Energiestrategie 2050. Mehr Spielraum in dezentralen Strukturen

ShortId
19.4162
Id
20194162
Updated
28.07.2023 14:31
Language
de
Title
Energiestrategie 2050. Mehr Spielraum in dezentralen Strukturen
AdditionalIndexing
66;15
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Der Umbau des Energiesystems führt durch den Zubau erneuerbarer Energien zu dezentraleren Strukturen. Dieser dezentrale Zubau im Inland stärkt die Versorgungssicherheit, wenn die Produktion und Speicherung effizient in das Stromsystem integriert werden können. Dazu braucht es ein intelligentes Stromnetz und ein Pricing, das den Herausforderungen einer dynamischen Stromwelt gerecht wird. </p><p>Um langfristig mehr Intelligenz für eine effiziente Interaktion in dynamischen dezentralen Strukturen zu erreichen, müssen die gesetzlichen Vorgaben im Bereich der Netzregulierung den dezentralen Bedürfnissen, der Integration der Erneuerbaren und Speicher besser Rechnung tragen. Entsprechend ist Netznutzern und Netzbetreibern mehr Handlungsspielraum einzuräumen. Dazu gehört insbesondere eine grössere Gestaltungsfreiheit im Pricing des Stromnetzes. Ziel muss sein, dass die effektive Netzbelastung im Netzpreis reflektiert wird. Steigt der Preis bei hoher Netzbelastung und sinkt er bei geringerer Belastung, werden Anreize für eine effiziente und systemdienliche Netznutzung gesetzt. Dies stärkt den Eigenverbrauch vor Ort und kann die Lastflüsse reduzieren, wenn sowohl Produktion als auch Verbrauch auf der gleichen Spannungsebene eines Netzgebiets stattfinden. </p><p>Die Netzbetreiber brauchen mehr Handlungsspielraum, um optimal auf ihre Netzsituation angepasste Massnahmen ergreifen und unnötigen, teuren Netzausbau vermeiden zu können. Für die Netznutzer ergeben sich ökonomisch interessante Signale, die eine bessere Ausschöpfung ihrer Flexibilitätsoptionen ermöglichen. Nur wenn die Kunden über die richtigen Informationen verfügen und gezielte Signale erhalten, können sie sich aktiv am Energiesystem beteiligen und so zum Umbau der Energieversorgung beitragen.</p>
  • <p>Der Bundesrat ist mit dem Anliegen einverstanden und wird die erforderlichen Arbeiten zur Umsetzung an die Hand nehmen. Aus zeitlichen Gründen ist es jedoch unrealistisch, das Anliegen bereits in der laufenden Revision des Stromversorgungsgesetzes (StromVG; SR 734.7) umzusetzen. Der Bundesrat beantragt deshalb, die Motion abzulehnen. Im Falle einer Annahme im Erstrat würde er dem Zweitrat beantragen, den Passus "im Rahmen der Revision des StromVG" zu streichen.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
  • <p>Damit im Rahmen der Energiestrategie 2050 eine effiziente und intelligente Integration der dezentralen erneuerbaren Stromproduktion, insbesondere Fotovoltaik und Speicher, ins Energiesystem möglich wird, braucht es eine Anpassung der Netzregulierung an die Bedürfnisse der neuen Strukturen. Der Bundesrat wird beauftragt, dem Parlament im Rahmen der Revision des StromVG gesetzliche Änderungen zu unterbreiten, damit:</p><p>1. der Preis für die Nutzung des Stromnetzes die Netzbelastung fair reflektiert;</p><p>2. Netzbetreiber und Netznutzer mehr Handlungsspielraum bei der Preisgestaltung und der aktiven Teilnahme am Energiesystem erhalten.</p>
  • Energiestrategie 2050. Mehr Spielraum in dezentralen Strukturen
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Der Umbau des Energiesystems führt durch den Zubau erneuerbarer Energien zu dezentraleren Strukturen. Dieser dezentrale Zubau im Inland stärkt die Versorgungssicherheit, wenn die Produktion und Speicherung effizient in das Stromsystem integriert werden können. Dazu braucht es ein intelligentes Stromnetz und ein Pricing, das den Herausforderungen einer dynamischen Stromwelt gerecht wird. </p><p>Um langfristig mehr Intelligenz für eine effiziente Interaktion in dynamischen dezentralen Strukturen zu erreichen, müssen die gesetzlichen Vorgaben im Bereich der Netzregulierung den dezentralen Bedürfnissen, der Integration der Erneuerbaren und Speicher besser Rechnung tragen. Entsprechend ist Netznutzern und Netzbetreibern mehr Handlungsspielraum einzuräumen. Dazu gehört insbesondere eine grössere Gestaltungsfreiheit im Pricing des Stromnetzes. Ziel muss sein, dass die effektive Netzbelastung im Netzpreis reflektiert wird. Steigt der Preis bei hoher Netzbelastung und sinkt er bei geringerer Belastung, werden Anreize für eine effiziente und systemdienliche Netznutzung gesetzt. Dies stärkt den Eigenverbrauch vor Ort und kann die Lastflüsse reduzieren, wenn sowohl Produktion als auch Verbrauch auf der gleichen Spannungsebene eines Netzgebiets stattfinden. </p><p>Die Netzbetreiber brauchen mehr Handlungsspielraum, um optimal auf ihre Netzsituation angepasste Massnahmen ergreifen und unnötigen, teuren Netzausbau vermeiden zu können. Für die Netznutzer ergeben sich ökonomisch interessante Signale, die eine bessere Ausschöpfung ihrer Flexibilitätsoptionen ermöglichen. Nur wenn die Kunden über die richtigen Informationen verfügen und gezielte Signale erhalten, können sie sich aktiv am Energiesystem beteiligen und so zum Umbau der Energieversorgung beitragen.</p>
    • <p>Der Bundesrat ist mit dem Anliegen einverstanden und wird die erforderlichen Arbeiten zur Umsetzung an die Hand nehmen. Aus zeitlichen Gründen ist es jedoch unrealistisch, das Anliegen bereits in der laufenden Revision des Stromversorgungsgesetzes (StromVG; SR 734.7) umzusetzen. Der Bundesrat beantragt deshalb, die Motion abzulehnen. Im Falle einer Annahme im Erstrat würde er dem Zweitrat beantragen, den Passus "im Rahmen der Revision des StromVG" zu streichen.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
    • <p>Damit im Rahmen der Energiestrategie 2050 eine effiziente und intelligente Integration der dezentralen erneuerbaren Stromproduktion, insbesondere Fotovoltaik und Speicher, ins Energiesystem möglich wird, braucht es eine Anpassung der Netzregulierung an die Bedürfnisse der neuen Strukturen. Der Bundesrat wird beauftragt, dem Parlament im Rahmen der Revision des StromVG gesetzliche Änderungen zu unterbreiten, damit:</p><p>1. der Preis für die Nutzung des Stromnetzes die Netzbelastung fair reflektiert;</p><p>2. Netzbetreiber und Netznutzer mehr Handlungsspielraum bei der Preisgestaltung und der aktiven Teilnahme am Energiesystem erhalten.</p>
    • Energiestrategie 2050. Mehr Spielraum in dezentralen Strukturen

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