Strategisches Krisenmanagement
- ShortId
-
21.3449
- Id
-
20213449
- Updated
-
12.06.2024 10:21
- Language
-
de
- Title
-
Strategisches Krisenmanagement
- AdditionalIndexing
-
2841;04;09
- 1
-
- PriorityCouncil1
-
Ständerat
- Texts
-
- <p>Die bisherige Bewältigung der Coronakrise hat deutliche Schwächen in der strategischen Planung und Führung offenbart. Die Strukturen und Prozesse für die Bewältigung einer ausserordentlichen Lage sind auf der politischen und strategischen Stufe ungenügend eingeübt. Die für die vorausschauende Bewältigung einer solchen Krise nötigen strategischen Optionen fehlen weitgehend. In der Folge führt die Landesregierung oft zu reaktiv und eindimensional aufgrund der gerade herrschenden und prognostizierten epidemiologischen Lage. Die ordentlichen Verwaltungsstrukturen sind nicht in der Lage, aus den zahlreichen Teillagen ein integrales strategisches Lagebild zu generieren. Zwischen der operativen Ebene der Bundesämter und dem Bundesrat gibt es keine Krisenstabsstrukturen, welche in der Lage wären, gemäss einer Gesamtlage strategische Handlungsoptionen in Varianten zu erarbeiten. Solche wären dringend nötig gewesen, um:</p><p>-die schweizweite Versorgung mit Schutz- und Desinfektionsmaterial sicherzustellen, </p><p>-das breite Testen und lückenlose Nachverfolgen von Infizierten aufzubauen,</p><p>-frühzeitig genügend Impfstoff für die Schweiz zu sichern</p><p>-und bereits ab dem Herbst 2020 das effiziente Impfen der Bevölkerung in der ersten Jahreshälfte 2021 vorausschauend zu planen.</p><p>-Während eines Lockdowns prospektiv eine nachvollziehbare Öffnungsstrategie zu erarbeiten und damit Planungssicherheit für die Wirtschaft und die Bevölkerung erzeugen zu können.</p><p>Ein effizientes strategisches Krisenmanagement benötigt die entsprechenden Strukturen, in erster Linie in Form einer der operativen Ebene übergeordneten Krisen-Stabsorganisation. Der in der ausserordentlichen Lage einberufene Krisenstab Bundesrat Corona war lediglich ein Koordinationsgremium. </p><p>Weiter ist in einem Ausbildungs- und Übungskonzept aufzuzeigen, wie die Kapazitäten bestehender Institutionen, insbesondere der Höheren Kaderausbildung der Armee und des Bundesamts für Bevölkerungsschutz, genutzt werden können, um Stabs- und Führungskader auszubilden und regemässigen Tests in der Form von Übungen zu unterziehen. Zusätzlich braucht es zirka alle vier oder fünf Jahre eine nationale Gesamtübung, an der sich auch der Bundesrat und die Kantonsregierungen mit ihren Stäben beteiligen.</p>
- Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
- <p>Der Bundesrat wird beauftragt zu prüfen und Bericht zu erstatten, wie das strategische Krisenmanagement der Schweiz zur Bewältigung von nationalen Krisenlagen gestärkt werden kann und wie die Führungskräfte dafür systematisch ausgebildet und beübt werden können.</p><p>Insbesondre sind folgende Fragen zu beantworten:</p><p></p><p>1. Welche strategische und operative Krisenführungsorganisation Stufe Bund ist bei den verschiedenen Krisenarten (Stromausfall, Terroranschlage, Pandemie, usw.) sinnvoll, um den Bundesrat in seinen Entscheidungen zeit- und lagegerecht zu beraten?</p><p>2. Wie erfolgt dabei die Koordination mit dem Sicherheitsverbund Schweiz, um dessen Einbezug in die Entscheidungsfindung sicherzustellen und die Umsetzung der Entscheide Stufe Bund und Kantone zu koordinieren und zu unterstützen?</p><p>3. Welche Übungen und/oder Ausbildungsmodule unter Einbezug der Höheren Kaderausbildung der Armee und des Bundesamts für Bevölkerungsschutz sind notwendig, um die Führungsfähigkeit dieser Stäbe im Krisenfall sicherzustellen?</p>
