Vom "Gleis 7"-Abo zum "Seven 25"-Abo. Wirklich eine Verbesserung?

ShortId
19.4160
Id
20194160
Updated
28.07.2023 02:16
Language
de
Title
Vom "Gleis 7"-Abo zum "Seven 25"-Abo. Wirklich eine Verbesserung?
AdditionalIndexing
48;15;28
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Seit dem 1. Mai 2019 müssen Jugendliche unter 25 für die Benützung des öffentlichen Verkehrs mehr zahlen: Will ein Jugendlicher nämlich ein Halbtax kaufen und zudem nachts gratis Zug fahren, so muss er dafür neu 510 Franken ausgeben (390 Franken für das "Seven 25" und 120 Franken für das Halbtax), während er vor der Systemänderung lediglich 314 Franken zahlte (129 Franken für das "Gleis 7" und 185 Franken für das Halbtax). Im Vergleich zum ursprünglichen Abopreis ist das eine Erhöhung um mehr als 60 Prozent. </p><p>Im "Seven 25" sind zwar neue Leistungen enthalten: Nachts können nicht nur die Züge, sondern der gesamte öffentliche Verkehr kostenlos benützt werden. Doch diese Leistungen bringen wenig und rechtfertigen eine solche Preiserhöhung nicht, denn wer tagsüber zur Arbeit oder zur Ausbildung fährt, muss sich trotzdem ein Regionalabo holen. Für Zonen in ihrer Nähe haben diese Personen somit gleich zwei Abonnemente. Hinzu kommt, dass - anders als bei den Zügen - nur wenige Busse, Trams und Metros nach Mitternacht fahren. Es ist daher fraglich, ob ihr Einschluss ins Abo sinnvoll ist.</p><p>Es könnte daher sein, dass junge Menschen, die nicht so viel Geld ausgeben wollen, künftig nachts nicht mehr den öffentlichen Verkehr benützen, sondern auf den Individualverkehr umsteigen, der mehr zeitliche Flexibilität bietet. Das hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Umwelt; komplett verfehlt wird so auch das Ziel, die in der Nacht auf gewissen Strecken oft leer verkehrenden Züge zu füllen. Daher verlange ich vom Bundesrat mit dieser Interpellation, zu überprüfen, ob die im neuen Abo für Jugendliche enthaltenen Leistungen eine solche Preiserhöhung rechtfertigen und ob das neue Abo geeignet ist, die Benützung des öffentlichen Verkehrs zu vereinfachen und das erwünschte Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr zu fördern.</p>
  • <p>Der Bundesrat teilt das Anliegen des Interpellanten, dass für Jugendliche preiswerte und sinnvolle Angebote bestehen müssen, die sie dafür motivieren, den öffentlichen Verkehr zu nutzen.</p><p>Das "Seven 25" hat das "Gleis 7" per 1. April 2019 abgelöst. Der Bundesrat hat Kenntnis der neuen Tarife. Nach Auskunft von CH-Direct, welche als Branchenorganisation verantwortlich ist für die Tarifanpassung, wird die Tariferhöhung durch die Ausweitung des Geltungsbereichs des "Seven 25" gegenüber dem "Gleis 7" begründet. Die Verbesserung für die Kunden liege darin, dass das "Seven 25" neu auf dem gesamten GA-Netz gültig ist und somit beispielsweise auch die städtischen Verkehrsbetriebe im Abo eingeschlossen sind. Neben den städtischen Transportunternehmen ist das "Seven 25" zudem bei weiteren Transportunternehmen gültig, so etwa auf dem Netz von Postauto. Die Netzlänge wird mit der Ausweitung auf den GA-Gültigkeitsbereich mehr als verdreifacht. Der neue Preis für das "Seven 25" trägt dieser Ausweitung und den Anforderungen der Transportunternehmungen Rechnung, welche bis anhin nicht am "Gleis 7" partizipiert haben.</p><p>Der eingeschränktere Geltungsbereich des "Gleis 7" hatte gemäss Rückmeldung von CH-Direct regelmässig zu Kundenrückmeldungen geführt. Weiter gibt es mit dem "Seven 25" neue Flexibilität, da nebst dem Jahresabo auch ein Monatsabo für 39 Franken angeboten wird. Neu ist es nicht mehr nötig, gleichzeitig ein Halbtax-Abonnement zu kaufen. Der Preis für das Halbtax für Jugendliche wurde ausserdem mit dem Wechsel am 1. April 2019 um 65 Franken abgesenkt.</p><p>Da die Festlegung der Tarife in der Verantwortung der Transportunternehmen liegt, äussert sich der Bundesrat nicht zur Angemessenheit der Preisveränderungen.</p> Antwort des Bundesrates.
