Kohlenstoffsequestrierung in Böden

ShortId
19.3639
Id
20193639
Updated
11.06.2024 11:16
Language
de
Title
Kohlenstoffsequestrierung in Böden
AdditionalIndexing
52;24;55
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Im Rahmen der Revision des CO2-Gesetzes wurden bereits Massnahmen ergriffen, und man wird weitere beschliessen, um die in CO2-Äquivalente umgerechneten Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen einzuhalten. Und doch ist es so, dass wir trotz allem immer einen Teil an Kohlenstoffemissionen haben werden. Vor diesem Hintergrund scheint es mir besonders wichtig, dass wir einerseits das Potenzial unserer Böden, CO2 zu binden, und andererseits die für die Verbesserung dieses Potenzials notwendigen Massnahmen analysieren. Landwirtschaftliche Böden sowie Waldböden haben ein grosses Potenzial, Kohlenstoff zu speichern. Diese Etappe der Sequestrierung hängt vor allem von der Bodenstruktur, dem Anteil organischer Substanzen, dem Humus und dem Lehmgehalt unserer Böden ab. Laut den in diesem Bereich durchgeführten Studien beträgt die Aufnahmerate bei rund 35 Prozent der analysierten Parzellen über 0,4 Prozent. Es gibt also Potenzial, das es auszuschöpfen gilt. Deshalb wäre es von Bedeutung, im Rahmen der aktuellen Diskussion zur Klimapolitik die verschiedenen Möglichkeiten zu untersuchen, mit denen man die Kohlenstoffsequestrierung in unseren verschiedenen Böden verbessern könnte.</p>
  • <p>Die organische Bodensubstanz ist ein entscheidender Bestandteil des Bodens. Sie hat einen Einfluss auf die meisten Prozesse, welche die Bodenfruchtbarkeit gewährleisten, und ist von zentraler Bedeutung für die Bodenfunktionen, welche zur land- und forstwirtschaftlichen Produktion, zur Regulierung des Klimas, zum Hochwasserschutz und zur Erhaltung der Biodiversität beitragen. Gemäss aktuellem Wissensstand ist der Aufbau von biologischen und technischen CO2-Senken in naher Zukunft nötig, um die im Übereinkommen von Paris festgehaltenen Klimaziele erreichen zu können. Obwohl bisherige Arbeiten nahelegen, dass das Potenzial zur Erhöhung des Bodenkohlenstoffgehalts in landwirtschaftlich genutzten Böden der Schweiz begrenzt ist, können Bewirtschaftungsmassnahmen identifiziert werden, welche den Gehalt mindestens beibehalten und möglicherweise erhöhen. Im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms "Nachhaltige Nutzung der Ressource Boden" (NFP 68) wurde darauf hingewiesen, dass flächendeckende bodenkundliche Daten erhoben werden müssen, um das Potenzial der Schweizer Böden zur langfristigen Speicherung von organischem Kohlenstoff quantifizieren zu können. Zudem sind grundlegende Fragen zu den Überwachungs-, Berichterstattungs- und Prüfungsmechanismen einer Bodenkohlenstoffsequestrierung zu klären.</p> Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
  • <p>Ich ersuche den Bundesrat, einen Bericht zur Kohlenstoffsequestrierung in den verschiedenen Böden unseres Landes zu erstellen und dabei folgende Punkte zu integrieren:</p><p>1. eine ausführliche Analyse des Potenzials der Schweizer Böden, langfristig Kohlenstoff zu binden und zu speichern;</p><p>2. die infrage kommenden Massnahmen zur langfristigen Verbesserung der Kohlenstoffbilanz durch die verschiedenen Böden unseres Landes, aber auch die Kosten, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit diesen Massnahmen sowie die Herausforderungen, die deren Handhabung betreffen; </p><p>3. die vorstellbaren Anreize und Programme, die die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie die Bäuerinnen und Bauern dazu bewegen würden, Massnahmen zu ergreifen, um Kohlenstoff abhängig vom Bodenpotenzial zu binden und so die Bodenqualität zu verbessern;</p><p>4. die Möglichkeiten und Grenzen, die Kohlenstoffsequestrierung in Böden zu quantifizieren und zu bewerten, sowie eine Analyse der verschiedenen Optionen wie zum Beispiel die Ausstellung von CO2-Zertifikaten.</p>
