Pneus im Clinch. Ganzheitliche Studien angezeigt

ShortId
20.4225
Id
20204225
Updated
28.07.2023 01:09
Language
de
Title
Pneus im Clinch. Ganzheitliche Studien angezeigt
AdditionalIndexing
48;52
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sind hinsichtlich des Reifenabriebs am Laufen und könnten in den nächsten Jahren publiziert werden. Es ist jedoch wichtig, dass ganzheitliche Studien (Sicherheit, Ökologie und Rollgeräusch) durchgeführt werden. So kann die Weiterentwicklung von Pneus zur Lärmreduktion beitragen. Speziell die Lautstärke eines Reifens ist abhängig von der Gummimischung, der Geometrie des Reifenprofils, der Breite und der Temperatur des Reifens. Die Temperatur wiederum hängt von der Bauweise des Fahrzeugs, dem Luftdruck, der Fahrweise und dem Strassenbelag ab. Je höher die Temperatur eines Reifens wird, desto lauter ist er im Gebrauch.</p><p>Das Reifengeräusch steht deshalb im Konflikt mit dem Sicherheitskriterium Nassbremsen (Bremsweg auf nasser Fahrbahn) und der ökologischen Komponente des Rollwiderstands. Ein leiserer Reifen bedeutet zudem eine Veränderung in der Haltbarkeit und im Aquaplaningverhalten. Noch leisere, noch ökologischere und zugleich sichere Reifen entwickeln zu können, ist daher entsprechend schwierig. </p><p>Mit dem überwiesenen Postulat 19.3559 wird das Thema "Mikroplastik durch Reifenabrieb" aufgearbeitet. Im versprochenen Bericht sollen aus den obigen Gründen auch die Themenbereiche Nassbremsen, Rollwiderstand und Geräusch dargestellt werden.</p><p>Aus den genannten Gründen ist es vonnöten, dass das Lärmverhalten von Reifen weiterhin intensiv erforscht, getestet und bezüglich der erwähnten Kriterien geprüft wird. Die Entwicklung von noch leiseren Reifen stellt die Reifenindustrie vor grosse sicherheitstechnische Herausforderungen. Es ist zu befürchten, dass eine weitere Reduzierung des Lärms beim Personenwagen-Reifen mit den heutigen technischen Möglichkeiten wohl nur auf Kosten der Sicherheit ginge.</p><p>Bei Reifentests wird immer wieder festgestellt, dass die EU-Label Deklaration der Hersteller oftmals von den realen Messwerten abweicht: dies nicht nur besser, sondern auch schlechter gelabelte Reifen gibt es auf dem Markt zu kaufen, was zu Nachfragen Anlass gibt.</p>
  • <p>Im Rahmen der UN/ECE (United Nations Economic Commission for Europe, Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen) arbeitet die Schweiz bei der Weiterentwicklung der Anforderungen an Fahrzeugreifen mit, die international verbindlich Anwendung finden.</p><p>Wie der Postulant darlegt, stehen Fahrzeugreifen stets in einem Spannungsfeld zwischen Sicherheit, Ökologie, Energieeffizienz, Komfort, Dauerhaftigkeit und Abrollgeräusch. Darin eine optimale Abstimmung zu finden, ist sowohl für die Reifenhersteller als auch für die Regulierungsbehörden eine permanente Herausforderung. Dementsprechend gross ist die Zahl der bereits durchgeführten und laufenden Forschungsarbeiten zu diesem Thema. Der Bundesrat wird im Rahmen des überwiesenen Postulats Schneider Schüttel (19.3559 "Reifenabrieb als grösste Quelle von Mikroplastik. Massnahmen zur Verminderung") eine Übersicht über diese Arbeiten erstellen.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt zu prüfen und Bericht zu erstatten, mit welchen Massnahmen und Mitteln Verbesserungen an der Pneuqualität erzielt werden können und dabei die Balance zwischen Sicherheit, Lärmreduktion und Ökologie gewahrt werden kann. Entsprechende ganzheitliche Forschungsarbeiten sind angezeigt.</p>