  • <p>Kann der Bundesrat bestätigen, dass die Neuerung bei den Abonnementen für Jugendliche, nämlich der Ersatz von "Gleis 7" durch "Seven 25", in Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt?</p>
  • Vom "Gleis 7"-Abo zum "Seven 25"-Abo. Wirklich eine Verbesserung?
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Seit dem 1. Mai 2019 müssen Jugendliche unter 25 für die Benützung des öffentlichen Verkehrs mehr zahlen: Will ein Jugendlicher nämlich ein Halbtax kaufen und zudem nachts gratis Zug fahren, so muss er dafür neu 510 Franken ausgeben (390 Franken für das "Seven 25" und 120 Franken für das Halbtax), während er vor der Systemänderung lediglich 314 Franken zahlte (129 Franken für das "Gleis 7" und 185 Franken für das Halbtax). Im Vergleich zum ursprünglichen Abopreis ist das eine Erhöhung um mehr als 60 Prozent. </p><p>Im "Seven 25" sind zwar neue Leistungen enthalten: Nachts können nicht nur die Züge, sondern der gesamte öffentliche Verkehr kostenlos benützt werden. Doch diese Leistungen bringen wenig und rechtfertigen eine solche Preiserhöhung nicht, denn wer tagsüber zur Arbeit oder zur Ausbildung fährt, muss sich trotzdem ein Regionalabo holen. Für Zonen in ihrer Nähe haben diese Personen somit gleich zwei Abonnemente. Hinzu kommt, dass - anders als bei den Zügen - nur wenige Busse, Trams und Metros nach Mitternacht fahren. Es ist daher fraglich, ob ihr Einschluss ins Abo sinnvoll ist.</p><p>Es könnte daher sein, dass junge Menschen, die nicht so viel Geld ausgeben wollen, künftig nachts nicht mehr den öffentlichen Verkehr benützen, sondern auf den Individualverkehr umsteigen, der mehr zeitliche Flexibilität bietet. Das hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Umwelt; komplett verfehlt wird so auch das Ziel, die in der Nacht auf gewissen Strecken oft leer verkehrenden Züge zu füllen. Daher verlange ich vom Bundesrat mit dieser Interpellation, zu überprüfen, ob die im neuen Abo für Jugendliche enthaltenen Leistungen eine solche Preiserhöhung rechtfertigen und ob das neue Abo geeignet ist, die Benützung des öffentlichen Verkehrs zu vereinfachen und das erwünschte Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr zu fördern.</p>
    • <p>Der Bundesrat teilt das Anliegen des Interpellanten, dass für Jugendliche preiswerte und sinnvolle Angebote bestehen müssen, die sie dafür motivieren, den öffentlichen Verkehr zu nutzen.</p><p>Das "Seven 25" hat das "Gleis 7" per 1. April 2019 abgelöst. Der Bundesrat hat Kenntnis der neuen Tarife. Nach Auskunft von CH-Direct, welche als Branchenorganisation verantwortlich ist für die Tarifanpassung, wird die Tariferhöhung durch die Ausweitung des Geltungsbereichs des "Seven 25" gegenüber dem "Gleis 7" begründet. Die Verbesserung für die Kunden liege darin, dass das "Seven 25" neu auf dem gesamten GA-Netz gültig ist und somit beispielsweise auch die städtischen Verkehrsbetriebe im Abo eingeschlossen sind. Neben den städtischen Transportunternehmen ist das "Seven 25" zudem bei weiteren Transportunternehmen gültig, so etwa auf dem Netz von Postauto. Die Netzlänge wird mit der Ausweitung auf den GA-Gültigkeitsbereich mehr als verdreifacht. Der neue Preis für das "Seven 25" trägt dieser Ausweitung und den Anforderungen der Transportunternehmungen Rechnung, welche bis anhin nicht am "Gleis 7" partizipiert haben.</p><p>Der eingeschränktere Geltungsbereich des "Gleis 7" hatte gemäss Rückmeldung von CH-Direct regelmässig zu Kundenrückmeldungen geführt. Weiter gibt es mit dem "Seven 25" neue Flexibilität, da nebst dem Jahresabo auch ein Monatsabo für 39 Franken angeboten wird. Neu ist es nicht mehr nötig, gleichzeitig ein Halbtax-Abonnement zu kaufen. Der Preis für das Halbtax für Jugendliche wurde ausserdem mit dem Wechsel am 1. April 2019 um 65 Franken abgesenkt.</p><p>Da die Festlegung der Tarife in der Verantwortung der Transportunternehmen liegt, äussert sich der Bundesrat nicht zur Angemessenheit der Preisveränderungen.</p> Antwort des Bundesrates.
    • <p>Kann der Bundesrat bestätigen, dass die Neuerung bei den Abonnementen für Jugendliche, nämlich der Ersatz von "Gleis 7" durch "Seven 25", in Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt?</p>
    • Vom "Gleis 7"-Abo zum "Seven 25"-Abo. Wirklich eine Verbesserung?

Back to List