Sicherheit und Verantwortung beim Bootfahren

ShortId
20.4126
Id
20204126
Updated
28.07.2023 01:04
Language
de
Title
Sicherheit und Verantwortung beim Bootfahren
AdditionalIndexing
48;28;32
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Verglichen mit Motor- und Segelbooten stellen erfahrungsgemäss jene Nutzerinnen und Nutzer ein grösseres Unfallrisiko dar, welche die Seen mit Wasserfahrzeugen ohne Prüfung befahren, z.B. Stand-up-Paddler oder Schiffe mit Motoren unter 6 KW Leistung. Diese Nutzerinnen und Nutzer beachten bisweilen weder Vortrittsregeln, noch Uferzonen oder nautische Hinweisschilder.</p><p>1. / 4. Für die Freizeitschifffahrt auf den Schweizer Seen sind die Kantone verantwortlich. Weder die Unfallzahlen noch die Anzahl der Schiffsführerausweise sind in einer zentralen Datenbank registriert. Schweizweit waren per Ende 2019 rund 62'217 Motorboote und 27'918 Segelboote immatrikuliert.</p><p>2. Die Zahl der Schiffsführerprüfungen für Motorboote (Kategorie A) und Segelboote (Kategorie D) sind über die letzten 13 Jahre, seit die Daten zentral erhoben werden, etwa konstant geblieben: Bei den Motorbootprüfungen verzeichnet die Vereinigung der kantonalen Schifffahrtsämter (vks) einen leichten Anstieg, bei den Segelbootprüfungen einen leichten Rückgang:</p><p></p><table width="461.35pt"><tr><td width="31.1pt" valign="center"><p>Jahr</p></td><td width="60.3pt" valign="center"><p>Theorie total</p></td><td width="78.25pt" valign="center"><p>Theorie bestanden</p></td><td width="59.05pt" valign="center"><p>Kat. A total</p></td><td width="75.35pt" valign="center"><p>Kat A. bestanden</p></td><td width="59.05pt" valign="center"><p>Kat. D total</p></td><td width="73.05pt" valign="center"><p>Kat. D bestanden</p></td></tr><tr><td width="31.1pt" valign="center"><p>2007</p></td><td width="60.3pt" valign="center"><p>7918</p></td><td width="78.25pt" valign="center"><p>6943 (87.7%)</p></td><td width="59.05pt" valign="center"><p>6138</p></td><td width="75.35pt" valign="center"><p>5095 (83.0%)</p></td><td width="59.05pt" valign="center"><p>2301</p></td><td width="73.05pt" valign="center"><p>2048</p><p>(89.0%)</p></td></tr><tr><td width="31.1pt" valign="center"><p>2019</p></td><td width="60.3pt" valign="center"><p>7771</p></td><td width="78.25pt" valign="center"><p>7072 (91.0%)</p></td><td width="59.05pt" valign="center"><p>6498</p></td><td width="75.35pt" valign="center"><p>5448 (83.8%)</p></td><td width="59.05pt" valign="center"><p>2029</p></td><td width="73.05pt" valign="center"><p>1856</p><p>(91.5%)</p></td></tr></table><p></p><p>3. Der Anteil der bestandenen Prüfungen liegt wie unter Antwort 2 dargelegt im Jahr 2019 bei der Theorieprüfung bei 91 Prozent, bei den praktischen Prüfungen zwischen 83.8 Prozent und 91.5 Prozent. Bezüglich Wiederholrate werden keine Daten zentral erhoben.</p><p>5. Zur Anzahl der Segel- und Motorbootschulen werden vom Bund keine Zahlen erhoben. Viele "Schulen" sind aber Einzelpersonen, welche diesen Job im Nebenamt ausführen.</p><p>6. Dem Bundesrat ist die Qualität der Ausbildung der Bootsfahrlehrer wichtig; im Gegensatz zur Strasse werden diese Tätigkeiten aber mehrheitlich saisonal und im Nebenamt ausgeführt. Eine teure Ausbildung und zusätzliche Vorschriften würden viele engagierte Ausbildnerinnen und Ausbildner von dieser Tätigkeit ausschliessen. Die Qualität der Prüfungen, welche von der Vereinigung der kantonalen Schifffahrtsämter (vks) koordiniert und kontrolliert wird, ist hoch. Die vks organisiert zudem regelmässig Aus- und Weiterbildungen der kantonalen Schiffsexperten, welche damit für ein gutes Kompetenzniveau der Prüfungsabsolventen sorgen.</p><p>7. Der Binnenschiffsverkehr in der Schweiz ist mengenmässig und hinsichtlich Gefährdungspotential nicht vergleichbar mit dem Strassenverkehr. In den letzten 20 Jahren hat gemäss Bundesamt für Statistik die Anzahl der immatrikulierten Motorboote um lediglich 5 Prozent zugenommen, die Anzahl der immatrikulierten Segelboote sogar um 20 Prozent abgenommen, während sich die Anzahl der in der Schweiz zugelassenen Motorfahrzeuge auf der Strasse um 38 Prozent erhöht hat.</p> Antwort des Bundesrates.
