Schaffung eines nationalen Kompetenzzentrums zur Erforschung neuer Antibiotika

ShortId
19.3858
Id
20193858
Updated
28.07.2023 02:21
Language
de
Title
Schaffung eines nationalen Kompetenzzentrums zur Erforschung neuer Antibiotika
AdditionalIndexing
2841
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Antibiotikaresistenz bedroht die Gesundheit der Bevölkerung. Das hat der Bundesrat ebenso erkannt wie diverse Hochschulen, das Bundesamt für Gesundheit (BAG), das SBFI, der SNF und Unternehmen im Bereich der Pharmaforschung. Trotz grosser Anstrengungen, die von einer Vielzahl von Interessierten geleistet worden sind, braucht es einen zusätzlichen Effort, um möglichst rasch konkrete Resultate erhalten zu können. Es gilt, sämtliche Mitwirkenden und deren Forschungsarbeiten bzw. -ergebnisse in einem nationalen Kompetenzzentrum zu vereinigen. Zur Bündelung von Wissen und Forschungskompetenz und -expertise ist die Kollaboration von Forschenden an Universitäten, Hochschulen und in der forschenden Industrie so zu fördern, dass ein Netzwerk entsteht. Alle, welche zur Erforschung neuer antimikrobieller Wirkstoffe und Wirkungsmechanismen beitragen können, sollen in einem nationalen Kompetenzzentrum zusammengefasst werden. So kann z. B. mit der Förderung einer nationalen Biobank für antibiotikaresistente Bakterienstämme die gemeinsame Forschung gefördert werden, was auch mithilft, die Zeitachse bis zum Vorliegen von Resultaten zu verkürzen. Es gilt, mit Blick auf die Dringlichkeit neuer antimikrobieller Wirkstoffe in der Medizin, durch Zusammenarbeit und im Austausch mehr Forschungskapazitäten zu schaffen, mit Open Access die Wissensbasis und das Forschungspotenzial in unserem Land umfassend zu erschliessen sowie sich als schweizerisches Netzwerk in der internationalen Forschungszusammenarbeit zu positionieren und zu stärken.</p>
  • <p>Der Bundesrat ist sich bewusst, dass sowohl in der Schweiz wie auch weltweit Versorgungsprobleme mit Heilmitteln bestehen. Dies betrifft bei Antibiotika insbesondere ältere Medikamente und deren Generika, aber beispielsweise auch Impfstoffe. Die betroffenen Departemente und Ämter sind im Austausch, um geeignete Lösungen für die generelle Versorgungsproblematik zu finden. </p><p>Die Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika benötigt Investitionen in Milliardenhöhe. Es gilt, in überstaatlichen Programmen koordiniert und gebündelt vorzugehen. Die Schweiz beteiligt sich deshalb auf internationaler Ebene bereits an verschiedenen Programmen, die u. a. die Entwicklung neuer Antibiotika zum Ziel haben, wie insbesondere die Global Antibiotic Research and Development Partnership (GARDP), der Global Antimicrobial Resistance Research and Development Hub in Berlin sowie die Stiftung für innovative Diagnostika (Find). Zudem bestehen mit Horizon 2020 und der Joint Programming Initiative for Antimicrobial Resistance (JPAMR) weitere Gefässe, an denen sich die Schweiz zur Förderung von Forschung und Entwicklung im Bereich Antibiotikaresistenzen international aktiv beteiligt. </p><p>Die Vernetzung und Koordination der unterschiedlichen Forschungsbestrebungen ist ein wichtiges Anliegen. Der Bundesrat hat im Rahmen seiner gesundheitspolitischen Prioritäten (Gesundheit 2020) diesem Anliegen auf nationaler Ebene mit dem Forschungsprogramm zur antimikrobiellen Resistenz (NFP 72) und der laufenden Umsetzung der Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (Star) mit ihren verschiedenen Austausch- und Koordinationsplattformen (Koordinationsorgan Epidemiengesetz, Unterorgan One Health, departementsübergreifendes Projektteam Star) Rechnung getragen. </p><p>Der Bundesrat ist der Ansicht, dass die bestehenden Strukturen genügen, um die von der Motionärin aufgeführten Herausforderungen im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen in geeigneter Form anzugehen. Wie der Bundesrat aber in seiner Stellungnahme zur Annahme der Motion Graf Maya 19.3861, "One-Health-Strategie mit systemischer Erforschung der Verbreitung von Antibiotikaresistenzen", ausführt, anerkennt er den Handlungsbedarf im Bereich der Antibiotikaresistenzen. Im Rahmen der Zwischenevaluation von Star, welche Mitte 2021 vorliegen wird, soll der Zusatzbedarf fundiert beurteilt und notwendige Anpassungen umgesetzt werden.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, ein nationales Kompetenzzentrum zur Erforschung neuer Antibiotika als Abwehrmassnahme gegen drohende Antibiotikaresistenz zu schaffen.</p>
