Fotovoltaik-Pilotprojekte in der Landwirtschaft ermöglichen und unterstützen

ShortId
19.4219
Id
20194219
Updated
28.07.2023 02:15
Language
de
Title
Fotovoltaik-Pilotprojekte in der Landwirtschaft ermöglichen und unterstützen
AdditionalIndexing
52;55;66
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Eine in der Zeitschrift "Nature Sustainability" veröffentlichte Studie zeigt, dass Sonnenkollektoren auf einem Feld und der Anbau bestimmter Produkte eine beeindruckende Symbiose bilden können, und zwar sowohl hinsichtlich des ökologischen Fussabdrucks als auch hinsichtlich Qualität und Effizienz. Eine Entwicklung in diese Richtung könnte also in bestimmten Fällen ein grosses Potenzial zur Reduktion unseres CO2-Ausstosses aufweisen, dies gerade in einem Land, in dem die Fläche so begrenzt ist.</p><p>Beispielsweise hat die Tomatenproduktion unter Sonnenpaneelen unter kontrollierten Testbedingungen 65 Prozent mehr CO2 gebunden als die traditionellen Kulturen. Zudem stieg auch die Effizienz des Wassereinsatzes um 65 Prozent. Mit der gleichen Menge Wasser konnten doppelt so viele Früchte produziert werden. Und schliesslich konnte dank des kühleren Bodens mit den Sonnenpaneelen etwas mehr Strom erzeugt werden.</p><p>Starke Sonneneinstrahlung führt zu hohem Wasserverbrauch oder zu Schäden und hemmt das Wachstum der Pflanzen. Darum ist die Kombination von Sonnenpaneelen und landwirtschaftlichen Kulturen von Vorteil. Mit Sonnenpaneelen kann die Temperatur besser ausgeglichen werden, dies kommt verschiedenen Früchten und Gemüsen zugute. Natürlich funktioniert diese Kombination nicht für alle Kulturen, weil in gewissen Fällen der Einsatz von Maschinen dadurch nicht möglich ist. Auch nicht alle Arten von Pflanzen würden von Sonnenpaneelen profitieren. In gewissen Fällen aber, so die erwähnte Studie, konnte die Produktivität des Bodens verdreifacht und gleichzeitig klimafreundlicher Strom produziert werden.</p><p>Darum wäre es interessant, wenn die Schweiz solche Pilotprojekte proaktiv unterstützen und vorantreiben würde. Die Erfahrungen könnten verschiedene Betriebe dazu veranlassen, künftig die Fotovoltaik landwirtschaftlich zu nutzen. </p>
  • <p>Die Fotovoltaik stellt einen wichtigen Pfeiler der Energiestrategie 2050 dar.</p><p>Aus Gründen der haushälterischen Bodennutzung sollen Solaranlagen schwergewichtig auf Bauten und Anlagen erstellt werden. Wo der Einsatz von Fotovoltaik im Bereich der Landwirtschaft sogar zu besseren Erträgen führen würde, erscheint es jedoch gerechtfertigt, die entsprechenden Möglichkeiten abzuklären und zu erproben. Dies soll an geeigneten Standorten und mit den geeigneten raumplanerischen Instrumenten erfolgen.</p><p>Pilotprojekte, die mit dem Raumplanungsrecht vereinbar sind, könnten im Rahmen von Projekten zu einer Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Nutzung natürlicher Ressourcen gemäss den Artikeln 77a ff. des Landwirtschaftsgesetzes vom 29. April 1998 (LwG; SR 910.1) unterstützt werden.</p><p>Im Weiteren könnte für die Solaranlagen auch Anspruch auf Einmalvergütung bestehen (Art. 25 des Energiegesetzes vom 30. September 2016, EnG; SR 730.0) oder, wenn sie genügend gross sind, auf Einspeisevergütung (Art. 8 der Energieförderungsverordnung vom 1. November 2017, EnFV; SR 730.03). Artikel 77b Absatz 2 LwG sagt dies zwar nicht, aber allenfalls müssten aufgrund von Artikel 12 des Subventionsgesetzes vom 5. Oktober 1990 (SuG; SR 616.1) die möglichen Beiträge anteilsmässig gekürzt werden.</p> Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
  • <p>Der Bundesrat wird gebeten, zu untersuchen, wie sich neue Erfahrungen mit Fotovoltaik-Pilotprojekten in der Landwirtschaft ermöglichen lassen und wie sie unterstützt werden können. Es geht darum, die Entwicklung landwirtschaftlicher Kulturen, die von auf derselben Fläche montierten Sonnenkollektoren profitieren, rechtlich zu ermöglichen und in einer Anfangsphase finanziell zu unterstützen. </p>
