One-Health-Strategie mit systemischer Erforschung der Verbreitung von Antibiotikaresistenzen

ShortId
19.3861
Id
20193861
Updated
28.07.2023 14:32
Language
de
Title
One-Health-Strategie mit systemischer Erforschung der Verbreitung von Antibiotikaresistenzen
AdditionalIndexing
2841;36
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Die stark zunehmende Verbreitung antibiotikaresistenter Keime bei Menschen, Tieren und in der Umwelt stellt eine der grössten Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte dar. Die Schweiz engagiert sich seit mehreren Jahren im Rahmen des nationalen Forschungsprogramms "Antimikrobielle Resistenz" (NFP 72) und der nationalen Strategie Antibiotikaresistenz (Star) für einen sektorübergreifenden, One-Health-orientierten Ansatz zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz. Zentral für das Verständnis der Resistenzentwicklung wäre jedoch ergänzend eine systemische Netzwerkanalyse der grossen Stoffflüsse und der damit verbundenen Zirkulation von antibiotikaresistenten Bakterien im Mensch-Tier-Umwelt-System. Dies, um die kritischen Kontrollpunkte der Übertragung von Antibiotikaresistenzen und damit die wichtigsten Treiber der Entstehung und der Zirkulation von resistenten Bakterien zu identifizieren und aus den gewonnenen Erkenntnissen eine Strategie für die Ursachenbekämpfung zu entwickeln. One Health im Zusammenhang mit Antibiotikaresistenzen ermöglicht eine systemische Untersuchung. Es geht um eine engere Zusammenarbeit von Human- und Tiermedizin und dadurch um eine geringere Krankheitshäufigkeit bei Mensch und Tier, effizienten finanziellen Mitteleinsatz und einen verbesserten Schutz der Umwelt. In Kanada wird dieses One-Health-Prinzip auch mit einer integrierten Infrastruktur von Veterinär- und Humanmedizin erfolgreich umgesetzt.</p>
  • <p>Der Bundesrat geht mit der Motionärin einig, dass der One-Health-Ansatz bei der ursachengerechten Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen in der Schweiz von grösster Bedeutung ist. Die synergetische Umsetzung der Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (Star) ist deshalb entlang einer sektor- und departementsübergreifenden Koordination durch ein amtsübergreifendes Projektteam, das Koordinationsorgan Epidemiengesetz und sein Unterorgan One Health sichergestellt. </p><p>Eine der Hauptursachen für die Zunahme der Antibiotikaresistenzen ist der unsachgemässe Einsatz von Antibiotika. Im Rahmen seiner gesundheitspolitischen Prioritäten (Gesundheit 2020) fördert deshalb der Bundesrat mit verschiedenen Massnahmen einen massvollen und sachgerechten Einsatz von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin. Eine Forschungsarbeit mit dem Ziel, Empfehlungen für eine systemische Resistenzforschung zu formulieren, wird derzeit von Star unterstützt. Zudem werden bei Abschluss des Nationalen Forschungsprogramms zur antimikrobiellen Resistenz (NFP 72) weiterführende Politik- und Forschungsempfehlungen vorliegen. </p><p>Der Bundesrat unterstützt das Anliegen der Motion und wird auf Grundlage der NFP-72-Ergebnisse und einer bis Mitte 2021 geplanten Zwischenevaluation von Star in den Bereichen Mensch, Tier und Umwelt die notwendigen Anpassungen in Star vornehmen, um den One-Health-Ansatz und die ursachengerechte Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen weiter zu optimieren. </p> Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, seine One-Health-Strategie mit einer systemischen Erforschung der Verbreitung der Antibiotikaresistenzen bei Mensch, Tier und in der Umwelt zu verstärken, um aus den Erkenntnissen eine Strategie zur Ursachenbekämpfung zu entwickeln.</p>
  • One-Health-Strategie mit systemischer Erforschung der Verbreitung von Antibiotikaresistenzen
State
Überwiesen an den Bundesrat
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Die stark zunehmende Verbreitung antibiotikaresistenter Keime bei Menschen, Tieren und in der Umwelt stellt eine der grössten Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte dar. Die Schweiz engagiert sich seit mehreren Jahren im Rahmen des nationalen Forschungsprogramms "Antimikrobielle Resistenz" (NFP 72) und der nationalen Strategie Antibiotikaresistenz (Star) für einen sektorübergreifenden, One-Health-orientierten Ansatz zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz. Zentral für das Verständnis der Resistenzentwicklung wäre jedoch ergänzend eine systemische Netzwerkanalyse der grossen Stoffflüsse und der damit verbundenen Zirkulation von antibiotikaresistenten Bakterien im Mensch-Tier-Umwelt-System. Dies, um die kritischen Kontrollpunkte der Übertragung von Antibiotikaresistenzen und damit die wichtigsten Treiber der Entstehung und der Zirkulation von resistenten Bakterien zu identifizieren und aus den gewonnenen Erkenntnissen eine Strategie für die Ursachenbekämpfung zu entwickeln. One Health im Zusammenhang mit Antibiotikaresistenzen ermöglicht eine systemische Untersuchung. Es geht um eine engere Zusammenarbeit von Human- und Tiermedizin und dadurch um eine geringere Krankheitshäufigkeit bei Mensch und Tier, effizienten finanziellen Mitteleinsatz und einen verbesserten Schutz der Umwelt. In Kanada wird dieses One-Health-Prinzip auch mit einer integrierten Infrastruktur von Veterinär- und Humanmedizin erfolgreich umgesetzt.</p>
    • <p>Der Bundesrat geht mit der Motionärin einig, dass der One-Health-Ansatz bei der ursachengerechten Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen in der Schweiz von grösster Bedeutung ist. Die synergetische Umsetzung der Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (Star) ist deshalb entlang einer sektor- und departementsübergreifenden Koordination durch ein amtsübergreifendes Projektteam, das Koordinationsorgan Epidemiengesetz und sein Unterorgan One Health sichergestellt. </p><p>Eine der Hauptursachen für die Zunahme der Antibiotikaresistenzen ist der unsachgemässe Einsatz von Antibiotika. Im Rahmen seiner gesundheitspolitischen Prioritäten (Gesundheit 2020) fördert deshalb der Bundesrat mit verschiedenen Massnahmen einen massvollen und sachgerechten Einsatz von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin. Eine Forschungsarbeit mit dem Ziel, Empfehlungen für eine systemische Resistenzforschung zu formulieren, wird derzeit von Star unterstützt. Zudem werden bei Abschluss des Nationalen Forschungsprogramms zur antimikrobiellen Resistenz (NFP 72) weiterführende Politik- und Forschungsempfehlungen vorliegen. </p><p>Der Bundesrat unterstützt das Anliegen der Motion und wird auf Grundlage der NFP-72-Ergebnisse und einer bis Mitte 2021 geplanten Zwischenevaluation von Star in den Bereichen Mensch, Tier und Umwelt die notwendigen Anpassungen in Star vornehmen, um den One-Health-Ansatz und die ursachengerechte Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen weiter zu optimieren. </p> Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, seine One-Health-Strategie mit einer systemischen Erforschung der Verbreitung der Antibiotikaresistenzen bei Mensch, Tier und in der Umwelt zu verstärken, um aus den Erkenntnissen eine Strategie zur Ursachenbekämpfung zu entwickeln.</p>
    • One-Health-Strategie mit systemischer Erforschung der Verbreitung von Antibiotikaresistenzen

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