  • Pneus im Clinch. Ganzheitliche Studien angezeigt
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sind hinsichtlich des Reifenabriebs am Laufen und könnten in den nächsten Jahren publiziert werden. Es ist jedoch wichtig, dass ganzheitliche Studien (Sicherheit, Ökologie und Rollgeräusch) durchgeführt werden. So kann die Weiterentwicklung von Pneus zur Lärmreduktion beitragen. Speziell die Lautstärke eines Reifens ist abhängig von der Gummimischung, der Geometrie des Reifenprofils, der Breite und der Temperatur des Reifens. Die Temperatur wiederum hängt von der Bauweise des Fahrzeugs, dem Luftdruck, der Fahrweise und dem Strassenbelag ab. Je höher die Temperatur eines Reifens wird, desto lauter ist er im Gebrauch.</p><p>Das Reifengeräusch steht deshalb im Konflikt mit dem Sicherheitskriterium Nassbremsen (Bremsweg auf nasser Fahrbahn) und der ökologischen Komponente des Rollwiderstands. Ein leiserer Reifen bedeutet zudem eine Veränderung in der Haltbarkeit und im Aquaplaningverhalten. Noch leisere, noch ökologischere und zugleich sichere Reifen entwickeln zu können, ist daher entsprechend schwierig. </p><p>Mit dem überwiesenen Postulat 19.3559 wird das Thema "Mikroplastik durch Reifenabrieb" aufgearbeitet. Im versprochenen Bericht sollen aus den obigen Gründen auch die Themenbereiche Nassbremsen, Rollwiderstand und Geräusch dargestellt werden.</p><p>Aus den genannten Gründen ist es vonnöten, dass das Lärmverhalten von Reifen weiterhin intensiv erforscht, getestet und bezüglich der erwähnten Kriterien geprüft wird. Die Entwicklung von noch leiseren Reifen stellt die Reifenindustrie vor grosse sicherheitstechnische Herausforderungen. Es ist zu befürchten, dass eine weitere Reduzierung des Lärms beim Personenwagen-Reifen mit den heutigen technischen Möglichkeiten wohl nur auf Kosten der Sicherheit ginge.</p><p>Bei Reifentests wird immer wieder festgestellt, dass die EU-Label Deklaration der Hersteller oftmals von den realen Messwerten abweicht: dies nicht nur besser, sondern auch schlechter gelabelte Reifen gibt es auf dem Markt zu kaufen, was zu Nachfragen Anlass gibt.</p>
    • <p>Im Rahmen der UN/ECE (United Nations Economic Commission for Europe, Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen) arbeitet die Schweiz bei der Weiterentwicklung der Anforderungen an Fahrzeugreifen mit, die international verbindlich Anwendung finden.</p><p>Wie der Postulant darlegt, stehen Fahrzeugreifen stets in einem Spannungsfeld zwischen Sicherheit, Ökologie, Energieeffizienz, Komfort, Dauerhaftigkeit und Abrollgeräusch. Darin eine optimale Abstimmung zu finden, ist sowohl für die Reifenhersteller als auch für die Regulierungsbehörden eine permanente Herausforderung. Dementsprechend gross ist die Zahl der bereits durchgeführten und laufenden Forschungsarbeiten zu diesem Thema. Der Bundesrat wird im Rahmen des überwiesenen Postulats Schneider Schüttel (19.3559 "Reifenabrieb als grösste Quelle von Mikroplastik. Massnahmen zur Verminderung") eine Übersicht über diese Arbeiten erstellen.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt zu prüfen und Bericht zu erstatten, mit welchen Massnahmen und Mitteln Verbesserungen an der Pneuqualität erzielt werden können und dabei die Balance zwischen Sicherheit, Lärmreduktion und Ökologie gewahrt werden kann. Entsprechende ganzheitliche Forschungsarbeiten sind angezeigt.</p>
    • Pneus im Clinch. Ganzheitliche Studien angezeigt

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