  • Schaffung eines nationalen Kompetenzzentrums zur Erforschung neuer Antibiotika
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Antibiotikaresistenz bedroht die Gesundheit der Bevölkerung. Das hat der Bundesrat ebenso erkannt wie diverse Hochschulen, das Bundesamt für Gesundheit (BAG), das SBFI, der SNF und Unternehmen im Bereich der Pharmaforschung. Trotz grosser Anstrengungen, die von einer Vielzahl von Interessierten geleistet worden sind, braucht es einen zusätzlichen Effort, um möglichst rasch konkrete Resultate erhalten zu können. Es gilt, sämtliche Mitwirkenden und deren Forschungsarbeiten bzw. -ergebnisse in einem nationalen Kompetenzzentrum zu vereinigen. Zur Bündelung von Wissen und Forschungskompetenz und -expertise ist die Kollaboration von Forschenden an Universitäten, Hochschulen und in der forschenden Industrie so zu fördern, dass ein Netzwerk entsteht. Alle, welche zur Erforschung neuer antimikrobieller Wirkstoffe und Wirkungsmechanismen beitragen können, sollen in einem nationalen Kompetenzzentrum zusammengefasst werden. So kann z. B. mit der Förderung einer nationalen Biobank für antibiotikaresistente Bakterienstämme die gemeinsame Forschung gefördert werden, was auch mithilft, die Zeitachse bis zum Vorliegen von Resultaten zu verkürzen. Es gilt, mit Blick auf die Dringlichkeit neuer antimikrobieller Wirkstoffe in der Medizin, durch Zusammenarbeit und im Austausch mehr Forschungskapazitäten zu schaffen, mit Open Access die Wissensbasis und das Forschungspotenzial in unserem Land umfassend zu erschliessen sowie sich als schweizerisches Netzwerk in der internationalen Forschungszusammenarbeit zu positionieren und zu stärken.</p>
    • <p>Der Bundesrat ist sich bewusst, dass sowohl in der Schweiz wie auch weltweit Versorgungsprobleme mit Heilmitteln bestehen. Dies betrifft bei Antibiotika insbesondere ältere Medikamente und deren Generika, aber beispielsweise auch Impfstoffe. Die betroffenen Departemente und Ämter sind im Austausch, um geeignete Lösungen für die generelle Versorgungsproblematik zu finden. </p><p>Die Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika benötigt Investitionen in Milliardenhöhe. Es gilt, in überstaatlichen Programmen koordiniert und gebündelt vorzugehen. Die Schweiz beteiligt sich deshalb auf internationaler Ebene bereits an verschiedenen Programmen, die u. a. die Entwicklung neuer Antibiotika zum Ziel haben, wie insbesondere die Global Antibiotic Research and Development Partnership (GARDP), der Global Antimicrobial Resistance Research and Development Hub in Berlin sowie die Stiftung für innovative Diagnostika (Find). Zudem bestehen mit Horizon 2020 und der Joint Programming Initiative for Antimicrobial Resistance (JPAMR) weitere Gefässe, an denen sich die Schweiz zur Förderung von Forschung und Entwicklung im Bereich Antibiotikaresistenzen international aktiv beteiligt. </p><p>Die Vernetzung und Koordination der unterschiedlichen Forschungsbestrebungen ist ein wichtiges Anliegen. Der Bundesrat hat im Rahmen seiner gesundheitspolitischen Prioritäten (Gesundheit 2020) diesem Anliegen auf nationaler Ebene mit dem Forschungsprogramm zur antimikrobiellen Resistenz (NFP 72) und der laufenden Umsetzung der Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (Star) mit ihren verschiedenen Austausch- und Koordinationsplattformen (Koordinationsorgan Epidemiengesetz, Unterorgan One Health, departementsübergreifendes Projektteam Star) Rechnung getragen. </p><p>Der Bundesrat ist der Ansicht, dass die bestehenden Strukturen genügen, um die von der Motionärin aufgeführten Herausforderungen im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen in geeigneter Form anzugehen. Wie der Bundesrat aber in seiner Stellungnahme zur Annahme der Motion Graf Maya 19.3861, "One-Health-Strategie mit systemischer Erforschung der Verbreitung von Antibiotikaresistenzen", ausführt, anerkennt er den Handlungsbedarf im Bereich der Antibiotikaresistenzen. Im Rahmen der Zwischenevaluation von Star, welche Mitte 2021 vorliegen wird, soll der Zusatzbedarf fundiert beurteilt und notwendige Anpassungen umgesetzt werden.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, ein nationales Kompetenzzentrum zur Erforschung neuer Antibiotika als Abwehrmassnahme gegen drohende Antibiotikaresistenz zu schaffen.</p>
    • Schaffung eines nationalen Kompetenzzentrums zur Erforschung neuer Antibiotika

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