Fachwissen anzapfen für die Armee der Zukunft!

ShortId
21.4071
Id
20214071
Updated
27.07.2023 23:51
Language
de
Title
Fachwissen anzapfen für die Armee der Zukunft!
AdditionalIndexing
09;32
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Die Welt verändert sich und wird immer komplexer. Die klassischen Bedrohungen bleiben bestehen, jedoch kommen immer neue Herausforderungen hinzu. Insbesondere im Umgang mit dem technologischen Wandel bedarf die Armee immer mehr Fachwissen und Spezialisten. Dieser Trend wird laut aktuellem Sicherheitspolitischen Bericht weiter zunehmen, da neue Technologien immer schneller entwickelt und breiter eingesetzt werden. Umso wichtiger ist es, dass die Armee für diese neuen Herausforderungen gewappnet ist. Die Schweiz verfügt mit ihren exzellenten Universitäten und Hochschulen bereits über einen breiten Wissenspool, den es zu nutzen gilt. Deshalb soll der Bundesrat dieses Wissen besser abholen und den Studierenden ermöglichen, ihre Master- oder Doktorarbeiten im Dienst und zugunsten der Armee zu verfassen. Dafür braucht es neben dem Willen der Angehörigen der Armee, sich für eine längere Zeitspanne zur Verfügung zu stellen, auch eine Grundlage, damit die Anrechenbarkeit solcher Arbeiten sichergestellt ist.</p>
  • <p>Als Milizarmee ist die Schweizer Armee auf das Fachwissen ihrer Angehörigen angewiesen. Die Armee leistet deshalb viel, um das zivile Fachwissen der Armeeangehörigen zu nutzen. So werden ihre beruflichen Fähigkeiten bereits bei der Rekrutierung erhoben und auch bei der Funktionszuteilung berücksichtigt.</p><p>Dies ermöglicht es der Armee schon heute, auf das wissenschaftliche und technologische Know-how der Armeeangehörigen zurückzugreifen. Spezialistinnen und Spezialisten mit relevanten Fachkenntnissen werden in entsprechende Funktionen (z.B. Cybersoldatinnen und -soldaten) oder Fachstäbe (z.B. Satellitentechnologie) eingeteilt. Qualifizierte Soldatinnen und Soldaten können zu Fachoffizierinnen und Fachoffizieren befördert werden. Dadurch bleibt ihr Fachwissen der Armee länger erhalten. Zudem können sowohl die Gruppe Verteidigung als auch armasuisse bei konkretem Bedarf Forschungsaufträge an Universitäten und Fachhochschulen vergeben.</p><p>Die Anrechenbarkeit von Master- und Doktorarbeiten an den Militärdienst, wie sie die Motion fordert, erachtet der Bundesrat hingegen nicht als zielführend: Mit Blick auf die Wehrgerechtigkeit und die Gleichbehandlung (Art. 8 BV, SR 101) würden bestimmte Armeeangehörige bevorzugt, nämlich Studierende und Doktorandinnen und Doktoranden bestimmter Fachrichtungen (primär Naturwissenschaften, Ingenieurwesen). Alle übrigen Armeeangehörigen (Studierende anderer Fakultäten, Büroangestellte usw.) hätten diese Möglichkeit a priori nicht.</p><p>Im Rahmen der Weiterentwicklung des Dienstleistungs- und Ausbildungsmodells prüft die Armee allerdings neue Ansätze, um das notwendige Fachwissen auch längerfristig sicherzustellen.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Grundlagen zu erarbeiten, damit die Anrechenbarkeit von Master- oder Doktorarbeiten von Angehörigen der Armee ermöglicht wird. Wie im Bericht zum Postulat Dobler (17.3106) "Armee 2.0. Die Schweiz muss das Technologie-Know-how fördern und sichern" erfasst, besteht hier das Potential Fachwissen zugunsten der Armee einzusetzen.</p>
  • Fachwissen anzapfen für die Armee der Zukunft!
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Die Welt verändert sich und wird immer komplexer. Die klassischen Bedrohungen bleiben bestehen, jedoch kommen immer neue Herausforderungen hinzu. Insbesondere im Umgang mit dem technologischen Wandel bedarf die Armee immer mehr Fachwissen und Spezialisten. Dieser Trend wird laut aktuellem Sicherheitspolitischen Bericht weiter zunehmen, da neue Technologien immer schneller entwickelt und breiter eingesetzt werden. Umso wichtiger ist es, dass die Armee für diese neuen Herausforderungen gewappnet ist. Die Schweiz verfügt mit ihren exzellenten Universitäten und Hochschulen bereits über einen breiten Wissenspool, den es zu nutzen gilt. Deshalb soll der Bundesrat dieses Wissen besser abholen und den Studierenden ermöglichen, ihre Master- oder Doktorarbeiten im Dienst und zugunsten der Armee zu verfassen. Dafür braucht es neben dem Willen der Angehörigen der Armee, sich für eine längere Zeitspanne zur Verfügung zu stellen, auch eine Grundlage, damit die Anrechenbarkeit solcher Arbeiten sichergestellt ist.</p>
    • <p>Als Milizarmee ist die Schweizer Armee auf das Fachwissen ihrer Angehörigen angewiesen. Die Armee leistet deshalb viel, um das zivile Fachwissen der Armeeangehörigen zu nutzen. So werden ihre beruflichen Fähigkeiten bereits bei der Rekrutierung erhoben und auch bei der Funktionszuteilung berücksichtigt.</p><p>Dies ermöglicht es der Armee schon heute, auf das wissenschaftliche und technologische Know-how der Armeeangehörigen zurückzugreifen. Spezialistinnen und Spezialisten mit relevanten Fachkenntnissen werden in entsprechende Funktionen (z.B. Cybersoldatinnen und -soldaten) oder Fachstäbe (z.B. Satellitentechnologie) eingeteilt. Qualifizierte Soldatinnen und Soldaten können zu Fachoffizierinnen und Fachoffizieren befördert werden. Dadurch bleibt ihr Fachwissen der Armee länger erhalten. Zudem können sowohl die Gruppe Verteidigung als auch armasuisse bei konkretem Bedarf Forschungsaufträge an Universitäten und Fachhochschulen vergeben.</p><p>Die Anrechenbarkeit von Master- und Doktorarbeiten an den Militärdienst, wie sie die Motion fordert, erachtet der Bundesrat hingegen nicht als zielführend: Mit Blick auf die Wehrgerechtigkeit und die Gleichbehandlung (Art. 8 BV, SR 101) würden bestimmte Armeeangehörige bevorzugt, nämlich Studierende und Doktorandinnen und Doktoranden bestimmter Fachrichtungen (primär Naturwissenschaften, Ingenieurwesen). Alle übrigen Armeeangehörigen (Studierende anderer Fakultäten, Büroangestellte usw.) hätten diese Möglichkeit a priori nicht.</p><p>Im Rahmen der Weiterentwicklung des Dienstleistungs- und Ausbildungsmodells prüft die Armee allerdings neue Ansätze, um das notwendige Fachwissen auch längerfristig sicherzustellen.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Grundlagen zu erarbeiten, damit die Anrechenbarkeit von Master- oder Doktorarbeiten von Angehörigen der Armee ermöglicht wird. Wie im Bericht zum Postulat Dobler (17.3106) "Armee 2.0. Die Schweiz muss das Technologie-Know-how fördern und sichern" erfasst, besteht hier das Potential Fachwissen zugunsten der Armee einzusetzen.</p>
    • Fachwissen anzapfen für die Armee der Zukunft!

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