Wirksame Massnahmen zur Offenhaltung der Weideflächen im Sömmerungsgebiet

ShortId
20.4584
Id
20204584
Updated
28.07.2023 00:54
Language
de
Title
Wirksame Massnahmen zur Offenhaltung der Weideflächen im Sömmerungsgebiet
AdditionalIndexing
2846;55;52;24
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Gemäss Zweckartikel des Landwirtschaftsgesetzes hat der Bund dafür zu sorgen, dass die Kulturlandschaft gepflegt, die Besiedelung des Landes dezentral und das Tierwohl gewährleistet ist. Die rasante Zunahme der Wolfspopulation in den Berggebieten erhöht abermals den Druck auf die Alpwirtschaft. Ohne Gegenmassnahmen droht die Aufgabe von vielen kleineren Alpen.</p><p>Die Landwirtschaft, insbesondere in den Sömmerungsgebieten, ist vielerorts noch heute geprägt von kleinstrukturierten Landwirtschaftsbetrieben, die einen wichtigen Beitrag leisten an die flächendeckende Bewirtschaftung, Offenhaltung und landschaftliche Vielfalt. </p><p>Sömmerungsweiden an Grenzertragsstandorten mit kleiner Bestossung sind nur mit unverhältnismässig hohem Aufwand zu betreiben und sind dementsprechend zunehmend unwirtschaftlich. Diese Betriebe leiden besonders unter der steigenden Zahl von Grossraubtierattacken auf Nutztiere und drohen wegen der Belastung aufzugeben. Daher braucht es gezielte Massnahmen zur Verhinderung dieser Betriebsaufgaben und als Folge davon der Vergandung und Verbuschung.</p>
  • <p>Die potentiell schwierigen Bedingungen für kleine Landwirtschaftsbetriebe gerade im Berggebiet sind bekannt. In Erfüllung des Postulates 18.4095 der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Ständerates wird der Bundesrat "die Folgen der Ausbreitung von Grossraubtieren in der Schweiz auf die landwirtschaftliche Bewirtschaftung des Berggebietes" in einem Bericht darlegen. Als Grundlage für diesen Bericht hat das Bundesamt für Umwelt (BAFU) bei der Forschungsanstalt Agroscope die Studie "Landwirtschaftlicher Strukturwandel und Grossraubtiere" in Auftrag gegeben. Die Agroscope-Studie untersucht betriebswirtschaftliche, arbeitswirtschaftliche und soziale Aspekte, die sich im Zusammenhang mit der Ausbreitung von Grossraubtieren (insbesondere des Wolfs) ergeben. Weiter werden Szenarien mit unterschiedlichen Kosten und Entschädigungen für den Herdenschutz modelliert. Gemäss dem oben erwähnten Postulat soll der Bericht des Bundesrats auch darlegen, wie sich die Änderungen der Bewirtschaftung des Berggebietes "auf die Landschaft, den Tourismus und die Biodiversität auswirken können". Diese Aspekte werden in einer ergänzenden Studie untersucht. Die Resultate sind auf Herbst 2022 angekündigt. Auf der Basis dieser zwei Studien wird der Bundesrat in seinem Bericht allfällige Massnahmen aufzeigen und dabei auch das Anliegen des vorliegenden Postulates prüfen. Zudem werden flankierende Massnahmen im Bereich des Agrarrechts zur Umsetzung des Postulates 20.4548 Bulliard "Massnahmen zur Stärkung der Alp- und Berglandwirtschaft" geprüft.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.
  • <p>Es ist ein Erschwernisbeitrag für Sömmerungsalpen mit bis zu 40 Normalstössen zu prüfen, welcher vom BAFU geleistet wird, um den enormen personellen und materiellen Aufwand zum Schutz der Nutztiere und die Offenhaltung sicher zu stellen.</p>
  • Wirksame Massnahmen zur Offenhaltung der Weideflächen im Sömmerungsgebiet
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Gemäss Zweckartikel des Landwirtschaftsgesetzes hat der Bund dafür zu sorgen, dass die Kulturlandschaft gepflegt, die Besiedelung des Landes dezentral und das Tierwohl gewährleistet ist. Die rasante Zunahme der Wolfspopulation in den Berggebieten erhöht abermals den Druck auf die Alpwirtschaft. Ohne Gegenmassnahmen droht die Aufgabe von vielen kleineren Alpen.</p><p>Die Landwirtschaft, insbesondere in den Sömmerungsgebieten, ist vielerorts noch heute geprägt von kleinstrukturierten Landwirtschaftsbetrieben, die einen wichtigen Beitrag leisten an die flächendeckende Bewirtschaftung, Offenhaltung und landschaftliche Vielfalt. </p><p>Sömmerungsweiden an Grenzertragsstandorten mit kleiner Bestossung sind nur mit unverhältnismässig hohem Aufwand zu betreiben und sind dementsprechend zunehmend unwirtschaftlich. Diese Betriebe leiden besonders unter der steigenden Zahl von Grossraubtierattacken auf Nutztiere und drohen wegen der Belastung aufzugeben. Daher braucht es gezielte Massnahmen zur Verhinderung dieser Betriebsaufgaben und als Folge davon der Vergandung und Verbuschung.</p>
    • <p>Die potentiell schwierigen Bedingungen für kleine Landwirtschaftsbetriebe gerade im Berggebiet sind bekannt. In Erfüllung des Postulates 18.4095 der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Ständerates wird der Bundesrat "die Folgen der Ausbreitung von Grossraubtieren in der Schweiz auf die landwirtschaftliche Bewirtschaftung des Berggebietes" in einem Bericht darlegen. Als Grundlage für diesen Bericht hat das Bundesamt für Umwelt (BAFU) bei der Forschungsanstalt Agroscope die Studie "Landwirtschaftlicher Strukturwandel und Grossraubtiere" in Auftrag gegeben. Die Agroscope-Studie untersucht betriebswirtschaftliche, arbeitswirtschaftliche und soziale Aspekte, die sich im Zusammenhang mit der Ausbreitung von Grossraubtieren (insbesondere des Wolfs) ergeben. Weiter werden Szenarien mit unterschiedlichen Kosten und Entschädigungen für den Herdenschutz modelliert. Gemäss dem oben erwähnten Postulat soll der Bericht des Bundesrats auch darlegen, wie sich die Änderungen der Bewirtschaftung des Berggebietes "auf die Landschaft, den Tourismus und die Biodiversität auswirken können". Diese Aspekte werden in einer ergänzenden Studie untersucht. Die Resultate sind auf Herbst 2022 angekündigt. Auf der Basis dieser zwei Studien wird der Bundesrat in seinem Bericht allfällige Massnahmen aufzeigen und dabei auch das Anliegen des vorliegenden Postulates prüfen. Zudem werden flankierende Massnahmen im Bereich des Agrarrechts zur Umsetzung des Postulates 20.4548 Bulliard "Massnahmen zur Stärkung der Alp- und Berglandwirtschaft" geprüft.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.
    • <p>Es ist ein Erschwernisbeitrag für Sömmerungsalpen mit bis zu 40 Normalstössen zu prüfen, welcher vom BAFU geleistet wird, um den enormen personellen und materiellen Aufwand zum Schutz der Nutztiere und die Offenhaltung sicher zu stellen.</p>
    • Wirksame Massnahmen zur Offenhaltung der Weideflächen im Sömmerungsgebiet

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