  • <p>Unsere Seen und Flüsse bieten einen hohen Freizeit- und Erholungswert. Nebst neuen Trendsportarten wie "Kite-Surfen" und "stand-up-paddeling" (SUP) steigt auch die Anzahl der Sportbootfahrer und der Segelbootfahrer. Dies führt zwangsläufig zu immer stärker genutzten Seen und Flüssen. Es wäre deshalb von Vorteil, wenn auch die Bootsfahrlehrer und Segellehrer über eine entsprechende Qualifikation in Form eines Fachausweises verfügen, so wie dies auch für Fahrlehrer im Strassenverkehr gilt. Durch die Erhöhung der Ausbildungsqualität wird die Sicherheit auf den Gewässern verbessert. Nun stellen sich für mich folgende Fragen: </p><p>1. Wie hat sich die jährliche Anzahl Schifffsführerausweise der Kategorie A Motorboot, D Segelboot und Segelboot mit Maschinenantrieb in den letzten 20 Jahren verändert?</p><p>2. Wie hat sich die jährliche Anzahl Theorieprüfungen in den letzten 20 Jahre in der Kategorie A/D verändert?</p><p>3. Wie hoch ist die Wiederholrate bei der Theorieprüfung und bei den praktischen Prüfungen?</p><p>4. Welche jährliche Unfallrate wurde im Zusammenhang mit der privaten Schifffahrt in den letzten 20 Jahren verzeichnet?</p><p>5. Wie hat sich die Anzahl Bootsfahrschulen und Segelschulen in der Schweiz in den letzten 20 Jahren verändert?</p><p>6. Wie beurteilt der Bundesrat bzw. das Bundesamt für Verkehr Abteilung Schifffahrt die Meinung, wonach eine Berufsprüfung "Bootsfahrlehrer mit eidg. Fachausweis" bzw. "Segellehrer mit eidg. Fachausweis für</p><p>Segellehrer" analog dem Obligatorium im Strassenverkehr die Sicherheit auf den Seen erhöhen würde? </p><p>7. Warum sind Fahrlehrer in der Verkehrszulassungsverordnung (VZV) und in der Fahrlehrerverordnung (VF) und den Richtlinien des ASTRA zur Ausübung dieses Berufes strengen Regeln unterworfen als in der Binnenschifffahrtsverordnung?</p>
  • Sicherheit und Verantwortung beim Bootfahren
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Verglichen mit Motor- und Segelbooten stellen erfahrungsgemäss jene Nutzerinnen und Nutzer ein grösseres Unfallrisiko dar, welche die Seen mit Wasserfahrzeugen ohne Prüfung befahren, z.B. Stand-up-Paddler oder Schiffe mit Motoren unter 6 KW Leistung. Diese Nutzerinnen und Nutzer beachten bisweilen weder Vortrittsregeln, noch Uferzonen oder nautische Hinweisschilder.</p><p>1. / 4. Für die Freizeitschifffahrt auf den Schweizer Seen sind die Kantone verantwortlich. Weder die Unfallzahlen noch die Anzahl der Schiffsführerausweise sind in einer zentralen Datenbank registriert. Schweizweit waren per Ende 2019 rund 62'217 Motorboote und 27'918 Segelboote immatrikuliert.</p><p>2. Die Zahl der Schiffsführerprüfungen für Motorboote (Kategorie A) und Segelboote (Kategorie D) sind über die letzten 13 Jahre, seit die Daten zentral erhoben werden, etwa konstant geblieben: Bei den Motorbootprüfungen verzeichnet die Vereinigung der kantonalen Schifffahrtsämter (vks) einen leichten Anstieg, bei den Segelbootprüfungen einen leichten Rückgang:</p><p></p><table width="461.35pt"><tr><td width="31.1pt" valign="center"><p>Jahr</p></td><td width="60.3pt" valign="center"><p>Theorie total</p></td><td width="78.25pt" valign="center"><p>Theorie bestanden</p></td><td width="59.05pt" valign="center"><p>Kat. A total</p></td><td width="75.35pt" valign="center"><p>Kat A. bestanden</p></td><td width="59.05pt" valign="center"><p>Kat. D total</p></td><td width="73.05pt" valign="center"><p>Kat. D bestanden</p></td></tr><tr><td width="31.1pt" valign="center"><p>2007</p></td><td width="60.3pt" valign="center"><p>7918</p></td><td width="78.25pt" valign="center"><p>6943 (87.7%)</p></td><td width="59.05pt" valign="center"><p>6138</p></td><td width="75.35pt" valign="center"><p>5095 (83.0%)</p></td><td width="59.05pt" valign="center"><p>2301</p></td><td width="73.05pt" valign="center"><p>2048</p><p>(89.0%)</p></td></tr><tr><td width="31.1pt" valign="center"><p>2019</p></td><td