  • Fotovoltaik-Pilotprojekte in der Landwirtschaft ermöglichen und unterstützen
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Eine in der Zeitschrift "Nature Sustainability" veröffentlichte Studie zeigt, dass Sonnenkollektoren auf einem Feld und der Anbau bestimmter Produkte eine beeindruckende Symbiose bilden können, und zwar sowohl hinsichtlich des ökologischen Fussabdrucks als auch hinsichtlich Qualität und Effizienz. Eine Entwicklung in diese Richtung könnte also in bestimmten Fällen ein grosses Potenzial zur Reduktion unseres CO2-Ausstosses aufweisen, dies gerade in einem Land, in dem die Fläche so begrenzt ist.</p><p>Beispielsweise hat die Tomatenproduktion unter Sonnenpaneelen unter kontrollierten Testbedingungen 65 Prozent mehr CO2 gebunden als die traditionellen Kulturen. Zudem stieg auch die Effizienz des Wassereinsatzes um 65 Prozent. Mit der gleichen Menge Wasser konnten doppelt so viele Früchte produziert werden. Und schliesslich konnte dank des kühleren Bodens mit den Sonnenpaneelen etwas mehr Strom erzeugt werden.</p><p>Starke Sonneneinstrahlung führt zu hohem Wasserverbrauch oder zu Schäden und hemmt das Wachstum der Pflanzen. Darum ist die Kombination von Sonnenpaneelen und landwirtschaftlichen Kulturen von Vorteil. Mit Sonnenpaneelen kann die Temperatur besser ausgeglichen werden, dies kommt verschiedenen Früchten und Gemüsen zugute. Natürlich funktioniert diese Kombination nicht für alle Kulturen, weil in gewissen Fällen der Einsatz von Maschinen dadurch nicht möglich ist. Auch nicht alle Arten von Pflanzen würden von Sonnenpaneelen profitieren. In gewissen Fällen aber, so die erwähnte Studie, konnte die Produktivität des Bodens verdreifacht und gleichzeitig klimafreundlicher Strom produziert werden.</p><p>Darum wäre es interessant, wenn die Schweiz solche Pilotprojekte proaktiv unterstützen und vorantreiben würde. Die Erfahrungen könnten verschiedene Betriebe dazu veranlassen, künftig die Fotovoltaik landwirtschaftlich zu nutzen. </p>
    • <p>Die Fotovoltaik stellt einen wichtigen Pfeiler der Energiestrategie 2050 dar.</p><p>Aus Gründen der haushälterischen Bodennutzung sollen Solaranlagen schwergewichtig auf Bauten und Anlagen erstellt werden. Wo der Einsatz von Fotovoltaik im Bereich der Landwirtschaft sogar zu besseren Erträgen führen würde, erscheint es jedoch gerechtfertigt, die entsprechenden Möglichkeiten abzuklären und zu erproben. Dies soll an geeigneten Standorten und mit den geeigneten raumplanerischen Instrumenten erfolgen.</p><p>Pilotprojekte, die mit dem Raumplanungsrecht vereinbar sind, könnten im Rahmen von Projekten zu einer Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Nutzung natürlicher Ressourcen gemäss den Artikeln 77a ff. des Landwirtschaftsgesetzes vom 29. April 1998 (LwG; SR 910.1) unterstützt werden.</p><p>Im Weiteren könnte für die Solaranlagen auch Anspruch auf Einmalvergütung bestehen (Art. 25 des Energiegesetzes vom 30. September 2016, EnG; SR 730.0) oder, wenn sie genügend gross sind, auf Einspeisevergütung (Art. 8 der Energieförderungsverordnung vom 1. November 2017, EnFV; SR 730.03). Artikel 77b Absatz 2 LwG sagt dies zwar nicht, aber allenfalls müssten aufgrund von Artikel 12 des Subventionsgesetzes vom 5. Oktober 1990 (SuG; SR 616.1) die möglichen Beiträge anteilsmässig gekürzt werden.</p> Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
    • <p>Der Bundesrat wird gebeten, zu untersuchen, wie sich neue Erfahrungen mit Fotovoltaik-Pilotprojekten in der Landwirtschaft ermöglichen lassen und wie sie unterstützt werden können. Es geht darum, die Entwicklung landwirtschaftlicher Kulturen, die von auf derselben Fläche montierten Sonnenkollektoren profitieren, rechtlich zu ermöglichen und in einer Anfangsphase finanziell zu unterstützen. </p>
    • Fotovoltaik-Pilotprojekte in der Landwirtschaft ermöglichen und unterstützen

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