Wertschöpfungskette des Musiksektors. Erhebung von verlässlichen statistischen Daten

ShortId
19.3807
Id
20193807
Updated
28.07.2023 02:36
Language
de
Title
Wertschöpfungskette des Musiksektors. Erhebung von verlässlichen statistischen Daten
AdditionalIndexing
2831;15;32;36
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Wenn heute über Musik gesprochen oder diskutiert wird, herrscht rasch Einigkeit, dass Musik wichtig, wenn nicht gar unverzichtbar ist - in vielfacher Hinsicht. Wenn es aber darum geht, diese Wichtigkeit bezüglich gesundheitlicher, gesellschaftlicher oder persönlicher Argumente auch wirtschaftlich mit Zahlen zu untermauern, dann ist das höchstens partiell möglich. Einige Branchen wie die Plattenindustrie, die Festivals oder die Musikschulen verfügen vergleichsweise über detaillierte Zahlen. Bei den grossen Musikfesten wird es hingegen schon wesentlich schwieriger, die Wertschöpfung zu quantifizieren, und bei den freischaffenden Musikerinnen und Musikern ist es bis jetzt praktisch unmöglich.</p><p>Obschon der Kreativsektor und damit auch der Musiksektor enorm wachsen, ist es heute nicht möglich, die Wertschöpfung des gesamten Sektors der Schweiz aufzuzeigen. Es fehlen schlicht die Daten. Auf Nachfrage hin fühlt sich das Bundesamt für Statistik zurzeit ausserstande, diese Zahlen zu erheben. Das führt dazu, dass Entscheidungen z. B. bezüglich Fördermassnahmen für Strukturen oder zur Steigerung der Wertschöpfung oft auf unzulänglichen Grundlagen gefällt werden und die Massnahmen ihre Wirkung deshalb nur bedingt entfalten können. Die meisten Länder in Europa erheben diese Zahlen seit Jahren konsequent und gestalten die Rahmenbedingungen für ihren Musiksektor entsprechend gezielt, was sich in einer gewissen Dominanz, wie z. B. bei Schweden, niederschlägt.</p><p>Gerade für die öffentliche Hand sind umfassende Daten zentral. Dass die Erhebung im Musiksektor eine gewisse Herausforderung darstellt, sei hier nicht verschwiegen. Aber es gibt in der Schweiz wohl keinen einzigen Sektor, welcher volkswirtschaftlich eine Relevanz aufweist, der nicht über umfassendes Zahlenmaterial verfügt - ausser dem Musiksektor. Umso wichtiger und dringlicher ist es, dass der Bund unter Einbezug aller Bereiche des Sektors, also der Laien, der Professionellen, der Bildung, Forschung und Wissenschaft sowie der Musikwirtschaft und des Rechts, die wirtschaftliche Leistung entlang der Wertschöpfungskette erhebt.</p>
  • <p>Verlässliche Daten im Kultursektor sind ein gemeinsames Anliegen von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden. Für die Konsolidierung der Schweizer Kulturstatistiken haben das Bundesamt für Kultur und das Bundesamt für Statistik ihre Zusammenarbeit verstärkt und institutionalisiert. In diesem Rahmen wurden in den letzten Jahren erstmals Daten für eine nationale Museums- und Denkmalstatistik erhoben. </p><p>Die statistische Abbildung der Unternehmen und der Beschäftigten im Kultursektor ist von wachsender Bedeutung. Dafür haben das Bundesamt für Kultur und das Bundesamt für Statistik eine neue Statistik der Kulturwirtschaft in die Wege geleitet. Die ersten Ergebnisse werden im Frühling 2020 zur Verfügung stehen. Die Statistik der Kulturwirtschaft setzt sich zum Ziel, die wirtschaftliche Dimension des Kulturbereichs zu beziffern. Der Musiksektor wird ebenfalls Eingang in die Kulturwirtschaftsstatistik finden.</p><p>Die Erarbeitung einer separaten Statistik über die gesamte Wertschöpfungskette des Musiksektors - von der Musikindustrie bis zur freien Musikszene, von der Musikbildung bis zum Laienmusikbereich - ist äusserst anspruchsvoll und wäre mit überproportional hohen Kosten verbunden. Die dafür notwendigen Mittel stehen nicht zur Verfügung.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, geeignete Massnahmen zu treffen, welche es erlauben, künftig verlässliche statistische Daten über die wirtschaftliche Leistung des gesamten Musiksektors der Schweiz entlang seiner Wertschöpfungskette zu erheben.</p>
