Berufsbildung und Gleichstellung. Lust und Kompetenzen vermitteln, unternehmerisch tätig zu werden, Frauen wie Männern und in allen Branchen

ShortId
20.4285
Id
20204285
Updated
10.04.2024 16:00
Language
de
Title
Berufsbildung und Gleichstellung. Lust und Kompetenzen vermitteln, unternehmerisch tätig zu werden, Frauen wie Männern und in allen Branchen
AdditionalIndexing
32;28;15
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Der Bund beaufsichtigt die Berufsbildung. Das SBFI ist namentlich zuständig für die Anerkennung der Rahmenlehrpläne an den höheren Fachschulen und den Fachhochschulen.</p><p>Ein Vergleich zwischen diesen Studienplänen fördert leider zutage, dass in den traditionellen Männerberufen Managementaspekte stark betont werden, ganz im Gegensatz zu den traditionellen Frauenberufen.</p><p>So lernt etwa ein Informatiker oder ein Techniker in Holztechnik, wie man Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führt, wie man Projekte plant und durchführt, wie man ein Unternehmen führt und wie man Buchhaltungssoftware verwendet.</p><p>Auf der anderen Seite muss eine Kindererzieherin sehr wohl fähig sein, die Arbeit in einem Team zu führen; ihre Ausbildung ist jedoch in keiner Weise ausgerichtet auf die Entwicklung von Kompetenzen im Führen eines Betriebs oder in Buchhaltung. Das Gleiche gilt allgemein für die Berufe im sozialen Bereich, zum Beispiel für Pflegefachleute.</p><p>Die zuletzt genannten Berufe sind jedoch keineswegs auf Angestellte öffentlicher Institutionen beschränkt. Die Offensiven für den Ausbau des Angebots an Institutionen der familienergänzenden Kinderbetreuung oder für die Beseitigung des Fachkräftemangels im Bereich der Pflegefachpersonen machen es nötig, dass in diesen Berufsausbildungen die Lust und die Fähigkeiten, unternehmerisch tätig zu werden, vermittelt werden.</p><p>In einer Zeit, in der die Gesellschaft Lohn- und Chancenungleichheiten beklagt, erscheint es nicht mehr als zeitgemäss, dass aufgrund der Inhalte der einzelnen Studiengänge derart grosse Unterschiede in den Berufskompetenzen vermittelt werden, die sich keineswegs mit der unterschiedlichen Natur der Berufe rechtfertigen lassen.</p><p>Der Bundesrat wird aufgefordert, diese Ungleichheiten genauer zu untersuchen und zu beseitigen mit dem Ziel, dass alle Ausbildungen in der Schweiz Lust auf und Fähigkeiten im Gründen und Führen von Betrieben und Unternehmen vermitteln.</p>
  • Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Inhalte der vom Bund anerkannten Ausbildungsprogramme (höhere Fachschulen, Fachhochschulen usw.) einem Vergleich zu unterziehen. Untersucht werden soll, welchen Stellenwert in diesen Programmen dem Unternehmertum zukommt (Entwicklung von Managementkompetenzen, Führung von Teams, Buchhaltung usw.). Dabei sollen insbesondere traditionelle Männerberufe und traditionelle Frauenberufe auf diesen Aspekt hin verglichen werden. Der Bundesrat wird zudem beauftragt, Lösungen vorzuschlagen, wie zu erreichen wäre, dass alle Ausbildungen diesen unternehmerischen Aspekten den ihnen gebührenden Stellenwert einräumen.</p>
  • Berufsbildung und Gleichstellung. Lust und Kompetenzen vermitteln, unternehmerisch tätig zu werden, Frauen wie Männern und in allen Branchen
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Der Bund beaufsichtigt die Berufsbildung. Das SBFI ist namentlich zuständig für die Anerkennung der Rahmenlehrpläne an den höheren Fachschulen und den Fachhochschulen.</p><p>Ein Vergleich zwischen diesen Studienplänen fördert leider zutage, dass in den traditionellen Männerberufen Managementaspekte stark betont werden, ganz im Gegensatz zu den traditionellen Frauenberufen.</p><p>So lernt etwa ein Informatiker oder ein Techniker in Holztechnik, wie man Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führt, wie man Projekte plant und durchführt, wie man ein Unternehmen führt und wie man Buchhaltungssoftware verwendet.</p><p>Auf der anderen Seite muss eine Kindererzieherin sehr wohl fähig sein, die Arbeit in einem Team zu führen; ihre Ausbildung ist jedoch in keiner Weise ausgerichtet auf die Entwicklung von Kompetenzen im Führen eines Betriebs oder in Buchhaltung. Das Gleiche gilt allgemein für die Berufe im sozialen Bereich, zum Beispiel für Pflegefachleute.</p><p>Die zuletzt genannten Berufe sind jedoch keineswegs auf Angestellte öffentlicher Institutionen beschränkt. Die Offensiven für den Ausbau des Angebots an Institutionen der familienergänzenden Kinderbetreuung oder für die Beseitigung des Fachkräftemangels im Bereich der Pflegefachpersonen machen es nötig, dass in diesen Berufsausbildungen die Lust und die Fähigkeiten, unternehmerisch tätig zu werden, vermittelt werden.</p><p>In einer Zeit, in der die Gesellschaft Lohn- und Chancenungleichheiten beklagt, erscheint es nicht mehr als zeitgemäss, dass aufgrund der Inhalte der einzelnen Studiengänge derart grosse Unterschiede in den Berufskompetenzen vermittelt werden, die sich keineswegs mit der unterschiedlichen Natur der Berufe rechtfertigen lassen.</p><p>Der Bundesrat wird aufgefordert, diese Ungleichheiten genauer zu untersuchen und zu beseitigen mit dem Ziel, dass alle Ausbildungen in der Schweiz Lust auf und Fähigkeiten im Gründen und Führen von Betrieben und Unternehmen vermitteln.</p>
    • Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Inhalte der vom Bund anerkannten Ausbildungsprogramme (höhere Fachschulen, Fachhochschulen usw.) einem Vergleich zu unterziehen. Untersucht werden soll, welchen Stellenwert in diesen Programmen dem Unternehmertum zukommt (Entwicklung von Managementkompetenzen, Führung von Teams, Buchhaltung usw.). Dabei sollen insbesondere traditionelle Männerberufe und traditionelle Frauenberufe auf diesen Aspekt hin verglichen werden. Der Bundesrat wird zudem beauftragt, Lösungen vorzuschlagen, wie zu erreichen wäre, dass alle Ausbildungen diesen unternehmerischen Aspekten den ihnen gebührenden Stellenwert einräumen.</p>
    • Berufsbildung und Gleichstellung. Lust und Kompetenzen vermitteln, unternehmerisch tätig zu werden, Frauen wie Männern und in allen Branchen

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