p>Der Bundesrat teilt die Auffassung der Motionärin, dass dem ETH-Bereich eine zentrale Rolle in der Förderung verschiedenster Aspekte der Nachhaltigkeit zukommt, insbesondere durch Forschung und Lehre, aber auch durch die eigene vorbildhafte Anwendung nachhaltiger Technologien und Konzepte. Schon heute leistet er einen bedeutenden Beitrag in der Erforschung und Vermittlung nachhaltiger Lösungen und in deren Umsetzung. </p><p>An der EPFL beispielsweise befassen sich 191 von 350 Labors mit mindestens einem der Sustainable Development Goals (SDG) der Uno. Mit der Critical Thinking Initiative macht die ETH Zürich die nachhaltige Entwicklung zu einem Thema, das die Lehre in allen Fachbereichen durchdringt. Institutionen des ETH-Bereichs bieten zudem Online-Kurse an (MOOC), die sich auf die SDG beziehen. Das PSI leistet wesentliche Beiträge zum nachhaltigen Umbau des Schweizer Energiesystems. Forschungs- und Technologietransferplattformen wie Nest (Next Evolution in Sustainable Building Technologies) im Gebäudebereich und Move für nachhaltige Mobilität der Empa sowie der Energy Hub entwickeln realitätsnahe Konzepte für das Bauen und Wohnen sowie für die Mobilität und die Energienetze von morgen. Als Forschungsanstalten im Umweltbereich sind die Eawag und die WSL zentrale Akteure in praxisorientierter Forschung und Wissensvermittlung im ETH-Bereich. </p><p>Auch bei Bau und Betrieb nimmt der ETH-Bereich eine Vorbildfunktion ein. So strebt er bei seinen Bauprojekten höchste Nachhaltigkeitsstandards an. Sowohl als Akteur der Initiative Energie-Vorbild des Bundes als auch mit seinem Ressourcen- und Umweltmanagement hat der ETH-Bereich die Umweltbelastung in den letzten Jahren gesenkt und die Energieeffizienz gegenüber 2006 um 35 Prozent gesteigert. Dies gelang mittels modernster Gebäudetechnik, vermehrter Nutzung von Abwärme und möglichst energieeffizienter Forschungsanlagen. Ein besonderes Augenmerk legen die Institutionen auf die umwelt- und klimaverträgliche Energieversorgung der Campusse und Areale. Beispielhaft seien hier das Anergienetz, Energiezentralen mit Wärmepumpen (Seewasser und Erdsonden) oder die Abwärmenutzung aus Grossforschungsanlagen und Rechenzentren erwähnt. Die Institutionen des ETH-Bereichs sind zudem bestrebt, den CO2-Ausstoss in der Mobilität zu senken. So haben sie Massnahmen ergriffen, um insbesondere durch weniger Flugreisen eine Reduktion der CO2-Bilanz zu erreichen. Im Rahmen des vom Bundesrat am 3. Juli 2019 beschlossenen Klimapakets Bundesverwaltung wird auch der ETH-Bereich bis 2030 die Treibhausgasemissionen gegenüber 2006 um 50 Prozent reduzieren. Weitere Massnahmen betreffen nachhaltige Verpflegungsprogramme, die konsequente Umstellung von Einweg- auf Mehrwegverpackungen im Mensabereich, Massnahmen zur nachhaltigen Beschaffung sowie Massnahmen zur sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. </p><p>Der Bundesrat ist der Meinung, dass der ETH-Bereich gut auf Kurs ist und die Nachhaltigkeit in Lehre, Forschung und Betrieb fest verankert ist. Gemäss ETH-Gesetz (SR 414.110) sind der ETH-Bereich und seine Institutionen autonom. Sie werden vom Bundesrat über strategische Ziele gesteuert. Aufgrund der Autonomie sind die Kompetenzen des Bundesrates, direkt in die operativen Belange des ETH-Bereichs einzugreifen, beschränkt. Er beantragt deshalb die Ablehnung der Motion. Er ist aber bereit zu prüfen, wie die Nachhaltigkeit in den strategischen Zielen für den ETH-Bereich für die Periode 2021-2024 aufgenommen werden kann.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, den ETH-Bereich bis 2030 bezüglich Nachhaltigkeit zu einem international herausragenden Netzwerk zu entwickeln, nicht nur bezüglich Lehre und Forschung, sondern auch bezüglich des operativen Betriebs der verschiedenen Standorte.</p>
  • ETH zum weltweit führenden Nachhaltigkeitsnetzwerk mit Best-Practice-Anwendungen entwickeln
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Der ETH-Bereich ist prädestiniert, den Tatbeweis zu erbringen, dass Nachhaltigkeit in Lehre, Forschung und Betrieb möglich und zukunftsfähig ist. Durch das Bundesgesetz über die Förderung der Forschung und Innovation wird sichergestellt, dass der Nachhaltigkeitsgrundsatz als zu beachtendes Prinzip bei den Hochschulen und durch die Botschaft des Staatssekretariates für Bildung, Forschung und Innovation 2017-2020 auch als Grundsatz für die Forschungs- und Innovationsförderung des Bundes selbst verankert ist.