Was heisst netto null für den Hochbau, und wie kann dieses Ziel erreicht werden?

ShortId
20.4135
Id
20204135
Updated
28.07.2023 01:20
Language
de
Title
Was heisst netto null für den Hochbau, und wie kann dieses Ziel erreicht werden?
AdditionalIndexing
2846;52;66
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Neubauten weisen heute in der Regel eine gute energetische Qualität auf und werden mit erneuerbaren Energien betrieben. Zahlreiche Gebäude sind im Betrieb dank Eigenstromproduktion sogar schon Netto-Energieproduzenten und leisten damit einen Beitrag zum Netto-Null-Ziel. Oft gehen sinkende Energieverbrauchszahlen - gerade im Wärmebereich - aber einher mit einer steigenden grauen Energie, die in das Gebäude investiert wurde. Eine echte Dekarbonisierung des Gebäudesektors ist deshalb nur möglich, wenn auch die graue Energie und die damit verbundenen CO2-Emissionen gesenkt werden. Dies könnte durch die Verwendung von Holz oder anderen nachwachsenden Rohstoffen als alternative Baustoffe geschehen.</p><p>Interessant ist auch die Option der Rekarbonisierung von Recyclingbeton (wie im Bericht in Erfüllung des Postulats Thorens 18.4211 beschrieben). Mit dieser Technologie steht offenbar eine neue Möglichkeit zur Verfügung, die bei der Antwort zur Interpellation Bäumle (19.3922) noch nicht bekannt war. Für die Anwendung solcher Technologien braucht es wegen den damit verbundenen Kosten neue Anreize - seien es direkte Vergütungen, eine Zulassung zum Emissionshandel oder eine Anerkennung in den Zielvereinbarungen. In gewissen Fällen ist sicher auch noch mehr Forschung und Entwicklung notwendig.</p><p>Die Motion Schilliger 19.4296 fordert Massnahmen, damit bei Bauprojekten der öffentlichen Hand vermehrt Recyclingmaterialien verwendet werden. Dies ist sehr zu unterstützen. Das gleiche Ziel sollte aber auch bei privaten Bauherren gelten, die ein wesentlich höheres Bauvolumen verantworten.</p>
  • Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, in einem Bericht aufzuzeigen, welche Massnahmen ergriffen werden müssen, damit der Hochbau kompatibel mit dem Ziel Netto Null 2050 wird. Dabei sind insbesondere folgende Themen zu diskutieren: Einsatz von Holz und nachwachsenden Dämmstoffen, Recycling und Reuse von Baustoffen, Rekarbonisierung von Beton.</p><p>Der Bundesrat wird gebeten, aufzuzeigen wie ein Absenkpfad für die graue Energie im Hochbau aussieht und welchen Beitrag die einzelnen Massnahmen leisten können.</p><p>Wie gedenkt der Bundesrat, solche Massnahmen finanziell zu fördern resp. auf der regulatorischen Ebene vorzuschreiben oder zu erleichtern?</p>
  • Was heisst netto null für den Hochbau, und wie kann dieses Ziel erreicht werden?
State
Überwiesen an den Bundesrat
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Neubauten weisen heute in der Regel eine gute energetische Qualität auf und werden mit erneuerbaren Energien betrieben. Zahlreiche Gebäude sind im Betrieb dank Eigenstromproduktion sogar schon Netto-Energieproduzenten und leisten damit einen Beitrag zum Netto-Null-Ziel. Oft gehen sinkende Energieverbrauchszahlen - gerade im Wärmebereich - aber einher mit einer steigenden grauen Energie, die in das Gebäude investiert wurde. Eine echte Dekarbonisierung des Gebäudesektors ist deshalb nur möglich, wenn auch die graue Energie und die damit verbundenen CO2-Emissionen gesenkt werden. Dies könnte durch die Verwendung von Holz oder anderen nachwachsenden Rohstoffen als alternative Baustoffe geschehen.</p><p>Interessant ist auch die Option der Rekarbonisierung von Recyclingbeton (wie im Bericht in Erfüllung des Postulats Thorens 18.4211 beschrieben). Mit dieser Technologie steht offenbar eine neue Möglichkeit zur Verfügung, die bei der Antwort zur Interpellation Bäumle (19.3922) noch nicht bekannt war. Für die Anwendung solcher Technologien braucht es wegen den damit verbundenen Kosten neue Anreize - seien es direkte Vergütungen, eine Zulassung zum Emissionshandel oder eine Anerkennung in den Zielvereinbarungen. In gewissen Fällen ist sicher auch noch mehr Forschung und Entwicklung notwendig.</p><p>Die Motion Schilliger 19.4296 fordert Massnahmen, damit bei Bauprojekten der öffentlichen Hand vermehrt Recyclingmaterialien verwendet werden. Dies ist sehr zu unterstützen. Das gleiche Ziel sollte aber auch bei privaten Bauherren gelten, die ein wesentlich höheres Bauvolumen verantworten.</p>
    • Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, in einem Bericht aufzuzeigen, welche Massnahmen ergriffen werden müssen, damit der Hochbau kompatibel mit dem Ziel Netto Null 2050 wird. Dabei sind insbesondere folgende Themen zu diskutieren: Einsatz von Holz und nachwachsenden Dämmstoffen, Recycling und Reuse von Baustoffen, Rekarbonisierung von Beton.</p><p>Der Bundesrat wird gebeten, aufzuzeigen wie ein Absenkpfad für die graue Energie im Hochbau aussieht und welchen Beitrag die einzelnen Massnahmen leisten können.</p><p>Wie gedenkt der Bundesrat, solche Massnahmen finanziell zu fördern resp. auf der regulatorischen Ebene vorzuschreiben oder zu erleichtern?</p>
    • Was heisst netto null für den Hochbau, und wie kann dieses Ziel erreicht werden?

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