Berücksichtigung der Auswirkungen von Kaltstarts bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf die Luftverschmutzung

ShortId
21.4207
Id
20214207
Updated
26.03.2024 22:11
Language
de
Title
Berücksichtigung der Auswirkungen von Kaltstarts bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf die Luftverschmutzung
AdditionalIndexing
48;66;52
1
PriorityCouncil1
Nationalrat
Texts
  • <p>Moderne Abgaskatalysatoren sind extrem wirksam: Sie eliminieren bis zu 99 Prozent aller relevanten Luftschadstoffe, die in einem Benzinmotor entstehen. Allerdings erzielen sie diesen Höchstwert nur im "heissen" Betrieb, bei 200 bis 300°C. Und solche Temperaturen werden erst nach mehreren Minuten Fahrt erreicht.</p><p> "In den ersten 300 Sekunden emittieren moderne Benziner mehr Luftschadstoffe als bei einer 1300 Kilometer langen Fahrt mit betriebswarmem Motor", so Panayotis Dimopoulos Eggenschwiler, Forscher der Empa. Moderne Fahrzeuge stossen somit bei niedrigen Aussentemperaturen während der ersten Fahrtminuten beträchtliche Schadstoffmengen aus. Diese Emissionen werden bei den standardisierten Tests an betriebswarmen Motoren nicht gemessen. </p><p>Da zahlreiche Fahrten, insbesondere in städtischen Gebieten, von kurzer Dauer und Distanz sind, ist diese Verschmutzung vor allem im Winter bedeutend. </p><p>Dieses Problem ist auch bei Hybridfahrzeugen erheblich, da das Umschalten auf den Elektromotor zu einer Abkühlung des Verbrennungsmotors führt und somit die Wirksamkeit des Katalysators verringert. </p><p>Daher ist es notwendig, die Vorschriften in Bezug auf Abgasemissionen dahingehend anzupassen, dass Kaltstarts bei der Berechnung der Emissionen eines Fahrzeugs berücksichtigt werden, um so die Industrie dazu zu bringen, Lösungen von Forschungsinstituten wie der Empa zu verwenden, die ein Aufheizen des Katalysators vor dem Start des Fahrzeugs ermöglichen. </p>
  • <p>Seit 1995 sind die Vorschriften für Strassenfahrzeuge in der Schweiz mit denjenigen der Europäischen Union (EU) harmonisiert. Schadstoffemissionen von Strassenfahrzeugen müssen deshalb in internationaler Zusammenarbeit geregelt und begrenzt werden.</p><p>Die Schweiz setzt sich seit Jahren im Rahmen der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE) für die Harmonisierung und Verschärfung der Abgasvorschriften für Strassenfahrzeuge ein. Sie war massgeblich an der Ausarbeitung eines neuen Testverfahrens für die Messung von Kaltstartemissionen innerhalb des bestehenden Prüfverfahrens (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure WLTP) beteiligt. Dieses Testverfahren wurde Ende 2020 vom Weltforum zur Harmonisierung technischer Vorschriften für Strassenfahrzeuge der UNECE verabschiedet. Die Europäische Kommission dürfte dieses Testverfahren in die kommende neue Abgasnorm EURO 7 aufnehmen. Ein entsprechender Entwurf wird auf Ende 2021 erwartet.</p><p>Der Bundesrat beabsichtigt, die international anwendbaren Vorschriften zeitgleich mit der EU zu übernehmen.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
  • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Vorschriften in Bezug auf Abgase zu verschärfen, um den Abgasemissionen bei Kaltstarts von Verbrennungsmotoren Rechnung zu tragen.</p>
  • Berücksichtigung der Auswirkungen von Kaltstarts bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf die Luftverschmutzung
State
Erledigt
Related Affairs
Drafts
  • Index
    0
    Texts
    • <p>Moderne Abgaskatalysatoren sind extrem wirksam: Sie eliminieren bis zu 99 Prozent aller relevanten Luftschadstoffe, die in einem Benzinmotor entstehen. Allerdings erzielen sie diesen Höchstwert nur im "heissen" Betrieb, bei 200 bis 300°C. Und solche Temperaturen werden erst nach mehreren Minuten Fahrt erreicht.</p><p> "In den ersten 300 Sekunden emittieren moderne Benziner mehr Luftschadstoffe als bei einer 1300 Kilometer langen Fahrt mit betriebswarmem Motor", so Panayotis Dimopoulos Eggenschwiler, Forscher der Empa. Moderne Fahrzeuge stossen somit bei niedrigen Aussentemperaturen während der ersten Fahrtminuten beträchtliche Schadstoffmengen aus. Diese Emissionen werden bei den standardisierten Tests an betriebswarmen Motoren nicht gemessen. </p><p>Da zahlreiche Fahrten, insbesondere in städtischen Gebieten, von kurzer Dauer und Distanz sind, ist diese Verschmutzung vor allem im Winter bedeutend. </p><p>Dieses Problem ist auch bei Hybridfahrzeugen erheblich, da das Umschalten auf den Elektromotor zu einer Abkühlung des Verbrennungsmotors führt und somit die Wirksamkeit des Katalysators verringert. </p><p>Daher ist es notwendig, die Vorschriften in Bezug auf Abgasemissionen dahingehend anzupassen, dass Kaltstarts bei der Berechnung der Emissionen eines Fahrzeugs berücksichtigt werden, um so die Industrie dazu zu bringen, Lösungen von Forschungsinstituten wie der Empa zu verwenden, die ein Aufheizen des Katalysators vor dem Start des Fahrzeugs ermöglichen. </p>
    • <p>Seit 1995 sind die Vorschriften für Strassenfahrzeuge in der Schweiz mit denjenigen der Europäischen Union (EU) harmonisiert. Schadstoffemissionen von Strassenfahrzeugen müssen deshalb in internationaler Zusammenarbeit geregelt und begrenzt werden.</p><p>Die Schweiz setzt sich seit Jahren im Rahmen der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE) für die Harmonisierung und Verschärfung der Abgasvorschriften für Strassenfahrzeuge ein. Sie war massgeblich an der Ausarbeitung eines neuen Testverfahrens für die Messung von Kaltstartemissionen innerhalb des bestehenden Prüfverfahrens (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure WLTP) beteiligt. Dieses Testverfahren wurde Ende 2020 vom Weltforum zur Harmonisierung technischer Vorschriften für Strassenfahrzeuge der UNECE verabschiedet. Die Europäische Kommission dürfte dieses Testverfahren in die kommende neue Abgasnorm EURO 7 aufnehmen. Ein entsprechender Entwurf wird auf Ende 2021 erwartet.</p><p>Der Bundesrat beabsichtigt, die international anwendbaren Vorschriften zeitgleich mit der EU zu übernehmen.</p> Der Bundesrat beantragt die Ablehnung der Motion.
    • <p>Der Bundesrat wird beauftragt, die Vorschriften in Bezug auf Abgase zu verschärfen, um den Abgasemissionen bei Kaltstarts von Verbrennungsmotoren Rechnung zu tragen.</p>
    • Berücksichtigung der Auswirkungen von Kaltstarts bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf die Luftverschmutzung

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