Breit angelegte Präventionskampagne gegen Sexismus

ShortId
19.3869
Id
20193869
Updated
28.07.2023 14:34
Language
de
Title
Breit angelegte Präventionskampagne gegen Sexismus
AdditionalIndexing
28;1236
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Bundesverfassung und Gleichstellungsgesetz garantieren die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern. Die tatsächliche Gleichstellung ist aber in vielen Bereichen noch immer nicht umgesetzt. Neben Lohndiskriminierung oder Rentenlücken ist auch Sexismus in der Schweiz stark verbreitet. Darunter wird jede Form von Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres zugeschriebenen Geschlechts verstanden. Die Erscheinungsformen reichen von sexueller Belästigung bis zu Vorurteilen bezüglich der Leistungsfähigkeit im Beruf.</p><p>Eine aktuelle Studie von Amnesty International belegt, dass 59 Prozent der Frauen in der Schweiz sexuelle Belästigung erlebt haben. Jede fünfte Frau hat ungewollte sexuelle Handlungen im strafrechtlichen Bereich erlebt. Und 61 Prozent der jungen Frauen werden in sozialen Medien aufgrund ihrer körperlichen Erscheinung beleidigt oder sexuell erniedrigt. Auch das Pflegepersonal oder Journalistinnen erleben gemäss Studien häufig sexuelle Übergriffe, die ihre professionelle Rolle infrage stellen.</p><p>Die Schweiz hat sich im Rahmen des Uno-Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (Cedaw) dazu verpflichtet, Massnahmen zu treffen, um auf stereotypen Rollenbildern beruhende Praktiken zu beseitigen. Trotz allen Anstrengungen ist die Diskriminierung in den letzten Jahren nicht kleiner geworden. Es reicht deshalb nicht, dass sich Bund, Kantone und Gemeinden auf die Verhinderung sexistischer Werbung, die Einrichtung von Schlichtungsstellen oder die Sensibilisierung von Führungskräften beschränken und ansonsten auf den zivil- oder strafrechtlichen Klageweg verweisen. </p><p>Sexismus muss mit einer breitangelegten, mehrjährigen Kampagne in allen Bereichen der Gesellschaft als unerwünschtes, respekt- und würdeloses Verhalten bewusstgemacht und so überwunden werden. Wie in anderen Bereichen auch (<a href="https://www.parlament.ch/centers/documents/de/cv-2018-3954-d.pdf">https://www.parlament.ch/centers/documents/de/cv-2018-3954-d.pdf</a>) soll dazu eine Präventionskampagne lanciert werden (auf Basis des GlG).</p>
  • <p>Der Bundesrat ist bereit, die Motion im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten und in enger Zusammenarbeit mit den Kantonen sowie den Akteuren aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Bildung und Kultur umzusetzen. Umfang und Ausgestaltung der Kampagne sind noch zu definieren.</p> Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.
  • <p>Der Bundesrat wird ersucht, eine Präventionskampagne gegen Sexismus durchzuführen. Die Kampagne soll sich über mehrere Jahre erstrecken und über verschiedene Kanäle (Social Media, Plakate, Inserate, Kinospots usw.) eine Breitenwirkung erzielen. Um die Kampagnenbotschaft zu multiplizieren, sollen zudem gezielte Kooperationen mit Partnerinnen und Partnern aus Wirtschaft, Gesellschaft, Bildung und Kultur gesucht werden.</p>
  • Breit angelegte Präventionskampagne gegen Sexismus
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Bundesverfassung und Gleichstellungsgesetz garantieren die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern. Die tatsächliche Gleichstellung ist aber in vielen Bereichen noch immer nicht umgesetzt. Neben Lohndiskriminierung oder Rentenlücken ist auch Sexismus in der Schweiz stark verbreitet. Darunter wird jede Form von Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres zugeschriebenen Geschlechts verstanden. Die Erscheinungsformen reichen von sexueller Belästigung bis zu Vorurteilen bezüglich der Leistungsfähigkeit im Beruf.</p><p>Eine aktuelle Studie von Amnesty International belegt, dass 59 Prozent der Frauen in der Schweiz sexuelle Belästigung erlebt haben. Jede fünfte Frau hat ungewollte sexuelle Handlungen im strafrechtlichen Bereich erlebt. Und 61 Prozent der jungen Frauen werden in sozialen Medien aufgrund ihrer körperlichen Erscheinung beleidigt oder sexuell erniedrigt. Auch das Pflegepersonal oder Journalistinnen erleben gemäss Studien häufig sexuelle Übergriffe, die ihre professionelle Rolle infrage stellen.</p><p>Die Schweiz hat sich im Rahmen des Uno-Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (Cedaw) dazu verpflichtet, Massnahmen zu treffen, um auf stereotypen Rollenbildern beruhende Praktiken zu beseitigen. Trotz allen Anstrengungen ist die Diskriminierung in den letzten Jahren nicht kleiner geworden. Es reicht deshalb nicht, dass sich Bund, Kantone und Gemeinden auf die Verhinderung sexistischer Werbung, die Einrichtung von Schlichtungsstellen oder die Sensibilisierung von Führungskräften beschränken und ansonsten auf den zivil- oder strafrechtlichen Klageweg verweisen. </p><p>Sexismus muss mit einer breitangelegten, mehrjährigen Kampagne in allen Bereichen der Gesellschaft als unerwünschtes, respekt- und würdeloses Verhalten bewusstgemacht und so überwunden werden. Wie in anderen Bereichen auch (<a href="https://www.parlament.ch/centers/documents/de/cv-2018-3954-d.pdf">https://www.parlament.ch/centers/documents/de/cv-2018-3954-d.pdf</a>) soll dazu eine Präventionskampagne lanciert werden (auf Basis des GlG).</p>
    • <p>Der Bundesrat ist bereit, die Motion im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten und in enger Zusammenarbeit mit den Kantonen sowie den Akteuren aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Bildung und Kultur umzusetzen. Umfang und Ausgestaltung der Kampagne sind noch zu definieren.</p> Der Bundesrat beantragt die Annahme der Motion.
    • <p>Der Bundesrat wird ersucht, eine Präventionskampagne gegen Sexismus durchzuführen. Die Kampagne soll sich über mehrere Jahre erstrecken und über verschiedene Kanäle (Social Media, Plakate, Inserate, Kinospots usw.) eine Breitenwirkung erzielen. Um die Kampagnenbotschaft zu multiplizieren, sollen zudem gezielte Kooperationen mit Partnerinnen und Partnern aus Wirtschaft, Gesellschaft, Bildung und Kultur gesucht werden.</p>
    • Breit angelegte Präventionskampagne gegen Sexismus

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