Erwärmung der Städte. Es braucht Massnahmen

ShortId
19.3908
Id
20193908
Updated
28.07.2023 02:20
Language
de
Title
Erwärmung der Städte. Es braucht Massnahmen
AdditionalIndexing
52;2846
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Die Klimaüberhitzung geht alle etwas an, und alle können ihren Beitrag leisten. In den Städten nimmt die Hitze stetig zu, und viele Städte überlegen, welche Massnahmen sie gegen die zum Teil extreme Hitze ergreifen können. Dabei geht es vor allem um Siedlungsentwicklung, Infrastrukturbauten (u. a. bewachsene Gebäude) und die Aussenraumgestaltung. Dabei sollen aktuelle Diskussionen und Konzepte in verschiedenen Schweizer Städten (z. B. Rahmenplan Stadtklima in Basel-Stadt oder Masterplan</p><p>Klima in Zürich) berücksichtigt werden.</p><p>Zudem ist die Idee einer Städtekonferenz Klima (analog Städtekonferenz Mobilität und Städtekonferenz Kultur) des Schweizer Städteverbandes zu prüfen.</p><p>Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) veröffentlichte 2018 die Publikation "Hitze in den Städten: Grundlagen für eine klimaangepasste Siedlungsentwicklung". Darin wird u. a. auch beschrieben, dass der Bund die Koordinationsaufgabe bei der Anpassung an den Klimawandel übernimmt. Es ist ein Aktionsplan mit 63 Massnahmen geplant. Einige Best-Practice-Beispiele werden vorgestellt. Nun stellt sich die Frage, was der Stand der Dinge ist, welche Wirkung bereits umgesetzte Massnahmen erzielen und wie die Massnahmen in Zukunft unterstützt und gefördert werden. Auch soll aufgezeigt werden, wie der Bund die Städte besser unterstützen kann.</p><p>Denn mit dem Klimawandel werden Hitzeperioden häufiger, länger und heisser. In Städten und Agglomerationen ist die Hitzebelastung besonders gross, denn die vielen versiegelten Flächen absorbieren die Sonnenstrahlung und heizen die Umgebung auf. Die Stadtplanung kann diesen sogenannten Hitzeinseleffekt reduzieren, indem sie den Aussenraum klimaangepasst gestaltet (Publikation "Hitze in den Städten", Bafu, 2018).</p>
  • <p>Die Schweiz erlebte in den Jahren 2003, 2015, 2018 und 2019 ausgeprägte Hitzewellen, die sich in dichtbebauten Siedlungsgebieten wegen des sogenannten Hitzeinseleffekts akzentuierten und für gravierende gesundheitliche Probleme sorgten. Im Jahr 2003 waren hierzulande fast 1000 Hitzetote zu beklagen, 2015 waren es ungefähr 800. Für das Jahr 2018 sind die Auswertungen noch im Gang.</p><p>In der Anpassungsstrategie des Bundesrates wird die zunehmende Hitzebelastung in Städten und Agglomerationen als eine der wichtigsten Herausforderungen des Klimawandels in der Schweiz bezeichnet. Massnahmen des Bundes beinhalten die Hitzewarnung und die Information der Bevölkerung und des Pflegepersonals im Gesundheitswesen als Sofortmassnahmen sowie die klimaangepasste Siedlungsentwicklung als mittel- bis langfristige Massnahme.</p><p>Das CO2-Gesetz (SR 641.71; Art. 8) beauftragt den Bund, Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu koordinieren und die dafür benötigten Grundlagen bereitzustellen. Mit dem Bericht "Hitze in Städten" hat er Städten und Gemeinden eine Grundlage für die klimaangepasste Siedlungsentwicklung bereitgestellt. Darin sind zahlreiche wirkungsvolle Handlungsanweisungen zur Anpassung an die Hitzebelastung systematisch beschrieben und mit konkreten modellhaften Beispielen illustriert. Der Bericht basiert auf einer umfangreichen Analyse von planerischen Massnahmen, mit denen Gemeinden auf die zunehmende Hitzebelastung reagieren. Zudem wurden Erkenntnisse aus Schweizer Gemeinden und Kantonen und deren aktueller Planungsstand untersucht.</p><p>Auch im Pilotprogramm "Anpassung an den Klimawandel" bildet die zunehmende Hitzebelastung in Städten und Agglomerationen einen thematischen Schwerpunkt. In der ersten Programmphase 2014-2017 wurden im Rahmen des Pilotprojektes "Acclimatasion" in Sion öffentliche und private Aussenräume klimaangepasst umgestaltet. In der laufenden Programmphase 2019-2022 unterstützt der Bund 15 Projekte zu diesem Thema. Unter anderem werden Baumaterialien und Strassenbeläge, aber auch Bäume auf ihre kühlende Wirkung untersucht, die Verminderung der Hitzebelastung in Schulhäusern getestet oder Konzepte für die klimaangepasste Gestaltung von Arealen, Quartieren und Agglomerationen entwickelt.</p><p>Viele konkrete Arbeiten zum Umgang mit der zunehmenden Hitzebelastung infolge des Klimawandels laufen bereits. Der Bundesrat sieht keinen Mehrwert in einem zusätzlichen Bericht.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt in einem Bericht aufzuzeigen, welche Massnahmen mit welcher Wirkung in den Schweizer Städten umgesetzt werden, um die Entwicklung des Stadtklimas bei steigender Hitzebelastung zu beeinflussen. Zudem soll aufgezeigt werden, wie der Bund die Städte in ihren Massnahmen gegen die Überhitzung unterstützen kann.</p>