  • Kohlenstoffsequestrierung in Böden
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Im Rahmen der Revision des CO2-Gesetzes wurden bereits Massnahmen ergriffen, und man wird weitere beschliessen, um die in CO2-Äquivalente umgerechneten Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen einzuhalten. Und doch ist es so, dass wir trotz allem immer einen Teil an Kohlenstoffemissionen haben werden. Vor diesem Hintergrund scheint es mir besonders wichtig, dass wir einerseits das Potenzial unserer Böden, CO2 zu binden, und andererseits die für die Verbesserung dieses Potenzials notwendigen Massnahmen analysieren. Landwirtschaftliche Böden sowie Waldböden haben ein grosses Potenzial, Kohlenstoff zu speichern. Diese Etappe der Sequestrierung hängt vor allem von der Bodenstruktur, dem Anteil organischer Substanzen, dem Humus und dem Lehmgehalt unserer Böden ab. Laut den in diesem Bereich durchgeführten Studien beträgt die Aufnahmerate bei rund 35 Prozent der analysierten Parzellen über 0,4 Prozent. Es gibt also Potenzial, das es auszuschöpfen gilt. Deshalb wäre es von Bedeutung, im Rahmen der aktuellen Diskussion zur Klimapolitik die verschiedenen Möglichkeiten zu untersuchen, mit denen man die Kohlenstoffsequestrierung in unseren verschiedenen Böden verbessern könnte.</p>
    • <p>Die organische Bodensubstanz ist ein entscheidender Bestandteil des Bodens. Sie hat einen Einfluss auf die meisten Prozesse, welche die Bodenfruchtbarkeit gewährleisten, und ist von zentraler Bedeutung für die Bodenfunktionen, welche zur land- und forstwirtschaftlichen Produktion, zur Regulierung des Klimas, zum Hochwasserschutz und zur Erhaltung der Biodiversität beitragen. Gemäss aktuellem Wissensstand ist der Aufbau von biologischen und technischen CO2-Senken in naher Zukunft nötig, um die im Übereinkommen von Paris festgehaltenen Klimaziele erreichen zu können. Obwohl bisherige Arbeiten nahelegen, dass das Potenzial zur Erhöhung des Bodenkohlenstoffgehalts in landwirtschaftlich genutzten Böden der Schweiz begrenzt ist, können Bewirtschaftungsmassnahmen identifiziert werden, welche den Gehalt mindestens beibehalten und möglicherweise erhöhen. Im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms "Nachhaltige Nutzung der Ressource Boden" (NFP 68) wurde darauf hingewiesen, dass flächendeckende bodenkundliche Daten erhoben werden müssen, um das Potenzial der Schweizer Böden zur langfristigen Speicherung von organischem Kohlenstoff quantifizieren zu können. Zudem sind grundlegende Fragen zu den Überwachungs-, Berichterstattungs- und Prüfungsmechanismen einer Bodenkohlenstoffsequestrierung zu klären.</p> Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
    • <p>Ich ersuche den Bundesrat, einen Bericht zur Kohlenstoffsequestrierung in den verschiedenen Böden unseres Landes zu erstellen und dabei folgende Punkte zu integrieren:</p><p>1. eine ausführliche Analyse des Potenzials der Schweizer Böden, langfristig Kohlenstoff zu binden und zu speichern;</p><p>2. die infrage kommenden Massnahmen zur langfristigen Verbesserung der Kohlenstoffbilanz durch die verschiedenen Böden unseres Landes, aber auch die Kosten, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit diesen Massnahmen sowie die Herausforderungen, die deren Handhabung betreffen; </p><p>3. die vorstellbaren Anreize und Programme, die die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie die Bäuerinnen und Bauern dazu bewegen würden, Massnahmen zu ergreifen, um Kohlenstoff abhängig vom Bodenpotenzial zu binden und so die Bodenqualität zu verbessern;</p><p>4. die Möglichkeiten und Grenzen, die Kohlenstoffsequestrierung in Böden zu quantifizieren und zu bewerten, sowie eine Analyse der verschiedenen Optionen wie zum Beispiel die Ausstellung von CO2-Zertifikaten.</p>
    • Kohlenstoffsequestrierung in Böden

Back to List