- Strategisches Krisenmanagement
- State
-
Erledigt
- Related Affairs
-
- Drafts
-
-
- Index
- 0
- Texts
-
- <p>Die bisherige Bewältigung der Coronakrise hat deutliche Schwächen in der strategischen Planung und Führung offenbart. Die Strukturen und Prozesse für die Bewältigung einer ausserordentlichen Lage sind auf der politischen und strategischen Stufe ungenügend eingeübt. Die für die vorausschauende Bewältigung einer solchen Krise nötigen strategischen Optionen fehlen weitgehend. In der Folge führt die Landesregierung oft zu reaktiv und eindimensional aufgrund der gerade herrschenden und prognostizierten epidemiologischen Lage. Die ordentlichen Verwaltungsstrukturen sind nicht in der Lage, aus den zahlreichen Teillagen ein integrales strategisches Lagebild zu generieren. Zwischen der operativen Ebene der Bundesämter und dem Bundesrat gibt es keine Krisenstabsstrukturen, welche in der Lage wären, gemäss einer Gesamtlage strategische Handlungsoptionen in Varianten zu erarbeiten. Solche wären dringend nötig gewesen, um:</p><p>-die schweizweite Versorgung mit Schutz- und Desinfektionsmaterial sicherzustellen, </p><p>-das breite Testen und lückenlose Nachverfolgen von Infizierten aufzubauen,</p><p>-frühzeitig genügend Impfstoff für die Schweiz zu sichern</p><p>-und bereits ab dem Herbst 2020 das effiziente Impfen der Bevölkerung in der ersten Jahreshälfte 2021 vorausschauend zu planen.</p><p>-Während eines Lockdowns prospektiv eine nachvollziehbare Öffnungsstrategie zu erarbeiten und damit Planungssicherheit für die Wirtschaft und die Bevölkerung erzeugen zu können.</p><p>Ein effizientes strategisches Krisenmanagement benötigt die entsprechenden Strukturen, in erster Linie in Form einer der operativen Ebene übergeordneten Krisen-Stabsorganisation. Der in der ausserordentlichen Lage einberufene Krisenstab Bundesrat Corona war lediglich ein Koordinationsgremium. </p><p>Weiter ist in einem Ausbildungs- und Übungskonzept aufzuzeigen, wie die Kapazitäten bestehender Institutionen, insbesondere der Höheren Kaderausbildung der Armee und des Bundesamts für Bevölkerungsschutz, genutzt werden können, um Stabs- und Führungskader auszubilden und regemässigen Tests in der Form von Übungen zu unterziehen. Zusätzlich braucht es zirka alle vier oder fünf Jahre eine nationale Gesamtübung, an der sich auch der Bundesrat und die Kantonsregierungen mit ihren Stäben beteiligen.</p>
- Der Bundesrat beantragt die Annahme des Postulates.
- <p>Der Bundesrat wird beauftragt zu prüfen und Bericht zu erstatten, wie das strategische Krisenmanagement der Schweiz zur Bewältigung von nationalen Krisenlagen gestärkt werden kann und wie die Führungskräfte dafür systematisch ausgebildet und beübt werden können.</p><p>Insbesondre sind folgende Fragen zu beantworten:</p><p></p><p>1. Welche strategische und operative Krisenführungsorganisation Stufe Bund ist bei den verschiedenen Krisenarten (Stromausfall, Terroranschlage, Pandemie, usw.) sinnvoll, um den Bundesrat in seinen Entscheidungen zeit- und lagegerecht zu beraten?</p><p>2. Wie erfolgt dabei die Koordination mit dem Sicherheitsverbund Schweiz, um dessen Einbezug in die Entscheidungsfindung sicherzustellen und die Umsetzung der Entscheide Stufe Bund und Kantone zu koordinieren und zu unterstützen?</p><p>3. Welche Übungen und/oder Ausbildungsmodule unter Einbezug der Höheren Kaderausbildung der Armee und des Bundesamts für Bevölkerungsschutz sind notwendig, um die Führungsfähigkeit dieser Stäbe im Krisenfall sicherzustellen?</p>
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