width="60.3pt" valign="center"><p>7771</p></td><td width="78.25pt" valign="center"><p>7072 (91.0%)</p></td><td width="59.05pt" valign="center"><p>6498</p></td><td width="75.35pt" valign="center"><p>5448 (83.8%)</p></td><td width="59.05pt" valign="center"><p>2029</p></td><td width="73.05pt" valign="center"><p>1856</p><p>(91.5%)</p></td></tr></table><p></p><p>3. Der Anteil der bestandenen Prüfungen liegt wie unter Antwort 2 dargelegt im Jahr 2019 bei der Theorieprüfung bei 91 Prozent, bei den praktischen Prüfungen zwischen 83.8 Prozent und 91.5 Prozent. Bezüglich Wiederholrate werden keine Daten zentral erhoben.</p><p>5. Zur Anzahl der Segel- und Motorbootschulen werden vom Bund keine Zahlen erhoben. Viele "Schulen" sind aber Einzelpersonen, welche diesen Job im Nebenamt ausführen.</p><p>6. Dem Bundesrat ist die Qualität der Ausbildung der Bootsfahrlehrer wichtig; im Gegensatz zur Strasse werden diese Tätigkeiten aber mehrheitlich saisonal und im Nebenamt ausgeführt. Eine teure Ausbildung und zusätzliche Vorschriften würden viele engagierte Ausbildnerinnen und Ausbildner von dieser Tätigkeit ausschliessen. Die Qualität der Prüfungen, welche von der Vereinigung der kantonalen Schifffahrtsämter (vks) koordiniert und kontrolliert wird, ist hoch. Die vks organisiert zudem regelmässig Aus- und Weiterbildungen der kantonalen Schiffsexperten, welche damit für ein gutes Kompetenzniveau der Prüfungsabsolventen sorgen.</p><p>7. Der Binnenschiffsverkehr in der Schweiz ist mengenmässig und hinsichtlich Gefährdungspotential nicht vergleichbar mit dem Strassenverkehr. In den letzten 20 Jahren hat gemäss Bundesamt für Statistik die Anzahl der immatrikulierten Motorboote um lediglich 5 Prozent zugenommen, die Anzahl der immatrikulierten Segelboote sogar um 20 Prozent abgenommen, während sich die Anzahl der in der Schweiz zugelassenen Motorfahrzeuge auf der Strasse um 38 Prozent erhöht hat.</p> Antwort des Bundesrates.
    • <p>Unsere Seen und Flüsse bieten einen hohen Freizeit- und Erholungswert. Nebst neuen Trendsportarten wie "Kite-Surfen" und "stand-up-paddeling" (SUP) steigt auch die Anzahl der Sportbootfahrer und der Segelbootfahrer. Dies führt zwangsläufig zu immer stärker genutzten Seen und Flüssen. Es wäre deshalb von Vorteil, wenn auch die Bootsfahrlehrer und Segellehrer über eine entsprechende Qualifikation in Form eines Fachausweises verfügen, so wie dies auch für Fahrlehrer im Strassenverkehr gilt. Durch die Erhöhung der Ausbildungsqualität wird die Sicherheit auf den Gewässern verbessert. Nun stellen sich für mich folgende Fragen: </p><p>1. Wie hat sich die jährliche Anzahl Schifffsführerausweise der Kategorie A Motorboot, D Segelboot und Segelboot mit Maschinenantrieb in den letzten 20 Jahren verändert?</p><p>2. Wie hat sich die jährliche Anzahl Theorieprüfungen in den letzten 20 Jahre in der Kategorie A/D verändert?</p><p>3. Wie hoch ist die Wiederholrate bei der Theorieprüfung und bei den praktischen Prüfungen?</p><p>4. Welche jährliche Unfallrate wurde im Zusammenhang mit der privaten Schifffahrt in den letzten 20 Jahren verzeichnet?</p><p>5. Wie hat sich die Anzahl Bootsfahrschulen und Segelschulen in der Schweiz in den letzten 20 Jahren verändert?</p><p>6. Wie beurteilt der Bundesrat bzw. das Bundesamt für Verkehr Abteilung Schifffahrt die Meinung, wonach eine Berufsprüfung "Bootsfahrlehrer mit eidg. Fachausweis" bzw. "Segellehrer mit eidg. Fachausweis für</p><p>Segellehrer" analog dem Obligatorium im Strassenverkehr die Sicherheit auf den Seen erhöhen würde? </p><p>7. Warum sind Fahrlehrer in der Verkehrszulassungsverordnung (VZV) und in der Fahrlehrerverordnung (VF) und den Richtlinien des ASTRA zur Ausübung dieses Berufes strengen Regeln unterworfen als in der Binnenschifffahrtsverordnung?</p>
    • Sicherheit und Verantwortung beim Bootfahren

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