  • Wertschöpfungskette des Musiksektors. Erhebung von verlässlichen statistischen Daten
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Wenn heute über Musik gesprochen oder diskutiert wird, herrscht rasch Einigkeit, dass Musik wichtig, wenn nicht gar unverzichtbar ist - in vielfacher Hinsicht. Wenn es aber darum geht, diese Wichtigkeit bezüglich gesundheitlicher, gesellschaftlicher oder persönlicher Argumente auch wirtschaftlich mit Zahlen zu untermauern, dann ist das höchstens partiell möglich. Einige Branchen wie die Plattenindustrie, die Festivals oder die Musikschulen verfügen vergleichsweise über detaillierte Zahlen. Bei den grossen Musikfesten wird es hingegen schon wesentlich schwieriger, die Wertschöpfung zu quantifizieren, und bei den freischaffenden Musikerinnen und Musikern ist es bis jetzt praktisch unmöglich.</p><p>Obschon der Kreativsektor und damit auch der Musiksektor enorm wachsen, ist es heute nicht möglich, die Wertschöpfung des gesamten Sektors der Schweiz aufzuzeigen. Es fehlen schlicht die Daten. Auf Nachfrage hin fühlt sich das Bundesamt für Statistik zurzeit ausserstande, diese Zahlen zu erheben. Das führt dazu, dass Entscheidungen z. B. bezüglich Fördermassnahmen für Strukturen oder zur Steigerung der Wertschöpfung oft auf unzulänglichen Grundlagen gefällt werden und die Massnahmen ihre Wirkung deshalb nur bedingt entfalten können. Die meisten Länder in Europa erheben diese Zahlen seit Jahren konsequent und gestalten die Rahmenbedingungen für ihren Musiksektor entsprechend gezielt, was sich in einer gewissen Dominanz, wie z. B. bei Schweden, niederschlägt.</p><p>Gerade für die öffentliche Hand sind umfassende Daten zentral. Dass die Erhebung im Musiksektor eine gewisse Herausforderung darstellt, sei hier nicht verschwiegen. Aber es gibt in der Schweiz wohl keinen einzigen Sektor, welcher volkswirtschaftlich eine Relevanz aufweist, der nicht über umfassendes Zahlenmaterial verfügt - ausser dem Musiksektor. Umso wichtiger und dringlicher ist es, dass der Bund unter Einbezug aller Bereiche des Sektors, also der Laien, der Professionellen, der Bildung, Forschung und Wissenschaft sowie der Musikwirtschaft und des Rechts, die wirtschaftliche Leistung entlang der Wertschöpfungskette erhebt.</p>
    • <p>Verlässliche Daten im Kultursektor sind ein gemeinsames Anliegen von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden. Für die Konsolidierung der Schweizer Kulturstatistiken haben das Bundesamt für Kultur und das Bundesamt für Statistik ihre Zusammenarbeit verstärkt und institutionalisiert. In diesem Rahmen wurden in den letzten Jahren erstmals Daten für eine nationale Museums- und Denkmalstatistik erhoben. </p><p>Die statistische Abbildung der Unternehmen und der Beschäftigten im Kultursektor ist von wachsender Bedeutung. Dafür haben das Bundesamt für Kultur und das Bundesamt für Statistik eine neue Statistik der Kulturwirtschaft in die Wege geleitet. Die ersten Ergebnisse werden im Frühling 2020 zur Verfügung stehen. Die Statistik der Kulturwirtschaft setzt sich zum Ziel, die wirtschaftliche Dimension des Kulturbereichs zu beziffern. Der Musiksektor wird ebenfalls Eingang in die Kulturwirtschaftsstatistik finden.</p><p>Die Erarbeitung einer separaten Statistik über die gesamte Wertschöpfungskette des Musiksektors - von der Musikindustrie bis zur freien Musikszene, von der Musikbildung bis zum Laienmusikbereich - ist äusserst anspruchsvoll und wäre mit überproportional hohen Kosten verbunden. Die dafür notwendigen Mittel stehen nicht zur Verfügung.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, geeignete Massnahmen zu treffen, welche es erlauben, künftig verlässliche statistische Daten über die wirtschaftliche Leistung des gesamten Musiksektors der Schweiz entlang seiner Wertschöpfungskette zu erheben.</p>
    • Wertschöpfungskette des Musiksektors. Erhebung von verlässlichen statistischen Daten

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