</p><p>Zusammen mit der Ecole Polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) und den vier Forschungsanstalten, der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag), der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL), der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt</p><p>(Empa) und dem Paul-Scherrer-Institut (PSI), bildet die ETH Zürich den vom Bund geführten ETH-Bereich, ein eng kooperierendes Netzwerk, das der Schweizer Forschung international eine herausragende Position verschafft. Mit gemeinsamen Kompetenzzentren in den Gebieten Umwelt und Nachhaltigkeit, Energie und Mobilität, Materialwissenschaft und Technologie sowie Bioimaging deckt der ETH-Bereich ein breites Themenspektrum ab. </p><p>Die EPFL will zwar in ihrem Campus bis in einem Jahr CO2-Neutralität erreichen und leitet erste Schritte in die Richtung von nachhaltigen Hochschulen ein. Damit sich aber der ETH-Bereich diesbezüglich zu einem international herausragenden Netzwerk entwickeln kann, bedarf es deutlich mehr und gut koordinierter Anstrengungen. Beispielsweise hat der Campus Hönggerberg die Grösse einer kleinen Stadt und würde sich deshalb als Arena für das Umsetzen von innovativen, praxisorientierten Nachhaltigkeitslösungen bezüglich Wohnen, Arbeiten, Verpflegen, Beschaffen usw. bestens eignen.</p>
    • <p>Der Bundesrat teilt die Auffassung der Motionärin, dass dem ETH-Bereich eine zentrale Rolle in der Förderung verschiedenster Aspekte der Nachhaltigkeit zukommt, insbesondere durch Forschung und Lehre, aber auch durch die eigene vorbildhafte Anwendung nachhaltiger Technologien und Konzepte. Schon heute leistet er einen bedeutenden Beitrag in der Erforschung und Vermittlung nachhaltiger Lösungen und in deren Umsetzung. </p><p>An der EPFL beispielsweise befassen sich 191 von 350 Labors mit mindestens einem der Sustainable Development Goals (SDG) der Uno. Mit der Critical Thinking Initiative macht die ETH Zürich die nachhaltige Entwicklung zu einem Thema, das die Lehre in allen Fachbereichen durchdringt. Institutionen des ETH-Bereichs bieten zudem Online-Kurse an (MOOC), die sich auf die SDG beziehen. Das PSI leistet wesentliche Beiträge zum nachhaltigen Umbau des Schweizer Energiesystems. Forschungs- und Technologietransferplattformen wie Nest (Next Evolution in Sustainable Building Technologies) im Gebäudebereich und Move für nachhaltige Mobilität der Empa sowie der Energy Hub entwickeln realitätsnahe Konzepte für das Bauen und Wohnen sowie für die Mobilität und die Energienetze von morgen. Als Forschungsanstalten im Umweltbereich sind die Eawag und die WSL zentrale Akteure in praxisorientierter Forschung und Wissensvermittlung im ETH-Bereich. </p><p>Auch bei Bau und Betrieb nimmt der ETH-Bereich eine Vorbildfunktion ein. So strebt er bei seinen Bauprojekten höchste Nachhaltigkeitsstandards an. Sowohl als Akteur der Initiative Energie-Vorbild des Bundes als auch mit seinem Ressourcen- und Umweltmanagement hat der ETH-Bereich die Umweltbelastung in den letzten Jahren gesenkt und die Energieeffizienz gegenüber 2006 um 35 Prozent gesteigert. Dies gelang mittels modernster Gebäudetechnik, vermehrter Nutzung von Abwärme und möglichst energieeffizienter Forschungsanlagen. Ein besonderes Augenmerk legen die Institutionen auf die umwelt- und klimaverträgliche Energieversorgung der Campusse und Areale. Beispielhaft seien hier das Anergienetz, Energiezentralen mit Wärmepumpen (Seewasser und Erdsonden) oder die Abwärmenutzung aus Grossforschungsanlagen und Rechenzentren erwähnt. Die Institutionen des ETH-Bereichs sind zudem bestrebt, den CO2-Ausstoss in der Mobilität zu senken. So haben sie Massnahmen ergriffen, um insbesondere durch weniger Flugreisen eine Reduktion der CO2-Bilanz zu erreichen. Im Rahmen des vom Bundesrat am 3. Juli 2019 beschlossenen Klimapakets Bundesverwaltung wird auch der ETH-Bereich bis 2030 die Treibhausgasemissionen gegenüber 2006 um 50 Prozent reduzieren. Weitere Massnahmen betreffen nachhaltige Verpflegungsprogramme, die konsequente Umstellung von Einweg- auf Mehrwegverpackungen im Mensabereich, Massnahmen zur nachhaltigen Beschaffung sowie Massnahmen zur sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. </p><p>Der Bundesrat ist der Meinung, dass der ETH-Bereich gut auf Kurs ist und die Nachhaltigkeit in Lehre, Forschung und Betrieb fest verankert ist. Gemäss ETH-Gesetz (SR 414.110) sind der ETH-Bereich und seine Institutionen autonom. Sie werden vom Bundesrat über strategische Ziele gesteuert. Aufgrund der Autonomie sind die Kompetenzen des Bundesrates, direkt in die operativen Belange des ETH-Bereichs einzugreifen, beschränkt. Er beantragt deshalb die Ablehnung der Motion. Er ist aber bereit zu prüfen, wie die Nachhaltigkeit in den strategischen Zielen für den ETH-Bereich für die Periode 2021-2024 aufgenommen werden kann.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, den ETH-Bereich bis 2030 bezüglich Nachhaltigkeit zu einem international herausragenden Netzwerk zu entwickeln, nicht nur bezüglich Lehre und Forschung, sondern auch bezüglich des operativen Betriebs der verschiedenen Standorte.</p>
    • ETH zum weltweit führenden Nachhaltigkeitsnetzwerk mit Best-Practice-Anwendungen entwickeln

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