Stärkung der Chancen und Rechte der Frauen in der Armee. Erfahrungen in ausgewählten Staaten

ShortId
19.3789
Id
20193789
Updated
28.07.2023 02:21
Language
de
Title
Stärkung der Chancen und Rechte der Frauen in der Armee. Erfahrungen in ausgewählten Staaten
AdditionalIndexing
09;28
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Die Armee gehört zu den letzten Grossinstitutionen, die fast ausschliesslich von Männern geprägt und beherrscht sind. "Männlichkeit" als Merkmal militärischer Organisationen mag zu Zeiten des preussischen Militarismus noch breit akzeptiert worden sein. Wie die neueste Ausgabe von "Sicherheit 2019" der Militärakademie sowie des Center for Security Studies an der ETH Zürich nachweist, sind inzwischen aber 95 Prozent der Befragten der Ansicht, dass gleiche Chancen zwischen Männern und Frauen in der Armee wichtig sind. 93 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer teilen diese Ansicht bei homosexuellen und heterosexuellen Armeeangehörigen.</p><p>Um dem Grundrecht und dem Anspruch auf Gleichstellung gerecht zu werden und das Potenzial unserer vielfältigen Gesellschaftsstruktur zu nutzen, braucht es einen anderen Umgang mit Diversität in unserer Armee und auf mittlere Frist auch neue Rekrutierungsmodelle. Gleichstellungsstrategien in der Armee müssen stets das Gleichgewicht aller Rechte und Pflichten beachten, mit denen Männer und Frauen in Staat und Gesellschaft konfrontiert sind. In einem ersten Schritt ist deshalb angezeigt, prioritär die Chancen und Rechte der Frauen in der Armee zu stärken, und weniger, ihnen zusätzliche Pflichten aufzuerlegen.</p><p>Der Blick über die Landesgrenze kann dazu beitragen, bewährte Massnahmen zur Stärkung der Chancen und Rechte von Frauen in militärischen Organisationen zu identifizieren und diese im Kontext der gesamten Gleichstellungspolitik des Bundesrates zu bewerten. Bereits die Studiengruppe Dienstpflichtsystem empfahl in ihrem Bericht vom 15. März 2016 das "norwegische Modell" zur vertieften Prüfung. Dabei betonte die Studiengruppe, es gehe nicht darum, den Personalbestand der Armee weiter zu erhöhen: "Von jährlich rund 60 000 wehrpflichtigen Männern und Frauen werden nur rund 8 000 als Rekruten benötigt. Vielmehr ging es darum, das Potenzial der Frauen einzubeziehen, weil immer mehr spezialisierte Funktionen besetzt werden müssen, für die spezifische Kompetenzen erforderlich sind" (Bericht, Seite 149).</p>
  • <p>Frauen haben in der Armee die gleichen Rechte und Pflichten wie die männlichen Angehörigen der Armee. Ebenso gilt der Grundsatz der uneingeschränkten Chancengleichheit: "Gleiche Leistung - gleiche Chancen". </p><p>Der Bundesrat ist sich des Potenzials der Frauen für die Armee bewusst und strebt daher eine Erhöhung des Frauenanteils in der Armee an. Der Bericht zur Alimentierung der Armee, welcher Ende 2020 dem Bundesrat vorliegen soll, wird sich daher auch der Thematik widmen, wie mehr Frauen für die Armee gewonnen werden können. Dabei kann auch der Blick über die Landesgrenze zu entsprechenden Erkenntnissen beitragen.</p> Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
  • <p>Der Bundesrat wird eingeladen abzuklären, wie ausgewählte Staaten die Chancen und Rechte der Frauen in der Armee stärken, vorbildliche Methoden vor dem Hintergrund seiner eigenen Politik zur Gleichstellung von Mann und Frau in Staat und Gesellschaft bewerten und darüber Bericht erstatten.</p>
  • Stärkung der Chancen und Rechte der Frauen in der Armee. Erfahrungen in ausgewählten Staaten
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Die Armee gehört zu den letzten Grossinstitutionen, die fast ausschliesslich von Männern geprägt und beherrscht sind. "Männlichkeit" als Merkmal militärischer Organisationen mag zu Zeiten des preussischen Militarismus noch breit akzeptiert worden sein. Wie die neueste Ausgabe von "Sicherheit 2019" der Militärakademie sowie des Center for Security Studies an der ETH Zürich nachweist, sind inzwischen aber 95 Prozent der Befragten der Ansicht, dass gleiche Chancen zwischen Männern und Frauen in der Armee wichtig sind. 93 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer teilen diese Ansicht bei homosexuellen und heterosexuellen Armeeangehörigen.</p><p>Um dem Grundrecht und dem Anspruch auf Gleichstellung gerecht zu werden und das Potenzial unserer vielfältigen Gesellschaftsstruktur zu nutzen, braucht es einen anderen Umgang mit Diversität in unserer Armee und auf mittlere Frist auch neue Rekrutierungsmodelle. Gleichstellungsstrategien in der Armee müssen stets das Gleichgewicht aller Rechte und Pflichten beachten, mit denen Männer und Frauen in Staat und Gesellschaft konfrontiert sind. In einem ersten Schritt ist deshalb angezeigt, prioritär die Chancen und Rechte der Frauen in der Armee zu stärken, und weniger, ihnen zusätzliche Pflichten aufzuerlegen.</p><p>Der Blick über die Landesgrenze kann dazu beitragen, bewährte Massnahmen zur Stärkung der Chancen und Rechte von Frauen in militärischen Organisationen zu identifizieren und diese im Kontext der gesamten Gleichstellungspolitik des Bundesrates zu bewerten. Bereits die Studiengruppe Dienstpflichtsystem empfahl in ihrem Bericht vom 15. März 2016 das "norwegische Modell" zur vertieften Prüfung. Dabei betonte die Studiengruppe, es gehe nicht darum, den Personalbestand der Armee weiter zu erhöhen: "Von jährlich rund 60 000 wehrpflichtigen Männern und Frauen werden nur rund 8 000 als Rekruten benötigt. Vielmehr ging es darum, das Potenzial der Frauen einzubeziehen, weil immer mehr spezialisierte Funktionen besetzt werden müssen, für die spezifische Kompetenzen erforderlich sind" (Bericht, Seite 149).</p>
    • <p>Frauen haben in der Armee die gleichen Rechte und Pflichten wie die männlichen Angehörigen der Armee. Ebenso gilt der Grundsatz der uneingeschränkten Chancengleichheit: "Gleiche Leistung - gleiche Chancen". </p><p>Der Bundesrat ist sich des Potenzials der Frauen für die Armee bewusst und strebt daher eine Erhöhung des Frauenanteils in der Armee an. Der Bericht zur Alimentierung der Armee, welcher Ende 2020 dem Bundesrat vorliegen soll, wird sich daher auch der Thematik widmen, wie mehr Frauen für die Armee gewonnen werden können. Dabei kann auch der Blick über die Landesgrenze zu entsprechenden Erkenntnissen beitragen.</p> Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
    • <p>Der Bundesrat wird eingeladen abzuklären, wie ausgewählte Staaten die Chancen und Rechte der Frauen in der Armee stärken, vorbildliche Methoden vor dem Hintergrund seiner eigenen Politik zur Gleichstellung von Mann und Frau in Staat und Gesellschaft bewerten und darüber Bericht erstatten.</p>
    • Stärkung der Chancen und Rechte der Frauen in der Armee. Erfahrungen in ausgewählten Staaten

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