  • Erwärmung der Städte. Es braucht Massnahmen
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Die Klimaüberhitzung geht alle etwas an, und alle können ihren Beitrag leisten. In den Städten nimmt die Hitze stetig zu, und viele Städte überlegen, welche Massnahmen sie gegen die zum Teil extreme Hitze ergreifen können. Dabei geht es vor allem um Siedlungsentwicklung, Infrastrukturbauten (u. a. bewachsene Gebäude) und die Aussenraumgestaltung. Dabei sollen aktuelle Diskussionen und Konzepte in verschiedenen Schweizer Städten (z. B. Rahmenplan Stadtklima in Basel-Stadt oder Masterplan</p><p>Klima in Zürich) berücksichtigt werden.</p><p>Zudem ist die Idee einer Städtekonferenz Klima (analog Städtekonferenz Mobilität und Städtekonferenz Kultur) des Schweizer Städteverbandes zu prüfen.</p><p>Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) veröffentlichte 2018 die Publikation "Hitze in den Städten: Grundlagen für eine klimaangepasste Siedlungsentwicklung". Darin wird u. a. auch beschrieben, dass der Bund die Koordinationsaufgabe bei der Anpassung an den Klimawandel übernimmt. Es ist ein Aktionsplan mit 63 Massnahmen geplant. Einige Best-Practice-Beispiele werden vorgestellt. Nun stellt sich die Frage, was der Stand der Dinge ist, welche Wirkung bereits umgesetzte Massnahmen erzielen und wie die Massnahmen in Zukunft unterstützt und gefördert werden. Auch soll aufgezeigt werden, wie der Bund die Städte besser unterstützen kann.</p><p>Denn mit dem Klimawandel werden Hitzeperioden häufiger, länger und heisser. In Städten und Agglomerationen ist die Hitzebelastung besonders gross, denn die vielen versiegelten Flächen absorbieren die Sonnenstrahlung und heizen die Umgebung auf. Die Stadtplanung kann diesen sogenannten Hitzeinseleffekt reduzieren, indem sie den Aussenraum klimaangepasst gestaltet (Publikation "Hitze in den Städten", Bafu, 2018).</p>
    • <p>Die Schweiz erlebte in den Jahren 2003, 2015, 2018 und 2019 ausgeprägte Hitzewellen, die sich in dichtbebauten Siedlungsgebieten wegen des sogenannten Hitzeinseleffekts akzentuierten und für gravierende gesundheitliche Probleme sorgten. Im Jahr 2003 waren hierzulande fast 1000 Hitzetote zu beklagen, 2015 waren es ungefähr 800. Für das Jahr 2018 sind die Auswertungen noch im Gang.</p><p>In der Anpassungsstrategie des Bundesrates wird die zunehmende Hitzebelastung in Städten und Agglomerationen als eine der wichtigsten Herausforderungen des Klimawandels in der Schweiz bezeichnet. Massnahmen des Bundes beinhalten die Hitzewarnung und die Information der Bevölkerung und des Pflegepersonals im Gesundheitswesen als Sofortmassnahmen sowie die klimaangepasste Siedlungsentwicklung als mittel- bis langfristige Massnahme.</p><p>Das CO2-Gesetz (SR 641.71; Art. 8) beauftragt den Bund, Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu koordinieren und die dafür benötigten Grundlagen bereitzustellen. Mit dem Bericht "Hitze in Städten" hat er Städten und Gemeinden eine Grundlage für die klimaangepasste Siedlungsentwicklung bereitgestellt. Darin sind zahlreiche wirkungsvolle Handlungsanweisungen zur Anpassung an die Hitzebelastung systematisch beschrieben und mit konkreten modellhaften Beispielen illustriert. Der Bericht basiert auf einer umfangreichen Analyse von planerischen Massnahmen, mit denen Gemeinden auf die zunehmende Hitzebelastung reagieren. Zudem wurden Erkenntnisse aus Schweizer Gemeinden und Kantonen und deren aktueller Planungsstand untersucht.</p><p>Auch im Pilotprogramm "Anpassung an den Klimawandel" bildet die zunehmende Hitzebelastung in Städten und Agglomerationen einen thematischen Schwerpunkt. In der ersten Programmphase 2014-2017 wurden im Rahmen des Pilotprojektes "Acclimatasion" in Sion öffentliche und private Aussenräume klimaangepasst umgestaltet. In der laufenden Programmphase 2019-2022 unterstützt der Bund 15 Projekte zu diesem Thema. Unter anderem werden Baumaterialien und Strassenbeläge, aber auch Bäume auf ihre kühlende Wirkung untersucht, die Verminderung der Hitzebelastung in Schulhäusern getestet oder Konzepte für die klimaangepasste Gestaltung von Arealen, Quartieren und Agglomerationen entwickelt.</p><p>Viele konkrete Arbeiten zum Umgang mit der zunehmenden Hitzebelastung infolge des Klimawandels laufen bereits. Der Bundesrat sieht keinen Mehrwert in einem zusätzlichen Bericht.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt in einem Bericht aufzuzeigen, welche Massnahmen mit welcher Wirkung in den Schweizer Städten umgesetzt werden, um die Entwicklung des Stadtklimas bei steigender Hitzebelastung zu beeinflussen. Zudem soll aufgezeigt werden, wie der Bund die Städte in ihren Massnahmen gegen die Überhitzung unterstützen kann.</p>
    • Erwärmung der Städte. Es braucht Massnahmen

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